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Nr. 238

vom 1. November 1931 ab alle Maßnahmen zu Unterlasten, die auf eine Vermehrung ihrer Rüstungen zielen, ohne daß jedoch ein Präjudiz für die Entscheidungen der Konferenz geschaffen werden soll. Die Regierungen wurden ersucht, bis zum 1. November 1931 zu erklären, ob sie bereit seien, einen derartigen Rüstungsstillstand für die Dauer eines Jahres anzunehmen.

Vis zum 31. Oktober abends haben folgende Staaten der Rüstungspause zugestimmt: Luxemburg. Aegypten» Ruß­land, Albanien» die Schweiz, Japan, Spanien, Lettland. Tschechoslowakei, Chile, Belgien, Holland, Ungarn, Neu­seeland, Australien, Dänemark, Italien und die Bereinigten Staaten von Amerika. Fast alle Regierungen weisen in ihrer Antwortnote auf die Vorbehalte hin, unter denen sie die Rllstungspause annehmen. Diese Vorbehalte be­stehen hauptsächlich darin, daß gewisse Maßnahmen, wie die normale Durchführung gesetzmäßiger Bestimmungen ? über die Streitkräfte, die Ausführung von Programmen j für den Unterhalt und die Erneuerung von Materialien ? der Land-, See- und Luftstreitkräfte oder von Befestigungen ! und die Bereitstellung entsprechender Vorräte", nicht für unvereinbar mit dem Prinzip des Rüstungsstillstandes ge­halten werden. Verschiedene Regierungen, z. B. die Schweiz, Japan, Lettland, Belgien, erklären ausdrücklich, daß ihre Zustimmung nur für den Fall gelte, daß ihre Nachbarstaaten den Rüstungsstillstand annähmen.

Frankreich zum Vorschlag des Rüstungsfeierjahres

Paris, 1. Nov. Das französische Außenministerium hat am Samstag an den Generalsekretär des Völkerbundes die Antwort der französischen Regierung auf den Vorschlag eines Rüstungsstillstandes erteilt, der am 29. September von der Völkerbundsversammlung als Entschließung an­genommen wurde. Zn der Antwort gibt die französische Re­gierung bekannt, daß sie, wenn der Riistungsstillstand von den Frankreich benachbarten Ländern beobachtet werde, ebenfalls bereit sei, ihm nach Maßgabe der gleichfalls von der Völkerbundsversammlung angenommenen Bedingungen de» Begleitsberrchts anzuschließeu.

Neues vom Tage

Verbindlichkeitserkliirung im Reichsbahnlohnstrett Berlin, 31. Okt. Im Lohnstreit bei der Deutschen Reichs­bahngesellschaft ist der Schiedsspruch vom 27. Oktober 1931 im öffentlichen Interesse für verbindlich erklärt worden.

Deutsche Auslandsverschuldung 23,5 Milliarden Berlin. 31. Okt. Zu den verschiedenen Schätzungen über »ie deutsche Auslandsverschuldung wird dem WTB.-Handels- dtenst von maßgebender Seite mitgeteilt: Auf Grund der Anmeldung, welche mit Notverordnung vom 27. Juli 1931 angeordnet wurde, ergibt sich nach dem Stande vom 28. Juli 1931 eine deutsche Auslandsverschuldung von 12 Milliar­den RM. an kurzfristigen Schulden (weniger als zwölf Monate), 11,5 Milliarden RM. an langfristigen Schulden (länger als zwölf Monate). Diese Ziffern sind Vrutto- ziffern. Die deutschen Anlagen im Auslande, ebenso wie Sie im Wiggins-Bericht erwähnten Anlagen des Auslandes in Deutschland (Aktien und andere Werte, sowie Grund­stücke) sind bisher statistisch noch nicht erfaßt worden. Seit Juli dürfte etwa eine Milliarde RM. zurückgezahlt sein.

