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Haupt eine Veröffentlichung erfolgt ist. Allerdings genügen selbst die wenige» veröffentlichten Stücke, um die französische These von der Kriegsschuld ein für allemal zu widerlegen.
Neues vom Tage
Die geheime Drahtleitung
Leipzig, 39. März. Der Bund nationalsozialistischer deutscher Juristen hielt am Samstag und Sonntag in den Friedrichshallen in Leipzig-Connewitz seine zweite Reichstagung ab. Von den S.A.-Leuten wurde eine geheime Drahtleitung nach der Saalbühne der „Fricdrichshalleiw festgestellt. Am Sonntag vormittag wurde das Polizeipräsidium von der Leitung der NSDAP, verständigt, daß im Grundstück des Etablissements „Friedrichshallen" in Leipzig-Connewitz eine geheime Drahtleitung nach der Saalbühne festgestellt worden sei, die auf ein beabsichtigtes Eprengstoffattentat gegen die Teilnehmer schließen lasse. Das Polizeipräsidium nahm sofort die Ermittlungen unter Zuziehung des Erkennungsdienstes und eines Feuerwerkers auf. Die An- j nähme, daß die Leitung einem Sprengstöffattentat dienen sollte, ! bestätigte sich nicht. Es wurde vielmehr festgestellt, daß an der s Drahtleitung, die von einem Nachbargrundstück nach dem Saal ! führte, unter der Bühne eine radioartige Anlage angebracht ! war. Es wurden in dem Nachbargrundstück drei Personen er- i mittelt, die sich als Mitglieder des Reichsbanners ausgaben und Zugaben, daß sie durch die Radioanlage den Verlaus der Tagung hätten abhören wollen.
Abschiedsschceiben des Reichskanzlers an den Gesandten v. Haniel
Berlin, 30. März. Reichskanzler Dr. Brüning hat an den Staatssekretär z. D. Gesandten Dr. Haniel o. Heimbausen aus Anlaß der Auflösung der Vertretung der Reichsregierurg in München ein Dankschreiben gerichtet: Der Herr Reichspräsident hat Sie infolge Auflösung der Vertretung der Reichsregierung in München in den einstweiligen Ruhestand verseht. Ich nehme die Uebersendung dieser Urkunde gern zum Anlaß Ihnen zugleich im Namen der Reichsregierung aufrichtigen Dank für Ihre dem Reich in mehreren hoben und verantwortungsvollen Aemtern geleisteten wertvollen Dienste auszusprechen. Lange Jabre haben Sie im auswärtigen Dienst auf den verschiedensten Posten zugebracht. Sie sind u. a. in kritischer Zeit bis zum Frühjahr 1917 bei der deutschen Botschaft in Washington tätig gewesen. Vom Herbst 1918 bis Frühjahr 1919 waren Sie Vertreter »er deutschen Regierung bei der Wassenstillstandskommission in Spa und haben dann über drei Jahre als Staatssekretär im Auswärtigen Amt wertvolle Dienste geleistet Auf eigenen Wunsch erfolgte hierauf Ende des Jahres 1922 ihre Entsendung >ls Vertreter der Reichsregierung nach München. Wenn es gelungen ist. das Verhältnis zwischen Reichsregierung und bayeri- cher Staatsregierung immer freundlicher zu gestalten und das üerständnis zwischen Nord und Süd in erheblichem Maße zu ordern, so ist das nicht zum geringsten Ihr Verdienst.
Schwarzsender störe« den Nundfuukverkehr
Dresden, 39. März. Bei der Reichspost gingen in der letzten Zeit mehrfach Beschwerden über Störungen im Rund>>..itverkehr ein. Vorgenommene Peilungen ergaben, daß diese Störungen dnrch nicht genehmigte Sender heroorgerufen wurden. Auf Grund weiterer Feststellungen wurde nunmehr von der Kriminalpolizei gegen einen hiesigen 22jLbrigen Studenten vorgegangen. In seiner Wohnung wurde eine von ibm selbst angeferrigte Kurzwellen- senderanlage vorgefunden. Weiteres Material gab darüber Auf- > Muß, daß auch in Kötzschenbrova, Zittau. Leipzig und Frankfurt a. M. derartige Senveanlagen in Betrieb waren. In allen Fällen wurde das Vorgefundene Gerät beschlagnahmt.
