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Nr. 255

Ueberfall auf ei« Wettbüro Der Geschäftsführer erschaffe«

Hamburg, 30. Okt. Nachdem erst am Donnerstag ein frecher Rauüüberfall auf ein Wettbüro in der Hamburger Altstadt aus- geführt wurde, ist Freitag mittag erneut ein Wettbüro in der Innenstadt Ziel eines räuberischen Uebersalles geworden. Dabei wurde der Geschäftsführer durch Rcvolverschüsse tödlich verletzt. Vier der an dem Ueberfall beteiligten Personen konnten festge­nommen werden

10.2 Milliarden Sparkasseneinlagen Ende September 1931 im Deutschen Reich

Berlin, 30. Okt Ende September 1931 beliefen sich die Sparkas­seneinlagen bei den deutschen Sparkassen auf 1v 218,79 Millionen Reichsmark gegenüber 10 S04.96 Millionen Reichsmark Ende Au­gust 1931. Der Berichtsmonal weist mithin eine Abnahme um 286.17 Millionen Reichsmark gegenüber einer Abnahme um 300.69 Millionen Reichsmark im August 1931 auf.

Vor der Bildung des englischen Kabinetts

London, 30. Okt. Bei der Regierungsbildung werden sich Mac­donald vermutlich Schwierigkeiten von Seiten der Konservativen entgegenstellen, die die Forderung erbeben dürften, entsprechend ihrer Stärke im Unterhause an der Regierungsbildung beteiligt zu werden. Macdonald indessen ist entschlossen, sicherzustellen, daß in der neuen Regierung die Interessen der Gesamtnation in vol­lem Umfange Vertretung finden. Die Gerüchte, daß umgebend Antidumvins-Mabnabmen ergriffen werden sollen, werden von amtlicher Seite nicht bestätigt; diese Gerüchte sind von den Kon­servativen verbreitet worden und geben auf die Tatsache zurück, dah sich die neue Regierung in erster Linie unter anderem mit Problemen der Handelsbilanz beschäftigen wird. Am kommenden Dienstag wird die Labour-Partei ihren Farktionsfübrer wählen. Macdonald bat sich nach Lbequers begeben, um dort das Wochen­ende zu verbringen. Vor Dienstag nächster Woche wird keine Ka­binettssitzung stattfinden.

Aus Stadt und Land

Altensteig» den 31. Oktober 1931.

Kirchenkonzert. Wir möchten nochmal auf die morgige Aufführung derSchöpfung" von Zos. Haydn Hinwei­sen. (Siehe auch Anzeige). Der Chor hat sich mit viel Fleiß gut in das Werk eingearbeitet; die Solisten, hier leine Unbekannten mehr, sind Kräfte, die einen Namen haben in der musikalischen Welt unseres Landes, und das Orchester gilt als sehr zuverlässig und gut. So wird das Werk zu schönem Gelingen kommen und wir werden Haydns berühmtestes Werk in schöner und guter Wiedergabe erle­ben dürfen. Ein Wort zu der Platzverteilung, zur Klärung und Erleichterung, sei noch beigefügt. Alle 1. Plätze von 1116 sind um den Altar, rechts und links von ihm (Ein­gang durch das Haupttor gegen die Stadt), die 1. Plätze von 117232 befinden sich auf der Empore gegen den Berg (Eingang über die Treppe, hinten an der Kirche), die

1. Plätze von 233349 sind auf der Empore gegen die Stadt (Eingang durch das Haupttor gegen die Stadt). Die

2. und 3. Plätze sind unten im Schiff, mit Blick gegen den s

Altar (Eingang durch das Haupttor). Karten sind noch am ! Haupttor zu haben. !

Schwesternfilm. Am kommenden Montag soll im Ee- s meindehaus der Schwestern- und Blindenfilm der Inneren Mission in Württemberg vorgesührt werden, abends halb 6 Ahr für die Kinder, abends 8 Uhr für die Erwachsenen. Jedermann ist freundlich dazu eingeladen. Der Eintritt ist frei. Es wird aber um ein Opfer zur Deckung der Unkosten und zu Gunsten der Anstalten der Inneren Mission gebeten.

