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Schwarzwäl-er TageszeitungAus de« Tanne»"

Nr. 287

Licht besetzt und noch der BiB.-Soortvlatz au idem Cannstatter Wasen dazugenommen, auf dem weitere 1IM Menschen versam­melt waren. Schon vor dem Hauptbabnbos batte Hitler den Vor­beimarsch der Braunhemden absenommen Lange vor Beginn der groben nationalsozialistischen Kundgebung in der Stadthalle war diese, ebenso wie das grobe Zelt bis auf den letzten Platz ««füllt. Die SA.-Kapelle gab bis zum Begin»» der Kundgebung «in Militärkouzert. Kurz nach 5 Ubr, unter dem brausenden Keisall der vielen Tausenden, unter nicht endenwollenden Heil- -ruken und von den Braunhemden mit dem faschistischen Grub, ider erhobenen Hand begrübt, betrat Hitler die Stadtballe und chesab sich zu dem Ehrenpodin«. I» seiner Begleitung befand »ich auch Prinz August Wilhelm von Preuße», ein Sohn des früheren Kaisers.

Unter endlosen Seilrufen betrar dann Adolf Hitler, ebenfalls Irn der Uniform, das Rednerpodium. In seiner groben Rede Mbrte er etwa aus:

. Was die Massen in ganz Deutschland unserer Bewegung zu- streibt, das ist das Gefühl, dab unser Volk wieder vor einem Wendepunkt seiner Geschichte stebt. An dem Zusammenbruch Deutschlands und seinen Folgen sind die in der NSDAP, zu- hammeugeschlossenen Massen unschuldig. Ueberall herrscht beute jNot und Llend, nirgends steht das Volk einen Ausweg. Wir Nationalsozialisten verspreche» dem Einzelnen nichts. Das deut- ssche Schicksal mutz wieder gewendet werden, damit wir wieder zu «inem Leben in Anstand und Ehre kommen. Zwei Wege sichren Lahm. Entweder treibt Deutschland Export und nimmt Anteil pm Weltmarkt oder wir schaffen einen neuen Binnenmarkt. Beide Wege setzen politische'Kraft und Macht des Volkes vor­aus. Nur die politische Macht ist die Wegbereitung wirtschaft­licher Expansion. Erst kam ein Sedan und dann der Aufstieg der Leurschne Wirtschaft. Seit die deutsche Kraft zerbrochen ist, bricht auch die Wirtschaft zusammen. Millionen Arbeitslose sind leben­dige Ankläger gegen das System der Vernichtung unserer politi­schen Macht. Leider ist das deutsche Volk in zwei Klassen ge­streunt, in Proletariat und Bürgertum. Wir stellen das Volk vor die Frage: Wollt ihr noch ein Volk sein oder wollt ihr versinken än eure lächerlichen kleinen Gruppen. Unsere Gegner sagen, dab das Zusamemngeben von Sozialismus und Nationalismus un­möglich ist. Aber wir haben dieses Wagnis doch unternommen und die Berechtigung für unser Wagnis bat das deursche Volk uns heute schon ausgestellt, indem es bei der letzten Wadl uns K,5 Millionen Stimmen gab. Höchster Nationalismus und höch­ster Sozialismus find ein und dasselbe. Wir werden unsere Be­wegung weitersühren und wenn das ganze offizielle Deutschland sich dagegen aufbäumen sollte. Unsere Bewegung bildet die Plattform, auf der das dritte Deutsche Reich, nicht wie bisher «uf religiöser und dann staatlicher Grundlage, sondern auf völ­kischer Grundlage enrstehen kann. Unser Kampf gilt vor allem dem Pazifismus, dem Internationalismus und der Demokratie. Demokratie ist das System der Dummbeit. Feigheit, Schwachheit, Halbheit, nur autorative Persönlichkeiten schaffen Staaten, wäh­rend Demokratien sie stets zugrunde richten. Wenn unser Geitz des Trotzes, des Widerstands, der Geist von Deutschland wäre, jo wäre Deutschland heure nicht mehr unfrei. Frankreich würde anders mit uns reden als beute. Wir leben heute in der Zeit der schwersten Erprobung unserer jungen Bewegung Aber wir sehen bereits in die Zeit des Sieges hinein. Das Reich der Ohnmacht wird verschwinden und wieder erstehen wird das Reich der deutschen Macht, der deutschen Eröbe und der deutschen Herrlichkeit.

