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Aus Stadt und Land

Altensteig, den 23. September 1931.

Sonntagsrückfahrkarten zum Cannstatter Volksfest. Die

Reichsbahn gibt zum Besuch des Cannstatter Volksfestes Sonntagsrückfahrkarten nach Stuttgart und Stuttgart- Cannstatt aus. Dieselben gelten zur Hinfahrt ab Freitag, 25. Sept. mittags 12 Uhr bis Sonntag, den 27. Sept., zur Rückfahrt an jedem Tag bis Montag, den 28. Sept. vorm, g Uhr.

Herbst-Tag- und Nachtglerche. Am 24. September um 12t Uhr morgens überschreitet die Sonne an den am Him- ntt! gedachten Gradnetz den Aequator von der nördlichen südlichen Seite. Sie tritt damit in das Tierkreiszeichen dn Waage und mit dem Augenbilck beginnt der astrono- Me Herbst, während man in der Meteorologie schon den ganzen September mit Oktober und November zumHerbst­zahlt. Astronomisch zeigt sich die Tag- und Nachtgleiche dadurch an, daß wre der Name sagt auf der ganzen Erde Tag und Nacht fast genau gleich lang sind. Aller­dings nur annähernd: In Mitteleuropa z. V. beträgt die Zwischenzeit zwischen Sonnenauf- und Untergang 12 Stun­den 9 Minuten, die Nacht ist dementsprechend kürzer. Was dem November zukommt, Rauhreif und Nebel, bringt uns Heuer schon der September. Das sonnenarme Jahr 1931 hat auch diesen Monat seines herbstlichen Glanzes beraubt. Düstere Nebel in der Landschaft überziehen alles mit dem Einerleigrau vorwinterlicher Tage und ersticken letzte Hoff­nungen, die ein paar späte Sonnenscheintage erweckten. Die Düsterkeit und Freudlosigkeit dieser Septemberlandschaft 1931 ist eine schwere Last. Die sonnenhungrige Menschheit einer Krisenzeit empfindet sie doppelt schwer. Wohl nie wurde uns so bewußt wie heute, was die Sonne uns bedeutet.

Diensterledigungen. Die Bewerber um die Försterstellen Aichelberg, Forstbezirks Weilheim; Sittenhardt, Forstbezirks Sittenhardt: Winnenden, Forstbezirks Winnenden haben sich innerhalb 14 Tagen auf dem Dienstwege bei der Forstdirektion zu melden.

Film über Gesundheitspflege.Gesundheit und Lebenskraft", so betitelt sich ein Film, der in den Dienst der öffentlichen Gesundheitspflege gestellt ist. Der Film zeigt, wie man uns schreibt, auf der Grundlage der elektro-galvani- schen Therapie den Weg, wie vielen Kranken und Leidenden, tesonders aber auch denen, die unter Altersbeschwerden zu lei­den hoben, das Leben wieder zur Freude werden kann. Wenn mm auch berücksichtigt, datz in dieser Hinsicht durch Vorträge mancherlei Aufklärung geschaffen wird, so mutz doch zugegeben werden, datz der neuartige Film alles bisher Dagewesene über- trisft. Die Darsteller des Films setzen sich fast ausnahmslos aas Leidenden zusammen, denen durch die elektro-galvanische Therapier Heilung und Linderung gebracht worden ist und die dadurch von dem tatsächlichen Erfolg einer derartigen Ku-- bered­tes Zeugnis geben. Der Film wird am Donnerstag, 24. Sep­tember, abends 8 Uhr im Hotel zumGrünen Baum" vorge- st'hrt Da der Film in anderen Städten bereits gezeigt wurde und die Vorstellungen jedesmal bis auf den letzten Platz besetzt waren, empfiehlt es sich, rechtzeitig zu erscheinen. Die Erklä- rungen zu dem Film werken von dem Galvano-Therapeuten Willy Vrugger-Stuttgart. gegeben. Beratung tags daraus im Vortragssaal laut Mitteilung des Vortragenden.

