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Schwarzwälder Tageszeitung „Aus de« Tannen"
,'chott aus München berichtete über die neuesten Ergebnisse -er Forschung auf dem Gebiete der Brutfütterung und Brutkrankheiten, während Herr Dr. Lehmann aus Münster über die Rolle der Naturnahrung in der Forellenteichwirt- schast sehr interessante Ausführungen machte.
Abschluß der Abrüstungskomödie Gens, 6. Dez. Der Vorbereitende Abrüstungsausschuß hat die Beratung des Entwurfs, durch den sich die Staaten verpflichten, „ihre Rüstungen zu begrenzen und, sobald wie möglich, herabzusetzen", abgeschlossen. Eine Abstimmung fand nicht statt. Graf Bernstorff erinnterte an seine Erklärung, daß die deutsche Abordnung den Entwurf ablehnt. Eine ähnliche Erklärung gab Lunartscharski für Sowjet- rußland ab. Der Ausschuß ging sodann an die Fertigstellung des Berichts an den Völkerbundsrat.
Ein Geisteskranker im Büro -es Reichspräsidenten Berlin, 5. Dez. Im Büro des Reichspräsidenten erschien ein Mann, der irre Redensarten führte und sich den Beamten, die ihn «ach seinen Wünschen fragten, mit den Worten vorstellte: „Ich bin der ehemalige Reichskanzler Müller" Man erkannte sofort. daß es sich um einen Geisteskranken handelte, den ein Beamter zunächst zum Revier brachte, wo man feststellte, dah der Mann tatsächlich Müller beihl. Es bandelt sich um einen 32 Jahre alten Kaufmann Hubert Müller aus Klein-Kommerowe im Kreise Trebnitz in Schlesien. Die ärztliche Untersuchung ergab daß Müller gemeingefährlich geisteskrank ist. Er wurde in die Irrenanstalt Erzberge gebracht
Die Bilanz des deutsch-sranzöfischen Warenaustausches Die französische Autzenhandelsstatistik, die den Außenhandel mit den einzelnen Ländern verzeichnet, weist den Wert der m den ersten zehn Monaten dieses Jahres auf Deutschland nach Frankreich eingesiihrten Waren mit 6 671387 000 Francs auf gegenüber 5 357 470 000 Francs im gleichen Zeitraum des Vorjahres Deutschland steht somit als Einfuhrland nach Frankreich bei weitem an erster Stelle, gefolgt von Amerika mit rund S Milliarden und von Großbritannien mit rund 4.8 Milliarden Francs Die gleiche Statistik weist den Wert der in den ersten zehn Monaten dieses Jahrs von Frankreich nach Deutschland gelieferten Waren mit 3 532 229 000 auf gegen 3 967 233 000 Francs in den ersten zehn Monaten des Vorjahres.
Aus Stadt und
Altensteig, den 8. Dezember 1930.
Amtliches. Der Herr Staatspräsident hat je eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Großbottwar O.A. Marbach dem Hauptlehrer Kimmerle in Pfalzgrafenweiler O.A. Freudenstädt, Magstadt O.A. Böblingen dem Hauptlehrer Majer in Glatten O.A. Freudenstadt übertragen.
Der gestrige zweite Advent und kupferne Sonntag wirkte schon sehr weihnachtlich. Auf den Dächern lag weißer Reis. Der nebelgraue Himmel hing voller Schnee, so daß Frau Holle nur noch zu schütteln brauchte. Weihnachtlich wird's in den Straßen der Stadt. Vor acht Tagen war'? erst der Anfang, im Laufe letzter Woche ift's straßauf und -ab. von Geschäft zu Geschäft christtüglich geworden. Jetzt ist die beste Zeit, sich vorzusehen auf das» Fest, seine Einkäufe zu besorgen, man hat die schönste Auswahl und kommt nicht ins Gedränge. — Der Sportverein hielt gestern abend im vollbesetzten „Grünen Vaum"-Saal seinen Unterhaltungsabend ab. Das Programm wurde flott abgewickelt und dre zahlreichen Besucher kamen bestimmt auf ihre Rechnung. — Gestern nachmittag fand im Gemeindehaus die Alteufe i e r statt, bei der Herr Stadtpfarrer Horlacher die Alten mit einer längeren Ansprache erfreute. Gemeinsamer Gesang mit Klavierbegleitung von Frau Studienrat Auer trug viel zu der feierlichen Stimmung, die im Gemeindehaus herrschte, bei. Ganz besonders aber erfreute die Alten die Mitwirkung der Kinderschüler. Von den Alten selbst erfreute Gärtner Gottfried Luz mit einem Gedicht von Ziethen und Schuhmachermeister Hornberger mit einem solchen über seine Mutter. Zur Belustigung der Anwesenden trug auch der Vortrag der Plattenhardter Feuerwehr von Stadtpfarrer Horlacher bei.
