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Aus Stadt und Land

Altensteig, den 1. Dezember 193V.

Der gestrige erste Advents- und letzte Novembersonntag

war trüb in trüb und eigentlich gar nicht so recht geeignet, Sie fröhliche Weihnachtsstimmung aufkommen zu lasten, wie es trotz Not der Zeit ein lichter Tag vielleicht zuwege gebracht hätte. Weihnachtlich wird es jetzt aber in den Schaufenstern und Auslagen der Geschäfte, die sich schon auf das nahende Fest einstellen. Die Schaufenster ge­winnen wieder an Anziehungskraft und laden ein zum Stillstehen, Anschauen und Bewundern.

G. d. F.-Bausparer. Bei der am Samstag abend im Gasthaus von Albert Luz stattgefundenen Versammlung der Ortsgruppe der E. d. F.-Bausparer Altensteig wurde an erster Stelle der Bericht von den zur Landesversamm­lung nach Stuttgart entsandten Delegierten entgegen­genommen. Zn der darauf folgenden Diskussion wurde allgemein anerkannt, daß keinerlei Anlaß vorliegt, die Sicherheit der Bauspargelder anzuzweifeln und daß man zur Geschäftsführung der E d. F. alles Vertrauen haben könne. Durch die Verhandlungen der Landesversammlung ist fichergestellt, daß die gesamten Ortsgruppen in Zukunft mehr Einsicht und Einfluß aus die Geschäftsführung der G. d. F. bekommen. Es wurde sodann einstimmig be­schlosten, die Ortsgruppe Altensteig weiter zu führen, um .die Geschäfte der Bausparkaste genauer verfolgen zu können und die Mitglieder der Ortsgruppe öfters darüber aufklären zu können.

Kraftposten. Aenderung von Kurszeiten ab 1. Dezem­ber. Zur Herstellung des Anschlusses an die Kraftfahr­linie TübingenNagold verkehren die Kraftposten Fahrt 21 NagoldPfalzgrafenweiler und Fahrt 29 Nagold Haiterbach 20 Minuten später (Abfahrt in Nagold Bahn­hof 20.45, Ankunft in Psalzgrafenweiler 21.50, in Haiter­bach 21.25 Uhr).

Weihnachtseinkäufe Preissenkung. Vom Württ. Jndustrie- und Handelstag wird uns geschrieben: Die von der Reichsregie­rung und anderen Stellen immer wieder in den Vordergrund gestellte und in der Tagespresse erörterte Frage des Preis­abbaus hat in weiten Käuferkreisen hohe Erwartungen auf weitere fühlbare Preissenkungen wachgerufen. Diese Hoffnungen finden ihren Niederschlag in einer in letzter Zeit in außerge­wöhnlichem Maße zu beobachtenden Zurückhaltung weitester Käuferkreije, insbesondere auch hinsichtlich ihrer Weihnachtsein­käufe, die in früheren Jahren um die Jetztzeit in erheblichem Ausmaß bereits eingesetzt hatten. Daß eine derartige Zurück­haltung nicht nur für den Handel, sondern auch für die Industrie und letzten Endes die gesamte Volkswirtschaft zu verhängnis­vollen Rückwirkungen führen muß, bedarf keiner Beweisführung. Maßgebende Einzelhandelskreise haben sich in letzter Zeit wie­derholt in der Tagespresse mit der FrageEinzelhandel und Preissenkung" befaßt und sind dabei im Hinblick auf die bereits erfolgten erheblichen Preisherabsetzungen zu dem Ergebnis ge­langt, daß weitere Ermäßigungen zur Zeit nicht zu erwarten sind. Mit Rücksicht aus diese maßgeblichen Aeußerungen liegt für das kaufende Publikum kein Anlaß vor, noch weiterhin im Einkauf, insbesondere auch des Weihnachtsbedarfs, Zurückhal­tung zu üben. Eine weitere Zurückhaltung würde nur zu einer Schädigung der eigenen Käuferinteressen führen, da bei dem in den letzten Tagen vor dem Fest zu erwartenden Massenan­sturm keine Gewähr für sachgemäße Beratung und Bedienung besteht, zumal der Einzelhandel infolge seiner bedrängten Lage weitgehend zu Personaleinschränkungen gezwungen ist, während ein rechtzeitiger Einkauf nicht nur eine reichhaltige Auswahl, sondern auch eine individuelle, in jeder Richtung befriedigende Bedienung verbürgt. Auch im Interesse des Geschäftspersonals, das ohnehin unmittelbar vor dem Fest aufs höchste in Anspruch genommen ist, ist ein frühzeitiger Einkauf dringend zu wün­schen. Wer seine Weihnachtseinkäufe daher rechtzeitig, d. h. schon jetzt, tätigt, fördert nicht nur die deutsche Volkswirtschaft, er nützt sich auch selbst!

