Nr. 260
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aetrosfen werden. Die Kasse ist daher bei Einweisungen zur Zurückhaltung gezwungen. Die Kosten der Wochenhilfe belasten die Kasse außerordentlich, nachdem das Reich den Zuschuß eingestellt hat. Eine Senkung der Hebammengebühren sei dringend nötig- An den Verwaltungskosten wurde stark gespart. Der Abbau bei den Gehältern der Angestellten und des Vertrauensarztes ist durchgeführt. Auch bei den Postgeldern soll gespart werden. Die Sitzungsgelder wurden um 40 Prozent gesenkt. An Stelle von zwei Kraftwagen wird nur noch einer, ein Zweisitzer, gehalten und vom Vertrauensarzt und vom Veitragseinzieher gemeinsam benutzt. Eine Herabsetzung der Beiträge ist bei der gegenwärtigen Lage ausgeschlossen. Auch die Ausgaben für Sachleistungen müssen noch gesenkt werden. Den Universitätskliniken in Tübingen wurde zur Radiumbeschaffung das vom Württ. Krankenkassenverband zugesicherte Darlehen von 1.300 Mark gewährt. Hierfür kann die Kasse bis zum Jahre 1934 ihre Krebskranke unentgeltlich bestrahlen lassen.
Neuenbürg, 4. Nov. Die umgebaute Wildb ad erst! aß e ist am 22. Oktober ohne Beanstandung abgenommen worden. Die Straßenabteilung des Innenministeriums hat versprochen, den restlichen Staatsbeitrag von 7000 Mk. bald auszubezahlen. An Beiträgen aus der Erwerbslosenversicherung sind zum Straßenbau 3338.74 Mark verwendet worden, so daß im ganzen von Staat und Reich zu dem Straßenumbau 69 338.74 Mk. geleistet wurden bei einem Gesamtaufwand von 114 458.61 Mark.
Tübingen, 4. November. (Das Studentenmütterlein.) Im Vürgerheim, wo sie vor zwei Monaten das Stüblein bezog, das sie sich als Alterszuflucht schon jahrelang Vorbehalten hat, ist Fräulein Emilie Müller, das Studentenmütterlein, gestorben. Mehr als hundert Semester haben die Herren der Derendingia bei ihr gewohnt, eine Generation nach der andern.
Feuerbach, 5. Nov. (Zm Tunnel verunglückt.)
In dem Eisenbahntunnel wurde die Leiche eines Mannes gefunden, der offenbar von einem Zug überfahren wurde.
Es handelt sich um den Pächter der Eisenbahnkantine Kornwestheim, Gottlob Müller, der mit dem Zug von Kornwestheim nach Stuttgart fahren wollte. Müller soll sich nicht wohl gefühlt, während der Fahrt auf die Plattform begeben haben und dort infolge seines Unwohlseins vom Wagen gefallen sein. Der Körper wurde durchschnitten.
Neuffen OA. Nürtingen. 5. Nov. (Berichtigung.) Die Nachricht, daß der Besitzer des im Oktober abgebrannten Gasthofs zum Hirsch (Post), Klink, nebst seiner Frau wegen Brandstiftung u. Versicherungsbetrug verhaftet worden sei, stellt sich, wie uns mitgeteilt wird, als nicht richtig heraus. Das unbescholtene und angesehene Ehepaar, das durch den Brand schwer heimgesucht worden ist, befindet sich auf freiem Fuß.
Blaubeuren, 5. Nov. (Ein Verbrechen?) Der Tot des am Blauberg aufgefundenen Ladenmädchens beschäftigt eingehend die Gemüter. Schon am Sonntag abend wurde wie die „Schwäbische Tagwacht" berichtet, ein Liebhabei verhört, aber wieder auf freien Fuß gesetzt. Am Montao wurde er erneut beigezogen und auch der Leiche gegenüber- gestellt. Am Dienstag wurde die Leiche geöffnet, wie verlautet, soll die Sektion auf gewaltsamen Tod Hinweisen.
