Nr. 2S7

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Murr OA. Marbach, 2. Nov. (Bran d.) Sonntag nacht brach dei Landwirt Karl Oettinger in dem an die frei- srchenoe Scheuer angebaukn Schuppen hinter dem Wohn­haus Feuer aus. Die Feuerwehr muhte sich auf den Schutz der Nachbargebäude beschränken, weil die Scheuer in außer­gewöhnlich kurzer Zeit bis auf die Stockmauern nieder­brannte.

Hebsack OA. Schorndorf, 2. Nov. (Brau d.) Im Besitz­tum des Zigarrenfabrikanten E. Mack war in Abwesenheit de: Besitzers gestern abend Feuer ausgebrochen, dem der Giebel des Gebäudes vollständig zum Opfer fiel. Durch den Einsturz des Giebels wurde auch das Hintergebäude in Brand gesteckt Auch stier bräunet der Giebel nieder.

Ncresherm, 2. Nov. (K a st a n i e n s a m m l u n g.) Das Geld liegt auf der Straße, kann man mit Recht behaupten, wenn'man hörr, daß die Sammlung von Kastanien, vor­wiegend durch Kinder, in Neresheim 170 Zentner, in dem benachbarten Dischingen 200 Zentner ergeben hat. Für den Zentner und 1.30 RM. bezahlt worden. Die Kastanien find ein vorzügliches Hvchwildfutter.

Denkingen OA. Spaichingen, 2. Nov. (Brau d.) Sonntag nacht war im Wohn- und Oekonomiegebäude des Jakob Bauser Feuer ausgebrochen. Als die Feuerwehr erschien, war der Brand bereits so weit vorgeschritten, daß das Haus nicht mehr zu retten war.

Allmendingen OA. Ehingen, 2. Nov. (Tödlicher Ausgang.) Der im Schelklinger Steinbruch verunglückte verheiratete Arbeiter Joseph Kottmann ist an seinen Ver­letzungen im Krankenhaus in Blaubeuren gestorben.

Oberzell OA. Ravensburg, 2. Nov. (Brano < In der Nacht auf Samstag brach im Anwesen des Landwirts Birk in Reute zwischen Weißenau und Oberzell Feuer aus. Als die Bewohner des Anwesens erwachten, standen bereits das ganze Haus und der angebaute Stall in Hellen Flam­men. Sie konnten gerade noch das nackte Leben retten. Dem Besitzer verbrannten 800 RM. in bar. Ein Knecht verlor alle seine Kleider, ein anderer, ein bedauernswerter 58jähriger Knecht, 160 RM., das Ersparnis vieler Jahre. Im Stall mußten sieben Stück Vieh zurückgelaffen werden. Ferner sind ungefähr 400 Zentner Heu vernichtet. Brand­stiftung wird vermutet.

Vor dem Abschluß der württ. Notverordnung

Ltuttgark, 2 Nvo. Nachdem nunmehr die bayerische Notver­ordnung erschienen ist. wendet sich erhöhtes Interesse der württ. Notverordnung zu. die vom Staatsvräsioenten für Ende des ley- len Monats in Aussicht gestellt war. Die Arbeiten haben sich aber, wie Vas Stuttgarter Neue Tagblatt berichtet als sehr schwierig und zeitraubend erwiesen, zumal da die einzelnen Res­sorts der Staatsverwaltung zu den von der Notverordnung be­handelten, sie betreffenden Gebiete gehört werden mutzten. Zur­ren sind noch Erhebungen über die Auswirkungen der mir der Notverordnung geplanten Maßnahmen im Gange. Immerhin fasst man. die abschließenden Arbeiten so beschleunigen zu kön­nen, datz das Erscheinen der württembergischen Notverordnung Lis etwa Mitte November erwartet werden kann.