Berneck, 30. November. (Richtfest des neuen Schul­hauses.) Aus gestern abend hatte das Stadtschultheißen- amt die Gemeinde zu einer schlichten Feier bei dem neuen Schulhaus eingeladen. Zur Einleitung sangen die Hand­werker hoch oben von dem GerüstLobe den Herren", und Zimmermeister Flaig brachte den althergebrachten Richt­spruch zum Vortrag:

Wohlgesügt steht der Bau, vollendet in seiner äußeren Form. Möge er, wie bisher, ohne Unglück und Gefahr seiner Vollendung entgegengehen. Menschenhände haben ihn erstellt, Gott aber möge ihn erhalten zum Segen der lebenden und kommenden Geschlechter. Er lasse Friede und Freude unter diesem Dache wohnen und segne alle, die darin ein- und ausgehen. Wie an diesem Bau Stein zu Stein und Balken zu Balken wohlgefügt zum Ganzen ist, so mögen aus diesem Haus lebendige Bausteine hervor­gehen, die sich einfügen als tätige Glieder in das Ganze unserer Gemeinde und in das Ganze unseres Volkes. Dies ist der Meister Wunsch das walte Gott!

Nach einem dreifachen Hoch auf den Stadtvorstand und den Eemeinderat sorSe dem edlen Handwerk machte der übliche Richttrunk die Runde. Mit einem gemeinsam ge­sungenenNun danket alle Gott" fand die schlichte Feier am Bau ihren Abschluß. Im Anschluß an die Feier wurde nach althergebrachter Sitte den Meistern und Gesellen, die an dem Neubau beschäftigt sind, im Easthof zumLöwen' ein Richtschmaus geboten, der alle noch lange in fröhlicher Unterhaltung und Laune zusammenhielt. Am 17 Okt. wurÄe der erste Spatenstich gemacht und heute, nach knapp sechs Wochen, steht schon das Haus im Rohbau fertig da. Was sicher den Meistern ein gutes Zeugnis ausstellt. Der Plan stammt von Architekt Müller-Stuttgart, die Maurer­arbeiten wurden von Maurermeister Ruß-Martinsmoos und Eötz-Berneck ausgeführt. Die Zimmerarbeiten sind unter der Leitung von Zimmermeister Flaig von den Bernecker Zimmerleuten hergestellt worden.

Berneck, 1. Dezember. Gestern konnte Zimmermeister Bernhard Rentschler mit Frau das Fest der sil­bernen Hochzeit begehen. Gleichzeitig feierten zwer Töchter des Jubelpaares ihre Verlobung. Wir gratu­lieren.

