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Nr. 303

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sruttgart, 28. Dez. (Der Eisenbahnverkehr ü b e r W e i h n a ch t e n.) In der Zeit vom 23. bis 27. De­zember verkehrten im Stuttgarter Hauptbahnhof neben den fahrplanmäßigen Zügen 111 Sonderzüge, darunter 41 D- Ziige. Die Schnellzüge waren recht stark beseht. An den Fahrkartenschaltern des Stuttgarter Hauptbcchnhofs wur­den über Weihnachten rund 100 000 Fahrkarten verkauft, darunter 63 000 Sonntagsrückfahrkarten. Der ganze Weih­nachtsverkehr wurde ohne namhafte Störungen abgewickelt.

Eßlingen, 28. Dez. (Große Unterschlagungen.) Am 24. Dezember, vormittags, hat der 25 Jahre alte ledig« Kaufmann Emil Starzmann von hier zum Nachteil der Firma Apparat E.m.b.H. durch Scheckfälschungen, Betrug und Unterschlagung 13 700 NM. veruntreut und ist damit flüchtig gegangen.

Göppingen, 28. Dez. (Mädchen überfallen.) Am Christfest abend wurde das in St. Gotthardt bei Holzheim in Stellung befindliche 17 Jahre alte Dienstmädchen Hed­wig Rieker aus Unterberken auf dem Weg von Rechberg­hausen nach Adelberg von einem etwa 35- bis 40jährigen unbekannten Mann angehalten, nach kurzem Wortwechsel in den nahen Wald geschleppt und genotzüchtigt. Bis Hilfe aus dem etwa 20 Minuten entfernten Rechberghausen zur Stelle war, war der Rohling spurlos verschwunden. Das ist nun innerhalb weniger Wochen der zweite Notzuchtsfall, der^ sich auf dieser Wegstrecke ereignete.

Ludwigsburg, 28. Dez. (Tödlicher Sturz.) Am Christfest vormittag fanden zwei Spaziergänger auf dem Eis des kleinen Sees unterhalb der Erichsburg ein Mäd­chen von hier in den letzten Zügen. Die Unglückliche hatte sich in selbstmörderischer Absicht von der Emichsburg her- untergestllrzt. Ein herbeigezogener Arzt konnte nur noch den Tod feststellen.

Jmnau i.' Hohenz., 28. Dez. (Q u e l l e n k a u f.) Kürz lich fand auf dem Amtsgericht Haigerloch die Zwangsver steigerung der Mineralwasser-Heilquelle Jmnauer Zoller sprudel samt allen dazu gehörigen Grundstücken statt. Be sitzer war bisher Matthäus Haid aus Jmnau. Die Quell, wurde von dem Gläubiger Dehn zumAdler" in Thanhein um 6000 RM. unter Uebernahme der rückständigen Steuer r und 500 RM. Hypothek gekauft.

Laupheim, 28. Dez. (Personenzug fährt aus Langholzwagen.) Am Heiligen Abend um 7 Uhr fuhr im Laupheimer Hauptbahnhof der Nah-Personenzug 1570 UlmLaupheim bei der Einfahrt auf zwei mit Lang­holz beladene Güterwagen, die beim Güterschuppen aus noch nicht geklärte Weise ins Rollen geraten waren. Die beiden Langholzwagen wurden durch die Wucht des Zu­sammenpralls stark, die Lokomotive des Personenzugs, der glücklicherweise nicht entgleiste, leicht beschädigt. Zehn Rei­sende erlitten bei dem Zusammenstoß Verletzungen, die nicht erheblich sind.

Saulgau, 28. Dez. (Abtreibungen.) Die Nachricht der Südd. Arbeiterzeitung über 100 Abtreibungsfälle in Saulgau und die weitere Mitteilung, der Staatsanwalt habe bereits über 80 Abtreibungsfälle festgestellt und über 20 Frauen aller Gesellschaftskreise wegen Abtreibung ver­haftet, ist, wie mitgeteilt wird, wesentlich übertrieben. Auch die Zahl der Frauen ist etwa um 75 Prozent zu hoch ge­griffen. Richtig ist dagegen, daß die tatsächlich verhafteten Frauen alle wegen Beihilfe angeklagt

Neresheim, 28. Dez. (S t e u e r st re i k?) In der letz­ten Bezirksratssitzung berichtete der Oberamtspfleger über den mangelhaften Steuereingang. Vielfach besteht ein förm­licher Steuerstreik. Nach Ermäßigung der hohen Verzugs­zuschläge von 120 Prozent auf 12 Prozent und nach Ein­führung des Vollstreckungsschutzes in der neuesten Notver­ordnung tut mancher Steuerschuldner buchstäblich keinen Zug mehr. '

