Nr. 256

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mit dem ausgebauten Musikverein schließlich manches schöne Werk zur Aufführung gebracht, soDer Rose Pilgerfahrt", Bachkantaten,Orpheus",Die Schöpfung" üsw. Der Musikverein bedauere es sehr, daß er seinen Dirigenten verliere und hoffe, daß es gelingen möge, einen tüchtigen Nachfolger zu erhalten. Dem scheidenden Dirigenten und seiner Familie gab er die besten Wünsche des Vereins mit auf den Weg und überreichte ihm als Zeichen des Dankes und der Erinnerung an den Musikverein Altensteig ein stattliches Werk. Nach einer weiteren Darbietung des Thors ergriff Stadtpfarrer Horlacher das Wort und widmete dem Scheidenden herzliche Dankes- und Abschieds­worte namens der Kirchengemeinde. Sieben Jahre lang habe er nun den Musikdienst versehen und zwar mit Lust und Liebe. Die Orgel, die Königin im Reich der Töne, sei sein besonderes Wohlgefallen gewesen. Herr Düppel sei ganz auf der Höhe gewesen, wenn es gegolten habe, Meister­werke aufzuführen. Für alle seine Darbietungen gebühre ihm herzlicher Dank. Auch Frau Düppel dankte er, die manchesmal in Vertretung ihres Mannes an Gräbern gestanden sei und für ihn dirigiert habe. Dank gebühre dem Scheidenden auch dafür, daß er jederzeit gerne auch bei sonstigen Veranstaltungen eingestanden sei auf musikalischem Gebiet. Er wünsche ihm und seiner Familie alles Gute und trank auf das Wohl des Herrn Düppel und der Seini- gen. Herrn Düppel selbst wurde es schwer, Abschieds­worte zu sprechen. Man fühlte es, wie herzlich er mit dem Verein und mit Altensteig selbst verbunden ist. Er dankte den Rednern für die ihm gezollten anerkennenden Worte und für die Unterstützung, die er hier gefunden habe, gab Einblicke in sein musikalisches Streben von seiner Jugend an und zeigte, wie ihm die Musik Herzenssache geworden ist. Allen, die zu ihm gestanden feien, danke er herzlich. Es falle ihm schwer, von dem Verein und von Altensteig zu scheiden, aber seine Gesundheit habe einen Wechsel erfor­dert. Er wies auf die Tragik hin, daß der Musikverein nun keinen Dirigenten und er in Lauffen a. N. keinen Chor habe, den er erst gründen müsse. Er dankte dem Musik­verein von Herzen, daß er mit ihm gegangen sei, nur da­durch sei es möglich gewesen, daß er diese Triumphe habe erleben dürfen. Der Scheidende schloß mit dem Wunsche, daß der Verein wieder einen Dirigenten finden möge, der ihn weiter zur Höhe führe. Um den Abschied nicht gar zu schwer werden zu lassen, folgten humoristische Gesangsein­lagen und Hauptlehrer Memminger-Ebhausen brachte noch recht originelle Verse zum Vortrag, die viel Freude mach­ten und großen Beifall fanden. So verlief der Abend sehr anregend und als es Abschied zu nehmen galt, sah man die innige Verbundenheit zwischen Hauptlehrer Düppel und den Altensteigern. Möge Herrn Hauptlehrer Düppel und seiner Familie am Neckarstrand eine freundliche Zukunft be- schieden sein!

Das Bezirkswohlfahrtsamt Nagold schreibt uns: In den Wintermonaten finden die Tuberkulosesprech stun­den nicht wie bisher Nachmittags, sondern Vormittags statt. Die M ü t t e r b e r at u n g s st u n d e fällt im Dezember, Januar und Februar aus.