Beamtenbund gegen die Notverordnung Berlin, 31. Okt. Der geschäftsführende Vorstand des Deut- i scheu Veamtenbundes beschäftigte sich dieser Tage eingehend -

Nach Waterloo

Eine Bauerngeschichte aus dem Taunus

von Fritz Ritzel. s7

Die Heimat grüßte den wiederkehrenden Sohn; ihre herbe Luft wehte in feine Seele das Bewußtsein des Geborgenseins, wie es das Kind im Schoße der Mutter fühlt die Hermat schenkte ihm die Befriedigung, welche dem Soldaten in den langen Jahren seiner Abwesenheit ständig gemangelt hatte. Er empfand es jetzt erst so recht, welch starke Wurzeln die Liebe zu diesem rauhen Bergland in seiner Brust geschlagen hatte; diele Empfindung war in dem wechselvollen, an so vielen neuen Eindrücken reichen Leben, welches er die Jahre her geführt hatte, nach und nach bei ihm eingeschlummert: jetzt bei dem Anblick der sich entlau­benden Wälder, der tiefeingefchnittenen Täler mit dem darüber schwebenden grauen Dunst, den fahlgrünen Wie- sengeländen, flammte die Heimatsliebe wieder mächtig in ihm empor und mit aufquellender Rührung weilten seine Blicke auf dem knorrigen Eichbaume, der noch unverändert wie vor Jahren zur Rechten des Weges stand, auf den ge­waltigen grauen Felsblöcken, die sich nach dem Berggipfel zu aus den Wipfeln der Buchen erhoben. Wie sanken bei dem Anblick dieser Zeugen seiner Kindheit seine Träume von zu erringenden Ehren dort draußen in der Welt zu­sammen; ein beschämendes Gefühl beschlich ihn darüber, daß das Leben in der Heimat ihm armselig und nicht be­gehrenswert erschienen war. Ja, er wollte alles vergessen, was hinter chm lag, wollte rüstig wieder zum Pflug und zur Hacke greifen und ein richtiger Taunusbauer werden, wie es der Vater und der Großvater gewesen war.

Auf der fortwährend ansteigenden Landstraße hatte Kourad jetzt den höchsten Punkt erreicht. Zur Linken zog eine steile Schneise nach dem Gipfel des . Grauen Kopf'; vor ihm öffnete sich der Blick auf eine weite Wissemnulde, in deren Mitte sein heimatliches Dörfchen lag. Blaue Rcmch- ftreifen stiegen aus einigen Schornsteinen und zerslatter- I beu unter dem Wehen des Windes; wie dem Heimkehrenden

mit der bsamtenpolitischen und beamtenrechtlichen Entwick­lung auf Grund der verschiedenen Notverordnungen. Er beschloß, da die Notverordnungen in Reich und Ländern eine große Anzahl grundsätzlicher Rechtsfragen von all- j gemeiner Bedeutung aufgeworfen habe, im Rechtswege eine Entscheidung herbeizuführen.

znagges gegen ivroner

Braunfchweig, 1. Nov. Der braunschweigische Innen­minister Klagges hat sich nicht nur damit begnügt, gegen die durch den Reichsinnenminister erfolgte Verbotsabkür­zung desVolksfreundes" beim Reichsgericht in Leipzig Einspruch zu erheben, sondern er hat dem Verlag des Volksfreundes" ausdrücklich das Wiedererscheinen bis zur gerichtlichen Entscheidung des vierten Strafsenats beim Reichsgericht verboten und sich somit über den Bescheid Eröners hinweggefetzt.

Kommunalwahlen in Mecklenburg-Schwerin Schwerin, 1. Nov. In Mecklenburg-Schwerin fanden mit Aus­nahme von vier amtsfreien Städten die Wahlen zu den zehn Amtsversammlungen (Landkreistagen) statt. Ern teilweise er­regt verlaufener Wahlkampf ist den Wahlen voraufgegangen.

In den letzten Tagen ist es mehrfach auch zu blutigen Ausein­andersetzungen zwischen Nationalsozialisten und Angehörigen der Linksparteien gekommen. Von der Zusammensetzung der Amts­versammlungen, die in Mecklenburg auch die Amtshauptleute (Landräte) wählen, wird es abhängen, ob die bisherigen Amts­hauptleute, darunter fünf sozialistische, erneut in ihren Aemtern bestätigt werden.