Tettnang, 27. Dezember. (Stadtrat, Nachtwächter und Totengräber.) Hier wird wieder der Posten eines ^ Nachtwächters geschaffen, nachdem der Polizeiober- s Wachtmeister wegen strafbarer Handlungen entlassen und ; sein Posten eingezogen worden ist. Als ein Zeichen der > Zeit ist es anzusehen, daß sich um die Stelle 28 Personen : beworben haben, darunter auch zwei Stadträte. Gewählt wurde Stadtrat Zimmermeister und Feuerwehrkommandant Brielmaier. Unter den Bewerbern befand sich auch der Nachtwächter, der vor zehn Jahren abgebaut wurde. Da ^ der neue Nachtwächter seine andern Aemter beibehält, so ! wird der seltene Fall eintreten, daß im Eemeinderat der Nachtwächter und der Totengräber vertreten sind, denn bei der letzten Gemeinderatswahl wurde auch der Totengräber zum Stadtrat gewählt.

Aus Baden

Pforzheim, 28. Dezember. (Verkehrsunfall. Selbsttötung.) ' Am 25. Dezember, nachmittags gegen 2 Uhr, kam auf der Land- s straße JspringenPforzheim in der Nähe des Vahnwärterhäus- f chens ein Personenkraftwagen ins Schleudern und überschlug sich. Von den Insassen erlitt eine 86 Jahre alte Frau aus ! Pforzheim schwere Verletzungen. Die übrigen Insassen erlitten ! leichtere Verletzungen. Die Ursache des Unfalls soll darin lie- s gen, daß die Straße stark vereist war. Am 28. Dezember, vor- s mittags 6.30 Uhr, hat sich in einem Hause der Osterfeldstraße I ein 68 Jahre alter Etuisschreiner mittels Leuchtgas vergiftet. Das Krankenauto brachte den Lebensmüden in das Städtische Krankenhaus, wo der Tod festgestellt wurde. >

Seit acht Tagen Brand im Alten Schloß s

Stuttgart, 28. Dez. Allen Anstrengungen der Feuerwehr zum s Trotz ist der Brand im Ostflügel des Alten Schlosses auch heute, ; acht Tage nach dem Brandausbruch, noch keineswegs gelöscht, f Sachverständige rechnen sogar mit einer weiteren Woche bis ! auch der allerletzte Brandherd erstickt ist. Der Ostflügel, von dem nur noch die Autzenmauern als Ruinen stehen, ist im Innern f bis zum 1. Stock durchgebrochen. Im Fußboden des ersten Stockes, der sich trotz der auf ihm liegenden Last bisher gehalten bat, frißt das Feuer weiter. Berufsfeuerwebr und Neservefeuerwehr Stutt­gart halten Wacht und bekämpfen mit verschiedenen Strahlroh­

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ren die immer wieder auflodernden Brandherde, allerdings mit wenig Erfolg. An den Herd ist einfach nicht bera'nzukommen. Glaubt man einen Herd bekämpft zu haben und hört man mit spritzen auf, dann beginnt wenige Minuten nachher sofort wie­der ein neues Rauchen und Qualmen. Erst wenn auch der 1. Stock noch vollends durchgebrochen ist, kommt der Brand völlig zum Erliegen. Bis dahin kann aber, wie schon erwähnt, noch eine Woche vergehen. Mit dem Einsinken der im Innern liegenden Trümmer besteht für die hoch aufragenden Außenwände erhöhte Einsturzgefahr, je nachdem das Durchsacken schneller oder lang­samer vor sich geht. Besondere Gefahr besteht für die innere Wand gegen den Südflügel zu, weshalb der halbe Jnnenhof ab­geschrankt ist, aber auch für die ganze Außenmauer gegen den Karlsplatz. Infolge des immer noch abfließenden Wassers hat sich die Fußbodenholzdecke am Eingang in das Schloß vom Schil- lervlatz her, also unter dem Westflügel, an mehreren Stellen be­trächtlich, teilweise bis zu SO Zentimeter, erhöht. Branddirektor Müller, der bisher schon herzkrank war, ist infolge der Anstren­gungen und Aufregungen der letzten Tage ernstlich erkrankt.