Stuttgart, 5. Nov. (Ergebnis der Caritassammlung.) Das Ergebnis der Lebensmittelsammlung des Caritasverbandes in den ihm zugewiesenen Bezirken beläuft sich auf 12 791 Zentner Kartoffeln, 1220 Zentner Obst und 49 Zentner Frucht, Kraut usw. An der Spitze stehen die Bezirke Riedlingen »ü' 2653 Zentner, Saulgau mit 2614 Zentner, Biberach m».- 2340 Zentner, Tettnang mit 1040 Zentner, Leutkirch 1010 Zentner, Ellwangen mit 989 Zentner. Der Bezirk Ehingen will der Caritassammlung statt Lebensmitteln 150 RM. mr Verfügung stellen. Was aus den Abgabebezirken ausg-ftihrt wurde, ging nach Stuttgart und Vororten, nach den Städten des Schwarzwaldes (Schramberg, Schwenntnx^» Oberndorf, Rottweil, Tuttlingen), nach den Industriestädten des Unterlandes und zu einem kleinen Teil nach Sachsen und Berlin.
Aus Baden
Gernenbach, 4. November. (Verkehrsstörung.) Eine Verkehrsstockung gab es gestern nachmittag aus der Murgtalbahn beim Tunneleingang oberhalb der Tenetschlucht. Ein Wagen des Eiiterzuges entgleiste und der nächstfolgende Wagen schob sich auf den entgleisten Wagen hinauf. Erst nachdem ein Hilfszug eingetroffen, konnten die Wagen wieder auf das Gleis ge- i bracht werden. Der Personenverkehr mußte mehrere Stunden durch Pendelzüge zwischen Forbach und Langenbrand aufrechterhalten werden.
Ser Verband Württ. Musttleller
Der Vorstand des Verbands Württ. Industrieller hat in seiner letzten Sitzung zu einer Reibe von aktuellen Wirtschaftsfragen Stellung genommen. Im Verlauf einer Aussprache über die wirtschaftsvolirische Lage wanvte sich der Vorstand mit besonderer Entschiedenheit gegen alle währungspolitischen Experimente und gegen alle Vebauvtungen. welche die Industrie mit Jnila- iionsabsichten in Verbindung bringen wollen. Im Zusammenhang mit der Erörterung der Schwierigkeiten, die für unsere Industrie aus der Entwertung des englischen Pfundes und der nordischen Währungen entstanden sind, betonte der Vorstand die dringende Notwendigkeit, durch die Schaffung eines Devisenter- minhandels den am Außenhandel mit diesen Ländern beteiligten Wirtschaftskreisen die Möglichkeit einer Sicherung vor künftigen Kursverlusten zu verschaffen und dadurch weitere Beeinträchtigungen der deutschen Ausfuhr abzuwebren. — Gegen die Zurücksetzung Württembergs bei der Bildung des Wirtschastsbeirats der Reichsregierung und des deutsch-französischen Wirtschaftsausschusses bat der Verband Württ. Industrieller nachdrückliche Vorstellungen erhoben. Der Vorsitzende des Verbandes. Geheimrat Dr. Bruckmann-Heilbronn. hat die Beschwerden der württ. Industrie über diese Zurücksetzung sowohl dem Staatsvräsidenten Dr. Bolz als auch dem Wirtschaftsminister Dr. Maier versönlich vorgetragen, und von beiden die Versicherung erbalten, daß die württ. Staalsregierung bemüht ist. diesen auch von ihr als berechtigt anerkannten Beschwerden abzubelien.
führen 117 Brücken über den Rhein, und zwar 55 Straßenbrücken, 46 Eisenbahnbrücken und 16 bewegliche Schiffsbrücken. Auf der Strecke von der Quelle bis Reichenau (Schweiz) liegen 16 Brücken, von da bis zum Bodensee 21, von da bis Basel 22, abwärts von Basel 58 Brücken.
Schnarchen als Scheidungsgrund
I Schnarchen als Scheidungsgrund, das gehörte bis jetzt in die Domäne der Witzblätter. Frau Ethel Woothfort legte vor dem Gericht i.r Southampton kürzlich den Beweis dafür ab, daß sie das Schnürchen ganz im Ernst als ausschlaggebende Scheidungs- ursache betrachtet. Alle Bemühungen des Richters, die Dame > auf die Lächerlichkeit ihres Vorhabens aufmerksam zu machen,
! schlugen fehl. Frau Woothfort behauptete, die Töne, die ihr s Mann während des Schlafens von sich gäbe, seien kein gewöhn- ! liches Schnarchen, sondern eher Trompetensignale von Jericho, i Sie könne es einfach nicht mehr aushalten und habe von den j schlaflosen Nächten genug. Die Mutter der Klägerin unterstützte
- aufs entschiedenste das Scheidungsgesuch. Der Richter schob die s Urteilsverkündigung um einen Monat hinaus, damit Frau s Woothfort die Möglichkeit hat. sich die Sache gründlich zu s überlegen.