SrrEialMImkämpft für dos drttteRew

Stuttgart, 1. Nov. In einer großen Stahlhelm-Kundgebung sprach am Samstag abend im vollbesetzten Festsaal der Lieder­balle der Bundeskanzler und Gencralstabschei des Stahlhelms, Bund der Frontsoldaten Major a. D. Wagner über die Ent­wicklung und die Ziele des Stahlhelms. Der Stahlhelm ist nach dem Krieg zur Abwehr des Bolschewismus auf föderalistischer Grundlage entstanden. Sein Ziel ist die Befreiung des Reiches von allen undeutschen Einflüssen und von der Ueberfremdung von außen her. Die gegenwärtige Weimarer Staatsverfassung entspricht in keiner Weise den soldatischen Idealen des Stahl­helms wegen ihres Pazifismus und ihrer Demokratie. Der Stahl­helm ist bewußt antidemokratisch und antivarlamentarisch. Er vertritt das Führerprinziv. da schwere, mit Risiko belastete Ent­schlüße nie von Mehrheiten, sondern immer nur von Minderhei­ten gefaßt werden. Nur schärfster Nationalismus kann dem Druck von außen her Widerstand entgegensetzen. Das Bestreben des Stahlhelms, die Reichsveriassung zu ändern durch Stärkung der Gewalt des Reichsvräsidenren und Schwächung der Parlaments- macht bat zu Schärfung einer einheitlichen nationalen Ovvosition gerührt. Die natürlichen Bundesgenossen des Stahlhelms sollten alle die sein, die vom Parlament unterdrückt würden, der Reichs­präsident. die Reichswehr, die Beamten, die Wirtschaftsbünde, die Kultureinrichtungen, vor allem auch die Kirchen; seine Gegner wären alle polnischen Parteien. In Wirklichkeit kam es aber ganz anders. Reichspräsident. Reichswehr. Beamte nsw. sind immer mehr in das parlamentarische System hineingerutscht, während von den Parteiführern wenigstens zwei. Hitler und Hugenderg, sich anschlossen. Auf den Rat Hugenbergs bat der Stahlhelm we- ! gen der autzenvolitischen Gefahr zunächst den Volksentscheid gegen I den Poungplan durchgeführt. Wenn dieser Kampf auch direkt ! keinen Erfolg hatte, so hat er doch zu einer Durchvilügung des f ganzen Volkes geführt mit dem Erfolg der Sevtemberwablen von 1830. Nun gebt der Kampf um Preußen, um von hier aus auf das Reich einzuwirken, mit dem besonderen Ziel, daß das Reich bei ser kommenden Abrüstungskonferenz in erster Linie die Webrhobeit wieder erlangt. Die Regierung Brüning ist parla­mentarisch verwässert, sie sängt große Ideen mit unzulänglichen Mitteln und zu grober Energie an, wie die Behandlung Zollunion und des Dienstvilichtgesetzes es beweist.

Die Voraussetzung einer Aenderung unserer machtpolitischen Lage ist, daß uns die Abrüstungskonferenz die Freiheit unserer Entschlüsse auf wehrpolitischem Gebiet zurückgibt. Jnnerpoli- > tisch wird der Stahlhelm jedem Versuch, die Mainlinie wieder ! aufzureißen, den entschlossensten Widerstand entgegensetzen. Ein f gesundes Vertrauensverhältnis beider Kirchen muß die Platt- j form für das dritte Reich abgeben, das allein die Zukunftsauf- f gaben des mitteleuropäischen Raumes lösen kann. Stürmischer Beifall dankte dem Redner für seine bedeutsamen Ausführun­gen. Am Schluß der Veranstaltung wurde mitgeteilt, daß schon am 17. November in einer weiteren großen Kundgebung des Stahlhelm der zweite Bundesführer, Oberstleutnant Düsterberg, ( sprechen wird.

! Auf Kosten der Gemeinden?