Nagold, 2. November. (Gemeinderatssitzung vom 28. Okt. M). Vor Eintritt in die Tagesordnung begrüßte der Vol­lende namens des Kollegiums den nach langer schwerer Krank­heit erstmals wieder anwesenden Stadtrat Raaf und gab seiner Freude Ausdruck, daß er soweit wieder hergestellt ist, um Beruf und Amt wieder versehen zu können. Am 18. März ds. Js. ist die Einführung der Bürgersteuer für das Rechnungsjahr 1931 beschlossen worden, weil der Gemeinde­umlagesatz hier höher ist als der Landesdurchschnittsatz von 18 Prozent und die Stadt deshalb gezwungen ist, die Bürger­steuer an Stelle der Einwohnersteuer zu erheben. Inzwischen ist nun die württ. Ausführungsverordnung des Innen- und Finanzministeriums vom 10. Oktober ds. Js. erschienen. Dem­gemäß ist die Vürgersteuer nach dem Landessatz, also mit 100 Prozent anzufetzen. Es wird noch beschlossen, die Bürgersteuer gem. ZZ 17 und 25 der gen. Ausf.-Verordnung durch Abzug am Arbeitslohn durch den Arbeitgeber zu erheben. Mit dem Schluß dieses Jahres haben aus dem Gemeinderat auszu­scheiden und sich einer Neuwahl zu unterziehen: Julius Raaf, Gärtner; Wilhelm Schraeder, Teilhaber; Gotthilf Kläger, Uhrmachermeister; Christian Stikel, Schreinermeister; Ernst Braun, Sattlermeister; Christian Häußler, Metzgermeister; Wil­helm Bernhardt, Bauinspektor; Friedrich Hezer, Schreinermeister. Als Wahltag wird Samstag, der 12. Dezember, nachmittags 28 Uhr bestimmt. Der Müllablagerungsplatz in der Lehmgrube am Siedlungsweg ist nun angefüllt und es muß ein anderer Auffüllplatz beschafft werden. Die Bemühungen, einen solchen zu kaufen öder zu pachten, waren bisher vergebens. Nun wurde von Jakob Reule, Steinhauers Witwe in Jselshau- sen ein 13 Ar großer Acker am Jselshauser Weg um 600 Mark angekauft, der unmittelbar unter der Vizinalstraße nach Jsels- hrusen liegt und auf dem mehrere Jahre lang abgelagert werden kann. Der Erwerbung wird vom Gemeinderat zugestimmt und der am 26. ds. Mts. abgeschlossene Kaufvertrag genehmigt. Notstandsarbeit: Trotzdem die in dem Beschluß vom 9. Juli vorausgesetzten Beiträge von 18 000 Mark nicht ganz er­reicht sind, soll bei der großen Arbeitslosigkeit mit den Bau­arbeiten sofort begonnen und nach Maßgabe der verfügbaren Mittel fortgefahren werden. Neben der Kläranlage und dem Hauptkanal sollen von dem im Programm vorgesehenen Bau­arbeiten die Kanäle in der Wilhelmstraße, Herrenbergerstraße und Schmiedgasse demnächst ausgefllhrt werden. Die an diese Straßen angrenzenden Hausbesitzer haben ihre Häuser samt Hof- raum an die Kanäle anzuschließen. Einige Eüterbesitzer möch­ten für die abzutretenden Wegflächen eine höhere Vergütung als der zugesagten von 50 Pfg. pro Quadratmeter. Schon bei der Nagoldkorrektion wurden für solche Wegflächen von Grund­stücken, die wesentlich näher bei der Stadt liegen, ebenfalls A PH. bezahlt. Der Eemeinderat hat in durchaus wohlwollen­der Weise denselben Betrag verwilligt und vermag einmütig eine Erhöhung heute nicht auszusprechen. Die Eüterbesitzer mögen bedenken, daß sie jetzt geordnete Zufahrtsverhältnisse be­kommen und von der Weglast frei werden. Friedrich Strähle, Cartonnagefabrikant hier, hat sein Cafökonzes- sionsgesuch nunmehr auf den Ausschank von nicht geistigen Ertränken beschränkt und Littet, ihm im Interesse seiner Frem­denpension die Fremdenbeherbergung für das ganze Jahr zu gestatten. In geheimer Abstimmung wird das Gesuch mit Stim­menmehrheit befürwortet.

Nagold» 1. November. Am Samstag konnte Kaufmann öakob Lutz seinen 75. Geburtstag in voller Ge­sundheit und geistiger Frische feiern. Kaufmann Lutz ge­hörte das Lädengeschäft Ecke der Straße nach Haiterbach. Er lebt seit einigen Jagen im Ruhestand.

Pfalzgrafenweiler, 2. November. Zu dem am Samstag > gemeldeten Vrandfall in der Möbelschreinerei Jakob Leh­mann erfahren wir, daß der Besitzer des Hauses und seine Frau wegen Brandstiftungsoerdacht festgenommen wurden.

Eöttelfingen, 2. November. Bei der am Samstag, den 31. Oktober stattgefundenen Versteigerung des land­wirtschaftlichen Anwesens von Karl Pfeifle jg. wurde nicht ein einziges Gebot abgegeben.

