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besaht hat. Außerdem konnte in Breslau ein gröberes Spreng- stofslager ermittelt werden, das aus einem Diebstahl verrührte. Verwalter dieses Lagers ist ebenfalls ein Mitglied der KPD. Verschiedene Hanptbeteiligte haben bereits Geständnisse abgelegt.
Abg. Dannenberg aus der Wirtschaftspartei ausgeschlossen Berlin, 15. Avril. Wie die Reichspartei des deutschen Mittelstandes (Wirtschaftsvartei) mitteilt, ist durch Beschluß des erweiterten Ortsgruvvenvorstandes Charlottenburg jetzt auch der Landtagsabgeordnete Dannenberg aus der Wirtschaftsvartei ausgeschlossen worden. Dannenberg stand dem Abgeordneten Co- losser nahe.
Demonstratiousverbot für ganz Oesterreich Wien, 18. April. Wie verlautet, erklärte die Regierung in einer heutigen Konferenz mir den Landeshauptleuten über die innerpolitische Lage, sie sei bereit, ein allgemeines Demonstrationsverbot für ganz Oesterreich für die Zeit vom 1. Mai bis 1. September zu erlassen.
Die deutsche Note an den Völkerbund London, 16. April. Der Genfer Korrespondent des „Daily Herald" sagt: Die deutsche Note an den Generalsekretär des Völkerbundes wird hier allgemein als ein sehr geschickter Schachzug angesehen, durch den der Völkerbund gezwungen werden wird, alle Seiten des österreichischen Planes zu erörtern, bevor der Völkerbundsrat die strikt legale Seite prüfen kann. Der Genfer Korrespondent des „Daily Telegraph" hält es für wahrscheinlich, daß der britische Vorschlag, die Frag« der Zollunion auf die Tagesordnung des Völkerbundes zu fetzen, gegenstandslos werden wird.
Beginn der llnterhausdebatte über das konservative Mißtrauensvotum
London, 16. April. Vor dem vollbesetzten Unterhaus brachte Baldwin unter starkem Beifall der Konservativen, auf den die Arbeiterpartei mit Zwischenrufen und ironischer Zustimmung antwortete, den angekllndigten Misstrauensantrag gegen die Regierung wegen Nichterfüllung ihrer Versprechungen hinsichtlich der Behebung der Arbeitslosigkeit ein.
Abstimmungssieg der englischen Regierung im Unterhaus London, 16. April. Der konservative Mißtrauensantrag wurde mit 305 gegen 251 Stimmen abgelehnt. Die Regierungsmehrheit betrug somit 54 Stimmen.
Besuch deutscher Industrieller in Jugoslawien Belgrad» 16. April. Das Programm für einen Besuch deutscher Industrieller aus dem Rheinland und dem Ruhr- gediet in Jugoslawien wurde veröffentlicht. Danach werden die Industriellen am 29. April in Veldes und am 30. April in Laibach eintreffen, wo eine Konferenz mit den dortigen Wirtschaftskreisen stattfindet. Von Laibach aus werden Besichtigungen der Jndustriewerke in Slowenien unternommen. Am 2. Mai erfolgt die Ankunft in Agram. Während des Agramer Aufenthalts (Konferenz mit den dortigen Wirtschaftskreisen) soll die Agramer Messe und die Stadt besichtigt werden. Am 4. Mai fahren die Gäste nach Belgrad. Dort gibt ihnen das Handelsministerium ein Festessen. Zn den nächsten Tagen sind Konferenzen mit den Belgrader Wirtschaftskreisen und ein Empfang im Ministerpräsidium vorgesehen. Es folgen Besuche in Se- rajewo, Moftar, Ragusa, Letinja und Split. Nach hiesiger Mitteilung werden an der Reise etwa 20 bis 30 deutsch« Jndustrievertreter teilnehmen, und zwar nur Vertreter großer Unternehmungen.
Erdölbrand aus dem Peiner Dahuhos Peine, 18. Avril. Drei mit Erdöl gefüllte Waggons entgleisten bier aus noch ungeklärter Ursache. Das Erdöl ergoß sich über die Gleisanlagen und geriet in Brand. Haushohe Flammen stiegen empor. Ein Hauotgleis wurde beschädigt. Durch das brennende Oel gerier auch das Stellwerksgebäude mit der elektrisch betriebenen Stellwerkseinrichtung in Brand. Das Gebäude ist vollkommen ausgebrannt, die Stellwerkseinrichtung vernichtet; die Weichen müssen mit der Sand bedient werden.
