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Nr. 288
Kaukasus, aus Polen, den baltischen Provinzen, Sibirien und den russischen Großstädten. Besonders groß war der Prozentsatz Deutscher im russischen Offizierskorps. Es waren bauptsächlich Balten, aber auch Reichsdeutsche. In der Generalität waren die Deutschen ebenfalls sehr stark vertreten. Im ganzen haben während des Weltkrieges schätzungsweise 715 000 Deutsche in feindlichen Heeren gekämpft.
Jas GesunWitsbarvimler
Von Dr. Lurt Kayser.
DKGS. GesuNdbeitsbarometer? Gibt es denn so etwas? O gewiß, aber man bekommt es nicht im Laden zu kaufen, sondern es verdankt seine Entstehung dem Zusammenwirken einer groben Reihe amtlicher Stellen, von Krankenkassen, von Aerzten und schließlich im weitesten von uns allen. Das Gesundbeitsba- rometer gibt uns Aufschluß über den jeweiligen Stand der Volksgesundbeit. Es zeigt an, in welchem Umfange uns gegenwärtig die Sonne der Gesundheit strahlt, es meldet, wenn ein Bazillenregen in Gestalt von ansteckenden Krankheiten sich über uns ergießt, und es steht auf Sturm, wenn Epidemien im Lande wüten. Natürlich ist der Mechanismus dreses Gesundbeitsbaro- meters ein sehr komplizierter, denn nur in einem gewissen Um- s-nme kommen ja Krankheiten zur Kenntnis der amtlichen Stellen und auch nur in einem gewissen Umfange zur Kenntnis der ^<-tare. Immerhin gelingt es durch Sammlungen aller dieser Meldungen und Beobachtungen an einer Lentralstelle den gegenwärtigen Stand der Volksgesundbeit einigermaßen richtig abzulesen, drohende Gefahren durch die Ausschläge des Ge- sundheitsbarometers rechtzeitig zu erkennen, und nach Möglichkeit zu verhüten.
Diese Ausschläge des Eesundheitsbaromerers sind von einer großen Reibe von Faktoren abhängig. Es sei nur an die Unbilden der Witterung, an wirtschaftliche Not, an mangelnde Hygiene usw. in diesem Zusammenhangs erinnert. Oft sind kleinste Schwankungen schon von größter Bedeutung, nicht selten erfolgen sie gleichsam am heitern Himmel. Darum gilt es zunächst auch feinste Ausschläge gebührend zu beachten.
Wie steht zur Zeit das deutsche Gesundheitsbarometer?
Vor wenigen Wochen konnte das Reichsgesundheitsamt den Barometerstand für das erste Halbjahr 1930 feststellen. Es zeigte ein erfreuliches Aussehen. So war z. B. ein Rückgang der Säuglingssterblichkeit, ein starkes Absinken der Tuberkulose-Todesfälle und eine erfreuliche Abnahme der allgemeinen Sterblichkeit sest- zustellen. Zugenommen haben dagegen die Todeszahlen bei den Herzkrankheiten, Krebsleiden und Diphtherie, gesunken sind die Sterbeziffern für Typhus. Masern, Scharlach, Keuchhusten und Grippe.
Indessen, was vor wenigen Wochen noch gültig war, das ist es beute schon nicht mehr! Der Herbst bat, wie alljährlich, die Zahl der Erkältungskrankheiten wieder anschwellen lassen, und unter ihnen haben sich auch einige Grippefälle gezeigt. Das ist an sich nichts ungewöhnliches und sollte uns nicht veranlassen, nun ängstlich auf das Gesundbeitsbarometer zu schauen, das uns durch Vermittlung der Presse über die Krankheitsbewegungen in der lausenden Woche unterrichtet, aber Behörden, Arzt und Publikum sollten zum mindesten an diesen kleinen Barometerschwankungen nicht achtlos vorüber gehen.