Landung eines Karlsruher Ballons im Elsaß
Straßburg, 30. März. Gestern nachmittag landete ein in Karlsruhe aufaestiegener deutscher Freiballon, der bei ; dem herrschenden Nordostwind infolge Mangels an Ballast s die Vogesen nicht überfliegen konnte, in Romansweiler im ! Elsaß. Er wurde von dem Karlsruher Rechtsanwalt Hoff- s mann geführt. Drei Passagiere befinden sich an Nord. Nach s Feststellung ihrer Personalien konnten die Insassen dis ^ Rückreise nach Deutschland antreten. Der Ballon wird auf . der Eisenbahn zurückbefördert. !
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Noman von I. Schneider-Förftl Nachdruck verbot« «.
55. Fortsetzung
„Ich bin nichts mehr als eine Fremde, die Mutterstelle an dem Kinde einer anderen vertreten wollte und deren Dasein ein zweckloses war, weil es keine Lücke hinterläßt, wenn cs zu Ende ist."
Elisabeth sah erschrocken in die ernsten Augen, die so groß und fieberhaft leuchteten. Sie konnte keinen klaren Gedanken fassen und fühlte doch, wie etwas Schweres, Unheimliches sich heranwälzte. Riesenhaft. Ein Unglück, dem man begegnen mußte, ehe es alles unter sich zusammenriß. Ihr Puls ging Schlag auf Schlag. Sie hörte ihr eigenes Herz und fühlte es an die Rippen pochen.
„Geh zu Bett, kleine Elisabeth. Was weißt du von Schuld und Sühne! — Morgen — morgen wollen wir wieder darüber sprechen. Es ist genug für heute."
Nicht morgen erst! Das fühlte Elisabeth ganz deutlich. Ein Morgen kam zu spät. Heute mußte es sein, das, was sie nicht wußte, was zu tun war.
Mit einem Male kam ihr ein Erfassen, ein Wissen.
„Ich-o, es muß ja nicht so kommen, wie Sie^den-
ken, gnädige Frau.-Hans Jörg wird Ihnen bleiben."
„Nein, mein Kind "
„O doch!-" Ein rührendes Lächeln glitt um den
Mund der jungen Frau. „Ich habe ihn ja nun gefunden, den kleinen Johannes, und kann ihn liebhaben, soviel ich will. Er selbst braucht ja nichts davon zu wissen. Ich werde schweigen wie eine Tote. Und Sie werden es auch, wie bisher-"
„Nein, Elisabeth."
„O bitte — Hans Jörg soll seine Mutter haben. Und soll so glücklich sein wie bisher. Er weiß nichts von einer Schwester. Warum wollen Sie ihm den Frieden nehmen? Es würde so leer in seinem Leben werden wie in dem Ihren, wenn er ginge."
Hilbertts Mutter drückte ihre Lippen immer und immer wieder auf Elisabeths Hände, so sehr diese auch wehrte.
Au» Stadt und Lmck
Altensteig, den 31. März 1931.
Neuerungen bei de« Amtsgerichten ab 1. April 1931.
Bisher waren die Amtsgerichte in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten zuständig, soweit nicht das Landgericht auf Grund anderweitiger Bestimmungen in Frage kam, bei Streitigkeiten über vermögensrechtliche Ansprüche, deren Gegenstand an Geld oder Eeldeswert die Summe von 500 RM nicht übersteigt Durch die Notverordnung des Reichspräsidenten vom 1. Dezember 1930 wurde ab 1. April 1931 diese Wertgrenze auf 800 RM. erhöht. Neu ist weiter, daß auf Grund eines vollstreckbaren Schuldtitels eine Siche- rungshypothek nur für den Betrag von 500 NM. in das Grundbuch eingetragen werden kann. Und schließlich mag wiederholt werden, daß die Notverordnung die Mindestgebühr für Zahlungsbefehl« auf 1 RM. erhöht hat.