Stuttgart, 2. Nov. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Der Abg. Mößner hat in einer Versammlung von sozialdemo­kratischen Eemelnderäten wieder einmal behauptet, der avürttem- bergische Staat habe sich auf Kosten der Gemeinden gesund er­halten, und demgegenüber auf die viel gemeindefrenndlichere Haltung z. B. der preußischen und badischen Regierung hin­gewiesen. Wie es in den preußischen Gemeinden heute aus­steht, davon sind alle Zeitungen voll. Bürgersteuer von 300 Pro­zent, Herabsetzung der Richtsätze für die Wohlfahrtsunterstützun­gen usw. sind an der Tagesordnung und trotzdem ungedeckte Ab­mängel in den Gemeindehaushalten von sehr beträchtlichem Aus­maße. In Baden hat nach der letzten veröffentlichten Reichs­finanzstatistik für 1028 der Anteil des Staats an den gesamten Ausgaben der öffentlichen Verwaltung 46.7 Prozent und in Württemberg 46,5 Prozent betragen, der Anteil der Gemeinden dagegen in Baden 53,3 Prozent und in Württemberg 53,5 Pro­zent. Die Ausgaben waren also zwischen Staat und Gemeinden i ziemlich genau gleich verteilt; verglichen mit 1925 hattte sich der - Eemeindeanteil in Baden um 1,3 Punkte erhöht, dagegen in Württemberg um 2.4 Punkte vermindert. Bei den gesamten ! Steuereinnahmen für das Rechnungsjahr 1928 hat der Staats- ! anteil in Württemberg 47,4 Prozent und in Baden 49.4 Prozent ! betragen, dagegen der Eemeindeanteil in Württemberg 52,6 Pro- ! zent, in Baden 56,6 Prozent. Man kann hier wirklich nicht von I einer Benachteiligung der württembergischen Gemeinden im Ver- ! gleich mit Baden sprechen.

; Dre Entwicklung der Einnahmen aus Reichssteuern war fol­gende (in Millionen RM.):

? Württemberg Baden

Rechnungsjahr

Staat

Gemeinde

Staat

Gemeinde

1928

98,62

51,80

78,74

44,70

1929

93,41

47,85

73,98

40.61

1930

88,25

47.07

77.58

34.09

Mit anderen Worten: In Württemberg ist die Hauptlast des Rückganges der Reichssteuerüberweisungen aus den Staat ge­fallen, in Bade» dagegen fast ausschließlich auf die Gemeinden. Der badische Staat hat 1930 fast ebenso viel Reichssteuerüber­weisungen für sich behalten wie 1928, der württembergische Staat j dagegen 10 Millionen weniger.

Gleichzeitig hat der badische Staat die Verteilung der Schul­lasten geändert zu ungunsten der badischen Gemeinden, die wegen der verschiedenen Maßnahmen des Staates neuerdings nach Zeitungsnachrichten sogar den Weg der gerichtlichen Klage gegen den Staat beschritten haben sollen. Dagegen hat Württemberg noch im Jahre 1929 zugunsten der Gemeinden weitere Lasten auf dem Gebiete der Fürsorge übernommen. Wie ist dieses von Württemberg abweichende Vorgehen des badischen Staates gegen seine Gemeinden zu erklären? Nach dem Abschluß des Jahres 1928 hat nach der Reichsfinanzstatistik in Baden der Staat einen ungedeckten Abmangel von ca. 16 Millionen RM.. die Gemein­den aber noch Restmittel in Höhe von 22 Millionen RM.; in Württemberg dagegen Staat und Gemeinden je etwa 11 Millio­nen RM. Restmittel. Der badische Staat hat sich in denguten Jahren" zugunsten der Gemeinden zu sehr verausgabt und mußte daher in den schlechten Jahren, um sich überhaupt über Wasser halten zu können, die Gemeinden sehr scharf anpacken. Der württembergische Staat hat seine Gemeinden in denguten Jahren" zwar, wie die vorstehenden Zahlen zeigen, ausreichend versorgt, in den Krisenjahren aber im Gegensatz zu Baden die Gemeinden schonen können. Der Erfolg hat also unstreitig dem württembergischen Verfahren recht gegeben.