Dem Redner wurde stürmischer Beifall gebracht.

Kleine Zusammenstöße am Abend Während die Demonstrationen selbst vollkommen reibungs­los sich abwickelten, gab es am Abend einige kleinere Zusammen­stöße Kurz vor 9 Uhr find auf dem Schlotzplatz Nationalsozia­listen und Kommunisten handgemein geworden. Da Leute aus dem Publikum sich ins Mittel legen wollten, scheint auch von ihnen der eine oder andere etwas abgekriegt zu haben. Als das Uebersallkommando an Ort und Stelle kam. waren aber die Be­teiligten bereits verschwunden. Um 9.15 Uhr gab es in der Hauptstätterstraße Streit zwischen Nationalsozialisten und Kom­munisten, der dazu führte, daß diePolizei dem Gummiknüp­pel die Straße säubern mußte. Weitere Zwischenfalle sind bis zur Stunde, 19 Uhr. nicht bekannt geworden.

Arbeitslosigkeit und kein Ende !

Tausend Rezepte und keines -rauchbar. Alles dreht ! sich im Kreise. Der Arbeitsmangel soll durch Arbeitszeit­verkürzung behoben werden. Die Arbeitszeitverkürzung soll aber nach Ansicht eines großen Teiles der Arbeitnehmer keine Lohnverkürzung zur Folge haben, weil sonst die Kauf­kraft der breiten Masse noch mehr sinkt, also der Waren- > Umsatz noch mehr zurückgeht. Geht der Warenumsatz zurück, 'muß notwendigerweise die Fabrikation weiter eingeschränkt werden. Der Rückgang des Warenumsatzes und die Ein­schränkung der Fabrikation führen zur Existenzunfähigkeit zahlreicher Unternehmungen. Die Folge davon ist wieder, daß das Arbeitslosenheer noch mehr vergrößert wird. Die , für die Arbeitslosenunterstützung aufzuwendenden Riesen­beträge bringen die Etats der Länder in Unordnung. Neue j Steuern müssen gefunden werden, die wieder die Ein- ! nahmen aller Bevölkerungsschichten schmälern! !

Ganz Schlaue kamen auf die Idee, die jetzt für Erwerbs- ; losenunterstützung aufgewandten Beträge bester der In­dustrie zufließen zu lasten, damit diese die durch Arbeitszeit- s Verkürzungen bei gleichbleibendem Lohn entstehenden : Mehrausgaben damit zum Teil decken kann und so die un­produktiven Unterstützungsbeträge in produktive Leistungen j umgewandelt werden können.

Alle Vorschläge sind zur Unfruchtbarkeit verdammt, wenn ' nicht die Erundübel, die zur Verarmung Deutschlands ge- s führt haben, beseitigt werden:Die handelspol i- tische Auswirkung des' Versailler Ver- ! trags, die unerträglichen Reparations-j lasten und die aufgeblähten Verwaltungs­apparate des Reiches, der Länder und der StLdt e." Diese Erundübel zu beseitigen, ist zwar eine ; schwere, aber die wichtigste Aufgabe der Vertreter des deut- l scheu Volkes. Bis diese Aufgabe gelöst ist, müssen aber ! sämtliche Wirtschaftskreise alles tun, was in ihren Kräften s steht, um einer weiteren Verarmung Deutschlands vorzu­beugen, die Wirtschaftlichkeit zu heben und den Wohlstand des deutschen Volkes zu verbessern. Dazu kann jeder bei- > tragen, wenn er sich dessen bewußt ist, daß er mit dem Er- j werb irgend eines Artikels, der im Ausland hergestellt oder ! vom Ausland bezogen wird, die deutsche Wirtschaft schädigt, j Deutschland ist, abgesehen von einigen Rohstoffen, bezüglich i der Versorgung seiner Bevölkerung mit Industrie- und Han- j delswaren, Artikeln des täglichen Bedarfs und Lebensmit- i teln gänzlich unabhängig vom Ausland. Wir brauchen l keine amerikanischen Maschinen, keine englischen Stoffe, ! keine französischen Parfüms und Weine, keine holländischen ! Gemüse, keine tschechischen Biere und dergleichen mehr. Die s Tschechen propagieren systematisch den Boykott deutscher ! Waren. Von Gegenmaßnahmen in Deutschland hört man ! nichts. E