- Humor
, Testament: „Und dann vermache ich tausend Franken meiner alten, guten Köchin Anna Müller, die mir treu gedient k hat — sechs Monate lang."
Nachrichten aus Mer W§
Weitere Fälle der Ueberfliegung deutschen Gebietes. Im
Zusammenhang mit der Notlandung eines französischen Militärfliegers bei Landau wird aus Steinfeld gemeldet, daß deutsche Zollbeamte am Dienstag vormittag an der elsässisch- pfälzischen Grenze beobachteten, wie insgesamt drei fra- zösische Militäreindecker die Grenze nach der Bienwaldmühle vom Elsaß her überflogen. Die drei Flugzeuge kreuzten etwa eine Stunde lang sehr niedrig über dem Bienwald.
Zusammenstoß bei einer Arbeitslosenkundgebung in Palästina. Bei einer Kundgebung jüdischer Arbeitsloser vor Orangenplantagen, auf denen arabische Arbeiter beschäftigt waren, kam es in der jüdischen Kolonie Hederah zu einem Zusammenstoß zwischen den Teilnehmern an der Kundgebung und der Polizei. Dabei wurden 20 Personen verletzt, davon 5 schwer.
Fünf Todesopfer einer Gasvergiftung. Als der Postschaffner Stein in Dresden vom Dienst in seine Wohnung zurückkehrte, fand er seine 34 Jahre alte Ehefrau und seine oier Kinder im Alter von einem bis zu elf Jahren durch Gas vergiftet tot auf. Aus einem hinterlassenen Brisj geht hervor, daß die Frau mit ihren Kindern freiwillig aus dem Leben geschieden ist.
Wieder ein Todesopfer einer politischen Schießerei. Im
Stadtteil Verlm-Treptow wurde nach Mitternacht vor den Augen einer Polizeistreife der 21 Jahre alte Angehörige der NSDAP., Erwin Moritz, von zwei anderen jungen Burschen niedergeschossen und so schwer verletzt, daß er starb. Näheres über die Täter, die unerkannt zu flüchten vermochten, konnte nicht ermittelt werden.
Englische Studenten wegen kommunistischer Umtriebe verhaftet. 115 Studenten verschiedener Universitäten sind unter der Beschuldigung, an kommunistischen Umtrieben beteiligt gewesen zu sein, verhaftet worden.
Sturmschäden in Großbritannien. Ein Orkan, der 20 Stunden lang über Großbritannien dahinbrauste, hat bedeutende Schäden und lleberschwemmungen in Wales, yorkshire und dem Seengebiet verursacht. Viele Straßen sind überschwemmt und durch Erdrutsche versperrt. Vier Personen wurden getötet.
( Wechsel im Wirtschaftsbeirat
! Berlin» 5. November. Der Geschäftsführer des Deutschen ! Eewerkschaftsbundes hat wegen Krankheit gebeten, ihn von : der Tätigkeit im Wirtschaftsbeirat zu entbinden. Der Herr , Reichspräsident hat diesem Ersuchen entsprochen und an ^ Stelle des Dr. Jahn den Geschäftsführer des Verbandes deutscher Angestelltengewerkschaften Max Edewald in den : Wirtschaftsbeirat berufen.
s Erneutes Verbot des „Volksfreund" in Braunschweig i Braunschweig, 5. November. Der braunschweigische Innenminister Klagges hat, wie die „Braunschweigische Landeszeitung" meldet, die Zeitung der S.P.D., den „Volksfreund", erneut auf acht Tage verboten, und zwar, ; weil in einem Landtagsbericht unter der Ueberschrift . „Minister Klagges provoziert" sich ein Zwischentitel be- i fand „Der Minister entschuldigt den Mord an Fischer". ! Das Verbot trat sofort in Kraft.
i Absturz eines amerikanischen Streckenflugzeuges — 5 Tote Newyork, 5. November. Ein Verkehrsflugzeug der ^ Strecke Washington—Newyork geriet heute abend in der i Nähe von Camden (Nest) Jersey) aus noch unbekannter i Ursache in Brand und stürzte ab. Aus den Trümmern der ' Maschine wurden fünf Leichen geborgen.