Nagold, 29. November. (Bezirksverein Nagold der Ortsvor­steher, Körperschaftsbeamten und Eemeindepfleger.) Am Don­nerstag, den 27. November, fand in derTraube' in Nagold eine Bezirksversammlung statt, die mäßig besucht war. Der Vorsitzende, Stadtschultheiß Maier, Nagold, durfte u. a. die

Herren Landrat Baitinger und Vet.-Rat Dr. Metzger begrüßen. Diese beiden Herren haben sich bereit erklärt, über die Tri­chinenschau einen Vortrag zu halten und zwar Herr Land­rat Baitinger über den verwaltungstechnischen und Vet.-Rat Dr. Metzger über den praktischen Teil. Sehr interessant war, zu erfahren, daß bereits im Jahre 1909 die Trichinenschau im ganzen deutschen Reich eingesührt werden sollte, die süddeutschen Staaten aber eine Sonderregelung erzielten. In Württemberg wurde dann aber im Jahre 1922 für Gemeinden mit über IS 090 Einwohner oder solche mit erheblichem Fremdenverkehr die Tri­chinenschaupflicht eingeführt. Durch die Vorgänge im Februar ds. Js. in Stuttgart, wobei zwölf Personen gestorben und eine größere Anzahl schwer erkrankt sind, ist nun mit Wirkung voNi 1. Januar 1931 die Trichinenschau in sämtlichen Gemeinden einzuführen. Die Trichinenschau, welche nur auf Schweine, Bären, Hunde, Katzen und Füchse sich erstreckt, sofern das Fleisch in Verkehr gebracht werden soll (Metzgerei, Wirtschaft etc.) kann durch bezirks- oder ortspolizeiliche Vorschrift auf sämtliche Hausschlachtungen ausgedehnt werden. Im hiesigen Bezirk be­steht aber mit Ausnahme von Nagold und Altensteig, wo für Hausschlachtungen Schlachthauszwang besteht, hiefür keinerlei Bedürfnis. Die Gemeinden haben einen Trichinenschauer auf­zustellen und die erforderlichen Gerätschaften anzuschaffen. Im hiesigen Bezirk erfolgt die Ausbildung durch einen 14tägigen Lehrgang von Herrn Vet.-Rat Dr. Metzger im Schlachthaus in Nagold. Dort erhalten auch die Trichinenschauer den Abdruck der gesetzlichen Vorschriften über die Einführung der Trichinen­schau. Die Anschaffung der erforderlichen Stempel wird eben­falls dort geregelt, während die Instrumente durch den Ge­meindetag bestellt wurden, um einen günstigeren Einkauf zu ermöglichen. Ueber die neue Eemeindeordnung, der Ortsvorsteher und die sonstigen Gemeinde­beamten referierte Herr Stadtschultheiß Pfizenmaier, Alten­steig ausführlich. Besonders wichtig sind die Neuerungen, daß der Ortsvorsteher von den Gemeindebürgern, den über 29 Jahre alten wahlberechtigten Deutschen, die mindestens 1 Jahr in der Gemeinde wohnen (bisher 6 Monate) gewählt wird, und daß bei der Wiederwahl die Amtszeit 15 Jahre dauert. Der Titel ves Ortsvorstehers ab 1. Dez. 1939 ist: Bürgermeister und in Städten über 29 999 Einwohner Oberbürgermeister. Die Verhältnisse der Eemeindepfleger und sonstigen Eemeinde- beamten haben sich nicht wesentlich geändert. Nachdem der Vorsitzende den Herren Rednern für die lehrreichen von der Versammlung mit anerkennenswertem Beifall aufgenommenen Vorträge gedankt hatte, wurden noch verschiedene schwebende Fragen gemeinsam besprochen, woran sich dann der gemütliche Teil anschloß.

Freudenstadt, 30. November. (Gestürzt.) Gestern nach­mittag brach in der Nähe der Älanenstraße ein elfjähriger Junge den linken Oberarm. Er ist, wie er erzählt, von einem Fuhrwerk heruntergefallen, auf dem er ein Stück weit mitgesähren war.

Horb, 28. November. (Bier- und Vürgersteuer.) Im Gemeinderat Horb wurde gestern mit 11 gegen 2 Stimmen bei einer Stimmenthaltung die Einführung der erhöhten Viersteuer mit Wirkung vom 1. Dezember beschlossen. Gleichzeitig wurde mit 8 gegen 6 Stimmen der Antrag auf Einführung der Vürgersteuer in Horb angenommen.

