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ses Dummenjungenstreiches geglaubt hatten, daß sie damit den Schnellzug am Verlassen des Bahnhofes hindern könnten, ist nicht bekannt. Der Zug war jedenfalls stärker als der Baum, denn als die Lokomotive anzog, ritz der Baum ab und der Fahr­dienstleiter des Bahnhofes Lharlottenburg mutzte zu seinem Er­staunen sehen, wie hinter dem letzten Wagen des Schnellzuges noch ein Drahtseil mit einem dicken Baum kam. Er benachrich­tigte den Bahnhof Zoo. Dort entfernte man Seil und Baum und brachte so beide um die Reise nach Schlesien.

Anstellung eines Schwiegersohnes tz Mit einer schnurrigen Angelegenheit hatte sich das Ar­beitsgericht in Weimar zu beschäftigen. Ein Landwirt aus der Umgebung der thüringischen Hauptstadt hatte auf dem Weimarer Wochenmarkt einen jungen Mann kennen gelernt, der ihm an­scheinend sehr gefiel und den er deshalb auf der Stelle als seinen künftigen Schwiegersohnengagierte". Dem jungen Mann sagte der Handel zu, er besichtigte bald da­rauf Braut und Hof, auf den es ihm besonders angekommen sein dürfte, und blieb gleich da. Man feierte Verlobung, die Hochzeit wurde angesctzt, aber das Glück war von kurzer Dauer. Die Braut wurde immer kühler und abweisender, die Schwieger­mutter immer kratziger und zänkischer, die Vorbereitungen zum Hochzeitsschmaus unterblieben, und eines Tages, nach einem handfesten Krach, schloß sich das Hoftor donnernd hinter dem um alle seine Zukunftshoffnungen betrogenen Bräutigam. Man hatte ihn wieder an die Luft gesetzt. Er ließ sich das aber nicht ohne weiteres gefallen, sondern ging hin und klagte auf Zahlung von Arbeitslohn. Wohl hatte er Glück genossen, auch an der Verpflegung mangelte es nicht, doch sah er das alles nun nicht mehr als ausreichende Entschädigung für seine, wie er selbst sagte, aufopfernde Tätigkeit an. Der Richter schien zunächst nicht übel Lust zu haben, den Kläger abzuweisen, da seine Bräuti­gamsrolle gar kein Arbeitsverhältnis im Sinne der gesetzlichen Bestimmungen sei. Aber dagegen wandte sich der Kläger sehr entschieden und rückte dabei mit der Eröffnung heraus, daß er nicht etwa der erste und einzige Bräutigam des Mädchens ge­wesen sei, sondern bereits der sechste, und dah man allen seinen Vorgängern so mitgespielt habe. Er könne, so erklärte ent­rüstet der junge Mann, sie sämtlich vor Gericht aufmarschieren lassen, und alle würden sie bestätigen, daß es dem Beklagten nur darauf angekommen fei, sich tüchtige Arbeitskräfte zu verschaf­fen, die er nicht zu bezahlen brauchte, und Frau und Tochter seien ihm dabei behilflich gewesen. Der Richter,, dem es nicht leicht gefallen fein soll, bei Erörterung verschiedener Einzelheiten den

Ernst zu bewahren, den ihm die Würde feines Amtes gebot, ver­zichtete darauf, die anderen Probebräutigame zu laden. Aber er hielt es für zweckmäßig, die Landwirtsfamilie vorzuladen, und das Ergebnis der zweiten Verhandlung war ein Vergleich. Dem Kläger wurden 65 Mark zugesprochen. Er gab sich damit zufrieden.