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Württembergische Volksbühne. Die Württ. Volksbühne be- ziimt am Samstag, den 3. Oktober 1931, abends illhr in Nagold imLöwen" ihre diesjährige Spielzeit mit Sruckners groß aufgezogenem SchauspielElisabeth von ingland", das voriges Jahr mit stärkstem Erfolg seine Ur- mfführung am Deutschen Theater in Berlin erlebte und bald Maus im Landestheater in Stuttgart mit großem Beifall aus- esuhrt wurde. Bruckner schildert die große Königin und ichöpserin des neuen Englands in ihrem letzten und entscher- enden Kampfe, um den Kampf um die Vorherrschaft in Eu- opa, zu dem sie ihr alter Gegner Philipp von Schweden zwingt. N ein großen politischen Kampf geht ein kleinerer, aber für Nsabeth nicht minder bedeutenderer vorauf: der Kampf um ie Liebe des Größten ihrer vielen Günstlinge, des Grafen fser, der mit dem tragischen Tod dieses glänzenden Kavaliers Net. Mit größter dichterischer Freiheit verlegt zwar Brück­er die Hinrichtung Essex, die erst 1601 erfolgte, vor den Ent- heidungssieg über die Spanier, die Vernichtung der Armada, der für die psychologische Entwicklung seiner Heldin ist die usion historischer Ereignisse wohl zu verstehen, denn er laßt lisabeth erst ihr letztes und tiefgehendstes Abenteuer nber- ehen, bevor er sie reis werden läßt zur entscheidensten Tat ihrer Regierung, zum Krieg gegen Spanien. Historische Tatsache rst - ja, daß Elisabeth den Verrat und den daraus eriolgten Tod sres größten Eünstlings niemals ganz überwunden hat. Die Nszenierung Kes Stückes besorgt Hans Neumerster. Dre Tuet- olle spielt Gerda Burkhardt.

Winter im Hochschwarzwald. Ueber dem hohen Echwarzwald tauchten schon im Laufe des Sonntags düstere, eisig kalte Nebelschwaden auf, die bald das ganze Gebirge einhüllten. In der Nacht auf Montag ging die Temperatur in fast sämtlichen Bergzonen über 1200 dis 1409 Meter unter den Gefrierpunkt zuruck. Auch in den mittleren Tälern war der Temperaturrückgang kratz und er betrug gegenüber dem Sonntag oft bis zu 10 Grad. Niederschläge in Form von Graupeln und Schnee sielen während des Montags in den höchsten Teilen des nördlichen und südlichen Schwarzwaldes, wo es unver­mittelt Winter geworden ist.

Baiersbronn, 23. September. (Geburtstage der Pa­triarchen in der Gemeinde.) Nicht gleich wird es wieder Me Gemeinde mit verhältnismäßig gleicher Einwohner- jahl geben, in der 54 Personen über 80 Jahre alt sind. In diesem Monat feiert eine große Zahl dieser Patriarchen Geburtstag. Es war am 3. September der 90jährige Joy. Tg. Gaffer in Mittettal-Haberland und die 89jahrrge Katharine Finkbeiner, Witwe, in Tonbach-Kohlwald, am 12. Sept hie 89jährige Witwe Elifabethe Eberhardt rn Aaiersbronn-Rose und am 18. Sept. der 83jährige Holz­hauer Johannes Günter alt, Mitteltal-Härlegrund. Am 29- Tept. wird noch feiern Johann Georg Ehmann rn Vaiersbronn-Kohlbach, er vollendet das 85. Lebensjahr am 28. Sept. in Baiersbronn-Murgbrücke die Witwe aes Friedrich Armbruster, sie vollendet das 82. Lebensjahr.

Herrenberg, 21. September. Am Samstag stießen an der Straßenkreuzung NufringenKuppingen zwei Kraft­wagen so hart ineinander, daß sie auseinander gemeißelt werden mußten. Der Sachschaden ist beträchtlich. Per­sonen wurden dabei nicht verletzt. Auf der Stuttgarter Straße stieß ein Auto mit einem Kuhfuhrwerk durch des letzteren Unachtsamkeit zusammen. Die Lenkerin des Fuhrwerks mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden, da sie am Hals und Bein Verletzungen erlitt. Zwei an­dere Mitsahrende des Fuhrwerks kamen mit kleineren Schürfungen, zwei Kinder mit dem Schrecken davon.