Die deutsch-schweizerischen Handelsvertragsoerhandlungen Bern, 1. Nov. Die deutsche Gesandtschaft hat dem eidgenös­sischen Volkswirtschaftsdepartement zur Kenntnis gebracht, daß die deutsche Regierung bereit sei, die für die Kündigung des deutsch-schweizerischen Handelsvertrages bestehende Frist von drei Monaten auf zwei Monate herabzusetzen, um so den Beweis zu geben, daß die deutsche Regierung keine Möglichkeit unver­sucht lassen werde, einen Bruch zu vermeiden. Die Annahme des Vorschlages durch die schweizerische Regierung würde ge­statten, die Verhandlungen im November fortzusetzen, ohne daß dadurch der Ablauf einer etwaigen Kündigungsfrist versäumt würde. Der Bundesrat wird in dieser Angelegenheit am Diens­tag Beschluß fassen.

Explosionsunglück auf einer schottischen Kohlengrube 10 Tote

London, 1. Nov Eine schwere Explosion, die sich auf der Bowhill-Zeche in der Eraftschaft Fifeshire ereignete, forderte zehn Menschenleben. Es gelang noch nicht, die Leichen zu ber­gen. Mit Ablösung wurde viele Stunden lang gearbeitet, um an die eingeschlossenen Bergleute heranzukommen, aber das aus­strömende giftige Gas machte den Abbruch der Rettungsarbeiten erforderlich, so daß die ganzen Anstrengungen vergeblich waren.

Mussolini gegen den Korridor Königsberg, 31. Okt. Auf eine Anfrage derKönigsber­gs! Allg. Zeitung" über Mussolinis Standpunkt zum polni­schen Korridor wird von maßgeblicher Stelle erklärt, daß die Abschaffung des Korridors einer der Kardinalpunkte einer Aendernng des Versailler Vertrags bilden würde. Es sei seit längerer Zeit die Ueberzeugung des Duce gewesen, daß der Korridor einenwunden Punkt" auf der euro­päischen Landkarte darstelle, der dauernd internationale Beunruhigung verursachen und noch ernste Schwierigkeiten bereiten werde.

Die brasilianische Revolution niedergeschlagen Neuyork, 31. Okt. Die Aufruhrbewegung in Pernambuco stellt sich nunmehr als Militäraufstand heraus. Die Solda­ten des in Recife liegenden 21. Bataillons erschossen ihren Kommandeur und den Festungskommandanten und setzten sich in den Besitz der Vefestigungswerke, nachdem sie alle Offi­ziere gefangen genommen hatten. Die Regierung in Rio de Janeiro hat Kriegsschiffe zur Unterstützung der Bundes­truppen nach Pernambuco entsandt.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 2. November 1931.