Lohnfestlegungen für die württ. Metallindustrie Stuttgart, 27. Dez. Die auf Grund der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 zwischen Len Tarifparteien geführten direkten Verhandlungen über die Festlegung der Löhne der Arbeiter und Arbeiterinnen in der Württ. Metallindustrie führten zu keinem Ergebnis. Nachdem auch die am 23. Dezember vor dem Schlich­ter für den Bezirk Südwestdeutschlands Dr. Kimmich in Karls­ruhe stattgefundene erneute Verhandlung zu keiner Einigung führte, traf der Landesschlichter folgende bindende Festlegung: 1. Es gelten folgende MinLestlohnsätze: Groß-Stuitsart 74 Pfen­nig, Kornwestheim 73 Pfennig, Böblingen, Eßlingen, Ludwigs­burg, Sindeliingen, Waiblingen, Vaihingen und Möhringen 72 Pfennig, Friedrichshafen. Geislingen, Gmünd, Gövvingen, Hei­denheim, Heilbronn (mit Bückingen, Sontkeim, Neckargartach). Neckarsulm, Kirchheim, Kreßbronn. Nürtingen, Oberriexingen, Plüderhausen, Ravensburg, Reutlingen, Schorndorf, Ulm, Wein­garten und Weinsberg 67 Pfennig. Aalen, Biberach, Dettingen, Owen, Roitenburg, Tübingen, Wasseralfingen und Tuttlingen 66 Pfg., Balingen, Ebingen, Freudenstadt, Friedrichstal, Jagstfeld, Kochendorf, Königsbronn, Laupheim, Leutkirch, Maulbronn, Neuenbürg und Oberndorf 65 Pfennig. Vrackenheim. Hall, Metzingen, Svaichingen, Urach, Oberkochen, Schussenried. Tail­fingen. Onstmettingen, Unterkochen, Böhringen, Crailsheim, Mergentheim, Löchgau 64 Pfennig, Lauchertal. Jungingen 63 Pfennig, Abtsgmünd. Westbeim, Bitz, Nusvlingen. Meßstetten 63 Pfennig, Ernsbach 62 Pfennig. 2. Die Löhne der übrigen Al­ters- und Berussklassen errechnen sich nach dem bestehenden Schlüssel. 3. Zu den tariflichen Mindestlöhnen erhalten die im Zeitlohn beschäftigten Arbeiter folgende Zulage: männliche Zeit­lohnarbeiter 2 Pfennig, weibliche Zeitlohnardeiterinnen 2 Pfen­nig, sonstige Zeitlohnarbeiterinnen 1 Pfennig; dies gilt auch bet Neueinstellungen für Zeitlohnarbeiter. 4. Diese Regelung tritt am 2. Januar 1932 in Kraft und ist in vierwöchenMcher Frist auf Monatsende erstmals auf den 31. Mai 1932 kündbar. Die letzte Lohnregelung in der württ. Metallindustrie fand durch bin­denden Schiedsspruch vom 17. Nov. 1931 statt, der je nach Ori,- klasse einen Lohnabzug von 67,2 Prozent brachte.

genkleie 9.409.90, Viktoriaerbsen 21-27.50, kleine Sveiseerbsen 2224.50, Futtererbsen 1517.50. Allgemeine Tendenz: unein­

heitlich.

StUtt!

Elkim Nachrichten aus aller WM

Einsturz-Unglück. Aus Catania (Sizilien) wird gemeldet: Während eines Fußballspiels zwischen einer hiesigen und einer ungarischen Mannschaft stürzten infolge Bruchs des Geländers der Tribüne etwa 20 Personen in die Tiefe. Eine von ihnen wurde getötet, andere erlitten Verletzungen.

Hotelbrand. Aus Epringfield in Massachusetts (Ver­einigte Staaten wird gemeldet: Zn dem hiesigen neuen Court-Hotel brach ein Brand aus, bei dem fünf Personen ums Leben kamen. 12 Personen werden noch vermißt. 31 Bewohner des Hotels konnten sich in Sicherheit bringen. ^ Eroßfeuer in einer amerikanischen Eisenbahnwerkstätte In den Werkstätten der Pennsylvania-Eisenbahngesellschaft in Aliama brach heute ein Feuer aus, das großen Umfang annahm. Der Schaden beläuft sich auf über 1,5 Millionen Dollar. Glücklicherweise wurde niemand verletzt. Doch müssen mehr als 1100 Arbeiter feiern.

AM dem Gerichtssaal

Ein Geisteskranker vom Vater an Ketten gelegt Heilbronn, 24. Dez. Das Schöffengericht hat den Jakob Schramm von Buchhorn OA. Heilbronn, der im Jähzorn seinen an Epilepsie und Geisteskrankheit leidenden Sohn, an Ketten gelegt batte, wegen Freiheitsberaubung zn 60 RM. Geldstrafe verurteilt.

