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50 Prozent erreicht, während auf größeren Entfernungen und mit zunehmendem Gewicht die Ermäßigung abnimmt.

Die Wortgebühr für Telegramme im Orts­verkehr wird von 8 auf 6 Pfennig herabgesetzt, für dringende Telegramme wird die doppelte Gebühr, für Blitztelegramme die zehnfache Gebühr erhoben. Im Fernsprechverkehr soll die Grundgebühr unverändert bleiben. Dagegen soll, wie bekannt, die Ortsgesprächgebühr von 10 aus 9 Pfennig herabgesetzt werden. Bei Ferngesprächen über 100 Kilo­meter bleibt die Gesprächsgebühr unverändert. Dagegen s wird sie auf Entfernungen bis 10 Kilometer aus 20 Pfg. ! (bisher aus 15 Kilometer 30 Pfennig), bis 20 Kilometer § 30 Pfennig und so weiter bis 100 Kilometer, wo dann die Angleichung an den bisherigen Preis erfolgt. Die Mo­natsgebühr für Nebenstellen wird von 1,40 auf 1,20 Mark, der einmalige Apparatebeitrag von 20 auf 15 Mark er­mäßigt. Eine Senkung der Rundfunkgebühren wird nicht beabsichtigt.

ErlönteruMN zum Relchsbankausmis

Berlin, 28. Dez. Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. Dezember 1931 bat sich in der dritten Dezemberwoche vie gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks, Lombards und Effekten um 42.8 Millionen auf 4074,5 Millionen RM. verrin­gert. Im einzelnen baden die Bestände an Handelswechseln und Schecks um 28.8 Millionen auf 3740.2 Millionen RM. und die Lombard bestände um 45.9 Millionen auf 176.3 Millionen RM. abgenommen die Bestände an Reichsschatzwechseln um 31.9 Mil­lionen auf 55,1 Millionen RM. zugenommen An Reichsbankno­ten und Rcntenbankscheinen zusammen sind 26,7 Millionen RM. in die Kassen der Reichsbank zurückgeflossen. Die Bestände au Nold und deckunssfiihigen Devisen baben sich um 5,8 Millionen auf 1154,7 Millionen RM. vermindert. Im einzelnen haben die Goldbestände um 17,3 Millionen auf 984.9 Millionen RM. abge­nommen. die Bestände an deckungsfähigen Devisen um 11,5 Mil­lionen auf 169.8 Millionen RM. zugenommen. Die Deckung der Roten durch Gold und deckungsfähige Devisen beträgt 25,6 Pro­zent wie in der Vorwoche.

Mecsagulig des SeschiWbetrtebes für Bausparkassen j

Berlin. 28. Dez. Das Reichsaufstchtsamt für Privatversicherung hat folgenden Bausparkassen den Geschäftsbetrieb untersagt: a) Eigenscholle". Siedlungs- und Bausvar-EmbH. Tharandt, bl Spar- und Kreditgemeinschaft Bausparkasse AG. Dresden, c) Hypotheken- und BuakreditgenossenschaitHybag" EEmbH. Dres­den. d)Bavaria" Selbsthilfe Bausvar-EmbH Augusburg. e) Stuttgarter Bausparkasse GmbH Stuttgart, flQuelle" Allge­meine Zwecksoarkasse GmbH, in Stuttgart.

Der Senat bat ferner bei den nachstehenden Kasten Antrag auf Konkurseröffnung gestellt: a) Bau- und Siedlunsssvarkaste Deutsche Heimat" GmbH. Berlin, b) Wirtschaftshilfe AE. für Verwaltung und Finanzierung in Frankfurt a. M.. clDeutscher Vaubund" EGmbH. in Magdeburg, d) Nürnberger Bausparge­sellschaft GmbH in Frankfurt a. M.. ei BaugesellschaftCaro­lus" GmbH, in Frankfurt a. M.