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Roman von Lurt lViartin
1. Fortsetzung.
„So, so! Marianne ist Ihre Tochter
„Nein, unsere Nichte!"
Der Major erklärte: „Marianne ist die Tochter des verstorbenen Bruders meiner Frau. Auch ihre Mutter ist längst tot. Sie lebt bei uns."
„Aha! Und Fräulein Marianne soll heiraten?"
„Ja, natürlich soll sie heiraten! Die Hochzeit muß vor dem 10. März stattfinden."
„Und was soll ich dabei tun?"
„Sie sollen Marianne auf ihrer Reise nach Asien begleiten."
„Und weshalb reist Fräulein Marianne nach Asien?"
„Um sich da drüben, wahrscheinlich in Hongkong, mit Waldemar Nolthagen, ihrem Vetter, trauen zu lassen."
„So ist das also! — Aber lieber Herr Major, was soll ich denn dabei? Könnten Sie nicht selbst Ihre Nichte nach Hongkong begleiten?"
„Das will ich ja! Das wollen wir ja! Ich und meine Frau, wir wollen diese Reise nach Asten mit unternehmen!"
„Und da soll ich auch noch mitfahren? — Nein, meine Herrschaften, ich mutz Ihren Wunsch abschlagen. Ich dachte erst, es handelte sich um irgendeinen schwierigen Fall. Aber — nur so zum Vergnügen mit nach Asien fahren, als Beschützer einer jungen Dame, das ist nichts für mich."
Ter Major unterbrach ihn.
„Denken Sie sich vielleicht die Sache recht leicht? — Sie reden von schwierigen Fällen! Warten Sie erst ab, aus welche Schwierigkeiten wir auf dieser Reise stoßen werden! Ich bin überzeugt, es wird Unglaubliches geschehen! — Und eben deshalb kommen wir ja zu Ihnen! Wir brauchen einen Mann, der scharfsinnig genug ist, um mit allen etwaigen Hindernissen fertig zu werden. Wissen Sie, das wird keine Vergnügungsreise! Ein Kampf wird das! Und wissen Sie, worum es geht? — Es geht um nicht
Die Kasseler Bankräuber gefaßt Kassel, 18. Avril. Der Kasseler Kriminalpolizei ist es gelungen, die beiden jungen Leute, die am Montag morgen den Ueberfall auf die Filiale der Deutschen Bank und Diskontogesellschaft am Bahnhof Wilbelmsböbe unternommen hatten, zu verhaften. Es handelt sich um den 27jährigen erwerbslosen Arbeiter Schmitz und um den arbeitslosen Klempner Kraus. Es bat sich heraus- gsstellr, daß man mit ihnen auch die Verbrecher gefaßt hat, die am Abend des 7. September den Raubüberfall auf den Kassenraum der Kasseler Omnibusgesellschaft verübr haben, bei dem ihnen 8200 Mark in die Hände fielen.