Der Schwesternfilm zeigt in lebensvollen, anschaulichen Bildern, wie die Diakonissen in vier Mutterhäusern unseres Lan­des zu ihrem schwierigen und doch so schönen Beruf ausgebildet werden, und gibt wertvolle, interessante Einblicke in die verschie- s denen Arbeitsfelder der weiblichen Diakonie. Der Zuschauer i wird gepackt von dem großen Jammer der Schwachsinnigenhäuser und Siechenheime, in denen unsere Schwestern ihren felbstver- i leugneten Dienst tun, er wird aber durch herzerfreuende Bilder aus der Pflege der Kleinsten und aus mancherlei Fürsorge in ! Stadt und Land erhoben. Er spürt etwas von der hohen Ver- ! antwortung des Diatonissenberufes, aber auch von der heiligen > Freude des Dienendürfens. Mit dem Schwesternfilm zusam- : men kommt ein FilmBei den Blinden" zur Vorführung. ! Diesen im Dunkel Lebenden gebührt unsere besondere Teilnahme ! und tatkräftige Liebe! Wer erfahren will, wie ihnen in gedul- ! diger, erfindungsreicher Liebe geholfen wird, der versäume j nicht, den Blindenfilm zu besuchen, der uns mitten in das Zu- ! sammenleben der Blinden in der Blindenanstalt Nikolaus- ; pflege in Stuttgart hineinführt. Er wird staunen, wie auch j diesen Bedauernswerten, die aus dem flutenden Leben der Ge­sunden verbannt sind, nach und nach auf mancherlei sinnreiche i Weise der Reichtum des Lebens erschlossen wird, soweit es über- ! Haupt möglich ist, und wie ihnen durch Erlernung eines Hand- ! wertes noch zu einem selbständigen Leben verholfen wird. Jeder, < der den Film sieht, wird gewiß einen tiefen Eindruck mitnehmen j von dem Jammer der Blinden und dem segensreichen Werk der Liebe!

Nagold, 30. Oktober. Der Waldbesitzerverband hält am Mittwoch, den 4. November, in derTraube" hier eine Waldbesitzeroersammlung der Oberamts- hezirke Calw, Freudenstadt, Herrenberg, Nagold und Neuenbürg ab, die zu einer eindrucksvollen Kundgebung des Schwarzwaldes werden wird. Es stehen zwei lehrreiche Vorträge:Vorgänge auf forstwirtschaftspolitischem Ge­biet" undWie steht es um den Absatz der Walderzeug­nisse in der nächsten Zukunft", zur Aussprache.

Pfalzgrafenweiler, 31. Oktober. (Brandfall.) Heute nacht gegen 2 Uhr brach aus bis jetzt unbekannter Ursache in dem Gebäude des Möbelschreiners JakobLeh- mann jun. Feuer aus» das innerhalb kurzer Zeit das Gebäude vollkommen einäscherte. Wie fest­steht, ist das Feuer in der Schreinerei entstanden, die z.Zt. von Schreinermeister Schittenhelm gepachtet ist. Die zehn Arbeiter, die über der Schreinerei ihren Schlafraum hatten, konnten sich nur dadurch retten» indem sie die Fenster einschlugen und an den Obstbäumen herunter- Hetterten. Durch das tatkräftige Eingreifen der Feuerwehr konnte ein weiteres Umsichgreifen des Feuers verhindert werden, nur das Gebäude des Steinhauers Klaiß und die gegenüberliegenden Häuser haben durch den Funkenregen teilweise erheblichen

via aiioinio

werden länger und das Bedürfnis nach einer guten, täg­lichen Zeitung wird immer größer, i In ihrer Uebersichtlichkeit und Vielseitigkeit ist die

j Solrwsi'rwsiaei' isgesreilung

sAus den Tannen"

! vielen Familien in weitem Umkreis ein lieber und unent-

> behrlicher Gast geworden.

z Bestellen auch Sie, falls Sie noch nicht Leser unserer s Zeitung sein sollten, dieselbe

Schaden erlitten. Wie man hört, ist Zakob Lehmann jr. durch Versicherung gedeckt, dagegen sind 24 neue Zimmer des Schreiners Schittenhelm mitverürannt, ebenso die Hab- , seligkeiten der Arbeiter. Die herbeigerufene Motorspritze von Freudenstadt brauchte nicht mehr einzugreifen, da bei ihrer Ankunft bereits die Mauern in sich eingestürzt waren und weitere Gefahr nicht mehr drohte.