Der FirmaDie Basis" Bau- und Zwecksoarkasse GmbH, in Nürnberg ist die Genehmigung erteilt worden, ihren Betrieb bis zur Entscheidung über den von ihr gestellten Antrag auf Erlaubnis des Geschäftsbetriebes fortzusetzen Entsprechende An­träge der Firmen:Bayern" Bausparkasse AE. in Nürnberg, und Augustana" Bausvar- und Hyvothekentilgungskaffe GmbH. Augsburg sind abschlägig beschieden worden.

Neues vom Tage

Vorerst keine Einladung Macdonalds an Laoal Paris, 28. Dez. In einer amtlichen Veröffentlichung des Büros des Ministerpräsidenten wird mitgeteilt, daß ent­gegen der gestrigen Meldung, Ministerpräsident Laoal keine Einladung nach London zu einer Besprechung mit Premierminister Macdonald erhalten habe. Die franzö­sischen und die englischen Sachverständigen verhandelten gegenwärtig über die Reparationen und die Möglichkeit einer Begegnung der beiden Regierungschefs könne erst ins Auge gefaßt werden und würde auch erst opportun, wenn die Sachverständigen ihre Aufgaben gelöst hätten.

Ein Wohnwagen in Brand geraten Vier Tote, vier Verletzte Colmar, 28. Dez. Der Wohnwagen des Korbmachers Krämer geriet gestern abend in Brand. Dabei verbrannten vier Kin­der Krämers, zwei erlitten lebensgefährliche und zwei leichtere Brandwunden. Zwei Kindern gelang es, sich aus dem brennen­den Wagen zu retten.

Primaner überfallen einen Studienastestor Naumburg, 28. Dez. Im Restaurant des hiesigen Bahnhofs wurden zwei Primaner festgenommen, die in der Nacht einen Studienassestor überfallen hatten, um ihn zu berauben, aber durch Passanten vertrieben werden konnten. Die beiden Ver­hafteten trugen Schußwaffen bei sich. Ihnen werden noch ähn­liche Vergehen zur Last gelegt: einer der Schüler hat bereits rin umfassendes Geständnis abgelegt.

Vor der Hochzeit aus der Jagd erschossen Lieberose, 28. Dez. Der Pächter einer Gemeindejagd am Schwielochsee erschoß in der vergangenen Nacht auf eine Ent­fernung von etwa 80 Meter vom Hochsitz aus seinen 27jährigen Jagdaufseher Kiehle, den er für ein Stück Rotwild gehalten hatte. Kiehle wollte heute heiraten.

Japan wünscht nicht den Besitz der Mandschurei Tokio, 28. Dez. Ministerpräsident Jnukai erklärte Presse­vertretern. Japan würde die Mandschurei nicht einmal an- nehmen, wenn sie ihm geschenkt würde. Die Verteidigung der ausgedehnten Grenzen der Mandschurei würde Japan zu viel Geld kosten. Japan wolle nur die ihm vertrags­mäßig zustehenden Rechte wahren. Wie Neuter von zu­ständiger Seite erfährt, wird demnächst eine Erklärung veröffentlicht werden, in der diePolitik der offenen Tür" i» der Mandschurei erneut bestätigt werden soll.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 29. Dezember 1931.

Ermäßigter Eepäcktarif für Warenproben- und Mnster- kosfer für Geschäftsreisen. Mit Wirkung vom 1. Januar 1932 wird bei der Deutschen Reichsbahn ein ermäßigter Ge­päcktarif für Warenproben- und Musterkoffer eingeführt. Berechtigt zur Benützung des ermäßigten Eepäcktarifs sind Geschäftsreisende, die Warenproben- und Musterkoffer mit sich führen. Jeder Koffer, für den die Ermäßigung be­ansprucht wird, muß mit einem deutlichen Kennzeichen (Buchstaben oder Nummer) versehen sein. Alle Koffer eines Reisenden müssen dasselbe Kennzeichen tragen. Um die Ermäßigung zu erhalten, ist eine Bescheinigung der Han­delskammer beizubringen.