Die Behörde sollte rechtzeitig Vorsorge treffen, daß im Falle eines Ausbruchs einer Grippeepidemie genügend Krankenbetten zur Verfügung sieben. Die Aerzte sollten bei ihren Patienten auf besonders sorgfältige Jnnehaltung aller Verordnungen und auf hygienisches Verhalten des Kranken wie seiner Umgebung achten, und wir alle sollten bedenken, daß unter Umständen ein harmloser Schnupfen, ein bischen Husten usw. der Beginn einer ernsten Erkrankung, ja einer richtigen Grippe werden kann. Gerade unter dem Drucke der gegenwärtigen wirtschaftlichen Notlage und der Notverordnung ist mancher wohl geneigt, eine an sich geringfügige Erkrankung zu vernachlässigen oder auch in ernsten Fällen erst dann den Arzt aufzusuchen, wenn es vielleicht schon zu spät ist. Das ist falsche Sparsamkeit des Einzelnen, das ist Sünde gegen die Allgemeinheit! Wir alle haben die Pflicht, den Stand des Eesundheitsbarometers nach besten Kräften und nach bestem Wißen zu beeinflussen. Das geschieht aber nicht durch rechtzeitige ärztliche Behandlung, sondern auch in weitem Maße durch zweckmäßige hygienische Lebensweise. Die hygienische Volksbelebrung, unter Führung des Reichsausschusses für hygienische Volksbelebrung, ist seit fast einem Jahrzehnt bemüht, jedem einzelnen Volksgenossen durch Wort und Schrift, durch Bühne und Film, durch Presse und Radio die Wege dafür zu weisen. Darum aufgepaßt! Wer Obren hat zu hören, wer Augen hat zu sehen und zu lesen, der juche sich die nötigen Kenntnisse auch auf diesem Gebiete zu erwerben. Damit wird jeder an seinem Platze Mitwirken können an der Bekämpfung von Krankheiten und Epidemien und günstig beeinflussen, die Gesundheit des Volkes, die Gesundheit des Staates und somit den Stand des Gesundheitsbarometers.
Aus dm Landtagsausschüssen!
Das Feldbereinisunssgesetz im Verwaltungsausschuß Stuttgart, 5. Dez. Der Verwaltungs- und Wirtschaftsausschuß des Landtages setzte die Beratung des Aenderungsgejetzes zum Feldbereinigungsgejetz fort. Bei Ziffer 19, wo eine Abänderung der Art. 31 Abs. 2 und 3 oorgeichlagen wird, entspann sich eine längere Debatte, ob zu dem Schiedsgericht, das über Beschwerden entscheidet, auch den Beschwerdeführern die Gestellung eines landwirtschaftlichen Sachverständigen zugestanden werden soll. Schließlich wurde ein Antrag Obenland sBB.s, Nassal (Z.) angenommen, wonach der eine Sachverständige durch die Zentralstelle berufen, der andere von den Beschwerdeführern aus einer von der Zentralstelle auigestellten Vorschlagsliste gewählt wird. Können sich die Beschwerdeführer binnen einer Frist auf einen Sachverständigen nicht einigen, so wird er von der Zentralstelle ernannt. Art. 31 Abs. 3 erhielt folgende Fassung: Zur Schätzung und Verhandlung ist die Vollzugskommission beizuziehen. Auch die Beschwerdeführer sind dazu eingelaben. Art. 36 Abs. 3 wurde folgendermaßen ergänzt: In besonderen Fällen, namentlich wenn es sich um Eemüseländer und Weinberge handelt, können durch den Gemeinderat Ausnahmen unter der Bedingung gestattet werden, daß jeder Teil seine besondere Zufahrt erhält. Zu Art. 46 Abs. 2 wird folgende Fassung beschlossen: lieber anderweitige Einwendungen entscheidet die Zentralstelle. Art. 51 Abs. 1 wurde wie folgt gefaßt: Nach einer Feldbereinigung dürfen die Grundstücke unbeschadet der Rechte Dritter in Zukunft nur nach der Längsrichtung und nur insoweit geteilt werden, daß der kleinste Teil mindestens 8 Ar umfaßt. In besonderen Fällen, namentlich wenn es sich um Gemüseländer und Weinberge han
delt, kann der Gemeinderat Ausnahmen unter der Bedingung gestatten, daß jeder Teil seine besondere Zufahrt behält. Art. 2 der Vorlage wurde bis zur weiteren Lesung zurückgestellt. Für die sprachliche Ueberarbeitung des ganzen Gesetzes wurde eine Redaktionskommission von 4 Mitgliedern eingesetzt.
Württembergs Vertreter tm Retcksbahn-Berwattimosrat
Stuttgart, 6. Dez. Die württ. Regierung hat Staatssekretär a.
