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Buntes Allerlei

Bei etwa fünfzig Grad unter Null

so berichtet Admiral Richard Byrd von feinen Südpolflügen rn einem eben im Verlag F. A. Brockhaus-Lcipzig erscheinenden BuchFlieger über dem sechsten Erdteil. Abenteuer und For­schungen der amerikanischen Südpolarexpcdition 1928/29 " - so gefriert der ausgehauchte Atem mit einem Geräusch, wie wenn Wind über körnigen Schnee streicht. Das erschien den Neulingen jo unglaublich, daß sie hinausliefen, um sich selbst davon zu über­zeugen, als zum erstenmal einer von draußen kam und davon erzählte. Bei 18 Grad unter Null verlöschten Petroleumlampen, obgleich sich kein Lüftchen rührte. Das Petroleum war gefroren Die Eummihaut des Fernsprccherdrahtcs wurde brüchig und blätterte bei der leisesten Berührung ab. Zu den Landplagen gehörte auch der pulverfeine Treibschnee, dem keine Ritze zu eng war, sei sie Rocknaht oder Schraubengewinde. Das Hauptstuck der Winterkleidung ist die Parka, der Eskimorock. Aus tausend­jähriger Erfahrung im Nordeis entstanden, stellt sie das Voll­kommenste für ihren Zweck dar. Meine bestand aus Renntier- fell. Vielfratzpelz umrahmte die Haubenöffnung. Trotz ihres geringen Gewichtes von 2,7 Kilogramm hielt sie mich bei der größten Kälte warm. Ich halte die richtig gemachte und be­nutzte Renntierparka für besser als die Wollparka von doppeltem Gewicht. Auch bei der allergrößten Kälte trug ich selten mehr als sechs Kilo Kleidung. Der Schnitt meines Rocks stammte von den Eskimos in Etah. Die gut sitzende Parka liegt am Leib an, besonders in der Hüftengegend, und hat einen Schurz, der im Schritt durchgeht und vorn angeknöpst wird. Der Rand der Kopfhaube ragt übers Gesicht vor, um es gegen den Wind zu schützen. Die Aermel sind oben so geräumig, daß man die Arme hindurchziehcn kann, um sie am Leib zu erwärmen. Stille Kälte läßt sich leicht ertragen. Der Wind aber ist grausam, be­sonders, wenn er gerade von vorn bläst. Dann quält er einen zum Rasendwerden. In der Umgebung vonKleinamerika, der Zeltstadt der Forscher, sah man oft genug Spaziergänger, die den gegen den Wind führenden Teil ihres Weges mit dem Hin­terteil voraus zurücklegten. Bei fünfzig Grad unter Null froren mir die Wimpern zusammen, so daß ich mir eine Maske machen ließ. Sie bestand aus einem Drahtkorb, einer Fechtermaske ähnlich, mit winddichtem Stoff überzogen. Ich atmete durch die Nase ein und stieß die Luft durch einen Schlauch aus, der vom Munde wegführte. Die Maske war unbequem, schützte aber. Wir erdachten Hunderte von Vorrichtungen gegen die Kälte. Einige bewährten sich, andere nicht. Als Grundlage diente zu­meist Renntierfell, das ich für den wärmsten und zugleich leichte­sten aller Pelze halte. Auf gleiches Gewicht bezogen, ist es be­deutend wärmer als Seehund. Wir hatten 59 Felle junger Renntiere mitgebracht, aus denen Rönne Hosen, Röcke und Schlafsäcke schneiderte. Zu den Hosen nahm er die weicheren und dünneren Teile des Fells, weil man an den Schenkeln weniger leicht friert. Am empfindlichsten sind die Füße, deren Ausdün­stung leicht zu Eis gefriert. Der hefte Stiefel, den ich kenne, ist der ganz mit Pelz bedeckte Finnesko. lieber die aus mehreren Filzlagen bestehende Sohle kommt eine Schicht Saennegras, das den Schweiß aufnimmt. Zu Hause leert man den Schuh aus und klopft den Rauhreif ab.

Dem Kälteschutz widmeten wir in Newyork wie inKlein­amerika" wohl mehr Zeit als allen anderen Dingen zusammen. Vorgängern wie Scott, Shackleton, Mawson und Amundsen lauschten wir alte Erfahrungen ab, die wir durch neue zu ergän­

zen suchten. Ein Stiefel scheint ein einfaches Ding zu sein, das aus Leder und Bändeln hesteht. Aber hier gehört mehr, viel mehr dazu. Die schärfsten Forschcrgehirnc hahen mit der Frage nach dem besten Stiefel für Polarfahrten gerungen. Auf jeden Mann, der sich die Hände erfriert, kommen 25 mit erfrorenen Füßen. Bei Skiestiefeln fällt es schwer, den Schuhmacher zu genügender Weite zu bekehren. Ich habe noch nicht ergründet, ob sich sein künstlerisches Gefühl gegen den großen Stiefel auf­lehnt oder ob er an einen Irrtum des Bestellers glaubt. Jeden­falls muß Platz für vier Paar Socken und Filzsohlen nebst Saennegras sein. Wehe dem unglücklichen Reisenden, wenn er zu spät merkt, daß der Schaft zu eng ist, um den verdickten Fuß durchzulassen. Ich lieh mir von Amundsen den allergrößten Stiefel aus seinen Beständen und ließ unsere Fußbekleidung nach diesem Heldcnmuster bauen. Als ich meine Winterschuhc für den Sommer um drei Nummern verkleinerte, waren sie immer noch riesig. Niemand hat sich über die Enge seines Schuhwerks be­klagt, das ihn ungeschoren durch 57 Kältegrade brachte. Für die Schlittenreisen im Sommer waren diese Elbkähne natürlich zu weit.

