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schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Nr. 302

einen sonderbaren theatralischen Eindruck. Die Figauren um die Krippe find aus Pappe gemacht. Die Abbildung des Jesus-Kin­des ist eine Sehenswürdigkeit Roms: denn zur Weihnachtszeit werden ihm freiwillige Gaben gebracht. Viele erfüllen dabei ein Gelübde. Manchmal wird die Figur mit goldenen Ketten behängt. Zu Ende des Tages verschwindet sie unter Kostbar­keiten Juwelen, goldenen Uhren und Armbändern. Auf der großen Treppe werden Süßigkeiten und billige Spielwaren ver­kauft Nach Beendigung der Messe strömt eine riesige Menschen­menge zurück Es ist Zeit, zur Feier des Weihnachtsabends nach Hause zurückzukehren. Das traditionelle Weihnachtsmahl besteht bei den Armen nur aus Huhn, bei den Reicheren aus Huhn, Schweinefüßen, Obst und Delikatessen. Weihnachtsgeschenke wer­den oft am Vormittag des heiligen Abends verabreicht. Die Feier in der Familie ist mehr ein Nachspiel, denn das eigent­liche Fest spielt sich in der Kirche ab. Fromme Italiener ver­bringen den ganzen ersten Weihnachtstag in der Kirche, in der ununterbrochen Gottesdienst abgehalten wird.

Buntes Mertel

Hampelmänner vor vier Jahrtausenden

Der Hampelmann ist in diesen Wochen wieder Trumpf, denn er hat noch nichts von seinem alten Reiz verloren. Wir zogen an der Strippe ebenso gut wie unsere Väter und Vorväter, und nun wissen wir auch, daß selbst die Aegypter vor mehr als vier Jahrtausenden den lustigen Gesellen schon kannten, freilich in etwas anderer Gestalt. Seine Beine waren in ein Holzbrett eingepflanzt. Sein Körper

bewegte sich dank einem Stifte zwischen ihnen, und seine ebenfalls beweglichen Hände hielten einen Klumpen in der Hand, der Brotteig darstellen sollte. Zog man nun am ! Strick, so schoben die Hände den Teigklumpen in einer Bäckermulde hin und her.

Weihnachten und HandelsMessias"

Ein seltsamer Brauch hat sich in den nördlichen Graf­schaften Englands herausgsbildet. Wer in der Adventszeit durch Lancashire oder Porkshire reist, kann in jeder Ort­schaft einen oder mehrere Gesangvereine treffen, die eifrig das Händel'sche OratoriumMessias" einüben. Dieses bringen die Sänger dann, feierlich mit Frack und weißer Binde angetan, einer alten Ueberlieferung entsprechend am Heiligabend beim Christgottesdienst zu Gehör.

Der Weihnachtsschmaus der Katharina von Medici

Keinex wird etwas dagegen haben, wenn wir am Weih­nachtstage auch unseres leiblichen Wohls gedenken. Im Gegenteil, das Fest ist ja auch der Ehrentag für die Haus­frau, und sie wäre gekränkt, ließe man sich ihre guten Ge­richte nicht schmecken. Doch gelindes Entsetzen ergreift uns, wenn wir lesen, was frühere Geschlechter in dieser Be­ziehung leisteten. Gab da z. V. die Stadt Paris im 16 Jahr­hundert ihrer neuen Landesmutter, der Katharina von Medici, einen Festschmausim engeren Kreise". Bei dieser Gelegenheit wurden aufgefahren: 30 gebratene Pfauen, 70 Haselhühner, 33 Fasanen, 6 schwere Schweine, 33 Hasen, 30 Ziegen, 21 Schwäne, 70 Kaninchen, 66 Truthähne,

66 Hühner, 99 Hähnchen und 99 Schnepfen. Dazu wahre Berge von Spargeln, Artischocken und Saubohnen. Der Landesmutter mundete das Esten derartig, daß sie sich ihren königlichen Magen bedenklich überlud, Uebelkeit verspürte und ihren Aerzten gegenüber allen Ernstes die Befürchtung äußerte, sie würde platzen.

Ein Eoethe'sches Weihnachtsgeschenk Zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken für Knaben gehört immer noch die mechanische Eisenbahn, die häufig eine sehr kunstvolle und naturgetreue Nachahmung ihres großen Vorbildes darstellt. Wenig bekannt dürfte sein, daß der Erste, der eine derartige Eisenbahn als Weihnachts­gabe verschenkte, unser Goethe war. Der Dichter hatte im Jahre 1829 von Freunden in England ein naturgetreues Modell der im gleichen Jahre von Stephenson zuerst vor­geführtenRakete" mit einigen Wagen erhalten, die er seinen Enkeln Walter und Wolfgang als Festgabe bescherte. Diese beiden waren demnach die ersten Kinder, die mit einer Miniatureisenbahn spielen konnten. Bis die schon damals in Deutschland hochentwickelte Spielzeugindustrie diesen Artikel auf den Markt brachte, verging noch eine lange Reihe von Jahren. Eisenbahnen und Bahnhöfe für den Weihnachtstisch finden wir zum ersten Male 1855 in Nürnberg, und zwar waren sie durchweg aus Zinn gear­beitet. Und noch ein weiteres Jahrzehnt verfloß, ehe Eisen­bahnen als mechanisches Spielzeug Eingang fanden.

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Druck und Verlag der W. Rieker'schen Vuchdruckerei, Altensteir

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mit Gesangsoorträgen und der A-fführung: »Glaube und Heimat"

Die Tragödie eines Volkes in 3 Akten.

Es ladet herzlich ein Der Ausschuß.

Am Stephanusfeiertag, den 26. Dezember 1930 abends 7 Uhr halten wir unsere

verbunden mit Gesang «nd theatralischen Auf­führungen am Stephanusfeiertag, den 26. Dezbr. imLöwen" und am Johannesfeiertag, den 27. Dezbr. in der Wirtschaft von Iohs. Frey, je von abends 7 Uhr an ab und ladet hiezu jedermann herzlich ein.

Der Ausschuß.

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Der Verein hält seine

verbunden mit Gabenverlosung und musikalischer Unterhaltung bei Kamerad Adam Walz zur Reh-

Kameraden, Freunde und Gönner werden sekund­lichst eingeladen.

Beginn 6 Uhr abends. Eintritt frei.

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Am Stephanusfeiertag hält der Kriegerverein seine

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