Stuttgart, 1. Dezember. (Anfechtung.) Die Bür­gerpartei, die Volkspartei, die Demokratische Partei und ein Teil des Zentrums werden einen Antrag auf Ungültig­keit des gestrigen Gemeinderatsbeschlusses, der die Umlage­erhöhung auf ein Prozent vorsieht, stellen. Als Hauptgrund wird angegeben, daß der Oberbürgermeister den Stichent­scheid nicht öffentlich gegeben habe, und daß er die Slimm- verweigerung des Gemeinderats Wsitbrecht nicht als eine Stimmenthaltung gelten ließ. Ein weiterer Grund, diesen Beschluß anzufechten, wird darin gesehen, daß die Pause zwischen der ersten und zweiten Sitzung nur eine Minute betrug.

Tübingen, 29. Nov. (Keine Politisierung der A st a.) Der Ausschuß vereinigter Tübinger Korporationen hat sich gegen die geplante Politisierung des Wahlrechts, wie sie an den preußischen Universitäten üblich ist, gewandr und sich für Beibehaltung des bisher üblichen Wahlrechts entschieden.

Volkersheim OA. Viberach, 29. Nov. (W urstvergif- tung.) Frau Frida Elisabeth Brunner geb. Traub starb im Alterv on 27 Jahren im Krankenhaus in Ehingen in­folge einer Wurstvergiftung.

Beinstein OA. Waiblingen, 29. Nov. (Bran d.) Nachts entstand in dem Anbau zum Wohnaus der Familie Holm am westlichen Ortsausgang ein Brand, der von den Haus­bewohnern und der Ortsfeuerwehr bekämpft wurde. Dem Feuer fielen vier Ziegen und zwei Schweine zum Opfer. Die Vrandursache ist noch unbekannt.

Heilbronn, 29. Nov. (Gasexplosion.) Eine in den 40er Jahren stehende Frau hatte vermutlich den Gashahn geöffnet, um aus dem Leben zu scheiden. Die ausströmen­den Gase entzündeten sich durch die im Herd noch glimmen­den Kohlen und verursachten hierdurch eine Explosion Da die Küche direkt unter dem Dache des einstöckigen Hauses sich befindet, wurde es teilweise abgedeckt, außerdem wurden die oberen Seitenwände eingedrückt. Durch die starke Deto­nation sind in der näheren Umgebung verschiedene Fenster­scheiben zertrümmert worden. Die zu Hilf gerufene Feuer­wehr fand die Frau bewußtlos untr den Trümmern.

Heilbronn, 29. Nov. (Kündigung.) Dieser Tage wurde in der Heilbronner Zigarrenindustrie 1100 bis 1200 Arbeitnehmern auf den 29. November gekündigt. Es ist noch nicht vorauszusehen, ob diese Kündigungen in vollem Umfange aufrecht erhalten bleiben.

Neckarsulm, 29. Nov. (Mahnung zur Vorsicht.) In unserer badischen Nachbarschaft, in Schweigern (bad. Bauland) steckte sich ein 4jühriger Bub eine Bohne in die Nase, die in der Klinik Zu Würzburg entfernt werden mußte. Ein Ojähriger Bub aus Mannheim, der dort zu Besuch weilte, hüpfte in eine Nadel, die durch eine Zehe drang. Sie mußte im Krankenhaus Boxberg entfernt werden.

Friedrichshafen, 29. Nov. (Föhn.) Im Eondelhafen chat, wie dasSeeblatt" berichtet, der Föhnsturm in der Nacht zum Freitag arg gehaust. Die westliche Landungs­brücke ist in drei Teile zerbrochen worden, die nun völlig voneinander abgeläst sind. Der Schaden ist beträchtlich.