D. Dr. v. Stieler als das von Württemberg zu wählende Milglied des Verwaltungsrats bei der Reichsbahngesellschaft benannt. Man wird, so schreibt das Neue Tagblatt, diese Wahl in Württemberg mit großer Genugtuung begrüßen. Herr Staatssekretär Stieler ist ja schon seil der Neuorganisation der Reichsbahnen Mitglied des Verwaltungsrats. Er war bisher dort als Vertreter des Treuhänders, d. h. der ausländi>chen Gläubiger, s Seit diese ausgeschieden sind vertritt er die Reichsbabnverwal- ! tung selbst. Nunmehr bat ihn Württemberg ausdrücklich als ! wiirttembergischen Vertreter benannt. Herr v. Stieler, der ja ' schon vor dem Kriege in hervorragender Weise im württembe- s gischen Eisenbahnwesen tätig war. gehört zu den ersten Eisenbahnfachmännern Deutschlands und besitzt nicht nur die Erfahrung und Fachkenntnis, sondern auch die nötige Autorität. Für Württemberg ist eine solche Vertretung um so notwendiger, als ja nach alter Tradition die Rcichsbabnverwaltungen in Baden und Bayern immer noch sehr scheel auf die wllrttembergische Ei- senbahnpolitik sehen. Man wird aber auch dort keine Einwendungen gegen- diese Wahl erbeben können, da Starssekretär v. Stieler bei seiner ganzen bisherigen Wirksamkeit sich durch ein großes Maß von Objektivität und durch rem sachliche Enrschei- dunssmetboden ausgezeichnet hat.
Won Kommunisten niedergeschlagen
Der Ueberfallene gestorben
Stuttgart, 6 Dez. Der Polizeibcricht meldet: In der vergangenen Nacht, morgens kurz nach 1 Uhr, wurde beim Gittersteg in Cannstatt am Eck der Kranenstraße der 58 Jahre alte Hausinspektor der Lannstatter Lberre-rlschule, Johann Stumpp, von Angehörigen der Arbeiter vehr, die iür die kommunistische Partei am dortigen Schulhaus Plakate ankleben wollte, niedergeschlagen. Stumpp wollte das Zettelankleben verhindern. Er erhielt dabei von dem Truppenführer einen solch wuchtigen Schlag nül der Faust, daß er umstürzte und den Kopf aus den Boden aufschlug. Bis mau ihn in seine nahegelegene Wohnung verbracht hatte, war der Tod bereits eingetreten. Die Täter gingen flüchtig. Sie wurden jedoch von der Polizei noch in Ser Nacht ermittelt. Der verhängnisvolle Schlag ist von dem 31 Jahre alten Gärtner Karl Förstner, der zuletzt in Cannstatt wohnhaft war, geführt worden. Dieser ist sestgmommen.
Ws dem Gertchtssaal
Unter dem Vrositz des Herrn Amtsgerichtsrates Dr. Brauer wurde vor dem erweiterten Schöffengericht Neuenbürg am Freitag vormittag der Kraftwagenfllhrer Friedrich E. aus Pforzheim wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung zu vier Wochen Gefängnis und zur Tragung der Kosten verurteilt. E. wurde zur Last gelegt, mit einem Lastwagen bei Birkenfeld den Führer eines Handwagens umgefahren und getötet und dessen Begleiter verletzt zu haben. — Anschließend wurde daselbst gegen einen Milchhändler Paul H. aus Karlsruhe-Rüppurr verhandelt, der am zweiten Pfingstfeiertage zwischen Calmbach und Höfen beim Ueberholen eines Pforz- heimer Motorradfahrers einen Radfahrer umfuhr, der am folgenden. Tage infolge der schweren Bauchverletzung und eines schweren Beckenbruches starb. Der Staatsanwalt beantragte vier Wochen Gefängnis. Das Gericht verurteilte den H. zu drei Wochen Gefängnis und zur Tragung der Kosten wegen fahrlässiger Tötung.
Totschlag
Ravensburg, 6 Dez. Das Schwurgericht hat den 25 Jahre alten v-rheirateten Hausierhändler Johann Kästle von Ehren- i stein OA. U^m wegen vorsätzlichen Totschlages zu 3 Jahren 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Kästle ist vielfach vorbestraft. Am 4 Oktober traf er, vom Jahrmarkt in Biberach kommend, einen alten Bekannten, den Hausierhändler Probst, mit dem er früher emmal einen Einbruchsdiebstahl begangen hatte. Im Anschluß an einen gemeinsamen Aufenthalt von ihnen in einer Wirtschaft kam es zu Streitigkeiten, wobei Kästle vom Probst einen Messerstich in die Halsschlagader erhielt, der tödlich wirkte.