Calw, 31. Oktober. (Zwangsversteigerung.) Im Wege der wangsvollstreckung soll das Anwesen des Jakob Henkelmann, chmiedmeisters in Calw, Gebäude Nr. 62 Bischofstraße: Wohn­haus mit gewölbtem Keller, als Schmiede und Autoreparatur­werkstätte eingerichtet, am Donnerstag, den 17. Dezember 1931, vormittags 9.30 Uhr, auf dem Rathause in Calw, versteigert werden.

Wildbad, 1. November. Am Sonntag wurde inSprol- lenhaus die neuerbaute Kirche in Anwesenheit des Herrn Prälaten I). Dr. Schnell eingeweiht. Auf dem Wege zur Arbeit wurde der städtische Wegarbeiter Karl Kappelmann auf dem Sommerberg vom Herzschlag betrof­fen. Er starb sofort. Dieser Tage hörten Waldarbeiter in der Nähe des Riesensteins Glockentöne. Wie aus dem Boden gewachsen stand plötzlich derHans vom Enzhof", der Hirsch, von dem schon berichtet wurde, vor ihnen und äugte wohlgefällig auf die Schaffenden; rückte ohne Scheu näher und versuchte allerlei Schabernack. Nach kurzem Be­such trottete derkluge Hans" wieder von dannen.

Herrenberg, 31. Oktober. Die Zahl der Anmeldungen zur L an dw i rt s ch a f t s s ch u l e beträgt nun 40. In Anbetracht der sehr großen Geldknappheit hat die Amts- körperschaft bedürftigen oder ärmeren Schülern das Schul­geld ganz oder teilweise erlassen. Der Unterricht beginnt anfangs November.

Schwenningen, 1. Nov. (Todesstur z,) Der 21 Jahre alte ledige Maurer Joseph Frommer von Böhringen OA. Rottweil war auf dem Dache der Backsteintrocknerei der Ziegelei Schlenker mit einer Reparatur beschäftigt, wobei er abstürzte. Frommer trug durch den 10 Meter hohen Sturz schwere innere Verletzungen davon, so daß der Tod auaeublicklick einaerreten ist.

Stuttgart, 31. Okt. (Das Handwerk zur Ee- meinderatswahl.) In einer gut besuchten Vertreter­versammlung nahm der etwa 6000 Handwerker umfassende Stadtverband für das Handwerk und Gewerbe von Groß- Stuttgart Stellung zu der Eemeinderatswahl. Nachdem der Vorschlag der Aufstellung eines Wahlvorschlages des selb­ständigen Mittelstandes keine genügende Unterstützung er­halten hatte, wurde beschlossen, bei sämtlichen bürgerlichen Parteien bis zur äußersten Rechten darauf hinzuwirken, daß sie Handwerker an sicherer Stelle in ihren Wahlvor­schlag aufnhmen. Diejenigen Parteien, die diesem Wunsche Nachkommen, sollen dann den Mitgliedern zur Wahl em­pfohlen werden.

Schiedsspruchindenwürtt. Staatsforsten Vom Deutschen Landarbeiterverband wird geschrieben: Der vom Schlichtungsausschuß Stuttgart in der Lohnstreitsache der Staatsholzhauer gegen die Württ. Forstdirektion ge­fällte Schiedsspruch, der eine Herabsetzung der Löhne von 25 bis 30 Prozent vorsah, wurde von den Arbeitergewerk­schaften abgelehnt, dagegen von der Württ. Forstdirektion angenommen und Verbindlichkeitserklärung von ihr bei dem Schlichter beantragt. Der Schlichter verkündete dann einen Schiedsspruch. Dieser neue Schiedsspruch bringt gegen­über dem des Schlichtungsausschusses Stuttgart nur eine unbedeutende Veränderung. Da dieser Schiedsspruch end­gültig ist, treten die Löhne ab 1. November 1931 in Kraft.

Vom Christi. Volksdienst. Am Samstag, den 21. November, findet in Stuttgart eine Landesvertreter­tagung des Christlich-Sozialen Volksdienstes statt. Am gleichen Tage tritt die Reichstagsfraktion des Volksdienstes zu wichtigen Beratungen zusammen. Die sämtlichen Mit­glieder der Reichstagsfraktion werden an der Landesver­tretertagung teilnehmen.

Sonntagsrückfahrkarten zum Sechstage­rennen. Anläßlich des vom 13. bis 19. November in der Stadthalle zu Stuttgart stattfindenden 5. Stuttgarter Sechstagerennens werden Sonntagsrückfahrkarten nach Stuttgart-Hbf. und Stuttgart-Cannstatt auch am 13., 16., 17.., 18 und 19. November an die Inhaber von Eintritts­karten zu der Veranstaltung ausgegeben. Die Sonntags­rückfahrkarten gelten an diesen Tagen zur Hin- und Rück­fahrt von 12 bis 24 Uhr, zur Rückfahrt außerdem bis 9 Uhr des folgenden Tages.