Vom Reichsbund. Am letzten Sonntag fand im Gasthaus z. „Pflug" in Nagold die jährliche Bezirksgeneralversammlung, welche gut besucht war, statt. Nach einer vorangegangenen Bezirksausschußsitzung erösfnete um 2.15 Uhr der Bczirksleiter, Kam. Stäbler, die Generalversammlung und begrüßte die Erschienenen, insbesondere den Kreisleiter, Kam. Kalis-Horb und Kam. Baisch-Böblingen, welcher für den genannten Tag als Referent gewonnen wurde. Der Vorsitzende gab die Tagesordnung bekannt und ging gleich zu Punkt 1 Geschäftsbericht über, aus welchem zu entnehmen war, daß die Tätigkeit im verflossenen Jahre eine rege war. Auch aus Punkt 2 Kassenbericht war zu ersehen, daß mit dem Eelde sparsam umgegangen wird und immer noch „etwas" vorhanden ist; denn der Kassenrevisor bestätigte, daß sich die Kasse in bester Ordnung befand. Da sich zu Punkt 1 und 2 niemand zum Wort meldete, wurde dem Kassier und Schriftführer hierauf Entlastung erteilt. Bei Punkt Neuwahlen übernahm aus Wunsch des Bezirksleiters der Krcisleiter Kam. Kalis-Horb den Vorsitz. Dieser Punkt wurde jedoch rasch abgewickelt, denn die gesamte Vorstandjchaft, wie auch die Be- zirksausschußmitglieder wurden einstimmig wiedergcwählt. Hierauf dankte Vezirksvorsitzender Stäbler für das von den Mitgliedern der Bezirksleitung entgegengebrachte Vertrauen und den Funktionären für ihre gehabte Mühewaltung. Sodann wurde Kam. Baisch-Böblingen das Wort erteilt zu einem Referat über Versorgung und Fürsorge der Kriegsbeschädigten und -Hinterbliebenen. Kam. Baisch ergriff das Wort und brachte dem Bezirk die Grüße der Gauleitung dar und gab der Freude Ausdruck, daß bei dieser Versammlung bis jetzt alles so harmonisch und glatt verlaufen sei. Der Redner kam in seinem etwa zwei Stunden währenden Vortrag zuerst auf die Versorgung zu sprechen und bemerkte, daß diese heute noch lange nicht so sei, wie sie sein soll und was das Reich seinerzeit versprochen hat. Von den 39—49 Prozent Beschädigten, bemerkte der Redner, daß hier die Verheirateten keine Frauenzulage erhalten, nur die Schwerbeschädigten. Was die Erziehungsbeihilfe anbelange, so seien hierüber schon manche schwer enttäuscht gewesen, auch die Notverordnung habe manchen enttäuscht. Bei der Bürgersteuer bemerkte der Redner, daß nur diejenigen Kriegsbeschädigten davon befreit sind, welche Zusatzrente beziehen, müssen aber zur Befreiung einen Antrag beim Bürgermeisteramt stellen. Bei Anträgen auf Witwen- und Waisenbeihilfe sind diese erneut zu prüfen, ebenso die Anträge auf Elternrente und Elternbeihilse, denn die Notverordnung habe da und dort Einsparungen gemacht. Ferner wurde das Schwerbeschädigtengesetz noch gestreift und dabei bemerkt, daß dies auch für Anfallbeschädigte mit 59 Prozent und mehr gültig sei. In Fllrsorgesachen konnte der vorgeschrittenen Zeit halber nur noch erwähnt werden, daß diese durch die Notverordnung vom Reich ganz abgelehnt worden sei und jetzt nur noch vom Staat ein Drittel und von den Amtskörperschaften und Gemeinden zwei Drittel bezahlt werden. Zum Schluß betonte der Redner noch, daß nur durch Einigkeit heute noch etwas erreicht werden könne. Lang anhaltender Beifall gab dem Redner Dank für seine so lehrreichen Ausführungen. Kreisleiter Kalis-Horb streifte noch die Zusatzrente bei kriegs- beschädigten Landwirten, und um 5.45 Uhr schloß der Vorsitzende die so gut verlaufene Versammlung. 8pr.
Nagold, 39. März. (Vom Verkehrs- und Verschönerungsverein.) Aus dem Bericht des Vorstands, Bürgermeister Maier, in der Generalversammlung ist zu entnehmen: Die Zahl der Kurgäste stieg von 152 im Jahr 1929 aus 156 im Jahr 1939. Dafür gingen aber und wahrscheinlich durch die schlechten wirtschaft-
„Darf ich das annehmen von dir, mein Kind? Wirst du es zuwege bringen, daß kein Wort, kein Blick dich verrät und ihn aufmerksam macht, daß er dir mehr ist als nur der Freund deines Mannes ? — Und dein Mann selbst? Glaubst du, daß mein Geheimnis bei chm so gut verwahrt ist, wie bei dir selbst?"
„Er wird nichts erfahren. Er könnte einmal im Scherz oder sonst Hans Jörg eine Andeutung machen, die ihn grübeln läßt. Es soll kein Dritter etwas davon erfahren, bis —-"
„Bis ich zu den Toten gegangen bin," vollendete Frau Hilbertt.
„Nein, nein-ich könnte ja anch vor Ihnen gehen,
und dann-ich weiß es nicht-"
Die Tränen stürzten Elisabeth unaufhaltsam über die Wangen.
„Komm, mein Kind. — Darf ich mit dir gehen heute in dein Zimmer und neben dir bleiben diese Nacht? Erlaube mir's. Ich will dir nicht lästig sein, aber ich könnte kein Auge schließen, wenn ich dich allein weiß. Und dann, Elisabeth, wenn du noch etwas für mich übrig hast, nach alledem, was ich dir erzählt und gestanden habe, dann schenke mir das „Du". Nenne mich, wie du willst!"
