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Nr. 260

Lobnemvtänger ist trotz der Arbeitslosigkeit verhältnismäßig am geringsten.

Der Berbrauchsrückgang. Die Verbrauchssteuern haben im Jahr 1930/31 gegenüber dem Haushaltplan erhebliche Rückgänge erlitten. Der Ausfall betrug:

Bei der Mineralwassersteuer 57 Prozent

Bei der Schaumweinsteuer 29 Prozent

Beim Spiritusmonopol 28 Prozent

Beim Zündwarenmonovol 25 Prozent

Bei der Biersteuer 14 Prozent

Bei der Zuckersteucr 1 Prozent.

Auch die Kraftfahrzeugsteuer wies 1930/31 einen Rückgang um 23 Prozent gegenüber dem Voranschlag auf. ebenso die Beiörde- rungssteuer. In diesen Ziffern zeigt sich der Zusammenbruch, den vor allem die Kaufkraft der ehedem vermöglichen Schichten er­litten hat.

Ser amerikanische EiandvuiM zur Frage der Reparationen

und kurzfristigen Kredite

Washington, 3. November. Die Meldung des Universal Service, daß Präsident Hoover dem französischen Minister­präsidenten gegenüber ein Prioritätsrecht der Neparationen vor den Privatkrediten anerkannt habe, wird hier als ab­wegig bezeichnet. Man habe lediglich vereinbart, daß die Frage der internationalen Schulden angesichts der Welt- deprejsion einer Neuprüfung unterzogen werden solle, und daß, während im Juni Amerika das Moratorium vorschlug, diesmal die Initiative von Europa kommen müsse, da ein erneutes Angebot eines größeren amerikanischen Opfers weder vom Kongreß noch von der öffentlichen Meinung ge­billigt werden würde. Erst wenn Europa sich geeinigt habe, und man den hiesigen durch die Depression schwer ge­troffenen Steuerzahlern zeigen könne, daß alle Schuldner Amerikas ebenfalls Opfer bringen, werde eine Neuregelung der alliierten Schulden auf der Basis der Zahlungsfähigkeit der einzelnen Staaten geprüft werden. Abwegig seien da­her auch die gestrigen Pariser Meldungen, daß Amerika den Alliierten den vollen Betrag dessen zu erlassen bereit sei, was sie von den deutschen Reparationen streichen. Diese Form der Regelung würde die Abwälzung des Gesamt­opfers auf Amerika bedeuten und daher undiskutierbar sein.

Was die Frage der deutschen kurzfristigen Kredite an­lange, so seien sich Hoover und Laval bei ihren Unterhand­lungen durchaus bewußt gewesen, daß der M. Februar 1932 ein kritischer Tag sei, für den Vorsorge getroffen werden müsse. Hier werde man die weitere Entwicklung in Europa abwarten und glaube zuversichtlich, daß Laval und Brüning zu einer Verständigung in diesen finanziellen Fragen kom­men werden.

Mahnung Monds m Man , 8

Paris, 5. Nov. Der französische Außenminister Vriand, der den Vorsitz des Völkerbundsrats bei den Bemühungen um den Frie­den im Fernen Osten geführt hat, richtete an den Genfer Vertre­ter Japans, Voshisawa einen Brief als Antwort auf die am 26. Oktober von Japan aufgestellten Bedingungen für die Räumung der Mandschurei. Eingangs weist diese Antwort darauf bin, daß außer der an dem Widerspruch Japans gescheiterten Entschlie­ßung des Rats, dieihre moralische Kraft behalte", die vorher­gehende, einstimmig angenommene Entschließung vom 30. Sep­tember zu Recht bestehe, und daß diese Entschließung die Ver­pflichtung zu ihrer Ausführung in sich trage. Japan bat sich be­reit erklärt, die Truppen zurückzunehmen, sobald Leben und Ei­gentum der japanischen Staatsbürger in den zu räumenden Ge­bieten gesichert seien. Ueber die vier ersten Punkte der japanischen Forderungen bestehe keine Meinungsverschiedenheit zwischen Ja­pan und China. Was die noch strittigeAnerkennung der Ver­träge" betreffe, so habe durch wiederholte Erklärungen des chine­sischen Vertreters vor dem Völkerbundsrat die chinesische Regie­rung die Verpflichtung übernommen,auf das gewissenhafteste alle Verpflichtungen der Verträge zu beachten und alle Ver­pflichtungen des Völkerbundsvertrags auszuführen". Die chinesi­sche Regierung habe sich bereit erklärt, alle Meinungsverschieden­heiten Japans über die Auslegung der Verträge einem Schieds­gericht zu unterbreiten. Briand gibt zum Schluß der Erwartung Ausdruck, daß unter diesen Umständen die javanische Regierung ihre Truppen gemäß ihren Erklärungen vor dem Rat in mög­lichst kurzer Frist aus dem besetzten Gebiet zurückzieben werde.