Geradezu beschämend ist es, daß deutsche Verleger die ! Werke deutscher Gelehrter und deutscher Dichter im Aus- s land drucken lassen, weil dort infolge niedrigerer Löhne und ; verbilligter Produktionsmöglichkeit die Herstellungspreise / für Bücher etwas billiger sind. Jeder Deutsche, der ei» j deutsches Buch kauft, müßte sich vor dem Kauf davon über- ! zeugen, ob das Buch eine deutsche Druckfirma trägt. Auch ! die deutsche Industrie und der deutsche Handel, die sich selbst bitter darüber beklagen, daß ihre Abnehmer wegen kleiner Vorteile vom Ausland kaufen, lassen vielfach ihre Kataloge ^ und sonstige größere Drucksachen im Ausland anfertigen, s

Die Gesamtzahl der Arbeitslosen betrug im Okt. 1929 ! 1 557 146 und im Oktober 1930 3 252 082. Angesichts die- s ser katastrophalen Zahlen muß jeder Deutsche sein Scherf- > lein dazu beitragen, um diese Arbeitslosigkeit herabzumin- j dein. Das kann jeder, wenn er dem Grundsatz huldigt: ^ Ich kaufe nur deutsche Waren." z

Kabinettsbildung in Frankreich

Poincare lehnt ab Varthou beauftragt Paris, 8. Dez. Poincare hat es nun endgültig abgelehnt, die Regierung zu übernehmen; sein Gesundheitszustand sei für diese Aufgabe nicht befriedigend. Daraufhin hat der Präsident der Re­publik heute nachmittag den Senator Louis Varthou gebeten, die Gruppierung eines neuen Ministeriums zu versuchen. Herr Bartbou hat versprochen, bis spätestens Montag dnn Präsidenten »er Republik seine endgültige Antwort zukommen zu lassen; er unterhielt sich mit dem ehemaligen Ministerpräsidenten Tardieu, dann mit den beiden Präsidenten von Kammer und Senat. Bar- thou hat die Berufung angenommen und wird versuchen^ die neue Regierung zu bilden. Die Formel, nach der das neue Kabi­nett geschaffen werden soll, beißt jetzt nicht mehrKonzentra­tionskabinett" sondernVersöhnungskabinett".

Der Senatur Bartbou ist jetzt 68 Jahre alr, stammt aus sehr einfacher Familie aus dem Departement Basses-Pyrenes. Bar- thou gehört zur Generation von Poincare, bat mit ihm zusam­men die politische Laufbahn begonnen und wie er ein« sehr schnelle politische Karriere hinter sich gebracht. Er ist aber kein Advokat wie Poincare, sondern ein Journalist von Saus aus. Er hat einst nicht unwesentlich dazu beigetragen, daß 1913 das Gesetz der dreijährigen Dienstzeit vom Parlament angenommen wurde. Während des Krieges hielt sich Bartbou fast völlig dem öffentlichen Leben fern. Er war unter Poincare in den Ministe­rien der nationalen Einigkeit Justizminister. Er ist ein persön­licher Freund Poincares, aber zugleich ein Mann, der an der Außenpolitik Briands Anteil nimmt. Kommt ein Ministerium Bartbou zustande, so wird bei seiner endgültigen Zusammen­setzung Vriand eine wesentliche Rolle spielen.

Verzicht Barthous auf die Kabinettsbildung Paris, 7. Dezember. Barthon hat, wie die Agentur Havas mitteilt, auf die Kabinettsbildung verzichtet.

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70 Tote

Lüttich, 8. Dez. Eine Kommission der Gesundheitsbehörd« trat heute vormittag in Engis zusammen, um die Untersuchung über die Ursache» der geheimnisvolle» Todesfälle in Engis und seiner llugebung einzuleiten. Der Arzt der Ortschaft bestätigte mit allem Nachdruck, daß nur die ungewöhnlicheDichtig- keit des Nebels die Todesfälle verursacht habe. Betroffen wurde etwa ein Dutzend der im Jndustrierevier von Seraing gelegenen Gemeinde«. Es wird versichert, daß die aus den Fabriken ausströmenden Gase und Rauchschwaden als Ur­sache der Todesfälle nicht in Frage kommen. Bisher sind 51 To­desfälle verzeichnet.