Sulz a. N., 22. September. (Zeichen der Zeit.) Diesen Dienstag fanden hier und in sieben Vezirksorten nach An­kündigung des Gerichtsvollziehers nicht weniger als acht Zwangsversteigerungen statt. In den Landorten sind es Kälber, Hausrat und besonders Schweine, die zum Ver­kauf kommen sollen.

Dunningen, O.A. Rottweil, 22. September. Vorgestern nachmittag stießen an der Straßenkreuzung beim Friseur­geschäft Hils zwei Motorradfahrer zusammen. Eine Frau, die auf dem Sozius des von Locherhof her kommenden Fahrers saß, wurde zu Boden geschleudert und mußte in bewußtlosem Zustand von Dr. Bernhard ins Bezirkskran­kenhaus nach Rottweil verbracht werden. Die beiden Fahrer kamen verhältnismäßig glimpflich davon.

Lauterbach, O.A. Oberndorf, 21. September. Als sich Josef Hug zumMaierhof" bei völliger Dunkelheit auf der Straße zwischen Dunningen und Sulgen mit seinem Auto in voller Fahrt auf dem Heimweg befand, sprang plötzlich ein Hase aus dem Dickicht, prallte auf den Küh­ler des Autos auf, wurde gegen die Windschutzscheibe ge­schleudert, wodurch das acht Millimeter starke Glas voll­ständig in Trümmer ging, und landete im Innern des Wagens. Hug, der das Auto selbst steuerte, trug bei dem Vorfall nicht unerhebliche Gesichtsverletzungen davon.

Tübingen, 22. Sept. (Auto uns all.) Ein mit vier Personen besetzter Donaueschinger Personenwagen über­schlug sich, so daß er mit den Rädern nach oben zu liegen kam. Der Besitzer des Wagens war tot, während die drei Insassen mit leichteren Verletzungen davonkamen. Bei dem tödlich Verunglückten handelt es sich um den Gastwirt Karl Ganter aus Donaueschingen.

Kusterdingen OA. Tübingen, 22. Sept. (Blühender Baum.) Auf hiesiger Markung ist ein junger Baum zu j sehen, der wie im Frühjahr in Blüte steht. Neben den Blüten hängen die Aepfel, also Blüte und Frucht zugleich.

Altheim OA. Horb, 22. Sept. (Bran d.) In der Nacht aus Montag ist kurz nach Mitternacht das Wohnhaus und die Scheuer des Landwirts Anton Kaupp niedergebrannt. Die Vrandursache ist unbekannt.

Der Sparkommisfax wieder ln Stuttgart.

Der Mitarbeiter des Reichsfparkommissars, Oberregierungs­rat Dr. Kaufmann, weilt zur Zeit wieder in Stuttgart. Es ist anzunehmen, daß die redaktionelle Arbeit des Berichts über die Stuttgarter Stadtverwaltung bald beendet ist und daß mit der Drucklegung begonnen wird, so daß das Werk wohl in einigen Wochen der Öffentlichkeit übergeben wer­den kann.

Arbeitslose. Nach dem Stand vom 15. September ergaben sich im Arbeitsamtsbezirk Stuttgart 17163 Unter­stützungsempfänger. Davon entfallen auf Groß-Stuttgart 10 969 Personen.

Glückwunsch. Der Staatspräsident hat dem Dr. ing. e. h. Robert Bosch zu seinem 70. Geburtstag im Namen der Württ. Staatsregierung ein sehr herzlich gehaltenes Glück­wunschschreiben zugehen lassen, in dem seine großen Ver­dienste als Führer der Wirtschaft und Förderer der Volks­wohlfahrt und der technischen Wissenschaften mit beson­derer Wärme hervorgehobsn werden.

Todesfall. Im 50. Lebensjahre starb hier der Di­rektor des Vereins Kreditreform Stuttgart, Peter Straffer.

Schlaganfall in der Kirche. Am Sonntag vor­mittag erlitt in der Leonhardskirche eine 69 Jahre alte Frau einen Schlaganfall. Sie starb während der Ver­bringung nach ihrer Wohnung.

Hall, 22. Sept. (E e h e i m b r e n n e r e i.) In den letz­ten Tagen wurde in dem Eeschäftsgebäude einer hiesigen Weinhandlung eine Geheimbrennerei ausgehobn. Der Be­sitzer wurde verhaftet.