Die Eebiiudebrandschadensumlage für 1931. Die Umlage des Gebäudebrandschadens für das Kalenderjahr 1931 i wird durch eine Verordnung des Württ. Innenministeriums ! in folgender Weise bestimmt: Die Umlage auf die nach K Vorkriegspreisen berechneten Versicherungssummen beträgt i bei den Gebäuden der dritten Klasse 7,5 Reichspfennig auf - 100 Reichsmark Vrandversicherungsanschlag. Die Umlage- ^ schuldigkeiten werden auf den 1. Januar 1931 fällig und sind von den Umlagepslichtigen bei Gefahr der Anrechnung von Verzugszinsen bis spätestens 1. März 1931 an die Ee- meindepflegen zu bezahlen. Die Eemeindepflegen haben mindestens dis Hälfte des aus der Gemeinde geschuldeten Umlagegesamtbetrags bis spätestens 15. März 1931, den Rest spätestens bis 15. Juni 1931 an die Oberamtspflegen abzuliefern. Die Oberamtspflegen haben mindestens die Hälfte des aus dem Oberamtsbezirk.geschuldeten llmlage- gesamtbetrags bis spätestens 1. April 1931, den Rest bis spätestens 1. Juli 1931 an die Brandversicherungshaupt- i Lasse abzuliefern.
Führung des Landeswappens in Dienststempeln. Nach einem Erlaß des Innenministeriums bleibt der Gebrauch des Landeswappens grundsätzlich den staatlichen Behörden Vorbehalten. Ausnahmen bedürfen in jedem einzelnen Fall der Genehmigung des Staatsministeriums. Die Gemeinden können daher mit der Erteilung einer allgemeinen Erlaubnis zur Verwendung des Staatswappens in ihren Dienstsiegeln und Dienststempeln nicht rechnen. Die Weilerführung des Landeswappens durch die Amtskörperschaften und Gemeinden, die sich feiner bisher noch bedient haben, muß künftig unterbleiben. Soweit die Gemeinden sich nicht mit einer Inschrift auf ihren Dienstsiegeln und -stempeln begnügen wollen, die zur Gültigkeit des Siegels oder Stempels an sich ausreicht, kommt in erster Linie der Gebrauch eines eigenen Wappens (Ortswappens) in ; Betracht.
Berneck, 8. Dezember. (Besitzwechsel.) Wie uns berichtet wird, wurde am Samstag die obere Mühle, seitherige Besitzerin Witwe Seidt, samt lebendem und totem Inventar um den Preis von 18 000 Mark verkauft. Der neue Besitzer soll beabsichtigen, eine Pelztierzucht einzurichten.
Walddorf, 6. Dezember. (Abschied.) In wenigen Tag^ schon verläßt uns Herr Pfarrer Veil und Frau, um nach elfjähriger Tätigkeit nach Stetten im Remstal zu übersiedeln. Die ganze Gemeinde betrauert den Weggang ihres Pfarrer, der allen ein treuer Seelsorger war und dem die Walddorfer Kirche ihre Verschönerung verdankt. Die besten Wünsche der Gemeinde begleiten Herrn Pfarrer Veil und Frau.