Loßburg-Rodt, 29. Oktober. (Tödlicher Unfall.) Der 58 Jahre alte Metzgerbauer Christian Pfau, Kirchen­pfleger und Gemeinderat in Rodt, stürzteam Nachmittag in seiner Scheuer vom Heuboden ab und erlitt so , schwere Verletzungen, daß er trotz aller ärztlichen Bemühun- ! gen im Bezirkskrankenhaus, in das er sofort überführt s wurde, nicht mehr zu retten war. :

Neuenbürg, 29. Oktober. Die in den letzten Tagen : vorgenommene Haussammlung für die Winterhilfe er- ; brachte rund 1300 Mark. Das ist bei der geringen Ein- ! wohnerzahl unserer Stadt ein recht erfreuliches Zeichen. ;

Conweiler, 28. Oktober. Der Fuhrmann Ochs von hier ' tat abends spät auf der Treppe einen Fehltritt und stürzte hinunter. Mit einem schweren Schädelbruch kam er ! ins Vezirkskrankenhaus nach Neuenbürg. !

Eutingen, O.A. Horb, 30. Oktober. (Ein Oekonomie- ! gebäude eingeäschert.) Am gestrigen Donnerstagabend ! brach in dem landwirtschaftlichen Anwesen von Melchior Zimmermann Feuer aus. Die ganze Scheuer und Oekonomiegebäude ist abgebrannt. Die Wohnräume konnten gerettet werden, erlitten jedoch großen Wasserschaden. Die Löscharbeiten wurden durch Wasser­mangel beeinträchtigt. ;

Tübingen, 29. Oktober. Konzertsänger Hermann i Achenbach aus Tübingen, der Chorleiter des dortigen ^ Sängerkranzes, ist in diesem Winter als Solist für Ora- > torienaufführungen in Stuttgart, Heidelberg, Zürich, Basel, ' Luzern und Rotterdam verpflichtet.

Obernau OA. Rottenburg, 30. Okt. (Brand.) Am ;

^ Donnerstag abend brach in dem Oekonomiegebäude des ! Landwirts Clemens Reichert plötzlich Feuer aus. Die Feuer- s wehr von Bieringen wurde zur Hilfe gerufen, jedoch war es nicht mehr möglich, das Wohnhaus mit Scheuer zu retten. ;

Stuttgart, 30. Okt. (Jahresfest der württ. Vi- - belanstalt.) Am Resormationsfest, 1. November, findet ! wie alljährlich das Bibelfest der Württ. Vibelanstalt nach- mittags 5 Uhr in der Stiftskirche statt. Der Chor der Blin­denanstalt wird dabei Mitwirken. Die Festpredigt hält Ge- aeralsuperintendent D. Zöllner-Düsseldorf. Missionssekretär - Pfarrer Jehle-Stuttgart erstattet den Jahresbericht, Prälat O. Groß nimmt die übliche Vibelverteilung vor.

Nürtingen,, 30. Okt. (Stillegung des Zement- i -verks.) Nach mehrmonatiger Stillegung des Portland- Zementwerks erfolgte im März d. I. die endliche Wieder- l aufnahme des Betriebs. Dieser Tage ist nun erneut die cestlose Außerbetriebsetzung der gesamten Anlagen erfolgt. : Für die ohnehin trostlose Lage des hiesigen Arbeitsmarktes : bedeutet diese Maßnahme eine neue wesentliche Ver- ; jchlechterung. :

Wendlingen OA. Eßlingen, 30. Okt. (Vereidelter '

! Anschlag.) Die hiesige Möbelfabrik Erwin Behr ist vor s ^ einem unberechenbaren Schaden bewahrt worden. In der ^ i Nacht auf 28. Oktober hatte der Lohnbuchhalter der Firma - : bereits Anstalten gemacht, die Fabrik in Brand zu stecken, j ! Am Abend vorher hatte er schon Polierspiritus bereitgestelli '

! und begab sich dann in der Nacht durch eine Hintertüre iv s ! das Lohnbüro, wo er alle Schriftstücke mit der feuergefähr- ; lichen Flüssigkeit übergoß. In dem Augenblick, als er das s Feuer zur Entzündung bringen wollte, wurde er jedoch i ! von Kriminalbeamten verhaftet, die die Fabrik zusammen - : mit Angestellten der Firma die Nacht über bewachten, do * ! man Schlimmes ahnte. Wie man hört, bezweckte der Brand- ; ! stifter mit der ruchlosen Tat die Beseitigung aller Unter- ; ; lagen, durch die die von ihm beganenen Veruntreuungen j hätten ans Licht kommen können. !