Aus Baden

Billingen, 2. November. (Zwei Schwarzwaldhöfe ein­geäschert.) Am Sonntag wurden im Amtsbezirk Billingen wiederum zwei Anwesen durch Feuer vernichtet. Nach­mittags halb 3 Uhr brach im sogenannten Gropperhof zwischen Unterkirnach und Stockburg ein Brand aus, während der Besitzer und seine Frau, die Eheleute Johann Rapp, zum Eräberbesuch auswärts weilten und nur Groß­mutter und Kinder im Hause sich befanden. Das Feuer, das im Reisigschuppen seinen Ausgang genommen hatte, ^ legte innerhalb zwei Stunden den großen Hof in Schutt § und Asche. Der Hof war einer der größten und ältesten der Umgegend. Er blickt auf ein Alter von 223 Jahren zurück und war noch sehr gut erhalten. Abends halb 8 Uhr geriet das Anwesen des Landwirts Johann Reich in Kappel in Brand, wo die Bewohner ebenfalls nicht zu Hause waren. Das Anwesen brannte bis in die tiefe Nacht hinein und wurde völlig eingeäschert. An­gesichts der in letzter Zeit immer häufiger werdenden Brände im Amtsbezirk besteht die Vermutung, daß ein ! Brandstifter seine üble Tätigkeit ausübt.

MMe Nachrichten aus Mer WM

Verhaftung eines deutschen Offiziers. In Lemberg an der Mosel wurde am Samstag ein ehemaliger bayerischer Offizier, Baron von Berg, verhaftet. Er soll angeblich Spionage in den neuen französischen Befestigungsanlagen getrieben haben. Man betont französischerseits, daß die Straßburger Sicherheitspolizei das Kommen und Gehen !>es Barons schon seit geraumer Zeit überwacht habe.

Kommunistische Eeheimversammlung im Kino. Die Po­lizei hat in Elmschenhagen bei Kiel eine Eeheimversamm- lung von Mitgliedern der Kommunistischen Partei aus­gehoben und sämtliche Teilnehmer verhaftet

Politischer Mord in Bad Sülze. In der Nacht zum 2. No­vember wurde in Bad Sülze bei Rostock der Kommunisten­führer Braun in einer Seitenstraße erschlagen aufgefunden. Vermutlich ist er das Opfer einer politischen Schlägerei ge­worden.

Ehrung einer kinderreichen Mutter. Der preußische Wohl­fahrtsminister hat der Frau Anna Maria Eiehl in Frank­furt a. M.-Praunheimin ehrfurchtsvoller Anerkennung ihrer mütterlichen Tugenden" die Ehrenurkunde für kinder­reiche Mütter verliehen. Die Geehrte ist Mutter von zwölf lebenden Kindern im Alter von 18 Monaten bis zu 18 Jah­ren. Außer der Urkunde erhielt Frau Eiehl eine Erziehungs­beihilfe im Betrage von 200 RM. Die Mutter steht im 41. Lebensjahre.

Falschmünzer im bayerischen Allgäu. In de« letzten Ta­gen wurde in Jmmenstadt und Umgebung eine Reihe fal-

, icher Fünsmarkstücke festgestellt. Der Polizei ist es nun ge- ! lungen, eine Bande von fünf Personen, die zum Teil die ' Herstellung, zum Teil die Verausgabung besorgte, festzuneh- ^ men. Bei einer Haussuchung fand die Gendarmerie Silber- : sachen, Zinn und Blei, die zur Herstellung verwendet : wurden.

Schloßbrand. Am Samstag brannte das alte schottische Schloß Eaarochdalry in der Grafschaft Kirkcudbright bis

- auf die Grundmauern nieder. Wertvolle Möbel, Gemälde ! und orientalische Kostbarkeiten sielen den Flammen zum ! Opfer. Der Schaden wird auf eine Million RM. geschätzt.