Ein gerissener Betrüger
Stuttgart» 6. Dez. Der Kaufmann Oskar Müller von Stuttgart, der bei der Erstellung des Mittnachtbaus mit gefälschten Anweisungen die Kasse des Rentamts um 60 000 Mark erleichterte und dafür zwei Jahre Gefängnis bekam, stand erneut vor dem Schöffengericht. Mit einem Buch zur Eintragung freiwilliger Spenden rür das Ellwanger Waisenhaus und einer städtischen Amtsmütze aus dem Kopf, beging er neue Betrügereien. Wo der freche Oskar mit seinem amtlich abgestempelten Haupt auch auftrat, sab man willig und viel für das Ellwanger Waisenhaus, zumal der Sammler auch noch ein Dankschreiben verfaßte, unter das er den Namen eines Medizinalrats setzte. Seine Idee brachte ihm täglich etwa 10 bis 12 Mark ein. Eines Tages kam eine kluge Frau hinter das Geheimnis der Amtsmütze. Die Frau erstattete Anzeige. Das Schöffengericht verurteilte ihn zu einem Jahr Zuchthaus.
Ramsins Schlußwort
Moskau, 6. Dez. Ramsin bezeichnet«, wie die Telegraphen- agenlur der Sowjetunion meldet, in seinem Schlußwort das gegen ihn vom Staatsanwalt beantragte Urteil als gerecht. Er führte dabei u a aus: „In den letzten drei Jahren war ich der ärgste Feind der Sowjetmacht und kämpfte gegen sie mit allen Mitteln, die mir zu Gebote standen. Der Hauptgrund war die feste und tiefe Ueberzeugung von der Unrichtigkeit der Politik der Sowjetmacht. Es gibt zwei Wege, der eine führt nach links zum Kreml und über ihn zu den Stützen des Sozialismus, der andere nach rechts führte unvermeidlich nach Paris, in >ene Höllenküche des Imperialismus. Einen dritten Weg g-bt es nicht. Trotz der Schädlingstätigkeit, trotz des aktiven Widerstandes verzweigter Organisationen der Jndustriepartsi, trotz der konterrevolutionären werktätigen Bauernpatei und anderer konterrevolutionärer Organisationen hat dieses Jahr anstatt ; einer Katastrophe und des Zusammenbruchs der Volkswirtschaft nie dagewe>ene enorme Erfolge des sozialistischen Aufbaues gebracht. Wenn ich au die bevorstehende Strafe denke, so kämpfen
in mir zwei Gefühle. Das eine sagt mir, daß man mit solcher Schmach und solchem Mißtrauen belastet nicht mehr leben kann. Andererseits habe ich die volle Möglichkeit des sozialistischen Aufbaues erkannt und möchte auch selbst an diesem großen Ausbau teilnehmen.
Fünf Todesurteile im Moskauer Prozeß Moskau, 7. Dezember. Der Oberste Gerichtshof fällte heute abend das Urteil im Prozeß gegen die Mitglieder der Jndustriepartei. Die Angeklagten Ramsin, Laritscheff, Tscharnowski, Kalinnikow und Fedetow wurden zum Tode, Kuprianow, Sitnin und Otschkin zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt.
Spiel und Sport
Ergebnisse
Gruppe Württemberg:
Stuttgarter Kickers — FV. Zuffenhausen 4:2 Union Bückingen — FC. Pforzheim 2:0 Germania Brötzingen — VfB. Stuttgart 2:1.
Gruppe Baden:
Phönix Karlsruhe — VfB Karlsruhe l:1 SC. Freiburg — SpVg. Schramberg 0:1 FC. Villingen Zl FV. Rastatt 1:0.
Gruppe Nordbaycrn:
FC. Nürnberg — SpVg Fürth 1:2 Kickers Wllrzburg — ASV. Nürnberg 3:3 FL Bayreuth — Bayern Hof 0:2.
Gruppe Rhein:
FL. Mannheim — MR. Mannheim 2:1 VfL. Neckarau — SvVg. Sandhofen 4:3 Phönix Ludwigsbafen — SV. Waldbof 1:0.