Das Jahr 1832. Das Jahr 1932 ist ein Schaltjahr. Es hat somit 366 Tage. Es beginnt an einem Freitag und endet an einem Samstag. Der Schalttag (29. Februar) fällt auf einen Montag. Das Jahr 1932 entspricht dem Jahr 6645 der Julianifchen Zeitrechnung, dem Jahr 5692/93 der Juden und dem Jahr 1350/51 der Mohammedaner. Von Weihnachten 1931 bis Herrenfastnacht 1932 sind es sechs Wochen und zwei Tage (7. Februar). Die Zahl der Sonn­tage nach Trinitatis beträgt 26. Der Frühlingsanfang fällt auf den 20. März. Um 19.45 Uhr tritt die Sonne in das Zeichen des Widders. Sommersanfang ist der 21. Juni. Das Zeichen des Krebses erreicht die Sonne um 15.23 Uhr. Der Herbstanfang fällt 1932 auf den 23. September. Um 6.16 Uhr wird von der Sonne das Zeichen der Waage er­reicht. Wintersanfang ist der 22. Dezember. Um 1.14 Uhr überschreitet die Sonne das Zeichen des Steinbocks. Das Jahr 1932 bringt zwei Sonnenfinsternisse und zwei Mond­finsternisse. Nur die letzte Mondfinsternis am 14. Septem­ber um 20.18 Uhr beginnend ist in ihrem ersten Teil in Europa wahrzunehmen. Der Jahresregent von 1932 ist der Mars. Die beweglichen Feste des Jahres 1932 fallen auf folgende Daten: Fastnachtsdienstag (9 Februar), Ascher­mittwoch (10 Februar). Palmsonntag (20. März), Grün­donnerstag (24. März), Karfreitag (25. März), Ostern (27. und 28. März), Christi Himmelfahrt (5. Mai), Pfing­sten (15. und 16. Mai), Fronleichnam (26. Mai).