Enztal, 7. Dezember. (Beerdigung.) Unter zahlreicher Beteiligung von Leidtragenden aus dem oberen Enztal und der weiteren Umgebung, von zahlreichen Berufskollegen, Jagd- und Geschäftsfreunden fand gestern die Beerdigung von Jakob Friedrich Girr b ach, Sägewerksbefitzer in Eompelscheuer statt, der erst 61 Jahre alt starb und nun neben seinem vor kurzem verstorbenen Bruder zur letzten Ruhe gebettet wurde. Schon 1924 wurde er von Ischias schwer heimgesucht und diese Krankheit in Verbindung mit einer hinzugekommenen Lungenentzündung hat den sonst rüstigen Mann innerhalb einiger Wochen dahingerasft. j Am Grabe gab der Ortsgeistliche ein liebevolles Bild des Entschlafenen, den er als- tüchtigen Geschäftsmann und Wohlwollenden Arbeitgeber schilderte und der als Mensch ' wertvolle Eigenschaften besaß und treu zu seinem Glauben und seiner Kirche gestanden sei. Neben den vielen Berufspflichten seines blühenden Geschäfts habe er immer noch Zeit gefunden, nicht nur seinen Pflichten als Gemeinderat, sondern auch als Kirchengemeinderat treulich nachzukommen und sich dem kirchl. Eemeindeleben zu widmen. Nach der Einsegnung der Leiche sprach Pfarrer Reger als Vorsitzender des Kirchengemeinderats dem Verstorbenen in einem herzlichen Nachruf noch den Dank für alle seine treuen Dienste aus, die er seit dem Jahre 1910 als treuer Berater der Kirchengemeinde geleistet hat. Auch persönlich dankte er ihm, der zu den Menschen gehört habe, zu denen man immer kommen könne, um Rat zu holen. Für alle seine treuen Dienste widmete er dem Entschlafenen einen Kranz. Küfermeister Sackmann widmete hierauf dem entschlafenen Kameraden namens des Kriegervereins, dem er seit 1895 angehört habe, einen Nachruf und legte als Zeichen des Dankes einen Kranz nieder, worauf die Vereinsfahne den letzten Gruß entbot. Förster Hollwege r entbot namens des Württ. Schwarzwaldvereins das letzte Wald Heil. Er hob hervor, wie der Verstorbene den Verein 23 Jahre lang gefördert und unterstützt habe, sprach hiefür den Dank aus und versicherte, daß man allezeit dem Entschlafenen ein treues Gedenken bewahren werde. Weitere Kränze legten nieder Sägewerksbesitzer Möhrle - Huzen- bach für die Jagdvereinigung, ein Arbeiter des Geschäfts, sowie ein Geschäftsfreund. Der Mädchenchor unter der Leitung von Hauptlehrer Laukenmann, der den Erab- gesang übernommen hatte, beschloß den Trauerakt. So hat sich das Grab über einen Mann geschlossen, dessen Namen im Enztal und im weiten Umkreis einen guten Klang hatte und der allezeit in bester Erinnerung bleiben wird. Er ruhe im Frieden!
Haiterbach, 5. Dezember. (80 Jahre alt.) Einer unserer ältesten Mitbürger, Friedrich Helber, Holzhauer, durfte heute in körperlicher und geistiger Rüstigkeit seinen 80. Geburtstag feiern. Wenige Stunden zuvor hat sein drittes Urenkelchen das Licht der Welt erblickt. Noch heute unterstützt er seine zwei Töchter, die ihm den Haushalt führen, in der Landwirtschaft. Zahlreiche Glückwünsche wurden ihm zu teil, auch die Schüler der Oberklasse brachten ihm ein Ständchen.
Loßburg, 8. Dezember. (Todesfall.) Nach langem Leiden starb letzte Nacht im Alter von erst 54 Jahren der Sägewerksbesitzer Heinrich Flik, Mitinhaber der Fa. Gaiser u. Flik hier, die er durch seinen Weitblick und seine große Schaffensfreudigkeit zu einer erfreulichen Blüte brachte. Schon krank konnte er im Oktober dieses Jahres seine silberne Hochzeit feiern. (Flik ist von Althengstett gebürtig und ein Bruder von Frau Waldhornwirt Kühnle in Berneck.)
Horb, 5. Dezember. (Autozusammenstoß.) Gestern nachmittag ereignete sich in der Neckarstraße ein Autozusam- menstoß. Ein aus Richtung Jhlingen kommendes Auto verlor infolge Versagens der Bremse die Fahrtrichtung und prallte mit dem Wagen der Autovermietung Kläger-Re- xingen zusammen. Der schöne Horch-Achtzylinder wurde übel, zugerichtet, während das Auto des andern Fahrers mit geringen „Verletzungen" Lavonkam.