Zwischenfälle in der Nordmandschurei Tokio, 5. Nov. Nach amtlichen Mitteilungen an das Kriegs­ministerium sind bei einem Gefecht zwischen chinesischen und japa­nischen Trnppen am Nonni-Fluß elf Japaner getötet worden. Seitens des Kriegsministeriums wird erklärt, daß die Jpaner von dem chinesischen General Matschangscheu in einen Hinter­halt gelockt wurden. Infolgedessen würden die Javaner die Be­setzung auf das Nordufer des Flusses ausdebnen. um die mit der Ausbesserung der Brücke beschäftigten Soldaten zu schützen.

Kampf zwischen Chinesen und Japaner« am Ronwi-Fluh Schanghai» 5. Nov. Einige Meilen südlich von Aganrschi bat «wischen 5000 chinesischen Soldaten unter General Matschang- schen und zwei Bataillonen Javanern ein ernster Kampf um de» Besitz der Eisenbabnbrück«, die über den Nonni-Fluß führt, be­gonnen.

Neues vom Tage

Der Lohnkanrpf der Eemeindearbeiter Vor weiteren Verhandlungen?

Köln» 6. November. Die Vertreter der freien und christlichen Gewerkschaften soweit sie am Tarifvertrag für die Gemeindearbeiter beteiligt sind, traten gestern zur ge­meinsamen Beratung zusammen, in der auch die Entschei­dung darüber getroffen werden sollte, ob die Gemeinde- arbeiter, um ihren Standpunkt in dem gegenwärtigen Lohnstreit Äurchzufetzen, in den Ausstand treten sollen. Diese Entscheidung ist bis zur Klärung einiger wesentlicher Meinungsverschiedenheiten in Zweifelsfragen, die sich aus der Fassung des Schiedsspruches von 31. Oktober ergeben

haben, zurückgestellt worden. Als Grundlage und Voraus­setzung für weitere Verhandlungsmöglichkeiten wird eine Verlängerung der Erklärungsfrist angeregt, die, wie die Dinge jetzt liegen, am Samstagmittag abläuft.

Das Schicksal der Konferenz am Runden Tisch

London, 5. Nov. Die Blätter drücken die Erwartung aus, daß das Schicksal der Konferenz am Runden Tisch in der nächsten Woche entschieden wird. Macdonald soll dann einen Versuch beabsichtigen, auf einer Sonderkonferenz eine Bei­legung des Streites zwischen Hindus und Mohammedanern herbeizufiihren.

Hebung der in Scapa Flow versenkten Kriegsschiffe wird eingestellt

London, 5. Nov.Times" meldet, daß die Firma, die seit sie­ben Jahren damit beschäftigt ist. die Schiffe der bei Scava Flow versenkten deutschen Kriegsflotte zu beben, die Arbeiten als unrentabel einzustellen sich entschlossen hat. Insgesamt sind 32 Schiffe gehoben worden, darunter 6 von 20 000 und mehr Ton­nen. Ungefähr ein Dutzend Schiffe, die in einer Tiefe von etwa 40 Metern mit der Seite oder dem Kiel nach oben auf dem Meeresgründe ruhen, werden dort verbleiben.

Deutsch-schweizerische Wirtschaftsverhandlungen in Berlin

Berlin, 5. Nov. Die Fühlungnahme mit der Schweiz wegen der strittigen Handelsvertragsverhandlungen hat nun eine Verständigung darüber ergeben, daß die offiziel­len Verhandlungen so bald wie möglich in Berlin aus­genommen werden sollen. Auf schweizerischer Seite stellt man sich den Verlauf so vor, daß bis zum 1. Dezember irgendwie eine Klärung herbeigeführt werden muß. Wenn die Verhandlungen die sich bisher nur auf Textilien und Holz erstreckten, nun auch über den Rahmen einer größeren Ausweitung zu einer praktischen Verständigung führen soll­ten, würde der neue Vertrag also wahrscheinlich am 1. Fe­bruar in Kraft treten können.