Egenhausen, 28. Dezember. (Familienabend.) In Anbe­tracht der schweren Zeit, die wir gegenwärtig durchleben müssen, sahen der Krieger- und Gesangverein für dieses Jahr von einer, Weihnachtsfeier ab und veranstalteten am Stephanusfeiertag abends im Gasthaus zumOchsen" eine Familienzusammenkunft beider Vereine, wozu die ganze Gemeinde eingeladen wurde. Im Mittelpunkt des Abends stand die Veröffentlichung desEisernen Buches" der Gemeinde Egenhausen, das gegenwärtig von Herrn Hauptlehrer Kemps bearbeitet wird. Dasselbe wurde Ende des Krieges angeschasft, blieb aber bis heute unausgefüllt. Es ent­hält die Ehrentasel sämtlicher von hier ansmarschierter Kriegs­teilnehmer und gefallener Heldensöhne und ihre militärische Laufbahn. Außerdem nimmt die Gemeinde-Ortschronik einen, bedeutenden Raum imEisernen Buch" ein. Die erste Hälfte mit ca. 175 Namen wurde nun an diesem Abend vom Verfasser veröffentlicht. Nach einleitenden Begrützungsworten durch Herrn Schreinermeister Fritz Wolj und einem Weihnachtschor desLie­derkranzes" lauschte eine stattliche Zuhörerschaft in tiefernster Stille dem Vortrag und ließ im Geist die Heldengestalten unserer Gemeinde und schweren Kriegsjahre an ihrem Auge vorüber­ziehen. Von einem Kriegsschauplatz gings zum andern, von der Westfront nach Rußland und Serbien, von dort wieder nach Westen und Italien, dann wieder zurück nach Westen. Ange­nehme und schlimme Erinnerungen wurden bei den anwesenden Kriegsteilnehmern wieder wachgerufen. Man hörte die alt­bekannten Namen von heißumstrittonen Städten, Dörfern, Festungen, Höhen, Wäldern, Flüssen und Seen. Doch als die Ehrentafel der 20 gefallenen und vermißten Kameraden ver­öffentlicht wurde, da wurden auch wieder die alten Wunden auf- gerissen, und es blieb kein Auge tränenleer. Einen gewaltigen Eindruck machte der Vortrag auf unsere Jugend, welche das große Völkerringen nicht mehr erlebte und nur vom Hörensagen kennt. Mögen ihr die Heldentaten und Kriegsopfer ein An­sporn zu treuer Pflichterfüllung werden! Mit dem Chor vom treuen Kameraden und einem stillen Gedenken wurde in Ehren der gefallenen Helden gedacht. Einige selbsterlebte Schilderungen aus den Kriegsjahren sollten den Abend verschönern und aus- füllen. Herr Christian Brenner von der Chaussee entwickelte in seiner humorvollen Art ein Bild von den ersten Mobilmachungs­tagen in Egenhausen, besonders auch von der Aufstellung von Posten, Wachen und Patrouillen wegen Spionagegefahr, ebenso ernst auch von den ersten Gestellungen der Reservisten, Ersatz­reservisten, Landwehr- und Landsturmleute. Herr Amtsdiener Rieger erzählte einige Erlebnisse vom serbischen Feldzug 1915 und Herr Gemeindepsleger Kalmbach aus dem italienischen 1917 bei der 26. Jnf.-Division. An Unterhaltung fehlte es nicht, e-eine Gefangennahme von den Franzosen am 25. Sept. 1915 in der Champagne und 4'/-jährige Kriegsgefangenschaft schilderte lehr packend Herr Schreinermeister Fritz Wolf. Heute, nach bald zwölf Jahren, scheint es fast unglaublich, was unsere Feldgrauen besonders in französischen Gefangenenlagern durchmachen muß­ten, und es ist nicht zu verwundern, wenn nachher so viele an Leib und Seele zugrunde gerichtet ihr junges Leben aushauchten und heute noch ebensoviele an den Folgen zu leiden haben. Ein humorvolles Gedicht, von Schreinermeister Hammer versaßt und vorgetragen, versetzte uns im Geist zum Grenadierregiment 119 an dre Vzura nach Dembsk im Winter 1914/15. So verflogen die Stunden nur allzurasch. Einige Chöre desLiederkranzes" trugen wesentlich zur Verschönerung dieses wohlgelungenen Familienabends bei. x.

Nagold, 28. Dezember. (Schlägereien.) In Unter­joch^ andorf kam es am Christfest zu einer schweren Schlagerei zwischen Haiterbachern und llnterschwan- dorsern, bei welcher auch das Messer eine Rolle spielte Als sich aus demLöwen" ein Haiterbacher mit einem Mädchen entsernte, wurde er von Ünterschwandorfern angegriffen Dres gab den Auftakt zu einer regelrechten Schlacht zwischen den sungen Burschen der beiden Orte. Es gab dabei einige Verletzte und einen Schwerverletzten. Letzterer, der 21 ^zahre alte Schreiner Otto Gutekunst von Haiter- bach, erhielt allein sechs oder sieben Stiche. Am gleichen Tag gab es imOberj ettingen ebenfalls eine Prü­gelei. Der 29 Jahre alte Landwirt Egeleraus Nedrin- gen wurde dabei von dem 19 Jahre alten Hilmar Stockin- sier von Oberiettingen derartig geschlagen, daß er mit Schadelbruch und Gehirnerschütterung schwerkrank im Na­

ledige

golder Bezirkskrankenhaus darniederliegt. Der Gärtner Stockinger wurde in Haft genommen.

Jselshausen, 27. Dezember. (Brandfall.) Gestern abend 9.45 Uhr brach im Hause des Martin Sting in der Küche ein Brand aus. Das Feuer konnte von einigen Leuten gelöscht werden, so daß die Feuerwehr nicht mehr in Aktion zu treten brauchte.