Sie weiß sich zu helfen

8 Zigeuner. die den Pferdemarkt im Soldin (Neumark) besucht hatten, machten in einem Kaffeehaus eine größere Zeche. Sie atzen und tranken stundenlang und schlossen ihre Kneiperei mit Sekt ad. Als es ans Bezahlen der Zeche, die Uber Illü Mk. ausmachte, gehen sollte, erklärten die angetrunkenen Zigeuner, daß sie kein Geld hätten, und entfernten sich, nachdem sie die Wirtin noch obendrein verhöhnt hatten. Die Wirtin verstand aber keinen Spatz; sie fuhr mit einigen handfesten Männern nach dem Lager in Brügge, Kreis Soldin, und nahm sich, als die Zi­geuner wieder erklärten, nicht zahlen zu können, ein wertvolles Pferd als Pfand für die Zechschuld mit. Das hatte den Erfolg, daß die Zigeuner vor ihrer Abwanderung bei der Wirtin er­schienen, um ihre Schulden zu zahlen und das Pferd wieder aus- zulösen.

Humor

Erwerbs zweig. Augenarzt:Der glückliche Zufall fügt es, daß Sie mich um ein Almosen angehen, denn ich sehe, daß ich das blinde Auge noch retten könnte, wenn Sie sich einer Ope­ration unterziehen wollten!" Bettler:Wo denken Sie hin; wovon sollte ich dann leben?"

Eisenbahnanschlag in Bad ReichenhallKirchberg München, 2. November. Wie die Reichsbahndirektion München mitteilt, wurden in der Nacht zum Sonntag im Bahnhof Bad ReichenhallKirchberg in verbrecherischer Absicht Schottersteine und zwei Rundhölzer von etwa einem Meter Länge und zwanzig Zentimeter Durchmesser in eine Weiche des Hauptgleises eingeklemmt. Der Personenzug BerchtesgadenBad Reichenhall, der am Sonntagfrüh die Weiche zuerst befuhr, erlitt keinen Schaden, sondern konnte die Fahrt ohne Anhalten fortsetzen. Die Reichsbahndirek­tion München hat für die Ermittlung des Täters eine Be­lohnung ausgefetzt.

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Nr. 258

Eine Erklärung Lavals über die Washingtoner Besprechungen

Paris, 1. November. Dem Sonderkorrespondent der Havasagentur an Bord des DampfersJsle des France" gab Ministerpräsident Laval vor seiner Ankunft in Frank­reich eine Erklärung, in der es heißt: Die Gegenüberstel­lung der Ansichten der französischen und der amerikanischen Regierung, die ich mit Präsident Hoover in freier Diskus­sion vorgenommen habe, wird auf alle Fälle Mißverständ­nisse verhüten oder wenigstens mildern. Man kann daraus schließen, daß die Zusammenarbeit zwischen Frankreich und Amerika erleichtert und gestärkt wird. Ich werde am Dienstag im Ministerrat über meine Unterredungen Be­richt erstatten und die französische Regierung wird dann darüber befinden, welche praktischen Folgerungen man da­raus ziehen kann. Ich habe von meiner Reise einen guten Eindruck davongetragen. Bei Wiederzusammentritt des Parlaments wird dieses übrigens über die Politik, die wir eingeschlagen Haben und über die, die wir verfolgen sollen, zu urteilen haben. Es ist notwendig, daß wir das unver­gleichliche Prestige, das Frankreich gegenwärtig in der Welt genießt, benutzen, um unsere wesentlichen Interessen zu wahren und den Frieden zu konsolidieren.

Gestorben

Freu den st adt: Johannes Haas, Bierbrauer, 65 I. a. Nagold: Sofie Kemmler.

Mindersbach: Karcline Todt Witwe, geb. Wörner, 78 Jahre alt.

Mutmaßliches Wetter für Montag und Dienstag

Westlicher Hochdruck beeinflußt jetzt die Wetterlage. Für Montag und Dienstag ist zwar zeitweilig aufheiterndes, aber immer noch veränderliches Wetter zu erwarten.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lauk. Druck und Verlag der W. Rieker'jchen Buchdruckerei, Altensteiz.

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