Erklärung Professor Calmettes im Lübecker Prozeß Lübeck. 28. Dez. Eine Verhandlung im Tuberkulosevrozeß am »l. Aben^ war von kurzer Dauer. Der Vorsitzende verlas em Lelegramm von Prof. Dr. Lalmette. Das Telegramm bezieht sich ruf die Veröffentlichung, in der der Verdacht ausgesprochen vurde. Pros. Dr. Devcke hätte dem Impfstoff humane Bazillen aeigemengt. Die Sachverständigen im Lübecker Prozeß haben »arauf am 18. Dezember eine Ehrenerklärung rür Prot. Dr. Heycke abgegeben. Prof. Lalmette telegraphierte: Erkläre mich rusdrücklich gegen Autorisation und Veröffentlichung einer Hy- ootbese. deren Autor ich nicht bin. Anschließe mich Erklärung der Sachverständigen vom 18. Dezember. Bedauere eventuelle Sehlerursachen der Unglücksfälle, bin aber von der persönlichen Lbrenbaftigkeit und Wahrheitsliebe Prof. Deyckes überzeugt.

und Derkehl

Wirtschaft

Fr. Sester. Maschinenfabrik AG., Stuttgart-Cannstatt. Die Fr.

Hesser, Maschinenfabrik AG., Stuttgart-Cannstatt legt ihren Ge­schäftsbericht für das Jahr 1930 bis 1931 vor. Darnach erzielte die Gesellschaft im abgelaufenen Geschäftsjahr einschließlich des Eewinnvortrages von 40 714 RM. einen Reingewinn von 332 851 RM. Der am 12. Januar stattfindenden Generalversammlung soll eine Dividende von 12 Prozent (i. V. 15 Prozent) aus die Stammaktien und wieder 7 Prozent auf die Porzugsaktieni in Vorschlag gebracht werden.

Getreide

Berliner Produktenbörse vom 28. Dez. Weizen märk. 212 bis 214. Roggen märk. 188190, Braugerste 151164, Futter- und Jndustriegerste 148150, Hafer märk. 134142, Weizenmehl 26.7530.75. Roaaenmebl 25.7527.80. Weizenkleie 99.25. Roa-

Stuttgarter Landesproduktenbörse vom 28. Dez. In der Weih­nachtswoche sind auf dem Eetreidemarkte keinerlei Äenderunsen eingetreten. Käufer und Verkäufer beobachten nach wie vor Zu­rückhaltung; die Umsätze waren nur von minimaler Bedeutung. Es notierten je 100 Kilogramm: württ. Weizen 21.7523.75 (2224), Sommergerste 17.5019.50 (unv.), Futtergerste 16 bis 17 (unv.). Roggen 2122 (unv.), Hafer 1415 (unv,), Wiesen- beu 55,50 (unv.). Kleeheu 5.506,50 (unv.), Stroh 3.504.2S (unv.), Weizenmehl Svezial 0 37.2537.75 (unv,), Brotmehl 29 2529.75 (unv.). Kleie 8.258.75 (8,609) Mark,

Fruchtpreise. Balingen: Haber 7.808,10, Gerste 9, Wei­zen 13 RM. Biberach: Weizen 11.5012.35, Gerste 8.109, Haber 7,208 RM. Wangen i. A.: Haber 89, Gerste 1011, Roggen 11.5012.50, Weizen 11.5012.60 RM. Ell­wang en: Roggen 10.3010.50, Gerste 8.608,80, Hafer 6.26 bis 6.70 RM, Eiengen a. Br.: Weizen 10.90, Roggen 10.30, Gerste 8.30, Kernen 12 RM. Ravensburg: Weizen neu 12, Roggen 9.75, Haber alt 7.908.30 RM. Winnenden: Welzen 115012.10, Haber 77.40, Gerste 9.309.40 RM.

Viehpreise. Biberach- Ochsen 335. Kühe 110220, Kalbeln 810375, Jungvieh 90125 RM. Gaildorf: Kühe 126 bis 310, Rinder und Jungvieh 95340 RM. Mund er­ringen: Kühe 140400, Kalbeln 240480, Rinder 90240, Ochsen 280, Farren 200360 RM. Ravensburg: Anstell- rinüer 80250, trächtige Kühe 200360, fühbar trächtige Kal­beln 220360, hochträchtige Kalbeln 260360, Milchkühe 186 bis 300 RM.