Pfalzgrasenweiler, 29. Dezember. (Weihnachtsfeier des Liederkranz".) Nach althergebrachter Sitte lud auch in diesem Jahr der hiesigeLiederkranz" wieder auf den Abend des zwei­ten Weihnachtsseiertages seine Mitglieder in den Easthof zum Schwanen", um daselbst als eine große Familie miteinander Weihnachten zu feiern. Dieser Einladung wurde auch zahlreich Folge geleistet, um für einige Stunden die Not und Bedrängnis des Alltags die heute drückender denn je sind zu vergessen und sich gemeinsam zu erfreuen und zu erheben am Feste der Liebe, des Glaubens und des Friedens. Und gerade in der heu­tigen Notzeit ist die Gemeinsamkeit und der Zusammenhalt wich­tig. Dies hob auch der Dirigent des Vereins, Oberlehrer Han­selmann, in seiner Begrüßungsansprache besonders hervor und konnte für seine Sänger rühmend erwähnen, daß namentlich auch alles politisch Trennende aus dem Verein verbannt sei. Möge es so bleiben! Er dankte ferner den aktiven Sängern und pas­siven Mitgliedern für ihre Hingabe und Treue zum Verein, für ihre Opfer an Zeit und Geld für die gute Sache, für das deutsche Lied. Er schloß-mit dem Wablspruch:Deutscher Sinn zur Wehr, deutscher Geist zur Lehr, deutsches Lied zur Ehr." Unter der sicheren Stabführung des Dirigenten wurde nun eine Reihe alter und neuer, prächtiger Männerchöre sauber und ein­drucksvoll zu Gehör gebracht. Sie zeugten alle von der Arbeit, die im letzten Jahre im Verein geleistet wurde. Besonders er­wähnt sei der Chor von Heinrichs:Regiment sein' Straßen zieht" und derKosarengesang" von Baumann. Zwei wohlge­lungene Theaterausführungen gaben Gelegenheit, schauspiele­risches Talent zu entfalten und erzeugten allgemeine Heiterkeit; vor allem in dem Silber'schen SingspielDie kleine Förster- Christel" verstanden es die Darsteller, die Charaktere der Per­sonen fein zu zeichnen; jeder gab sein Möglichstes, um die Wir­kung zu erhöhen. Ein Gesamtlob für alle! So hat derLieder­kranz" eine Weihnachtsfeier zustande gebracht, die sich früheren Veranstaltungen des Vereins würdig anreiht. Dr. Boeckh sprach für die passiven Mitglieder dem Verein den Dank aus für all das Dargebotene und wünschte, daß die Zeit nicht mehr allzu ferne sei, da wir wieder in fröhlicherer Stimmung Weihnachten und Feste feiern dürfen.

Freudenstadt, 29. Dezember. (Fremdenverkehr.) Unsere Stadt hatte über Weihnachten einen guten Besuch von Fremden zu verzeichnen. Während am zweiten Weih- nachtsfeiertag 1930 die höchste Fremdenzahl mit 998 er­reicht wurde, ist sie Heuer über das erste volle Tausend hinausgegangen. Die großen und mittleren Hotels waren über die Feiertage fast durchweg voll besetzt.

