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Verwendung finden würde. Er werde versuchen, dem Wirtschaftsminister ein Bild seines persönlichen Eindrucks von dieser Versammlung zu geben. Oberforstmeister Dannecker konstatierte nun die erfreuliche Einmütigkeit der Versammlung und daß diese einmütig zum Waldbesitzerverband stehe. Er werde sich dafür einsetzen, die furchtbare Lage, in der sich die Gemeinden befinden, zu erleichtern. Man könne sich nicht damit abfinden, wenn Berlin nicht wolle, Berlin müsse.
Es kam dann eine vorbearbeitete Entschließung zur Vorlesung, deren langatmigen Ton Bürgermeister Berger- Baiersbronn tadelte, und Bürgermeister K ue n z l e n - Pfalzgrafenweiler wies nochmals auf die große Not, in der sich die Gemeinden befinden, hin. Man müsse in dieser Entschließung die Not hinausschreien. Wenn den Gemeinden nicht geholfen werde, dann seien sie gezwungen, ihre Zahlungsfähigkeit einzustellen.
Bürgermeister Maier-Nagold las nun eine Zuschrift von Herrn Schröder-Nagold vor, in welcher auf die große Not der Waldpflanzenzüchter hingewiesen und die Aufmerksamkeit auf ihre katastrophale Lage gelenkt wird. Er schloß nach Klärung der einmütig beschlossenen Entschließung die Versammlung mit der dringenden Bitte an den Waldbesitzerverband, für den Waldbesitz alles zu tun. Man dürfe den Mut nicht verlieren. Es gelte, allen Gewalten zum Trutz sich zu erhalten.
Entschließung:
Die Waldwirtschaft ist am Ende ihrer Kraft. Der Holzabsatz stockt vollständig. Das Holz verfault im Walde. Der Preis für die Walderzeugnisse hat einen Tiefstand erreicht, bei dem nur noch Verluste zu verzeichnen sind. Ohne Betriebsmittel steht der Waldbesitz an der Schwelle des neuen Holzeinfchlagsjahres 1931/32. Da das Risiko des Holzhauereibetrieb unter solchen Verhältnissen nicht getragen werden kann, müssen Waldbesitzer und Waldgemeinden den Holzeinschlag völlig einstellen. Damit entgeht auch tausenden von Arbeitern Brot und Verdienst. Zahlreiche Gemeinden und Privatwaldbesitzer stehen vor dem Ruin.
Das ist die Folge der einseitigen Wirtschaftspolitik des Reiches und der damit verbundenen übermäßigen Einfuhr von Auslands Holz.
Die waldbesitzenden Gemeinden und die privaten Waldbesitzer, insbesondere des Schwarzwaldes, die von den Waldeinnahmen leben, haben von sich aus alles getan, um den Holzabsatz zu fördern. Deshalb fordern sie von den verantwortlichen Stellen die alsbaldige Durchführung derjenigen Maßnahmen, die geeignet sind, um der unnötigen Holzein- fuhr zu begegnen. Von der Reichsregierung fordern wir, daß sie endlich der Forstwirtschaft allen erforderlichen Schutz
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angedeihen läßt und insbesondere die Auswirkung des schädlichen Berliner Vertrags von 1926 beseitigt.
Von der württ. Regierung erwarten wir dringend, unsere Forderungen bei der Reichsregierung nachdrücklich zu unterstützen und weiter die Erfüllung folg. Forderungen:
1. Alsbaldige Herabsetzung der Waldkataster zu Gunsten der Privatwaldungen
2. Stärkere Berücksichtigung der Waldgemeinden am Ausgleichstock
3. Ermäßigung der Beförsterungsgebühren
1. Unterlassung oder möglichste Einschränkung des Holzeinschlags in den S t a a t s Waldungen zu Gunsten der Gemeinden und Privatwaldbesitzer zwecks Entlastung des Holzmarktes.
Klein-/ Nachrichten Mer
Vier kleine Kinder ermorden ihren Vater. Ein grauenhaftes Familiendrama hat sich in dem Pariser Vorort Vin- cennes abgespielt. Vier Kinder, von denen das älteste 7 Jahre und das jüngste 3 Jahre alt sind, haben ihren sinnlos betrunkenen Vater mit Hausgeräten derart geschlagen, daß er sterbend ins Krankenhaus llbergeführt werden fhußte Ermordete war Kohlenarbeiter und Eewohn- heitssäufer Wenn er betrunken nach Haus« kam, pflegte er Frau und Kinder furchtbar zu mißhandeln. Als dies jetzt wieder geschah und der Betrunkene sich zur Ruhe begab, ergriffen die vier Kinder Gläser und Teller und schlugen mit diesen Geräten so lange auf den Kopf des Schlafenden ein, bis er sich im Blute wälzte. Ein Splitter drang dem Betrunkenen in den Hals und verursachte seinen Tod.