Schwemcvreise. Blaufelden: Milchschweine 912 M. Gerabronn : Milchschweine 813 M. Biberach: Milch- lchweine 1020, Läufer 3540 M. Lreglingen: Milch­schweine 914 M. Rottweil: Milchschweine 714, Läufer 40 M. Svaichingen: Milchschweine 912 Mark.

Buntes Allerlei

Der Gläubiger des Reichspräsidenten

Vor 25 Jahren hatte ein Arbeiter aus Jmmekath bei Salz- wedek während eines Manövers als Bursche des damaligen Generals von Hindenburg für Lie Füllung von Hindenburgs Feldflasche in einer Gastwirtschaft 1.30 RM. ausgelegt. Nach 25 Jahren besann er sich darauf und erinnerte den Reichspräsi­denten daran. Prompt erhielt er 20 RM. Die Schuld ist also von Hindenburg gut aufgewertet worden.

Humor

Bestimmt nicht. Erster Gast:Denken Sie, da ist kürz­lich einer an einem Beefsteak erstickt beim Esten." Zweiter Gast:Aber in diesem Lokal bestimmt nicht.

Mädchen unter sich. Maud:Du, sieht jemand her?" Marion:Nein!" Maud:Dann brauchen wir auch nicht zu rauchen."

Fünf Schwerverletzte bei einem Eisenbahnunfall Kieritzsch (Vez. Leipzig), 29. Dezember. Ein Personen­zug der Strecke HorfLeipzig fuhr gestern abend im Bahn­hof Kieritzsch aus eine Gruppe Güterwagen auf. Die Loko­motive entgleiste. Die Stirnwand eines Personenwagens wurde durch den Packwagen eingedrückt. Fünf Fahrgäste wurden schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht. Mehrere Leichtverletzte konnten die Reise, zum Teil nach Anlegung von Notoerbänden, fortsetzen. Der Betrieb wird durch Umleitung im Bahnhof aufrechterhalten.

Eroßfeuer in einem Keramikwerk Sorau, 28. Dezember. In den Ullersdorfer Keramischen Werken brach heute abend Eroßfeuer aus, das einen Ring­ofen und Gebäude vollständig einäscherte, obwohl die Weh­ren der Umgegend das Feuer bekämpften. Der Schaden beläuft sich auf ungefähr 200 090 Mark, der jedoch durch Versicherung gedeckt ist.

Vor Neufundlands Staatsbankrott London, 28. Dezember. Die Regierung von Neufund­land steht unmittelbar vor der Erklärung des Staats- bankrotts. Man erwartet am Neujahrstage die Ankün­digung, daß die Regierung den Zinsendienst für 90 Mil­lionen Dollar Staatsanleihe einstellen muß. Im Zusam­menhang mit der schlechten Finanzlage in Neufundland ist vor vierzehn-Tagen von der Regierung vergeblich versucht worden, Labrador für 20 Millionen Pfund an Kanada ab­zustoßen. Kolonialminister Thomas äußerte, der Zusam­menbruch Neufundlands sei nur ein Sturmzeichen mehr für die Welt.

Schweres Autounglück bei Mantua Rom, 28. Dezember. In der Nähe von Mantua stieß bei einem Bahnübergang ein Auto mit einem Zuge zusam­men. Von den acht Insassen des Kraftwagens wurden vier getötet, drei schwer verwundet, während einer leichte Ver­letzungen erlitt.

Drei Kinder erstickt

Neapel, 28. Dezember. Sechs Knaben, die in einer ver­lassenen Sandsteingrube spielten, wurden, als die Grube plötzlich einstürzte, unter den Erdmassen begraben. Die Feuerwehr befreite mit größter Mühe die Verschütteten. Drei Kinder waren jedoch bereits erstickt.

Die Unruhen in Nordwest-Jndien Peschawar, 28. Dezember. Nach amtlichen Meldungen sind bei dem Versuch der Rothemden, ln das britische Mili­tärquartier von Kohat einzudringen, zehn Rothemden ge­tötet und zwanzig verwundet worden. Als die Rothem­den von der Kavallerie vor dem Militärlager in Bannu auseinandergetrieben wurden, sind vier getötet und acht verwundet worden. In beiden Fällen hatten die Rothem­den die Polizei mit Steinen beworfen. Vier Soldaten er- litten Verletzungen.

Gestorben

Calw: Friederike Schüler, Witwe.

Mutmaßliches Wetter für Mittwoch

Di« von Norden vorgedrungene Depression beherrscht noch vollkommen die Wetterlage, so daß für Mittwoch vielfach Gedecktes und naßkaltes Wetter zu erwarten ist.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altenstei».