Bad Teinach, 29. Dezember. Die hiesige blühende Ortsgruppe des Württ. Schwarzwaldvereins hielt am 26. Dez. ihre Weih­nachtsfeier imBadhotel" hier ab. Die Feier kann wohl als eine der schönsten gelten, die der Verein in seinen Annalen ver­zeichnet. Der prächtige Saal, der die 200 Teilnehmer spielend faßte und die gute und preiswerte Bewirtung durch die neue Hotelverwaltung trugen wesentlich dazu bei. Das Programm wurde ganz von Kräften aus der Ortsgrpupe bestritten. Die Sängerabteilung unter Leitung von Oberlehrer Rehm und ein von Lehrer Müller geleitetes kleines Orchester hatten den musi­kalischen Teil des Abends übernommen. Beide Tonkörper wett­eiferten in beseelter, fein herausgearbeiteter Wiedergabe ihrer Stücke. Ein lustigerKnecht Ruprecht der Neuzeit" und eine sinnreiche ErzählungDer Herrgott in Allewind" von August Lämmle, in freier Weise von Oberlehrer Rehm wiedergegeben, paßten vorzüglich in den Rahmen des Abends. Etwas beson­ders Feines und Stimmungsvolles war aber die Wiedergabe des Heimatmärchens vomRiesen Zavel", erzählt von vier Mädchen im Strickkranze. In sinniger Weise wurde hier über die Entstehung jenes Wassers berichtet, das alsTeinacher Hirschquelle und Sprudel" weithin bekannt ist und Tausenden jährlich zum Quell des Lebens wird. Mit Freuden konnte der Vorsitzende des Vereins, Oberlehrer Rehm, am Schluffe der Feier feststellen, daß der Abend ein neues Band um die große Zahl der Mitglieder geschlungen hat.

Birkenfeld, 26. Dezember. Als das dreijährige Enkel­kind des Gottlob Kübler, das zur Zeit mit seinen Eltern auf Besuch hier weilt, am letzten Donnerstag kurze Zeit allein in einem Zimmer war, fielen ihm Streichhölzer in die Hände. Plötzlich singen seine Kleider Feuer. Schwer­verletzt mußte es ins Krankenhaus Siloah gebracht werden.

Horb a. N., 28. Dezember. (Die Milch wird billiger.) Wie in den Nachbarstädten haben hier die Milcherzeuger und Händler eine Senkung des Milchpreises um 2 Pfennig ab 1. Januar beschlossen.

Rottenburg, 28. Dezember. (An den Folgen eines Un­falls gestorben.) Am Mittwochabend verstarb der städtische Fuhrmann Karl Hahn in der chirurgischen Klinik in Tü­bingen. Vor einem Jahr verunglückte er dadurch, daß er von einem Pferd getreten wurde. Der Unfall hatte nun, obwohl er in der Zwischenzeit seinen Dienst wieder versah, seinen Tod zur Folge.

Honau, O.A. Reutlingen, 28. Dezember. (Ein weithin sichtbarer Christbaum.) Auch das obere Echaztal hat wie­der seinen Christbaum wie im vorigen Jahr. Aus einem vorspringenden Felsen hat der Pächter der Wirtschaft zum Forsthaus" beim Lichtenstein einen mächtigen Christbaum ausgestellt. Allabendlich erstrahlt dieser Christbaum im schönsten Lichterglanze, bis weit in die Filderebene sichtbar, den Passagieren der Äbendzüge ReutlingenUlm eine be­sonders angenehme Ueberraschung.

Schwenningen a. N., 28. Dez. (Zwangsversteige­rung.) Ein riesiger Zwangsverkauf wird von dem hie­sigen Bezttksnotariat ausgeschrieben. Es handelt sich um die Fabrikanlagen und den Grundbesitz der Firma Gebrü­der Schlenker, Ziegelwerke, welche am 1. März 1932 mtt einem Gesamtwert von rund 1,4 Millionen RM. zur Zwangsversteigerung kommen werden.

Luvungsburg, 28. Dez. (Easvergiftet.) Von einem tragischen Tod ist in der Nacht zum Dienstag der früher« Brauereibesitzer, Privatmann August Knödel, in seiner Wohnung ereilt worden. Vermutlich durch unvorsichtige Handhabung des Gasofens ist diesem Gas entströmt, das den alten, alleinstehenden Herrn betäubte. Als er am Dienstag vormittag von Hausbewohnern vermißt wurden - drangen diese in die Wohnung und fanden den Verunglück­ten wie schlafend in der Sofaecke sitzend tot vor. ^