Sie fühlte einen heißen, bebenden Mund auf dem ihren.
„Mutter Hilbertt," kam es leise.
„Ja, mein Kind, ja. — Ich danke dir, daß du mir gerade diesen Namen gabst."
»
„Hat es etwas gegeben?" frug Neichmann forschend und hob das Gesicht seiner Frau zu sich in die Höhe, als er am nächsten Tage mit dem Abenddampfer zurückkam.
Sie verneinte. Ein feines Not schwamm auf ihren Wangen und ebbte in der nächsten Minute zu einer unheimlichen Blässe ab.
„Gerade glänzend siehst du nicht aus, mein Häschen." Er entleerte seinen Rucksack und sah ihr dabei unverwandt in die Augen. „Na, ich habe das Herümklettern satt. Die nächste Woche wollen wir heim. Freust du dich?"
„Ja, Hans Jörg!"
„Erlaube!-Wer bin ich denn eigentlich? — Du
scheinst dich ja ganz eigenartigen Träumen hinzugeben, wenn ich einmal einen Tag weg bin. Die erste Nacht, die wir hier schliefen, riefst du ihn auch. Ich habe nichts dabei gedacht, weil seine Mutter ia immerwährend von ihm sprach.
Nr. 75
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lichen Verhältnisse bedingt die llebernachtungen von 1889 aus 1519 zurück. Die Zahl der Passanten stieg von 3486 auf 4 ig, und mit ihr die Uebernachtungszahl von 4337 auf 4459. Durch gute Erfahrungen an anderen Stellen belehrt und vor allem auch aus polizeisicherheitlichen Gründen und somit zum Schutze der Gasthäuser selbst soll nun beim Bürgermeisteramt die Einführung der Fremdenzettel, die täglich auf dem Rathaus abge- - geben werden müssen, angeregt werden. Hierdurch ist es auch möglich, von dem Angebot der hiesigen Zeitung Gebrauch zu machen, d. h. die Herausgabe von Fremdenlisten zu ermöglichen. Zur Erstellung eines neuen Schwimmbades wurde vom Verkehrsverein nach mehreren Besprechungen an die Stadtverwaltung der Antrag gestellt, in Nagold ein neues, den Anforderungen der Neuzeit entsprechendes Schwimmbad zu errichten. Der Verein und mit ihm die auch außerhalb des Vereins stehenden Interessenten sind sich im Klaren, daß man unter der heutigen finanziellen Notlage der Kommunen an die Stadt nicht die Forderung richten kann, aus eigenen Mitteln ein solches Bad zu erstellen. Man hat nun Auswege gesucht und einen solchen gefunden, der sich kurz skizziert folgendermaßen als gangbar erweist. Die Stadt nimmt eine Schuld auf und verbürgt dafür den kreditierenden Banken gegenüber. Damit nun der Stadtverwaltung keine Verpflichtungen erwachsen, übernimmt eine Anzahl von Bürgern für die Zeitdauer von zwanzig Jahren eine Rückbürgschaft für die Verzinsung und Amortisation der Bausumme. Unter dieser Voraussetzung ist auch nur die Möglichkeit gegeben, daß die Stadt von ihrer Vorgesetzten Behörde die Genehmigung zur Schuldaufnahme bekommt. Das Projekt des Bades wurde von Stadtbaumeister Venz ausgearbeitet und zeit ein Schwimmbassin in der Größe von 59/13 Metern mit einem sich anschließenden Plantschbecken für Kinver in der Größe von 19/6 Meter. Als Platz ist die Wiese zwischen dem Hohen Steg und dem früheren Männerbad vorgesehen. Die Sammlung der Bürgschaften ist bereits so weit fortgeschritten, daß die Bürgschaften ungefähr mit 3000 Mark die notwendige Höhe annähernd erreicht haben und es wäre zu wünschen, daß die noch nicht erfaßten Interessenten sich einzeichnen würden.
Pfalzgrafenweiler, 31. März. (Aufwertung der Darlehenskasse.) Die Darlehenskasse Pfalzgrafenweiler, welche gesetzlich zu einer Aufwertung der Guthaben ihrer früheren Gläubiger nicht verpflichtet wäre, wird auf Ostern 1931 an alte Leute eine Teilaufwertung ausschütten. Sämtliche früheren Gläubiger der Darlehenskasse, die das 65. Lebensjahr überschritten haben, erhalten als vorläufige Auswertung 2 Prozent ihrer Goldmarkforderungen bar am 1. April 1931 ausbezahlt. Die Verwaltung der Darlehenskasse hat diese Maßnahme getroffen im Hinblick auf die jetzige Notzeit und um das Vertrauen der alten Leute gegenüber der Kasse zu stärken. Wieviel im nächsten Jahr prozentual durch die angejammelten Fondsmittel aufgewertet werden kann, ist heute noch nicht vorauszusehen.