Wiederkehr Höpker-Aschoffs

Berlin, 5. Nov. Die Krise im preußischen Finanzministe­rium wird, wie dieVossifche Zeitung" mitteilt, dadurch gelöst werden, daß Dr. Höpker-Aschoff vom Ministerpräsi­denten Braun wieder zum preußischen Finanzminister er­nannt werden wird.

Einigung über den russischen Vorschlag eines wirt­schaftlichen Nichtangriffspaktes

Genf» 4. Nov. Die Verhandlungen über den russischen Vorschlag eines Nichtangriffspaktes haben zu einem Ergeb­nis geführt, mit dem sich die russische Delegation einverstan­den erklärt hat. Auf einen deutschen Vorschlag hat man sich dahin geeinigt, daß die Regierungen ersucht werden, dem Völkerbundssekretariat auf schriftlichem Wege ihre Stellung­nahme zu dem russischen Plan und den im einzelnen auf­geworfenen Fragen mitzuteilen.

Erneute Schlichiungsverhandlunge» im Lohnstreit bei der Reichsbahn

Köln, S. Nov. Im Lohnstreit der Deutschen Reichsbahn­gesellschaft werden die Schlichtungsverhandlungen am Dienstag, den 10. November, in Berlin wieder ausgenommen. Die Ver­handlungen finden vor dem Sonderschlichter, Oberlandesgerichts­rat Dr. Joetten-Köln, statt.

Die Frankfurter Ortskrankenkasse

Die Frankfurter Orrskrankenkasse, die sich einen großartigen Bau geleistet hat, steht nun anscheinend vor dem Zusammenbruch. Sie bat mehr als zwei Millionen Mark kurzfristige Verbindlich­keiten, für die die Deckung fehlt. Die Gesundungsvorschläge des Versicherungsamts laufen im wesentlichen auf eine Erhöhung ver Beiträge bis zur gesetzlichen Höchstgrenze von 7,5 Prozent und auf einen Abbau der Leistungen hinaus. Während die zu ei­nem Drittel im Vorstand sitzenden Vertreter der Arbeitgeber ei­nen Abbau der Leistungen, soweit sie über die gesetzlichen Ver­pflichtungen binausgehen, fordern, lehnen die Vertreter der Ar­beitnehmer vorläufig jede Leistungsverminderung ab, so daß bis. her eine Einigung nicht zu erzielen war. Dabei sieht sich die Kasst außerstande, eine dem Aerzteverein geschuldete Summe vor 380 000 Mark zu bezahlen.

Aus Stadt und Land

Altensteig» den 8. November 1931.

Die Kälte ist da. Selbst wenn es uns das Thermo­meter nichtschwarz auf weiß" beweisen würde schon wenn wir uns am Morgen aus dem Fenster beugen, können wir diese Tatsache mit Sicherheit feststellen. Zu dem Nebel, der allmorgendlich in den Bäumen hängt, ist eine empfind­liche Kühle getreten. Das Thermometer verkriecht sich be­reits bis zum Nullprnkt. Immerhin eine Temperatur, dis den Wunsch unwiderstehlich wach werden läßt, sich nun end­lich winterlich zu kleiden. Es gibt natürlich besonders Em­pfindliche, die bereits seit drei Wochen im pelzverbrämten Wintermantel anmarschiert kommen. Das sind, abgesehen von der Empfindsamkeit, diejenigen, die den Jahreszeiten mit der Kleidung immer um eine Nasenlänge voraus sind. Meistenteils Damen. Man sieht sie im Februar bereits beim ersten freundlichen Sonnenstrahl mit dem neuen flot­ten Frühjahrshut, sie sind die ersten, die im April bereits ohne Mantel gehen. Aber auch die noch annähernd nor­male Menschheit fühlt jetzt ein unangenehmes Frösteln. Aus der hintersten Ecke des Kleiderschrankes wird darum der Wintermantel hervorgeholt. Pelzwerk steigt aus Kisten und Kasten. Wie gesagt, die Wintersachen! Viele sagen: Es wird kalt, ich ziehe den Wintermantel an!" Anders vielleicht solche, die Jahr und Tag schon stempeln gehen, sagen:Es wird kalt, ich ziehe den Mantel an!" Das ist ein Unterschied. Dabei kommt es leider allzu oft vor, daß nicht einmal die Rede sein kann vondem Mantel", da dieses Kleidungsstück, so bitter nötig es wäre, überhaupt nicht vorhanden ist. Warme Sachen, die seit Jahr und Tag