Zwei Geistliche erschossen. In Bilbao wurden zwei katholische Priester, die in den Abendstunden spazieren gingen, von einer größeren Gruppe zufällig ihnen entgegenkommen- der Arbeiter angegriffen. Die Gruppe gab aus mindestens zehn Pistolen auf die Geistlichen eine Salve ab, die die beiden Priester sofort tötete. Die Erregung der Bevölkerung über diese Tat ist außerordentlich groß
Schöffengericht Tübingen, 3. November. (Rückfälliger Dieb.) Die Sehnsucht nach der Freiheit brachte den 1891 in Haiterbach, O.A. Nagold geborenen ledigen Bierbrauer Georg Knorr, der im Landesgefängnis Ulm ausgebrochen war, wieder vor das Strafgericht und bald wieder ins Gefängnis zurück. Der einen ganz guten Eindruck machende Angeklagte wollte seine Sträflingskleider, mit denen er sich auf der ganzen Strecke von Ulm bis in den Schwarzwald vor den Augen der Menschen verstecken mußte, ablegen und ein bürgerliches Kleid anlegen. Aber wo geschwind eines Herkriegen? Sein Opfer wurde ein armer Schäfer. Am 20. August ds. Js. stahl er auf Markung Unter
er. 258
fchwandorf O.A. Nagold aus dem Schäferkarren des Schäfers Gottlicb Schill in Nagold zu dessen Nachteil einen dunkelbraunen Sonntagsanzug, ein Paar Herrenschnürschuhe und einen Filzhut im Gesamtwert von etwa 65 Mark. Die Türe zu diesem Schäferkarren hat er mittels einer Pflugschar eingebrochen. Vier Tage später — nachdem dies so reibungslos gelungen — versuchte er „sein Glück" an dem Schäferkarren des Christian Bauer von Beihingen. Als er gerade mittels eines Holzpfostens und einer Holzgabel am Werk des Einbrechens war, störten ihn Passanten daran, sein Schicksal nahm den üblichen Lauf und war besiegelt Knorr ist durchaus geständig, der Strafantrag lautete auf fünf Monate 11 Tage. Er wurde als rückfälliger Dieb zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt und muß nun insolange in Ulm wieder das „andere Gewand" anlegen.
Letzte Nachrichten
Gegensätze Paris und Berlin Berlin, 4. Noo. Heute mittag hat in der Reichskanzlei eine Ministerbesprechung begonnen, die dem Ergebnis der gestrigen Pariser Ansprache galt. Der Botschafter hat gestern dem französischen Ministerpräsidenten und dem Außenminister in aller Ausführlichkeit die Schwierigkeiten der deutschen Loge geschildert, auch keinen Zweifel über die sehr evgen Grenzen unserer Fähigkeit zur Zahlungen irgend welcher Art gelassen. Auf französischer Seite soll man sich dem Ernst und der Stichhaltigkeit dieser Darlegung an sich nicht verschlossen haben, habe aber darauf bestanden, zumindest formal, daß das Regims des Poung-Planes wieder in Kraft g setzt werde. Man erwarlet also, wie bereits erwähnt, von Deutschland die Anrufung des beratenden Ausschusses der B. 2. Z.
Bevorstehender Streik^der Gemeindearbeiter. Köln, 5. Noo. Nachdem der Berliner Schiedsspruch für die Gemeindearbeiter von den Gewerkschaften abgelehnt worden ist, werden heute abend in Köln die Führer der Gewerk- schakten über weitere Maßnahmen Beschluß fassen. Diese Beschlüsse gelten für das ganze Reich. Nach den- ooraus- gegangenen Beratungen besieht die Gefahr, daß für verschiedene Städte, die bestimmt werden sollen, der Streik in den kommunalen Betrieben proklamiert wird.
Mutmaßliches Wetter für Freitag
Der östliche Hochdruck wird durch das Vordringen der nördlichen Depression langsam abgebaut. Für Freitag ist wieder mehr bedecktes, und auch zu Niederschlägen geneigtes Wetter zu erwarten.
Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig. Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Laut.
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Im Wege der Zwangsvollstreckung sollen die auf Mar- z kung Wort belegenen, im Grundbuch von Wart Heft 175 z Abt. I Nr. 17, 19, 22, 23 zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungs Vermerkes auf den Namen der
Luise Maria Lei brock xrb. Reinhold
Ehefrau des Hans Leibrock, Majors a. D. in Wart
eingetragenen Grundstücke: i
1. Geb. Nr. 78, 78 a — cl Wohnhaus, Oekonomiegebäude, !
Hühnerstall, Backhaus, Kegelbahn, Hofraum und Einfahrt f in den Birkenäckern 18 3 22 qm !
2. Parz. Nr. 929 Ziergarten daselbst 1 3 95 qm j
3. Parz, Nr. 930 3 — f Acker, Wiese, Gemüsegarten, Ge- s flügel- und Tierhof und Weg dafeibst 3 iw 18 a 21 qm ^
4. Parz. Nr. 1165/3 Nadelwald im
Heckenhau, Warterholz 35 3 79 qm
5. Parz, Nr. 1039 Wiese in Birkenäckern 32 3 57 qm
6. Parz. Nr. 1167 Nadelwald im Wärter Holz 1
Heckenhau 69 3 31 qm t
gemeinderällich geschätzt am 25. April 1931 Ziffer' l 29 000 NM.
Ziffer 2 100 NM.
Ziffer 3 7 000 NM.
Ziffer 4 350 NM.
Ziffer 5 700 NM.
Ziffer 6 550 NM.
37 700 NM.
am Mittwoch, den 11. November 1931, vormittags 9 Uhr auf dem Rathause in Wart versteigert werden.
Der Bersteigerungsvermerk ist am 6. Februar 1931 in k das Grundbuch eingetra en.
Es ergeht die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung des Versteigerungvermerkes aus dem »rundbuch nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteige- rvngstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von ^ Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls sie bei der Feft- st-llung des geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei vrr Verkeilung des Versteigerungs-Erlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgefetzt werden.
Diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegen, stehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Erteil- lung des Zuschlags die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des Versahreus herbeizuführen, widrigenfalls für ds« Recht der Nersteigerungserlös an die Stelle de» versteigerten Gegenstandes tritt.
Altensteig, den 5. Septbr. 1931.
Kommissär:
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