Hall, 22. Sept. (Bau der Wiuterschule.) In einer Versammlung des Landwirtschaft!. Bezirksvereins am Samstag sprach sich die überwiegende Mehrheit für den sofortigen Bau einer Winterschule aus.

Musberg OA. Stuttgart, 22. Sept. (Kriegerdenk­mal.) Auf ihrem alten Friedhof hat die Gemeinde jetzt ihren 49 Gefallenen, Gestorbenen und Vermißten ein ein­faches, aber würdiges Denkmal aus Lrailsheimer Muschel­kalkstein errichtet. Die Einweihung fand am Sonntag in Anwesenheit vieler Gäste statt.

Korntal OA. Leonberg, 22. Sept. (Das Befinden des lleberfallenen.) Entgegen den Gerüchten, der Reichsbahnbeamte Hellstern sei seinen Verletzungen erlegen, kann bei dem Verletzten eine Besserung sestgestellt werden.

Stetten j. Remstal, 22. Sept. (Keltereinweihung.) Der Neubau der Kelter, ausgestattet mit den neuesten Er­rungenschaften auf dem Gebiete des Kelterbaues, ist nahezu vollendet. Am Sonntag. 4. Oktober, soll die Kelter ein- aeweibt werden.

Baienfurt OA. Ravensburg, 22. Sept. (Zum Groß- f e u e r.) Ueber den Brand in der Stälinschen Kunstmühle wird noch berichtet, daß gegen 1100 Zentner Getreide uird sehr viel Mehl dem Feuer zum Opfer gefallen find. Wohl ist der Schaden durch ausreichende Versicherung gedeckt, aber verschiedene Arbeiter haben auf eine geraume Zeit ihren Verdienst verloren. Die Brandursache ist nicht bekannt.

Friedrichshafen, 22. Sepr. (Im See ertrunken.) Seit Sonntag nacht wurde der Wächter der Boote im Pacht- Hafen, der 60 Jahre alte Invalide Wahl, vermißt. Am Montag nachmittag ist die Leiche Wahls gefunden und ge­borgen worden. Er ist wahrscheinlich in der Dunkelheit ausgeglitten und in den See gestürzt.

Heilbronn, 22. Sept. (Brandstifter.) In der Nacht zum 6. August d. I. ist in Waldbach OA. Oehringen ein von drei Familien bewohntes Haus bis auf die Grund­mauern abgebrannt. Den Umständen nach lag Brandstif­tung vor. Die Ermittlungen haben ergeben, daß der Brand von einem der drei Eigentümer des Hauses, dem Arbeiter Wilhelm Jäger, gelegt worden ist in der Absicht, mit d-r zu erwartenden Versicherungssumme ein größeres Haus zu »rwerben. Der Täter und seine Ehefrau wurden fest­nommen.

Hausen o. U. OA. Blaubeuren, 22. Sept. (Blinder Eifer.) Hier entdeckte gestern ein Landwirt in seiner Scheune erwachsene Iltisse. Mit einer Mistgabel bewaffnet, rückte er ihnen zu Leibe. Die Tiere verkrochen sich hinter aufgestapeltem Gerümpel. Doch der eifrige Jäger entfernt« dieses, kam aber zu spät, denn die Iltisse hatten den Schlupf­winkel bereits verlaßen. Endlich entdeckte er sie in einem Eüllenfaß, schnell wurde ein Gewehr geholt und fünf Schüße fuhren in das Faß. Nun wurde es herumgedrehi und, o Schrecken, fünf runde Löcher zierten den Boden. Di« Iltisse aber sprangen gesund und munter heraus und suchten ihr Heil in der Flucht.

Nus Bade«

Gernsbach, 21. September. Am Sonntagnachmittag wurde das fünf Jahre alte Söhnchen des Ingenieurs Reinhard in der Schloßstraße von einem Kraftwagen überfahren. Das Kind wurde erfaßt und eine große Strecke geschleift. Mit einer schweren Kopfverletzung wurde es in das hiesige Krankenhaus verbracht.