Ein Mcijtcreinbrecher, Ser 123 Einbrüche auf dem Kerbholz hat Frankjurt a. M., 16. April. Der Frankfurter Krimiualpolizer gelang die Festnahme eines gewissen Wilhelm Stüber aus Bonn, der im Verdacht stand zahlreiche Einbrüche in Frankfurt, Offenbach, Bad Homburg, Gonzenheim usw verübt zu haben. Nach längeren Bemühungen gelang es jetzt der Polizei, den Stüber zum Reden zu bringen und ihn zu einem Geständnis zu veranlassen, über dessen Umfang selbst Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft erstaunt sind. Stüber, der im Jahre 1928 aus der Strafanstalt entlassen wurde, wandte sich zuerst nach Frankreich, wo er in Paris und vsrfchi-denen Provinzftädlen mehrere Einbrüche verübte. Er wurde schließlich gefaßt und zu 13 Monaten Gefängnis verurteilt. Er kam dann nach Frankfurt, hielt sich aber nur kurze Zeit hier auf. um nach Lübeck zu gehen, wo er einen Villeneinbruch ausführte, bei dem ihm 1600 RM in die Hände fielen. Nun trat er in Berliner Hotels als Kavalier auf und verübte im Verlaufe weniger Wochen in Berlin selbst ca. 56 Villeneinbrüche. Als ihm dort der Boden zu heiß wurde, ging er in die Provinz. Bisher hat er zugegeben, in thüringischen und sächsischen Städten, aber auch in Hanau 73 weitere Einbrüche verübt zu haben. Die Polizei nimmt an, daß das Sündenregister Stübers noch viel größer ist,
Zwangsversteigerung eines Theaters Hamburg, 16, April. Das Altonaer Schillertheater wurde in der Zwangsversteigerung für 28 599 RM. Justizrat Dr. Wolfs (Altona) zugeschlagen. Das Schillertheater befand sich schon seit längerer Zeit in Schwieitgke'ten, die sich dadurch zuspitzten, daß die evangelisch-lutherische Friebensgemeinde wegen rückständiger Kirchensteuern von 862 RM, die auf das Grundstück fällig waren, Zwangsbeitreibung durchsetzte. Die Eesamtbelastung des Grundstücks beträgt 279 999 RM. davon sind 153 099 RM, für die Stadt Altona eingetragen, außerdem stehen 51 609 RM Steuern aus, von denen 25 900 RM, als vorberechtigt von der Stadt angemeldet sind. D'e Stadt Altona gab denn auch ein Gebot von 28 099 RM ab, jedoch erhielt Dr, Wolfs, der 500 RM. mehr bot, den Zuschlag, Die ganzen Vorgänge sind einstweilen recht undurchsichtig.
Rücktritt der argentinischen Regierung ^ Buenos Aires» 16. April. Einer Reutermeldung zufolge j ist das Kabinett Uriburu zurückgetreten. Der Grund des ! Rücktritts ist in den von den Radikalen errungenen Erfolgen bei den Wahlen für die Provinz Buenos Aires zu- > rückzuführen.
Aus Stadl und Land
! Altensteig, den 17. April 1931.
Amtliches. Im Bereiche des Landesfinanzamts Stuttgart wurden u. a. ernannt zum Obersteuerfekretär Steuerpraktikant Trautwein bei dem Finanzamt Hirsau.
Vortrag. Wie aus dem Anzeigenteil zu ersehen ist, ! hält der Evang. Arbeiterverein morgen abend im „Sternensaal" einen Lichtbildervortrag über „Graf ! Zeppelin und sein Werk. Der Redner ist hier s kein Fremder mehr. Wer ihn schon gehört hat weiß, wie i fesselnd und interessant er feine Vorträge zu halten ver- ^ steht. ,So dürfte auch dieser Vortrag für jedermann von z Interesse sein, zumal gerade jetzt die Tageszeitungen wie- ! der von neuen Weltflügen des „ Graf Zeppelin" berichten.
weniger als zehn Millionen Mark!"
„Ich denke, eine Heirat ist der Zweck der Reise."
„Eine Heirat, ja! — Natürlich eine Heirat! — Und erfolgt diese Heirat nicht vor dem 10. März, dann haben wir di: zehn Millionen Mark verloren! Es warten schon andere darauf! Wenn Sie wüßten, mit welcher Habgier diese Menschen auf die Millionen warten!"
Bert Jbenstein bat.
„Bitte, lassen Sie uns doch vor allen Dingen Platz nehmen! — So, bitte! — Und jetzt gestatten Sie, daß ich einmal verschiedene Fragen an Sie richte. Sie haben mir zwar schon allerhand erzählt. Aber im Grunde weiß ich doch noch gar nichts."
Aufseufzend, sank der Major in einen Sessel.
„In Gottes Namen, fragen Sie!"
Frau Therese Mahlte klagte.
„Die Aufregungen, Herr Jbenstein! Seit drei Tagen diese entsetzlichen Aufregungen! Wir haben noch keine ruhige Stunde gehabt, seitdem der Brief von Dr. Müller aus Chikago eintraf."
Der Major drängte.
„Sie werden also den Fall übernehmen, Herr Jbenstein?"