Brüssel, 6. Dez. Die Zahl der Todesopfer der geheimnisvol­len Erkrankungen im Maastal ist auf 81 gestiegen; die von der Regierung offiziell gewannte Zahl ist 18. Die Todesursache wird als bösartige Bronchitis bezeichnet.

Neues vom Tage

Hauptversammlung der Deutschen Forellenziichter Frankfurt a. M., 6. Dezember. Die deutschen Forellen­züchter, die in einem Verband von 217 Mitgliedern fast aus allen Teilen des deutschen Reiches zufammengefaßt sind, hatten sich in großer Zahl zur diesjährigen Tagung einge­funden. Der interessante Bericht des Vorsitzenden bewies, mit welcher Rührigkeit diese Wirtschaftsgruppe an der Ar­beit ist und mit welcher Zähigkeit sie trotz aller Not der Zeit ihre Belange vertritt. Interessant war besonders die Feststellung, daß die Jahresproduktion an Forellen in Deutschland immerhin schon 26 000 Zentner ausmacht und daß nicht nur der deutsche Markt völlig von der einheimi­schen Produktion befriedigt wird, sondern daß auch der Export ins Ausland, besonders in die Schweiz, auf Kosten der dänischen Züchter im Steigen begriffen ist. Dr. Ga-

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(50. Fortsetzung.)

Ein? Erinnerung, gnädige Frau eine Erinne­rung, in der sich bei allem Schönen doch viel Bitter­keit einschleicht einschleichen muß ich hoffe, daß gnädige Frau sich in meine Lage hineinzudenkon ver­mögen! Ich habe die Befehle der gnädigen Frau für morgen und bin jetzt wohl entlassen?" Er verneigte sich, und ohne ihre weitere Antwort abzuwarten, ging or aus Ser Veranda in Sen Park hinaus.

Sie sah ihm nach. Wie federnd und elastisch sein Gang war - Stolz und Kraft lagen darin.

zorniger Enttäuschung zerdrückte sie das feine Tascheytuch in ihrer Hand zu einem Knäuel. Der Mann, in den sie leidenschaftlich verliebt war, war ihr entglitten, und nie mehr vermochte sie ihn zurückzu­erobern das fühlte sie genau. Es peinigte «ud verstimmte sie, daß sie hätte weinen wögen.

Als sie sich ummandte, sah sie Hildegard im Eß­zimmer stehen. Ein heißer Schrecken überfiel sie: et­was hatte sie doch ihre Selbstbeherrschung verlor"«. Wie fange war die Stieftochter schon da ob die irgend etwas von der Unterhaltung gehört? Hilde­gards kühles, unbewegtes Gesicht verrier nichts da­von.

Ah, du. Hildegard? Ich glaubte, du seiest bei Papa?" fragte sie mit unsicherer Stimme.

Ich bin im Begriff, zu ihm zu gehen!" Hilde­gard durchschritt die Veranda und ging die Stufen nach dem Garten hinunter.

Mit bösem Blick sah Karola ihr nach: doch mit ihrer glatten, lächelnden Liebenswürdigkeit ragte sie:

Werden wir den Tee zusammen trinken, Hilde­gard?"

Warte, bitte, nicht, wenn ich nicht pünktlich sein sollte!" entgegnet« die junge Dame kühl, sich auf der letzten Stufo halb umwendend.

Sie ging den gleichen Weg wie Burkhard Br-ck° stedt und froh dachte sie: Er ist ein anständiger Mensch!

Uno sie wußte gar nickst. warum sie das so iroh stimmte. Das andere ach, sie war kein Backfisch mehr, kein törichtes, unreifes Mädchen, das mit Scheuklappen durchs Leben ging. Sie wußte, wie die Welt war, wie die besten Vorsätze oft vergessen wur. den, wie die lauterst«» Charaktere straucheln konnten

sie hatte ein menschliches Verständnis für die Schwächen anderer und war nicht gleich mit Vorur­teilen bei der Hand sie war kein Splitterrichter; sse> bemühte sich, sich in d<: Seelen der anderen hin, einzndenken und sie in ihrer Handlungsweise zu ver- staben »nd sn kearatkan.