Stuttgart, 6 Dez. (Todessturz.) Im Ludwigrspital stürzte sich ein 42 Jahre alter Mann, der schwer n»rven- leidend war, zwei Stock hoch herunter. Er ist den erlittenen Verletzungen bald darauf erlegen.
Winterübung der Reichswehr. Am 9., 10. und 11. Dezember findet im Raume Göppingen—Geislingen—Laichingen eine Winterllbung statt, an der Truppen aus den Standorten Stuttgart, Cannstatt, Ludwigsburg, Schwäb. Gmünd, Tübingen und Ulm teilnehmen. Die Hebung wird geleitet von Oberst Muff, Kommandeur des 13. (Württ.) Infanterieregiments. Zum größten Teil werden die Truppen mit der Eisenbahn im Laufe des 9 Dezember abtransportiert, Beginn der Hebung am selben Tage 12 llhr mittags in der Linie Salach—Schlatt—Gammelshausen. Das Gefecht wird durchgefiihrt bis zum 11. Dezember mittags und jeweils in der Zeit von 19.00 Uhr abends bis 6.00 Uhr früh unterbochen, so daß die beteiligten Truppen in den nächstgelegenen Ortschaften Quartiere beziehen können. Besonders interessant verspricht die Hebung am 10. Dezember zu werden, an welchem Tage voraussichtlich westlich Geislingen um den Besitz des Nordandes der Alb Gefechte entbrenne« werden.
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Inbetriebnahme Am 12. Dezember 1930 wird an der Linie Stuttgart—Jmmendingen zwischen den Bahnhöfen Rietheim und Wurmlingen das zweite Gleis in Betrieb genommen.
Großfeuer. In einem Fabrikanwesen in der Hen- steigstraße brach ein Brand aus. Das Feuer hatte sich schon ziemlich weit über den Dachstock verbreitet. Nach einstün- diger Tätigkeit konnte die Feuerwehr wieder einrücken. Der Schaden ist beträchtlich.
Stuttgart, 8. Dez. (Räuberischer lle verfall.) D« junge Mann, der am Freitag abend in einem Kolonialwaren««» schäft der Militärstrabe eine ältere Frau in räuberischer Absicht überfiel, ist der 23 Jahre alte Eugen Dietrich von Botnang. Angestiftet wurde er zu der Tat durch den 22 Jahre alten Mechaniker Richard Baumgärtner. Dieser stand Schmiere und wurde beute früh aus dem Bette heraus festgenommen. Beide find mehrfach vorbestraft. Sie wollten die Frau unschädlich mache« und dann die Ladenkasse rauben.
Göppingen, 6. Dez. (Risse im neuen Gefallenendenkmal.) Das Gefallenendenkmal, das vor zwei Woche« übernommen und der Öffentlichkeit übergeben worden ist, so schreibt der „Hohenstaufen", zeigt seit einigen Tagen Risse, vo» denen der eine durch die ganze Figur hindurchgeht und schon vo« weitem sehr unangenehm auffällt. Das Material des Denkmals bietet also keine Gewähr für lange Dauer.
Rottweil-Altstadt, 7. Dez. (Der Nikolaus im Auto.) Auch Heilige werden modern. Fuhr da nachmittags kurz vor Schulschluh ein feudales Auto an unserem Schulhaus vor. Ihm entstieg ein wunderschöner Nikolaus mit einem stilgerechten Knecht Rupprecht und begeisterter Jubel durchbrauste die Klassen, als sie dort erschienen, um ihre Gaben auszuteilen. Dan« bestiegen sie wieder das Auto und fuhren weiter, um auch anderwärts Kinderherzen zu erfreuen
Tettnang, 6. Dez. (Edle Hilfe.) Kürzlich hatte ein« hiesige Arbeitersfrau den Lohnbeutel des Mannes samt Inhalt lüber 40 RM.) aus Versehen in den Ofen gesteckt. Diese Notiz ging durch die Presse und wurde auch in der Schweiz gelesen. Nun hat ein Herr in Zürich der Familie 25 Franken als Ersatz zugesandt.
Metzingen OA. Urach, 6. Dez. (Den Verletzungen erlegen.) Der 28jährige Volonteur Eugen Hage, der mit seinem Motorrad die Böschung hinunterfuhr und dabei schwere Verletzungen davontrug, ist diesen im Krankenhau» Urach erlegen.