Waiblingen, 30. Okt. (Verkehrsunfall.) Der 26- - jährige Willi Spohn, wohnhaft in Korb, wurde am Mon- ? tag abend in Fellbach von einem bis jetzt nicht festgestellten > s Kraftwagen überfahren und blieb bewußtlos liegen. Der > Verunglückte ist im Vezirkskrankenhaus seinen Verletzungen - erlegen. ;

Geislingen a. St., 30. Okt. (110 Bewerber.) Um s die im hiesigen Krankenhaus erledigte Stelle eines leiten- : den Arztes der chirurgischen Abteilung haben sich 110 Be- : Werber eingestellt; zweifelsohne eine Zahl, die nicht so ! leicht überflügelt werden dürfte. Die Wahl wird Mitte ! i November durch die Amtsversammlung erfolgen. !

j Jlsfeld OA. Besigheim. 30. Okt. (Unfall beim !

> Schlachten.) Auf eigenartige Weise verunglückte de» -

^ frühere Schäfer Jakob Kazmaier. Beim Schlachten eine- s § Schweines glitt das Veil durch eine Kopfbeweguu de» Tie» s ' «s ab und schlug dem Kazmaier den Fuß ab. -

Neckarsulm, 30. Okt. (Mandelernte.) Weinguts­besitzer Martin Fifchel erntete dieses Jahr wieder ca. einer Zentner Mandeln, die der Krankenhausverwaltung zur Verwendung übergeben wurden.

Langenau d. Ulm, 30. Okt. (Zu Tode gefahren.) Als der 8jährige Sohn des Flurwarts Fink auf dem Weg« zur Schule über die Straße springen wollte, kam er unter einen ziemlich rasch fahrenden Lastkraftwagen der hiesige« Hasenbrauerei, wodurch dem Knaben der Kopf zerquetscht wurde und der Tod alsbald eintrat. Dem Kraftwagenfüh­rer, der schon im Rheinland einen Menschen tödlich über­fahren hat, wird, dem Vernehmen nach, der Führerschei» entzogen werden.

Ennabeuren OA. MÜnsingen, 30. Okt. (Brand.) A« Donnerstag abend brach in dem großen- Wohn- und Oeko­nomiegebäude des Neubauers Anton Hettrich ein Brans infolge Kurzschluß aus. Das Gebäude brannte bis auf du Grundmauern nieder. Vom Mobiliar konnte einiges, da« Vieh ganz gerettet werden. Mit Mühe und Not konnte d« evangelische Schulhaus noch gerettet werden.

Leutkirch, 30. Okt. (K r i m i n a l - R. - L.) Ein findiger hiesiger Bürger brachte vor seiner Tür, um die lästige» Bettler sernzuhalten, ein Plakat an mit der Inschrift: Kriminal-R.-L. Die Wirkung war verblüffend. Jeder Landstreicher, oer das Plakat las, verduftete sofort. Der findige hiesige Bürger ist aber nicht etwa ein Kriminal- Reserve-Leutnant, sondern nur ein Kriminal-Roman-Leser.

Aus Baden

Ehrsberg bei Zell i. W., 29. Oktober. (Bedrohung eines Bür­germeisters.) Ein hiesiger Einwohner erkundigte sich in der Woh­nung des Bürgermeisters, wo dieser anzutreffen sei. Nachdem er die nötige Auskunft bekommen, nahm er ein Flobertgewehr und ging damit zum Rathaus, wo er sich zum Bürgermeister Maier begab und diesem unter den Worten:Es tut mir leid, aber Ihr müßt sterben!" das Gewehr auf die Brust setzte. Der Bür­germeister schlug ihm das Gewehr aus der Hand, worauf der Täter die Flucht ergriff.

Straßburg i. E., 29. Oktober. In den letzten Tagen wurden häufig Klagen über das völlige Darniederliegender Viehzucht im badischen Grenzgebiet laut. Nun kommen aus dem benachbarten Elsaß dieselben Klagen. Die Viehmärkte im Elsaß und in Lothringen sind seit Wochen fast ausschließlich mit Einfuhrware versorgt. Schlachtvieh aus dem Inland abzusetzen, ist beinahe unmöglich geworden. Unter diesen Umständen sind Viehpreise vollkommen zusammengebrochen. Die Landwirtschaftskammer fordert dringend Abhilfe.