kümmerlich ihr Dasein fristen, wären wohl dazu berufen, der furchtbarsten Not zu Hilfe zu kommen. Alle Fürsorge- und Wohlfahrtsämter, auch die kirchlichen Gemeinden haben Annahmestellen für entbehrliche Kleidungsstücke, die so manchen Segen stiften können, eingerichtet. Darum heraus mit den Wintersachen, und zwar mit allen!

Wart, 6. November. Gestern nachmittag fand unter überaus zahlreicher Begleitung von hier und auswärts die Beerdigung von Gemeindepfleger Michael Herter statt. Nach kurzer, schwerer Krankheit nahm der Tod den in weiten Kreisen geschätzten Mann im Alker von 79 Jahren . aus einem arbeitsreichen Leben weg. Seit dreißig Jahren i hat er hier in großer Pflichttreue das Amt eines Gemeinde- ! und Kirchenpflegers versehen. Am Grabe sprach der amtie-

- rende Geistliche über die Losung des Sterbetages:Das Los ist mir gefallen aufs lieblichste . . ." zu Herzen gehende

s Erbauungsworte. Für Gemeinde und Gemeinderat legte l Bürgermeister Hartmann unter Worten des Dankes und . der Anerkennung für die treue Amtsführung des Verstor- ! denen einen Kranz nieder. Er betonte, daß mit dem Dahin- i geschiedenen ein echter deutscher Mann, ein Stück der alten guten Zeit begraben worden ist. Im Namen des Kirchen- ! gemeinderats widmete Kirchengemeinderat Großmann durch

- Kranzniederlegung einen letzten Gruß. Für den Eemeinde- . pflegerverband sprach Stadtpfleger Kraps, Altensteig dem : Entschlafenen tiefempfundenen Dank für die langjährige j treue Arbeit als Verbandsmitglied aus. Die Feier wurde : umrahmt von den würdigen Gesängen des Sängerbundes.

s Ebhausen, 6. November. (Beerdigung.) Unter außer- i ordentlich großer Beteiligung von Leidtragenden von hier, ! aber auch der näheren und weiteren Umgebung, fand gestern ! die Beerdigung des im 66. Lebensjahr verstorbenen all- ! fettig hochgeschätzten Mitbürgers Johannes Schüttle , statt. Mit ihm ist eine tüchtige Persönlichkeit von altem ; Schrot und Korn, ein ehrbarer Kaufmann, ein pflicht- ^ bewußter Bürger und treuer Mensch dahingeschieden, der

- die Hochachtung und Liebe der Bevölkerung in hohem : Maße genoß. Seiner Rede am Grabe legte der Ortsgeist- < liche Jes. 54, 10 zu Grunde und gab der Trauer, den sein ! Hinscheiden in der Gemeinde, bei den Angehörigen, Freun-

- den und Bekannten ausgelöst hat, Ausdruck, hervorhebend,

^ welch treuer Bürger und Mitglied der Kirchengemeinde er s war und wie er auf Grund seiner reichen Erfahrungen § seinen Mitmenschen mit Rat und Tat an die Hand ge- s gangen sei. Dies ging auch aus den verschiedenen Nach- i rufen hervor, hauptsächlich aus demjenigen des Bllrger- s meisters Mutz, welcher der Trauer der Gemeinde Aus- i druck gab und hervorhob, daß Johannes Schüttle zwanzig

- Jahre dem Gemeinderat angehört habe und immer treu i seines Amtes gewaltet habe. Manchmal habe er seine s warnende Stimme erhoben und habe doch dem gesunden j Fortschritt Verständnis entgegengebracht. Er schilderte seine s Liebe zur Schule, sein Interesse an Gewerbe und Industrie ' und wie er als Mitglied der beiden Ortsschulräte bei den

- Beratungen rege Anteilnahme und strenge Sachlichkeit s gezeigt habe. Auch habe er das verantwortungsvolle Amt i des Feuerwehrkommandanten während der Jahre 1903 bis ° 1919 inne gehabt. Die Gemeinde sei ihm für seine vielen : Verdienste zu großem Dank verbunden. Als Zeichen des ; Dankes legte der Ortsvorstand seinem treuen und lieben