Spaichinge«, 8. Dez. (Kündigungen.) Den Arbeitern und Arbeiterinnen der Schweizerstumpenfabrik Burger L Söhne sowie der Ziaarren- und Schweizerstumpenfabrik Braun L Eo. ist zum 13. Dezember gekündigt worden. Die Zahl der hierdurch vorläufig arbeitslos werdenden Personen beträgt hier und in Dürbheim ca. 600.
Harthausen OA Mergentheim, 6. Dez. (RascherTod.) Durch ausströmende Gase aus seinem Auto ist der 26 Jahre alte Autobesitzer und Milchfuhrmann Alfons Düll jäh an» dem Leben geschieden. Er war abends 11 Uhr noch einmal in die Garage gegangen, um wahrscheinlich den Motor «m- laufen zu lassen und ist dabei von den ausströmenden Gase» betäubt und getötet worden.
Ulm, 5. Dezember. (Der Hund und die Wurst.) Eine' richtige Hatz entwickelte sich am Mittwoch abend auf der Wintermesse beim Ulm er Münster. Eine Ulmer Dogge hatte sich einen Ring roter Würste angeeignet und suchte mit der ckostbaren Beute das Weite. Obgleich ihr zwei Frauen nachjagten, konnte das Tier nicht gefaßt werden.
Aus Baden
Btllinge«, 6. Dez. (Spinale Kinderlähmung.) D» hier der Verdacht besteht, daß in einigen Fällen die svinale Kinderlähmung aufgetreten ist, wurde die Schließung von Kinderschulen und Volksschule angeordnet.
Beuren, 5. Dez. (Schadenfeuer.) Freitag früh brach i« dem früheren Gasthaus „Zum Kranz" Feuer aus. durch das die Oekonomiesebäude vollständig eingeäschert wurden. Ein Teil des Wohnhauses wurde ebenfalls vernichtet. Die Motorspritze vo» Singen hatte zwei Stunden angestrengt zu arbeiten, um de« Brand auf seinen Herd zu beschränken. Man vermutet Brandstiftung
Donaueschuige», 6 Dez ödI > cher § jur z) Der 60 Jahre . alte Postschaffner Seckinger in Hammerestenbach verunglückte in ! seiner Scheuer. Beim Rüwäctsgeken siel Seckinger durch die Heuaufzugsöfsnung aus den Zemeniboden der Tenne und blieb bewußtlos liegen. Am Samstag erlag er seinen schweren Ver- s letzungen.
MberriisamMntritt des Landtags
Stuttgart» 7. Dez. Der Landtag tritt am 10. Dezember nachmittags 4 Uhr wieder zusammen. Auf der Tagesordnung stehe« vor allem die Gesetzentwürfe betr. die Landesgebührenordnung und das Feldbereinigungsgesetz, ein Antrag der Kommunisten betr. Zuschüsse an Religionsgemeinschaften, ein Antrag des Christlichen Volksdienstes betr. Sparmaßnahmen in der öffentlichen Verwaltung, ferner eine Reihe von Ausschußanträgen zu verschiedenen Gegenständen und Eingaben, ein Antrag des Bauernbundes betr. Schutz der Zychorienwurzel gegen Eimuhr, sowie die beiden kommunistischen und nationalsozialistischen Anträge betr. die Auflösung des wüidt. Landtags. Der Vollsttzm» des Landtags gehen Fraktionssitzungen voraus.
Aenbrrmio der Rowerordinmgen
Stuttgart, 8. Dez. Von zuständiger Seite wird mitgeteiL:
Durch die Notverordnung des Reichspräsidenten vom 1. Dezember 1930 werde« in Kap. 1 des Ersten Teils die Bestimmung«« des 2. Abschnittes der Notverordnung des Reichspräsidenten vom 26. Juli 1930 in wesentliche» Punkten abgeändert. Für de« Augenblick sind vor allem folgende Punkte bedeutsam:
1. Die Aenderung der Steuersätze für die «Bürgerstener tritt mit Rücksicht auf das bereits im Gang befindliche Erhebungsverfahren zur Bürgersteuer 1930 erst mit Wirkung für das Rechnungsjahr 1931 in Kraft. Es verbleibt somit für da» Zabr 1930 bei den bisher geltenden Steuersätze«.