Die Nationalsozialisten verlangen Auflösung des olden- ; burgischen Landtages
: Oldenburg, 5. November. Nach der Abstimmung über
den nationalsozialistischen Antrag auf Neuwahl eines Ministerpräsidenten wurde auch der von den Nationalsozialisten gestellte Antrag auf Auflösung des Antrages abgelehnt. Zur Annahme eines solchen Antrages ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Der Antrag erzielte aber nur 25 von 48 Stimmen. Es stimmten für die Auflösung die N.S.D.A.P. und Dn.Vp., die K.P.D. und der Landvolkabgeordnete. Gegen die Auflösung stimmten das Zentrum, die S.P.D., der Staatsparteiler und beide Volksparteiler. Die N.S.D.A.P. erklärte zum Schluß, daß sie einen Volksentscheid auf Auflösung des Landtages einleiten würden.
Gestorben
Hirsau: Fritz Jüngt, Gatte der Lehrerin Maria Jüngt, 45 Jahre alt.
Die schwarze Gefahr in A.S.A. i
K Die neuen Zahlen der offiziellen Volkszählung in Nord- : amerika erwecken dort große Besorgnis. Die Zahl der Neger ! beträgt 12 Millionen. Die Neger vermehrten sich um 14,8 Pro- z zent feit 1920, während die weiße Rasse nur eine Zunahme von s 13,6 Prozent zeigte. Die Neger bevölkerten früher meist den : Süden, sind aber (vor allem während des Krieges, wo sie zu . Kriegsarbeiten verwendet wurden) in Massen nach dem Norden ' gezogen, wo sie jetzt einen wachsenden Bestandteil der Bevölkerung ausmachen. In Washington soll ein Drittel der Einwohner schon schwarz sein.
Wie viele Brücken führen über den Rhein?
§ Im ganzen Mittelalter gab es nur zwei feste Rhein- briicken: bei Konstanz und bei Basel. Von Basel bis zur Mündung gab es bis zum Jahre 1859 keine feste Brücke. Heute
Mutmaßliches Wetter für Samstag Der Kern des Hochdrucks liegt jetzt über Oberitalien. Die Depression im Norden findet in ihm starken Widerstand. Für Samstag ist zwar noch zeitweilig heiteres, aber zu Unbeständigkeit neigendes Wetter zu erwarten.
Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig.
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größte Anerkennung u.
vollste Zufriedenheit über die „CHIorodont-Zahnpaste" zu übermitteln. Ich gebrauche „CHIorodont" schon fest Jahren und werde ob meiner schönen weißen Zähne oft beneidet, die ich letzten Endes nur durch den täglichen Gebrauch Ihrer „Chlorod ont-Zahnpaste" erreicht habe." C. Reichest, Sch.... Man verlange nur die echte Chlorodont-Zahnpaste, Tube 64 Pf. und 80 Pf., und weise jeden Ersatz dafür zurück.
Aus dem Lande
In Biebishausen OA. Mllnsingen stürzte der Sohn des Bürgermeisters Walter, als er Stroh zum Füttern von der Scheune abwarf, hinunter und blieb tot liegen. — Der 3jährigen Tochter des Zimmermeisters Kurz wurde von ihrem Brüderlei» mit dem Beil der Ringfinger abgeschlagen.
In Frommern OA. Balingen wurde dem verheiratete» Maschinenarbeiter Joh. Hermann beim Fräsen der Zeigfinger herausgerissen und der Mittelfinger verletzt.
In Hechingen wurde der Streik in der Schuhfabrik Wolf «. To. beilelegt. 25 Zuschneider wurden wieder eingestellt.
In Alm wurde das neuerbaute Arbeitsamt eröffnet. Df« Baukosten betrugen 300 000 Mark. Der Voranschlag wurde nicht überschritten.
In Stafflangen OA. Biberach ist ein Bettler, während die Bewohner des Hauses im Sonntagsgottesdienst waren, ein» gebrochen und ließ den Erlös von einigen Viehverkäufen in Höhe von 800 Mark und zwei Uhren mitlaufen.
In Ravensburg beging Landrat a. D. Stiefenhofer, der 15 Jahre an der Spitze des Oberamts stand, seinen 70. Ge» durtstag.
Der 16jährige Sohn des Fuhrhalters Birk in Ravensburg wurde von einem Pferd auf den Leib geschlagen. Die in» urren Verletzungen waren so groß, daß der Junge in der Nacht Mm Mittwoch seinen Schmerzen erlag.
Dr. Lckener ist in Friedrichshofen von seiner Amerika- Mise angekomMen.
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