Bert Jbenstein hob sacht die Schultern.
„Ganz offen, ich übernehme nicht jeden Fall, der mir zur Bearbeitung angeboten wird. Wenn ich mich eines Falles annehme, dann muß er mich auch wirklich interessieren. — Es muß etwas Neues fein."
Frau Therese Mahlte stieß aufgeregt hervor:
„Etwas Neues, sagen Sie? — Ja, ist denn dieser Fall etwas Alltägliches?"
„Verzeihung, gnädige Frau, ich sehe zunächst überhaupt noch keinen sogenannten „Fall". Ihre Nichte fährt nach Asien, um ihren Verlobten zu heiraten."
Der Major wehrte ärgerlich.
„Ist ja nicht wahr! Sie ist ja gar nicht verlobt! — Herrgott, Therese, schweige schon mal endlich, damit ich Herrn Jbenstein die ganze Sache unterbreiten kann."
Er sah Bert Jbenstein plötzlich argwöhnisch an.
„Oder — zum Donnerwetter, Ihr ablehnendes Verhalten kommt mir verdächtig vor! War vielleicht schon jemand von unserer liebenswürdigen Verwandtschaft hier.
Nr, 88
i Die Privatkraftfahrlinie Nltensteig—Grömbach verkehrt vom 17. d. Mts. ab wieder zu folgenden Zeiten:
Werkt.
Sonnt.
Werkt.
9.15
9.40
ab Altensteig Bhf.
an
9.00
9.40
9.55
ab Altenstetg Pa.
an
8.55
10.10
10.20
an Grömbach
ab
8.30
Vom Schwarzwald, 15. April. (Frost und Neuschneefall im - Schwarzwald.) Auf den lenzlichen weißen Sonntag bracht» der Beginn dieser Woche einen jähen und empfindlichen Rückschlag zu winterlicher Witterung in den Schwarzwaldbergen. Insbesondere seit Mittwoch früh ist es rauh und unfreundlich ge- j worden. Bei absinkenden Temperaturen, die im Laufe des Mittwoch bereits in 899 Meter Höhenlage auf den Gefrierpunkt niedergingen, stellten sich mäßige, aber ziemlich verbreitete Schneefälle ein, die erneut einen frischen weißen Belag über die Eesilde breiteten. Stärkeres Schneegestöber wird aus dem höheren Nordschwarzwald gemeldet. Auf der Hornisgrinde schneit es seit Dienstag nacht bei —3 Grad. Bis zur Unterstmatt und Hundseck liegt eine ansehnliche Neuschneedecke. Auch vom Ruhestein und vom Kniebis wird Schneetreiben bei —3 bis —4 Grad gemeldet. An den Ost- und Rordseiten der Berge ist dadurch wieder eine sehr gute Skibahn geschaffen worden. Im Feldberggebiet schneit es schon seit zwei Tagen mit Unters brechung. Hier hat sich auf geschlossenem Altschneebelag von 50—80 Zentimeter wieder eine neue Schneeschicht von 10 Zentimeter angesetzt. Die Skibahnen sind im hohen Schwarzwald für die Jahreszeit denkbar günstig, da der Neuschnee pulvrig und trocken ist. Zurzeit herrschen —5 bis —7 Grad Kälte auf den Bergkämmen.
Freudenstadt, 16. April. (Unglücksfall.) Dienstag nachmittag um 3 Uhr stürzte ein junger Radler, der mit noch zwei Kameraden von Attensteig über Freudenstadt nach Besenfeld wollte, in der Nähe beim „Schiff" in Christophstal vom Rad und erlitt schwere Verletzungen, so daß seine Ueberführung in seine Heimat Altensteig durch Auto erfolgen mußte. Rote-Kreuz-Schwester Grammel legte einen Notverband an.
Sulz a. N., 16. April. Der zurzeit arbeitslose, verheiratete Wilhelm Waldmann von hier war am Dienstag nachmittag mit dem Fahrrad auswärts, um sich nach Arbeit umzusehen. Auf der Heimfahrt stürzte Waldmann infolge Reifendefekts vom Rade und brach beide Arme. Der Verunglückte, der lange Zeit arbeitsunfähig sein wird, wurde ins Bezirkskrankenhaus verbracht.