Zur Kleidung gehörten ferner Windhemden, Windjacken, Windhosen, Windfäustlinge, Windsocken und lleberärmel aus einem dichtgewebten Stoff ähnlich der Flügelhaut von Flugzeu­gen. Man trägt diese Sachen über dem Pelzanzug. Mehr denn anderswo erweist sich dieser Windschutz im Südeis als wahrer Retter. Die Schlafsäcke bestanden aus Renntierfell mit Wind- Lberzug. Man empfand sie abwechselnd als Wohltat und als Plage. Bald glich kaum einer dem andern, weil jeder den sei- nigen zu verbessern trachtete. Mancher genoß warmen und un­gestörten Schlaf, mancher fror den ganzen Winter hindurch. Mein Schlafsack war mit einer Haube versehen und ließ sich am Hals mit einem Reißverschluß einschnüren, so daß die warme Luft nicht entfleuchen konnte. Braathen ersann eine höchst verwickelte Ein­richtung aus Klappen und Riemen, die es erlaubte, das Gehäuse auf alle möglichen Arten zu verstellen und anzupassen. Nie ward Verzwickteres gesehen. Man stieg hinein wie in eine Galauni­form. Aber der Sack bewährte sich und befriedigte seinen Bewohner.

Warme Kleider, genug zu essen, etwas Unterhaltung, das ist alles, was man im Slldland braucht. Man muß staunen, wie viel Freude und Zufriedenheit man diesen Dingen abgewinnen kann.

Kumor

Der neue Knecht hat gleich bei der ersten Mahlzeit acht große Knödel verzehrt. Dem Bauer wurde Angst vor dem Viel­fraß, und er glaubte, ihn durch einen Trunk satt zu machen. Er schob ihm die volle Maß hin und sagte:Da Grigl, trink ein­mal." Grigl leerte die Maß auf einen Zug, wischte sich den Mund und sagte:Vergelts Gott, Bauer, jetzt ist mir wieder wohl, jetzt kann ich wenigstens die übriggebliebenen sechs Knödel a no essen."

Ehe.Emil! Ich bin dir sehr böse! Ehe du mich gehei­ratet hast, hast du mir immer was Nettes mitgebracht! Nach der Hochzeit überhaupt nichts!"Hast du schon mal von einem Angler gehört, der den Fischen noch Körner zuwirft, nachdem er sie schon gefangen hat?"

Wink.Was würden Sie sagen, Fräulein Lucie, wenn Sie ein Mann hier vor allen Leuten im Saale küssen würde?" Ach, sprechen wir nicht davon. Gehen wir lieber auf die Veranda!"

Schwere Explosion in einem Steinbruchbetrieb ß

Hauenstein (Bez. Pirmasens), 9. November. In einem hiesigen Steinbruchbetrieb ereignete sich heute ein schweres Explosionsunglück. Etwa fünf Minuten vor 5 Uhr nach­mittags sollte in dem unweit des Ortes gelegenen Stein­bruch noch eine Sprengung vorgenommen werden. Da die Entzündung der Sprengstoffladung sich verzögerte, gingen zwei Arbeiter zur Sprengstelle, um die Ursache der Verzö­gerung festzustellen. Im gleichen Augenblick erfolgte die Explosion und warf einige hundert Kubikmeter Erde und Geröll auf. Die beiden Arbeiter flogen in die Luft und wurden in Stücke gerissen. Eine Passantengruppe, die auf einem Fahrweg unterhalb des Steinbruches stand, wurde von Sand und Steinen überschüttet. Dabei kamen vier Personen ums Leben und mehrere wurden mehr oder min­der schwer verletzt. Unter einem schweren Felsblock liegt noch eine Leiche, die bisher nicht geborgen werden konnte.

Für SV VVÜ Mark Devisen beschlagnahmt Hellenthal (Eifel), 9. November. Bei einem Metzger und Viehhändler in Kirchseiffen wurden bei einer unver­mutet vorgenommenen Haussuchung im Geldschrank erheb­liche Mengen von Devisen, wie es heißt, im Werte von über 50 000 Mark beschlagnahmt.

DerPanther" wird abgewrackt Kiel, 9. November. Das ehemalige Kanonenboot Panther", bekannt durch seinenSprung nach Agadir", wird morgen in öffentlicher Verdingung auf Abbruch verkauft.

Zusammenstöße in Bremen Ein Toter, mehrere Verletzte Bremen, 10. November. Im Anschluß an eine national­sozialistische Kundgebung kam es gestern zu Zusammen­stößen zwischen Angehörigen des Reichsbanners und Natio­nalsozialisten. Hierbei wurde ein Nationalsozialist er­stochen. Eine Anzahl Personen, deren Zahl noch nicht fest­sieht, erlitten Verletzungen, die jedoch durchweg leichterer Natur sein sollen.

Fünf Arbeiter vom Starkstrom getötet

Segovia, 9. November. Beim Legen von Hochspannungs­kabeln wurden fünf Arbeiter durch den elektrischen Strom infolge Kurzschlusses getötet.

Mutmaßliches Wetter für Mittwoch

Die Wetterlage in Süddeutschland wird vorwiegend von Hochdruck beeinflußt, so daß für Mittwoch zwar zeitweilig bedecktes, aber vorwiegend trockenes Wetter zu erwarten ist.

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