Die Aufführung der Schöpfung

von Jos. Haydn durch den hiesigen Musikverein war am gestrigen Sonntag ein großes musikalisches Ereignis unserer Stadt, das als solches sowohl von der hiesigen Einwohner­schaft, als auch von den Musikfreunden der Umgebung durch einen außerordentlich guten Besuch gewürdigt wurde. Der Leiter, Hauptlehrer Düppel, der sich besonders als Diri­gent des hiesigen Musikvereins außerordentlich verdient gemacht und das musikalische Leben unseres Städtchens durch seine treue hingebende Arbeit im Musikverein und durch die von demselben gegebenen Konzerte sehr gehoben hat, hat mit dieser hervorragenden Leistung seine musika­lische Betätigung hier glänzend abgeschlossen. Die hiesige Stadtkirche war fast gefüllt, als Herr Düppel den Dirigen­tenstab zur Hand nahm und gespannt sah man zur Orgel, deren Umgebung eine stattliche Zahl von Mitwirkenden auf­wies, deren Einfügung und Beherrschung für den Dirigen­ten sicher keine kleine Aufgabe war. Sie wurde von Hauptlehrer Düppel aber bestens gelöst. Auf die Lei­stungen einzeln einzugehen, ist einer berufenen Feder Vorbehalten. Gesagt sei nur, daß das prachtvolle Werk für die hiesigen Verhältnisse vorzüglich Wiedergegeben wurde und einen gewaltigen Eindruck bei der andächtig lauschenden Menge der Zuhörer hinterließ. Der Chor des Musikvereins hat Hervorragendes geleistet, die So­listen Frau Meta S i nd li ng er-Heilbronn (Sopran), Herr S t r e i ß l e- Stuttgart (Tenor) und Herr Haas- Stuttgart (Baß) leisteten Vortreffliches, das Orchester, das die vorzüglich geschulte Reichswehrkapelle Tübingen stellte, war seiner Aufgabe ganz gewachsen und Herr Seminar­lehrer Haisch-Nagold handhabte die Orgel in feinfüh­liger Weise. Als die letzten Akkorde verklungen waren, war der Eindruck ein so großer, daß sich manche Zuhörer unbedachterweise nicht enthalten konnten, Beifall zu spen­den. Es waren weihevolle Stunden, die man bei diesem prachtvoll gelungenen Kirchenkonzert erlebte, Stunden, in denen man dieser Welt entrückt schien und sich ganz von den Schwingen der Musik und des herrlichen Werkes tragen ließ. Der Musikverein und sein Dirigent, Hauptlehrer Düppel, den wir leider durch Wegzug verlieren, hat sich mit der vortrefflichen Wiedergabe dieses Werkes hervor­ragend verdient gemacht. Allgemein besteht hier der Wunsch, daß die Stelle des Herrn Düppel wieder mit einem ebenso musikfreudigen und musikbegabten Nachfolger besetzt wird, wie es Herr Düppel war. Ihm, wie dem Musikver­ein, sowie allen sonstigen Mitwirkenden gebührt für das

> gester.. Gebotene herzlicher Dank.

j Abends galt es noch, von Herrn Hauptlehrer Düppel i und seiner Gattin Abschied zu nehmen. Der Musik- ! vereine hatte seine aktiven und passiven Mitglieder, sowie Freunde des Vereins auf 8 Uhr in den Saal z.Grünen Baum" eingeladen. Die Beliebtheit des Herrn Luppel kam durch einen überaus zahlreichen Besuch der B;wlk:rnng aus allen Kreisen zum Ausdruck. Nach einem vom Mustk- vsrein gesungenen und von Hauptlehrer Proß dirigierten Frühlingslied ergriff der Vorstand des Musikvereins, Hauptlehrer Lenze, das Wort. Er führte aus, daß es nach dem Gelingen des Werkes gelte, allen zu danken, die zu diesem Gelingen beigetragen haben: den Solisten, dem Orchester, dem Organisten und besonders dem Dirigenten» der es gewagt habe, mit dem Musikverein das Werk aufzu- sühren. Dieses Werk aufzuführen, sei für den Dirigenten ein Wagnis gewesen und der Musikverein danke ihm, daß er es unternommen habe. Sein Dank galt ferner den s Sängerinnen und Sängern, besonders auch den auswäcti-

> gen, sowie allen, die zum Gelingen des Werkes beigetragen ! haben, so dem Finanzminister des Vereins, Herrn Veeh s usw. Herr Düppel habe seinerzeit das Chörlein, das dort- ' mals den NamenHarmonie" führte, übernommen und

zum Gruße tönte jetzt ein Glöcklein von dem Turme der winzigen Kirche und unwillkürlich faltete Konrad die Hände, um das Vaterunser, welches eben dort am Altar gesprochen wurde, mitzubeten. Dann schritt er die kurze Strecke nach dem Dorfe hinab und hatte gerade die ersten Häuser erreicht, als die aus der Kirche dringenden Orgelklänge ihm anzeig­ten, daß der Nachmittagsgottesdienst zu Ende war.

Einzelne Kirchgänger kamen die Dorfstraße herab und maßen mit neugierigen Blicken den stattlichen Mann mit dem gebräunten Gesicht und dem straffen Schnurrbart, ohne ihn zu erkennen. Noch mehr wunderten sie sich, als der Fremde mit dem freundlichen Gruße, ohne eine Frage an sie zu rich­ten, an ihnen vorüberschritt und mit der Sicherheit eines in dem Dorfe Bekannten, die Gasse zur Linken einschlug, die auf das Tor des Wernerschen Besitztums mündete.