Aus dem Landtag

Finanzminister Dr. Dehlinger rührte bei der Steuerdebatte weiter aus: Man könne doch annehmen, daß ein großer Teil der Erme inzwischen verkauft worden sei. Der Landwirt zahle wenig Staatssteuern. Den Gemeinden könne nicht einfach das gemeind­liche Leben abgeschnitten werden. Dies würde aber durch eine allgemeine Steuerstundung geschehen. In dem Antrag des Bau­ernbunds sollte statt dem 31. Dezember der 31. Oktober 1931 ge­setzt werden. (Große Heiterkeit denn der Antrag wäre damit zwecklos.) Der Minister erklärte, er sei ein praktischer Mann; es werde von ihm verlangt, daß er auch ein Kaufmann sei.

Ein soz. Redner volemisierr gegen den komm. Antrag. Der Fi­nanzminister habe dem Bauernbund einen politischen Aufklä­rungskursus gegeben. Nach den Darlegungen der Regierungsver­treter habe denen, die auf eine Inflation gerechnet hätten, mit der Peitsche an der Hand gedroht werden müssen. Mit Schwä­chung der Kaufkraft der städt. Bevölkerung verschlimmere sich die Lage der Landwirtschaft ganz automatisch. Ein Redner der DVP. weist auf die Kürzungen der Beamtengehälter bin. Durch den Bauernbundsanrrag würde eine weitere Schädigung der Be­amtenschaft eingeleitet. Die Sreuermoral sei sehr gesunken. Man dürfe ibr mit solchen Anträgen nicht neuen Vorschub leisten. Ein Redner des L>B. wies auf die Verbundenheit von Stadt uiü) Land bin. Der Antrag des BB. gehe an das Ministerium des Innern und nicht an das Finanzministerium. Die Landwirte batten ein schärferes Vorgehen von den Steuerbehörden gefor­dert. Vom Ministerium müsse erwarte: werden, daß keine rigorose Durchführung Platz greife. Ein Vertreter des Innenministeriums verteidigte die Landräte. Das Jnnenministertum habe de» Land­räten nahegelegt, wie im einzelnen vorgegangen werden soll. Ei« Seutschnationaler Redner polemisiert gegen die verschiedene« Vorredner. Die Rechte werde ans Ruder kommen und dan» gründlich aufrüumen. Ein dem. Redner erklärt, daß nach de« Ausführungen des Finanzministers der Bauernbundsantrag ab­gelehnt werden müsse. Bei der Abstimmung wird ein Antrag Win­ker (S.) angenommen, auf die Behörden einzuwirken, Laß die überhohen Verzugszinsen für Steuern geändert und daß bei der Beitreibung der Steuern schonend vorgegangen werde.

Sie Ions«. Kolmmurn ln Stuttgart

Stuttgart, 30. Okt. Am Donnerstag wurde die Tagung de« Landesverbandes der landwirtschaftlichen Hausfrauenverein« Württembergs eröffnet mit einer Begrüßung durch die Vor­sitzende, Frau Steiner (Laupheim). Sie gab einen Ueberblick über die Arbeit des Landesverbands. Nach dem Geschäftsbericht von Frl. Oberok sind im letzten Jahr drei neue Bezirksvereine entstanden. Der Voranschlag 1932 wurde ohne Einspruch ge­nehmigt.

Ueber die Tätigkeit der einzelnen Beratungsgebiete berichtete« dann Frau Bürgermeister Hayer (Besigheim). Frau von Fischer« Jhingen (Aglishardt) und Frau Dr. Hagele (Besigheim). All­gemein wurde in diesen Berichten darüber Klage geführt, daß der Zweckmäßigkeit und der oft anerkannten Wirksamkeit solch« Beratung ganz erhebliche Schwierigkeiten gegenüberstehen, an die Landfrau heranzukommen Die guten Erfahrungen, die mit eigenen Verkaufsstellen der Landfrauen gemacht wurden, führ­ten zu dem Beschluß, eine Kommission für Verkaufsstellen uni Marktfragen zu bilden.

Dr. Erammer von der Württ. Landwirtschaftskammer sprach überLandflucht und Siedlung". Württemberg mit seine» vielen mittel- ud kleinbäuerlichen Betrieben ist an der Land­flucht ebenfalls stark beteiligt. Die Geburtenüberschüsse des Lan­des waren für die Bildung der Jndustriebevölkerung Grund­lage «nd^nd bis in letzter Zeit hinein ihre Ergänzung ge-