Mitbürger einen Kranz am Grabe nieder. Weitere s Nachrufe unter Niederlegung von Kränzen hielten Bank- ; Vorstand Dolmetsch von der Eewerbebank Nagold, deren s Geschäftsführer er über die Kriegsjahre war, später Kon- ; trolleur und zuletzt Vorsitzender des Ausstchtsrats, Fabri- i kaut Kapp- Nagold im Namen des Eewerbevereins, des­sen langjähriges Ausschußmitglied u. Vorstand des Zweig- ; Vereins Ebhausen er war, Kirchengemeinderat Schuhmacher- i meister Ottmar- Ebhausen für die Kirchengemeinde, der s er als Kirchengemeinderat, als zeitweiliger Kirchenpfleger, i sowie als Mitglied des Bezirkskirchenausschusses diente und ! dem Evang. Volksbund ein Förderer war, Kaufmann und ! Kohlenhändler Holzäpfel, der im Namen des Krieger- ! Vereins sprach, dem der Verstorbene 23 Jahre angehört hat

> und der seinem treuen Kameraden eine Ehrensalve zum ( letzten Gruß entbot. In allen Nachrufen kam die Eewissen- ^ Hastigkeit, Zuverlässigkeit und Treue zum Ausdruck, die den ' Verstorbenen in allem Tun auszeichneten. Mit erhebendem r Erabgesang des gemischten Chors wurde die Trauerfeier i beschlossen. Möge der Entschlafene im Frieden ruhen!

! Freudenstadt, 4. November. Die Apotheker des nörd-

- lichen Schwarzwaldkreises kamen dieser Tage in Freuden- i stadt zu gemeinsamen Beratungen zusammen. Dabei ? wurde u. a. gegen das Ueberhandnehmen des an sich gesetz- ' lich verbotenen Hausierhandels mit Arznei-

- und Geheimmitteln und gegen dessen Umgehungs- i versuche Stellung genommen und eine alsbaldige Verschär- i jung der einschlägigen Gesetzesbestimmungen zum Schutz i der ortsansässigen Fachberuse für dringend notwendig be- ! zeichnet. Ebenso wurde über den Zuwachs an Drogen- j schränken, für die ein Bedürfnis in keiner Weise anerkannt i werden kann, Klage geführt und mit Recht die vorhan-

> denen bis ins kleinste staatlich überwachten und mit aus- ! gebildetem Personal besetzten Fachgeschäfte als ausreichend i bezeichnet, um dem Arznei- und Heilmittelbedarf der Be- s völkerung mit nur vorschriftsmäßigen Mitteln jederzeit j Rechnung zu tragen.

- Neuenbürg, 4. November. Der Ausschuß der Allgem. Orts- ; krankenkasse Neuenbürg traf sich im hiesigen Rathaussaale zu ? einer bedeutsamen Sitzung. Trotz des Beitragsrückganges im

- laufenden Jahre, den die schlechte Wirtschaftslage verursacht hat,

- ist der Rechnungsabschluß von 1930 noch verhältnismäßig gün-

- stig. Der Kassenausschuß verlangt von der Verwaltung entschie- ! dene Schritte gegen Arbeitgeber, die mit ihrer Beitragsabliefe- ! rung im Rückstand sind. Das Erholungsheim Korbmattfelsenhof

in Baden-Baden schließt für 1930 mit einem Ueberschuß von i 29 549.95 Mark ab, von dem je 8000 Mark an die beteiligten

- Kassen Neuenbürg, Calw und Nagold abgeführt werden. Ueber ! die gegenwärtige Lage der Kasse berichtete Geschäftsführer Do- , bernek. Die Beiträge gehen zurück. Ein Ausgleich durch Min-

derung der Ausgaben konnte nicht erzielt werden. Die Verhand- ! lungen wegen Senkung der Aerztevergütungen in Berlin sind gestern abgeschlossen worden. Die Gebühren für Zahnbehand- ! lung wurden schon am 1. Juli um 10 Prozent gesenkt. Mit den ! Krankenhäusern konnte eine Vereinbarung über die Herab- ' setzung der Verpflegungskosten und Gebühren bis jetzt noch nicht