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IVO VOV beim Dauertanzen. Am Samstag abend mutzten ! in Frankfurt a. M. beim Dauertanzturnier in der Frank- j furter Festhalle zweimal die Kaffen geschlossen werden, da s die Halle überfüllt war. Insgesamt passierten am Samstag , rund 14 000 Personen die Sperren. Damit ist bereits di« j Besucherzahl von 100 000 überschritten. Das Turnier nähert ' sich aber jetzt nach fast 450 Stunden seinem Abschluß. Es i befinden sich nur noch acht Paare aus dem Tanzparkett, i und auch diese sind größtenteils schon sehr erschöpft.

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! Spiel und Sport

i Turnverein Altensteig I Turnverein Nagold l 1:3

! Handball. Bei schönstem Herbstwetter konnte dieses ' Lokaltreffen, welchem man mit großem Interesse entgegensah, i ausgetragen werden. Wenn auch der Tv. Altensteig 2 wertvolle ! Punkte an seinen Gegner abtreten mußte, so kann man ruhig ' sagen, Nagold hat angenehm überrascht, konnte doch das ganze ! Spiel ohne die bisher üblichen Zwischenfälle durchgeführt wer- i den. Vom Anspiel weg zeigte sich Nagold als gazn gefährlicher s Gegner, welchem Altensteig, allerdings ersatzgeschwächt, nicht ge- ! nügenden Widerstand entgegenstellen konnte und kurz nach s Spielbeginn gelang den Gästen der Führungstreffer, welchem ; noch zwei weitere folgten. Im Altensteiger Sturm wollte es s wieder einmal nicht recht klappen, doch einen unhaltbaren Ball ! von Altensteigs Mittelstürmer mußte der Gästetorwart passieren

- lassen. Nach Halbzeit findet sich Altensteig besser zusammen , und schöne z. T. aber auch ganz planlose Schüsse streiften das > Gegnertor und bis zum Schlußpfiff konnte am Halbzeitresultat ) trotzdem nichts mehr geändert werden. Bei Altensteig fehlte i gegenüber Nagold das genau berechnete scharfe Zuspiel, das Stel- ' lungsspiel, jeder Spieler aus seinem Platz mit weiten sicheren

Vorlagen, um den Spieler zu schonen und im gegebenen Moment

- mit aller Kraft und kurzem Entschluß zum Schuß zu kommen.

^ Wann zeigt der Tv. Altensteig seinen Handballfreunden einmal : ein Spiel auf eigenem Platze, wie er sie auswärts liefert?

? Ms dem Gerichtssaa!

? Veruntreuungen eines 85jäbrigen

Ellwangen, 31. Okt. Wesen Veruntreuung amtlicher Gelder s batte sich der 85jährige Schulgemeindepfleger S. von L. OA. j Aalen zu verantworten. Der Angeklagte war durch die lange i Krankheit und den Tod seiner Ehefrau und die dadurch verursach- : ten Kosten in eine gewisse finanzielle Schwierigkeit geraten, die j er dadurch zu beheben juchte, datz er aus der ibm anvertraute« s Schulkasse einen Betrag von 1200 Mark enrnahm. Er suchte ru- ; nächst glaubend zu machen, es sei ihm dieser Betrag gestoble« s worden. Im Verlauf der Hauvtverbandlung mutzte er jedoch diese ! Eingriffe in die Kaffe einräumen. Er gab dann auch zu. datz er ! zur Verdeckung dieser Unterschlagung in seinen Büchern einae» s gangene Zahlungen teilweise erst nach vielen Monaten einge- tragen hatte. Er wurde daber wegen erschwerter Amtsunterschla. ^ gung verurteilt. Bei der Strafzumessung berücksichtigte das Ge- i richt, datz der bis ietzr nicht vorbestrafte Angeklagte sein Amt ! vierzig Jahre lang zur Zufriedenheit seiner Vorgesetzten geführt und daß er den Schaden voll ersetzt bat. Das Gericht erkannte > daher auf die gesetzliche Mindeststraie von 6 Monaten Gesang» i nis. Zwei weitere Mitangeklagte wurden von dem ihnen zur ! Last gelegten Vergeben der Hehlerei ireigesprochen. j Zwei Räuber verurteilt