Freudenstadt, 30. März. (Noch viel Schnee.) Nach wie vor liegt auf den Höhen des Schwarzwaldes über 860 bis 900 Meter viel Schee, der infolge der erneut rauheren Temperatur nur langsam schmilzt. Im Gebiet des Hohloh und Kaltenbronn erreicht der Schnee noch 75 Zentimeter, bei Vesenfeld noch 60 Zentimeter, auf dem Kniebis und der Zuflucht teilweise 70 Zentimeter, nur Süd- und Sonnenseiten tragen geringere Schneelagen. Enorm« Schneemenge» lagern im Feldbergbereich.
Unterreichenbach» 29. März. Beim Rathause in Dillstein ereignete sich abends ein tödlicher Anfall. Das Auto einer Mehlsabrik mit Anhänger, das nach Uuterreichenbach fuhr, streifte einen Radfahrer, der nicht auf den Anhänger achtete und von diesem schweren Fahrzeug dann überfahren und furchtbar zugerichtet wurde. Der Mann erlin u. a. eine Leberquetschung. Er starb abends im städtischen Krankenhause in Pforzheim. Es handelte sich um den 54 Jahre alten verheirateten Papierarbeiter Alois Schurr von Pforzheim.
Monakam, 30. März. (Bürgermeisterwahl.) Die Bür« germeisterwah! vom 10. Januar war angefochten worden, und wurde deshalb am 28. März in einem zweiten Mahlgang unter Leitung von Landrat Rippmnni: wiederholt. Von 186 Wahlberechtigten stimmten hiebei 173 gleich 93 Prozent ab. Auf Landwirt und Bürgermersteramtsver«
— Und heute?-" Seine Stimme bekam etwas Drohen
des.
Elisabeth sah ihm liebevoll in die Augen. „Mutter Hilbertt hat mir gestern und heute aus ihrem und Hans Jörgs sonnigem Leben erzählt. Da nannten wir seinen Namen oft und so liegt er mir nahe."
„Hm-. Ist Korrespondenz gekommen?-Nein?
Gott sei Dank. Mach' kein Gesicht, mein Häschen. Herrgott, man hat halt wieder so ab und zu eine Schrulle. Du hast
sie mir zwar beinahe schon alle abgewöhnt-"
„Ich?"
Elisabeth lachte hell auf.
„Ja, du! — Ich hätt's wahrhaftig nicht geglaubt, daß du soviel zuwege bringst..."
Er vertauschte seinen Sportanzug mit einer gestreiften Hose und einem Cutaway und ließ sich von seiner Frau eine passende Krawatte heraussuchen. Unterdessen erzählte er ihr, daß er am Achensee die Nella getroffen habe, „das heißt den ganzen Haushalt Nenkell: Mann, Frau, Kind, Erzieherin, Chauffeur und Auto. Die Nella macht nie etwas halb," meinte er belustigt. „Immer gleich ganze Arbeit.
„Bin ich dir schön genug?" Er hatte seine Toilette beendet und stellte sich vor Elisabeth.
S'e nickte und sah errötend an sich hinunter.
„Macht nichts, mein Hase . . . das „Häschen" muß ich mir jetzt abgewbhnen . . . wie soll ich sonst zu dein Jungen sagen, wenn er kommt? An Kosenamen bin ich arm."
Elisabeth ging nach der Türe. Es hatte geklopft und eines der Zimmermädchen bat Reichmann, eilig ans Telephon zu kommen. Wer rief, das wußte sie nicht. Beinahe instinktmäßig folgte ihm Elisabeth auf dem Fuße ins Tele- phonzimmer. Reichmann hielt das Hörrohr bereits in der Hand.
„Ia, hier Doktor Neichmann-Doktor Hilbertt?
Nicht möglich! — Heute mittag?-- Ich komme sofort
— Im Krankenhaus? Ja? — Nicht transportierbar. — Ja, meine Frau wird es übernehmen. Komme bestimmt mit dem Frühzug — Ia, meinen Dank, Schwester Paula."
Als Neichmann das Gesicht wandte, trug es beinahe keine Farbe.
„So . . . das reicht gerade . . . Erschrick nicht, Liesl, es ist viel auf einmal!"
(Fortsetzung folgt.)