Korntal, 30. Okt. (L e h r e r j u b i l ä u m.) Die Höhere Knabenschule der evangelischen Brüdergemeinde Korntal, die im vorigen Jahr das Jubiläum ihres 50jährigen Beste­hens gefeiert hat, hätte wieder das Recht zu einer Gedächt­nisfeier gehabt. Waren es doch am 20. Oktober volle 40 Jahre her. daß der derzeitige Vorstand der Schule, Studien­direktor Reiff, seine Lehrtätigkeit an dieser Anstalt begon­nen hat. Nur auf dringenden Wunsch des Jubilars iah die Lehrerschaft und die Kemeindeleitung von einer besonderen Feier ab.

Vodnegg OA. Ravensburg, 31. Okt. (Von einem Farren angefallen.) Dieser Tage wurde Fräulein ? I. Fuchs von Höhe, als sie Vieh hütete, von einem Farren zu Boden gestoßen und übel zugerichtet. Nur dem Um­stand, daß die anderen Geschwister das wütende Tier mit Stock und Peitsche vertrieben, ist es zu verdanken, daß die Angefallene noch am Leben ist.

Mm, 31. Okt. (Zahlreiche Bewerber.) Der neu­gegründete Straßenverband Ulm-Land hatte kürzlich acht Straßenwärterstellen zu vergeben. Für die Stellen bewar­ben sich insgesamt 67 Personen. Die Sitze der Straßen­wärterstellen befinden sich: Langenau 2, Niederstotzingen, Ballendorf, Weidenstetten, Westerstetten, Jungingen und Bernstadt je 1.

Aus Baden

Pforzheim, 31. Oktober. (Ein ehrenvoller Auftrag für die Pforzheimer Edelmetall-Industrie.) Die Ausführung des fürst­lichen Hochzeitsgeschenkes der Stadtgemeinde Sofia für das jungvemählte bulgarische Königspaar, den König Boris Ili. und Königin Giovanna, dessen Kosten durch eine öffentliche Sammlung aufgebracht worden sind, ist der Silber­warenindustrie Pforzheims übertragen worden. Gerade in der gegenwärtigen Zeit ist dies eine nicht hoch genug zu wertende Ehrung unserer heimischen Industrie, zumal wenn man die Größe des Auftrages und die Lösung der dabei gestellten kunst­gewerblichen Aufgabe in Betracht zieht. Der Firma Lutz L W e i tz, E. m. b. H., ist es Vorbehalten gewesen, mit der Aus­führung dieses Auftrages die noch immer fortschreitende Lei­stungsfähigkeit unserer Edelmetallindustrie entsprechend ins Licht zu stellen. Um der Bürgerschaft unserer Stadt und den Freun­den unserer Hauptindustrie Gelegenheit zu geben, den Stand unserer Pforzheimer Silberwarenindustrie einmal nachzuprüfen und einen Begriff von dem geldlichen und kunstgewerblichen Werte dieses Hochzeitsgeschenkes zu verschaffen, sind am Montag Probestücke daraus im Schaufenster der Firma Ingenieur Emil Ratz, Leopoldstraße 14, hier ausgestellt. Das gesamte Silber ist nach eigenen Entwürfen in den Werkstätten der Firma Lutz L Weiß hergestellt worden und als eine Meisterleistung unserer deutschen Industrie anzusprechen. Es dürfte eine einzigartige Zierde des bulgarischen Hofschatzes bilden und bei allen, die es zu Gesicht bekommen, hohe Anerkennung für unsere heimische Industrie auslösen. Nächste Woche tritt dieser Silberschatz seine Reise nach Sofia an, und zwar hat die hiesige Firma Schauen­burg L Co. den Transport bis an seinen Bestimmungsort über­nommen.

Pforzheim, 1. Nov. (Bran d.) In Oetisheim brannte das Anwesen des Maurermeisters Karl Lehrer vollständig nieder. Die Entstehungsursache des Feuers ist noch nicht aufgeklärt.

Freiburg, 1 . November. (Weiter Schneefälle auf dem Hoch­schwarzwald.) Weststürme haben am Freitag dem Hochschwarz­wald weitere für diese Jahreszeit ungewöhnlich starke Schnee­fälle gebracht. Auf dem Feldberg liegt schon eine Schneedecke von durchschnittlich einem Meter, an einzelnen Stellen sogar zweieinhalb Meter. Bei aufklärendem Wetter sind die Tem­peraturen wieder erheblich unter den Gefrierpunkt gefunken. Es ist Kälte bis zu 8 Grad eingetreten.