Hildegard Brauner wußte ganz genau, daß in diesem Falle die größere Schuld nicht bei Burk­hard Brockstedt log. Er bereute und wollte gutmache»

und das genügte ihr.

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Ein Brief in einer ihr fremden Schrift?

Etwas verwundert drehte Johanna Brockstedt de» weißen Umschlag in der Hand, ehe sie ihn öffnete. Gau; selten verirrte sich ja noch ein Brief zu ihr bei dem teuren Porto hatte alles nicht ganz unbedingt nötige Schreiben fa aufgehörtl

Ihr erster Blick galt -er Unterschrift Dr. Erich Frickus. Wer war das? Und dann las sie und was sie las, ließ ihr Herz erbeben.

als ein Unbekannter, als ein Mensch in höch^ ster Seelennot wende ich mich an Sie. Ich bin -er Mann Ihrer Schwester Hero, nach deren Schilderung Sie ein Mensch mit großer und gerechter Seele sind. Sie sollen deshalb urteilen, und ich vertraue Ihrer Güte."

Johanna ließ das Briefbkatt sinken. Sie kennte nichi weiter lesen, mutzte sich erst samme-n. Schwer fiel es ihr aufs Herz. WaS würde sie da erfahren? Heros Gehchmnis?

,Vcr mehreren Monaten lernten Hero und ick uns kennen «-liebe». Unl-'-ichreibüch -id«!* ,o«r fch m ihrer Liebe, die mich anjcuerte und in meiner Künst­lerschaft reisen ließ.

Mein bürgerlicher Beruf ist Rechtsanwalt; -och Met« c'gcntliche'r ist: Dichter. Menschengestaiter- uie» derschrc ien das. was i» mir lebt! Leider bi« ich wirt­

schaftlich noch abhängig von einem Oheim, einem kras­sen Wirklichkeitsmcnschen. dem das, was nicht Ge­schäft und GelLverdienen ist, als barer Unsinn er­scheint!

Ich aber fühlte die Kraft und Fähigkeit tu mir, bas Höchste zu erreichen, und Hero gab mir viel; ste erlöste mich aus dem Alltag und machte ih« mir er­träglich.

Als ich auf Heirat drängte, um sie ganz fest au mich zu ketten, wich sic mir ans; ste wolle ihr Leben nicht au 'S Ungewisse bauen!

Ich geb nach, sah zum Teil ihre Gründe ein! AVer wenn es nur das gewesen wäre! Nein, sie war mei­ner übe ftüssig geworden, und dann, eines TageS sagte sic mir in dürren Worten, es müsse aus zwi­schen uns sein!

Tie suchte ein Leben in größtem Stil, und dos konnte ich ihr in meinen bescheidenen bürgerlichen Verhäftnisse'n nicht bieten wenigstens jetzt noch nicht! Lieber nahm sie eine Stelle als Probier-ame an eine Stelle, ihrer durchaus nicht würdig. - Vielleicht glaubte ste dort zu finden, wonach sie sich sehnte!

Sie wußte, was ste mir war, und dennoch konnte sie von nur gehen! Und dann sann ich sah sie mit einem andern ich habe auch erfahren, wer der andere ist. Er ist von Adel, ist reich aber nicht mehr frei; er ist verlobt! Hat Hero so wenig Gefühl für ihre Würde, daß sie die Geliebte eines Mannes ge­worden, der einer andern gehört ,>ur um ma. terioller Vorteile willen? Doch ich will mich nicht in ihr getäuscht haben! Mein ganzes zukünftiges Leben habe ich auf Hero aufgebaut und ich will sie, meine Mule, nicht verachten müsse»?

In meiner Serlennot wende ich mich an Sie, ver­ehrtes Fränlei»! Sie sollen mir Helsen und mir Hero zurückführen!

Vielleicht erscheint Ihnen meine Bitte unmänn­lich! Doch ich suhle, ich kann nicht ohne Hera sei« ohne sie bi« ich ein Verlorener!

(Fortsetzung folgt.)