Eültstein, 16. April. (Ordination.) Im Anschluß an den Vormittagsgottesdienst des letzten Sonntags fand in der hiesigen Kirche die seltene Feier der Ordination statt. Der frühere Tübinger Jungvolkführer Arnold Dannen- mann wurde in feierlicher Weise in das kirchliche Amt eingesetzt. Herr Dannenmann wird allerdings keinen Gemeindedienst übernehmen, da er als bewährter Jugendführer in die Rerchsleitung der Evang. Jungmännerverbände nach Kassel berufen wurde. Er wird als Reichs- sekretär vor allem dem Jungvolk, d. h. den 14—17-Jähri- gen in unseren Christlichen Jungmännervereinen dienen.
Schramberg, 15. April. Gestern nachmittag halb 2 Uhr unternahm ein 22 Jahre altes hiesiges Bürofräulein einen Spaziergang durch das über dem Lauterbacher Wasserfall gelegene Felfenmeer am Schloßberg, ohne wieder zurückzukehren. Die Vermißte war von einem Felsen gestürzt und wurde erst heute früh gegen 7 Uhr aufgesunden. Sie hat Verstauchungen erlitten, die nur leichterer Natur sein sollen.
Stuttgart, 18. April. (Der Fall Dr. Kienle.) Zu wer Meldung der „Vosstschen Zeitung", die Württ. Aerzte- kammer beabsichtige, gegen den Stuttgarter Sanitätsrat Dr. Neunhöffer, ihren zweiten Vorsitzenden, ein Ehrengerichtsverfahren einzuleiten, erfahren wir, daß dem Sanitätsrat ? Dr. Neunhöffer selbst hiervon noch nichts bekannt ist. Die ! Aerztekammsr habe ihm in ihrer letzten Vollversammlung das Vertrauen ausgesprochen und sich mit seinem Vorgehen ! einverstanden erklärt.
und hat man Sie etwa dafür gewonnen, gegen uns und Marianne zu arbeiten?"
„Ich verstehe Sie nicht, Herr Major. Ich höre eben das erste Wort von dieser Heirats- und Erdgeschichte. — Aber vielleicht erzählen Sie einmal der Reihe nach. Zum mindesten stehe ich Ihnen ja gern mit einem Rat zur Verfügung, wenn ich mich auch noch nicht verpflichten kann, diese Reise nach Asien mit zu unternehmen."
„Ach was, Herr Jbenstein, Sie müssen einfach!"
„Herr Major, Ihre Gattin sprach vorhin von einem Brief aus Chikago, der Ihnen aufregende Nachrichten brachte. Was ist mit diesem Brief? — Darf ich ihn vielleicht lesen?"
Der Major griff in die Brusttafche.
„Das können Sie. Da ist der Brief."
Er reichte einen zusammengefalteten Bogen Bert Jbenstein, der das Papier prüfend besah. Er fand nur einige wenige Zeilen aus dem Blatt und las:
Chikago, den 14. Dezember 19 . .
Fräulein Marianne Wichmann,
Erfurt.
Ich habe Sie davon in Kenntnis zu fetzen, daß Ihr Onkel, Herr Simon Nolthagen, am 10. Dezember hier in, Chikago verschieden ist. Herr Simon Nolthagen hat mich zu seinem Testamentsvollstrecker eingesetzt, und ich übersende Ihnen in dieser Eigenschaft eine Abschrift des Testaments Simon Nolthagens. Sie sind in diesem Testament unter gewissen Voraussetzungen mit als Erbin bedacht. Das Nähere ersehen Sie aus der Testamentsabschrift. Wenn Sie den Wunsch Ihres toten Onkels erfüllen wollen, mache ich Sie darauf aufmerksam, daß die Ihnen gestellte Frist am 10. März abläuft. Die Heiratsurkunde muß also spätestens am 10. März in beglaubigter Form aufgesetzt werden.
Mit Hochachtung Dr. Edgar Müller."
Bert Jbenstein legte das Schreiben vor sich auf den Tisch.
„Jetzt wird die Sache langsam klarer. — Und das Testament? — Haben Sie es bei sich, Herr Major?" „Natürlich! — Hier haben Sie es!"
(Fortsetzung Seite 3)