St. Georgen i. Schw., 22. September. Hier wurde ein Fa­brikarbeiter verhaftet, der eineDarlehensvermittlung" für Landwirte eingerichtet und u. a. einen Landwirt in Oberkir- nach in wenigen Monaten um über 3000 Mark erleichtert hatte. Der tüchtige Vermittler hatte sogar vcn diesem Landwirt eine Generalvollmacht über dessen gesamtes Eigentum. Er wurde nach Villingen verbracht.

Baden-Baden, 21. September. (Jagd auf eine 50 Jahre alte Diebin.) Eine 50 Jahre alte Frau wurde gestern dabei ertappt, als sie in einem Hotelzimmer Geld stehlen wollte. Als sie sich überrascht sah, flüchtete sie, verfolgt von einem Zimmer­mädchen, über die Straße in ein Nachbargebäude. Als man die Polizei rief und das Haus genau durchsuchte, fand man keine Spur der Frau. Sie war über einen Hof und ein Glas­dach in das angrenzende Haus gelangt und dann entkommen.

Karlsruhe, 22. Sept. (Verlängerung des Ver­sa mml u n g s v er b o " s Das Verbot von Umzügen und Versammlungen u> . freiem Himmel für das Land Baden wurde nach einer amtlichen Bekanntmachung bis einschließlich 31. März 1932 verlängert.

Unterurbach OA. Waldsee, 22. Sept. (Brand.) Da landwirtschaftliche Anwesen des Alois Weber ist vergangen, Nacht abgebrannt. Das Wohnhaus konnte gerettet wer­den. Brandursache ist unbekannt. Das lebende Mobilia, und der größte Teil der Fahrnisse konnte gerettet werden. Dagegen verbrannten Getreide- und Futtervorräte. Der Schaden ist sehr bedeutend.

Lambrecht (Pfalz), 22. Sept. (Bluttat.) Der von seiner Frau getrennt lebende 36 Jahre alte Elektromonteur Alfred Himmler versuchte nachts in die Wohnung seiner Frau einzudringen. Der 45 Jahre alte verheiratete Stuhl­meister Rudolf Kümmel gab aus einem Walzenrevolver zwei Schüsse ab. Einer davont raf Himmler am Kopf, der andere im Unterleib. Die Verletzungen sind lebensgefährlich.

MWung des AdlerWldes an Sr. Boi»

Berlin, 23. September. Der Herr Reichspräsident hat dem Industriellen Dr. ing. e. h. Robert Bosch in Stuttgart anläßlich seines heutigen 70. Geburtstages den Adlerschild des Reiches, der die Inschrift trügt:Robert Bosch, dem Manne rastloser Arbeit und tätigen Erfindungsgeistes", verliehen und diese Auszeichnung mit folgendem Schreiben begleitet:

Sehr geehrter Herr Dr. Bosch!

Es ist mir eine besondere Freude, Ihnen zu Ihrem 70. Geburtstage meine herzlichsten Glückwünsche auszu­sprechen. Sie haben aus eigener Kraft in fast 50jährigem, zielbewußtem und erfolgreichem Schaffen ein Werk auf­gebaut, dessen Leistungen weit über die Grenzen des Deut­schen Reiches hinaus sich wohlverdiente Achtung erworben haben. Ihre wertvollen Unterstützungen, die Sie zur För­derung der technisch-wissenschaftlichen Forschungen und des wirtschtftlichen Ausbaues Ihrem engeren Heimatlande zu­teil werden ließen, sowie Ihre hervorragende Mitarbeit im vorläufigen Reichswirtschaftsrat haben Ihnen beson­dere Anerkennung aller wirtschaftlichen Kreise eingetragen. Namens des Reiches spreche ich Ihnen an Ihrem heutigen Ehrentage für alle Ihre Verdienste um die deutsche Wirt­schaft und die deutsche technische Wissenschaft herzlichen Dank aus.

Dem Dank und der Anerkennung des Reiches gebe ich Ausdruck, indem ich Ihnen,dem Manne rastloser Arbeit und tätigen Erfindungsgeistes", die höchste Ehrung, die das Reich verleiht, den Adlerschild, zuerkenne.

Mit den besten Wünschen für Ihr Wohlergehen und weiteres segensreiches Wirken und mit freundlichen Grüßen bin ich Ihr ergebener (gez.) von Hindenburg.