,,Js' dann des am End' des Werners Kunrad?" fragte eine stattliche Frau einen eben gebückt daherkommenden Alten.

Sell' werd schun so sein!" war die Antwort.Die Chri­stine kann sich freie', daß sie Widder e' ordentlich' Hilf' Hot! Awer gut sieht er aus; dem sieht mer's nit an, daß sie ihn beinah' dodgeschosse' hätte'!"

Wieso beinah' dodgeschosse'? Do Hab' ich jo noch gar mx devon gehört!" erkundigte sich die Bäuerin.

Ei no', mein Christian", erklärte der Alte,war doch aach mit bei Waterloo gewese', un' is' Gott Lob' glücklich devon kumme'! Deswege is' er aach schon zwao Monat dehaam! Der Hot zugeguckt, wie des Werners Kmrvad for tod fortgeschleppt is' wor'n, so hatte' die Franzose ihn zu- gericht'. Er wär' awer aach wie ein Wütiger druff los gange' er un' Eier Stiefsohn, der Heine. Dem arme' Deiwel tut kann Zahn mehr weh!"

Mit einer hochmütigen Bewegung wars die Frau den Kopf zurück und zornig funkelnd richteten sich ihre Augen aus den Sprecher.

Ich Hab' kaan Stiefsohn un' Hab' kann gehabt!" fuhr sie den Alten an-Der Heinrich geht mich so wenig an, wie dich! Schand' genug, daß so en Kerl beim Herr Amt»,

mann iwerhaupt Gehör kriegt' Hot; enausschmeiße' hätt' er ihn solle'!"

Damit wandte sie sich ab und ließ den Alten verblüfft stehen. Nachdenklich sah dieser der stattlichen Frau nach, die mit erhobenem Haupt wie herausfordernd die Gaffe hrncrbschritt, kratzte sich dann mit der Hand hinter dem Ohr und murmelte:Bei der Hab' ich's verschütt'! (verdorben). Dann humpelte er langsam weiter.

Mittlerweile hatte Konrad Werner das väterliche Ge­höft erreicht. Da lag es vor ihm, das liebe Haus mit deinem steilen, verfilzten Strohdach, den von uraltem Balken­werk durchsetzten Mauern, den kleinen, blinkenden Fenstern, um welche sich purpurrotes wildes Weinlaub rankte. In dem nach der Gasse zu vorgelegenen Gärtchen mit dem grün­gestrichenen Lattengeländer blühten an den Rändern der > Gemüsebeete noch einige verspätete Astern und Strohblumen; ! dichter Efeu bedeckte die nach dem Garten zu liegende Wand i des Nachbarhauses und rauschend neigten die im Hinter­grund stehenden Fichten ihre Wipfel unter dem Wehen de»: Herbstrvindes. Es war alles noch so wie früher! Selbst die ' Hühner, welche in dem weiten, zur Linken des Gärtchens gelegenen Hose eintönigem Gegacker ihr Futter suchten» die Tauben, die dort oben auf dem Schlage gurrten es waren noch genau die nämlichen Arten wie früher! Nichts schien sich in den sieben vergangenen Jahren verändert z» haben; nur die Fichten und die Pflaumenbäume waren: merklich höher geworden und heiserer klang des Sultans »wütendes Gebell, mit welchem derselbe nach der Hostüre fuhr, als Konrad diese zu öffnen versuchte.Ruhig Ssltank" rief der junge Mann, als die Tür nicht nachgab und sofort wandelte sich das Kläffen in sin freudiges Winseln der alte Hund hatte den Sohn des Hauses an der Stimme er­kannt und fuhr wie verzweifelt mit der zottigen Schnauze, unter den zwischen dem Boden und dem Hoftore klaffen-, den Spalt, um den Heüngekehrten zu begrüßen, dabei Töne ausstohend, die bald wie Weinen, bald wie fröhliche» Jauchzen klangen.

(Fortsetzung fichA,