j Kempten, 2. Nov Der 38jährige Monteur Karl Bausch vo» : Ehingen a. D. und der 46jährige Steinhauer Markus Stadler ^ von Anschieffing bei Passau wurden in letzter Zeit zum Schrecke» ; des württ. und bayr. Allgäus. Sie waren beide in Wengen be»

! schäitigt. Nachts gingen sie auf Raub aus. Sie stahlen Motor- j rüder und fuhren mit diesen gestohlenen Rädern zum Stehlen.

: Dann stellten sie die Moxorräder wieder an den alten Platz. So j haben sie in der Gegend von Wengen. Weitnau. Erotzholzleute ; und von Kleinweilerhofen bis Ermengerst und vor allem i» Piarrdori Buchenberg umfangreiche Diebereien begangen. Vor dem Kemptener Gericht kamen diesmal nicht weniger als 28 , Einbruchsdiebstähle zur Aburteilung. Wie der erste Vorsitzende - bemerkte, haben die beiden monatelang eine ganze Gegend un»

! sicher gemacht. Bausch und Stadler wurden zu je 1 Jahr 8 Mo- i naten Gefängnis verurteilt.

Handel und Verkehr

! Konkurse und Vergleichsverfahren im Oktober 1931. Nach Mit­teilung des Statistischen Rcichsamtes wurden im Oktober 1931 ; durch den Reichsanzeiger 1435 neue Konkurse ohne die wegen : Massemangels abgelehnteu Anträge auf Konkurseröffnung

, und 1010 eröfsnete Vergleichsverfahren bekanntgegeben. Die ent- j sprechenden Zahlen für September 1931 stellten sich auf 1341 bezw. 743.

j Getreide

j Berliner Produktenbörse vom 2. Nov. Weizen märk. 224227, i Futrerweizen 209211, Sommerweizen 226229, Roggen märk.

> 196 -198. Gerste 172175. Futter- und Jndustriegerste 166171.

- Safer märk. 148.50154.50, Weizenmehl 28.2532.75, Roggen- , mehl 27.7529.75. Weizenkleie 10.5010.75. Roggenkleie 10 bi«

; 10.50. Viktoriaerbsen 2229. Allgemeine Tendenz seit.

i Stuttgarter Landesproduttenbörse vom 2. Nov. Weizen 22.56 : bis 25 (22 5024.75). Roggen 2122.50 (20.5022.50). Weizen- l mehl 38.5039 (3838.50). Brotmebl 30.5031 (3030.50);

! alles andere unverändert.

i Fruchtvreise. Balingen: Haber 8.408.50, Dinkel 12 M.

: Erolzheim: Besen 88.20. Weizen 1010.80, Haber 7.56

- bis 8. Gerste 89 M. Giengen a. Br.: Weizen 11.1011.60

- Roggen 10.4010.50. Gerste 78.70. Haber 6.507.20. Kerner ! 12.7013 M. Tübingen: Weizen 1214.50. Dinkel IS

bis 12.50. Gerste 8.5010. Haber 7.509 M. Winnenden:

) Weizen 12.5013.50 Haber 6.508. Roggen 11 Gerste 912 M.

s Fruchtschranne Nagold. (Markt am 31. Oktober 1931). Ver- l kauft: 31,30 Ztr. Weizen, Preis pro Ztr. 12.5014.50 -K, 3,00 Ztr. Roggen, Preis pro Ztr. 13.00 oll, 4,50 Ztr. Gerste, Preis pro