Tabellenstand in Waden: Karlsruher FV. 13 Spiele 24
FC. Villingen 12 Spiele 12
Phönix Karlsruhe 11 Spiele 11
SpVg. Schramberg 12 Spiele 11
FV. Rastatt 11 Spiele 10
SC. Freiburg 12 Spiele 10
VfB. Karlsruhe 11 Spiele 9
FC. Freiburg 12 Spiele 7
Tabellenstand in Württemberg:
19 17 17 13 9 9 7 5
Union Bückingen
13 Spiele
FC. Pforzheim
12 Spiele
VfB. Stuttgart
13 Spiele
Stuttgarter Kickers
12 Spiele
Germania Brötzingen
12 Spiele
FL. Birkenseld
13 Spiele
FV. Zuffenhausen
12 Spiele
MR. Heilbronn
11 Spiele
Buntes Allerlei
ortografie der zukunft
der franzosengaul
erzählt von ebu
beiswegenl
Punkte
Punkte
Punkte
Punkte
Punkte
Punkte
Punkte
Punkte
Punkte
Punkte
Punkte
Punkte
Punkte
Punkte
Punkte
Punkte
ich will es gleich vorweg sagen: der franzosengaul ist nicht erfunden.
also: da hatte ein bäuerlein einen betagten gaul. es war ein roßkenner, das bäuerlein. mit nie versagendem scharsblick fand es immer die billigen heraus, so kam es auch zu dem betagten, es schätzte ihn zwar, seiner kenntnis halber, nicht sehr alt. nein, einen sehr alten gaul würde es nie kaufen, jetzt war es wieder ein richtiger Lauer, das bäuerlein.
er hatte viel zu tun, er und sein roß. mal einen wagen erde führen, den übernächsten tag einen acker pflügen, vielleicht auch einmal auswärts fahren, das ging dann immer hübsch langsam, ja, und eines tages — da wollte das roß einfach nicht mehr aus dem stall; nicht einmal aufstehen wollte es. sollte es am ende doch älter sein, als er annahm? gewiß, so mußte es sein, sein roß hat sicher den Weltkrieg mitgemacht, ist ein richtiger franzosengaul, der jetzt plötzlich daran denkt, daß er ein franzose ist. deshalb wollte er ihm, dem deutschen Lauer, nicht mehr gehorchen, den mußte man überlisten, man mußte französisch mit ihm sprechen, wenn man nur könnte, bloß wüßte, was „hü" auf französisch heißt! was tun? des bäuerleins sohn wurden zum schul- meister geschickt, um das Zauberwort in erfahrung zu bringen. — ehe der zurückkam hat der franzosengaul dem deutschen Lauer ein schnippchen geschlagen: er starb.
Das größte Schiff der Welt
8 Die Cunard-Linie hat, wie die „Köln. Ztg." aus London berichtet, den Vertrag für den Neubau eines 73 000 Tonnen großen Dampfers mit der schottischen Werft John Brown and Co. abgeschlossen. Der neue Dampfer wird das größte Schiss der Welt sein und das zurzeit größte Schiff, den „Leviathan", den früheren deutschen Dampfer „Vaterland", um 13 000 To. übertreffen. Die Baukosten werden auf 90 bis 100 Millionen Mark geschätzt. Die Versicherung ist durch die Regierung verbürgt worden. Die Arbeiten sollen sofort beginnen und werden etwa 3000 Arbeiter für dreieinhalb Jahren beschäftigen. Die englische Südbahn, der die Docks in Southampton gehören, wird dort ein neues Trockendock errichten, das in der Lage ist, den neuen Riesendampfer aufzunehmen. Dieser, von dem die Engländer hoffen, daß er den von dem deutschen Dampfer „Bremen" gehaltenen Schnelligkeitsrekord breche, soll demnächst ein ähnlich großes Schwesterschiff erhalten, für das zurzeit die Baupläne ausgearbeitet werden.
Humor
Eine Hand wäschtdie andere. „Ich habe jetzt die Tochter eines Restaurateurs als Klavierschülerin gegen freien Mittagstisch." — „Hat Ihre Schülerin denn Talent?" — „Großes, sie kocht ausgezeichnet."
Frage. „Hast du mich sehr vermißt, während ich fort war?" — „Warst du fort?"
„Mein ganzes Leben lang -habe ich Rindfleisch gegessen; deshalb bin ich auch heute so stark wie ein Stier", sagte der Mann. — „Merkwürdig", erwiderte sie, „ich habe doch mein ganzes Leben lang Fische gegessen, aber ich kann trotzdem nicht ein Stückchen weit schwimmen."
Für bl» SchriMeitung verantwortlich Ludwig La«' Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Aliensteig.