Karlsruhe, 1. Nov. (Konkurs.) Hier hat eine Gläu­bigerversammlung stattgefunden, wobei der Konkursverwal­ter ausführte, daß der Zusammenbruch der Schafsergilde bereits im April d. I. vorauszusehen war. Von dem Ver­mögen der Schuldnerin sind rund 5527 RM. kurzfristig realisierbar; dem stehen Verbindlichkeiten mit rund 138 000 RM. gegenüber. Für die Konkursmasse bleibt nur die Haftsumme der 190 Mitglieder gegenüber von je 100 RM. Lieferanten und Spareinleger dürften leer ausgehen.

Kehl, 1. Nov. (Verhaftet.) Unter dem Verdacht der Spionage wurde hier der Schuhmacher Richard Kußmaul und seine Ehefrau festgenommen. Die Verhaftung erfolgte, nachdem schon vor einiger Zeit eine Frau Graßmann und ihr Sohn, der in Donaueschingen bei der Reichswehr steht, wegen des gleichen Verdachts verhaftet worden waren. Ein weiterer Beteiligter, der Kaufmann Kirrmann, konnte nach Straßburg entkommen.

Wellendingen b. Bonndorf, 1. Nov. (In die Trans­mission geraten.) Auf dem hiesigen Sägewerk kam der 27jährige verheiratete Joseph Pehringer, Sohn des Sägewerksbesitzers, der Transmission zu nahe, wurde von derselben erfaßt und auf der Stelle getötet.

M s gemacht wird und was daraus entsteht!

Es wird uns geschrieben: Kürzlich erzählte mir jemand folgende Geschichte, die sich in einem Oberamtsstädtchen vor einiger Zeit zugetragen hat, und die ich in Kürze nach­erzählen will: Eine Reisende kam an die Glastüre der Frau A. und bot Leibgürtel zum Kauf an. Diese erklärte, derartiges nicht zu bedürfen aus verschiedenen Gründen. Daraufhin ging die Reisende ein Haus weiter zu der Nach­barin Frau B. Dieser erklärte sie, sie komme auf Empfeh­lung ihrer Nachbarin, der Frau A., die schon jahrelang diese ihre Leibbinden trage und sie werde wohl wißen, daß diese Dame sehr schlank sei. Uebrigens bezahle die Krankenkasse an dem Gürtel, der 26 Mark koste, bare 15 Mark. Darauf­hin läßt sich die Frau B. zu einem Kauf des Gürtels über­reden. Der heimkehrende Ehemann war von diesem Kauf nicht entzückt. Auf meine Frage an den Erzähler, wieso er denn das alles wisse, sagte er mir, daß Frau B. so klug war, nachher Frau A. aufzusuchen und sich mit ihr zu be­sprechen. So kam der wahre Sachverhalt zu Tage. Offen­bar hat dieseedle" Reisende noch anderen Frauen, die sie abwiesen, die gleichen Unannehmlichkeiten bereitet, wie der Frau A. Was kann der geneigte Leser aus dieser unan­genehmen Geschichte lernen? 1. Wie Frauen hereingelegt werden. 2. Was man mit solchen Reisenden tun sollte, gleich wenn sie die Treppe heraufkommen. 3. Mit welcher Vorsicht Angaben des Verkäufers über gemachte Verkäufe entgegenzunehmen sind.

Buntes Wertet

Die Zwangsversteigerungen in Grundstücken Im zweiten Vierteljahr 1931 sind 449 Zwangsversteigerungen in Erundstüeckn angeordnet worden. Die Fläche der versteigerten land- und forstwirtschaftlichen Objekte belief sich auf 167,5 Hektar die der übrigen nur auf 12,9 Hektar. Der Versteigerungserlö- bezifferte sich auf insgesamt rund 2,455 Millionen RM., wovor auf dre land- und forstwirtschaftliche Fläche rund 0,645 Millioner RM. entfielen.

Ein Zug an einen Baum festgebunden

8 Der in der Geschichte der Eisenbahn sicher noch nie dagr- wesene Fall, daß man einen Zug und noch dazu einen Schnell­zug an einen Baum fest gebunden hat, ereignete sich am Dienstagabend auf dem Bahnhof Charlottenburg. Unbe­kannte Täter hatten dort das Trittbrett des letzten Wagens eines Schnellzuges durch ein langes Drahtseil mit einem an der Vahnböschung stehenden Baum verbunden. Ob die Urheber die-