Nie Notlage des wärst. Waldbefttzes

Tätigkeitsbericht des Waldbesitzerverbandes

Stuttgart, 28. November. Nach dem Tätigkeitsbericht 1939 des württ. Waldbesitzerverbandes ist die Waldwirtschaft unter den Auswirkungen der schweren Wirtschaftsverhältnisse außer- crdentlich stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Absatz der Walderzeugnisse begegnet seit Monaten bisher nie gekann- . ten Schwierigkeiten. Der Holzverbrauch im Inland ist erheb­lich zurückgegangen und trotzdem wird der deutsche Holzmarkt ständig überflutet mit Holzzufuhren der östlichen Holzüberschuß­länder. Die Preise für sämtliche Nutzhölzer sind im Laufe des Jahres in verhängnisvollem Ausmaß herabgcdrückt worden. Für das süddeutsche Hauptsortiment, das Nadelstammholz, lie­gen die Erlöse bereits unter dem Vorkriegsstand, während die Ausgaben bei den meisten Forstbetrieben gegenüber 1913 um das Doppelte bis Dreifache angewachsen sind. Viele Landgemein­den, denen ihr Wald bisher die wichtigste Einnahmequelle war, müssen wegen der Absatzstockung und des Preissturzes am Rund­holzmarkt ihren Haushalt durch allgemeine Steuermittel über Wasser halten, während die Privatsorstbetriebe dem Zusammen­bruch schon bedenklich nahe gekommen sind.

Aus dem umfangreichen Tätigkeitsgebiet sei besonders her­vorgehoben: Dem seit Jahren gestellten Antrag auf Anglei­chung der Waldkataster an die übrigen Grundkataster ist vom Landtag nur teilweise entsprochen worden. Das Waldkataster wurde für die Berechnung der Staatssteuer um 19 Prozent herabgesetzt, eine Regelung, die angesichts des starken Riick- ' gangs der Waldeinnahmen noch lange nicht als ausreichend be­zeichnet werden kann. Für die Neuaufforstung von landwirt­schaftlich nicht benützbaren Grundstücken wurde eine Steuer­freiheit von 39 bis 49 Jahren gefordert, während im Entwurf zum Erundsteuerrahmengesetz nur eine 19jährige Steuerfreiheit vorgesehen ist. Angesichts der außerordentlichen Verschlechterung der Holzmarktlage wurde mit allen Mitteln gegen die Ueber- steigerung der Holzeinfuhr angekämpft. Zur Belebung des Ver­brauchs von einheimischem Holz wurde ferner eine ausgedehnte Werbetätigkeit in Presse und Oeffentlichkeit eingeleitet. Zwecks Verbreitung und Vertiefung forstlicher Kenntnisse wurde im Laufe des Jahres wiederum eine größere Eautagung in Sig­maringen sowie eine Reihe von Waldbegängen abgehalten, die sich stets reger Beteiligung erfreuten. Die Verkaufstätigkeit hat im Laufe der letzten Jahre trotz mancher Hemmnisse und Wider­stände an Ausdehnung ständig zugenommen, ein erfreuliches Zeichen dafür, daß das Zusammenstehen auch beim Waldbesttz gegenüber der enggeschlossenen Holzkäuferschaft in immer wei­teren Kreisen, als notwendig erachtet wird. Im vergangenen Jahr wurden rund 82 999 Festmeter Nutzhölzer aller Art in meist kleineren Mengen aus allen Landesteilen zum Verkauf gebracht. Der Waldbesitzerverband umfaßt heute 566 Wald­gemeinden mit zusammen rund 142 999 Hektar Waldfläche, 1977 Einzelwaldbesitzer mit 194 999 Hektar und 13 Waldbauvereine mit 1751 Mitgliedern und einer Waldfläche von rund 14 999 Hektar. Die dem Verband angeschlossene Gesamtfläche beträgt heute rund 269 999 Hektar. Der Ausblick auf das neue Wirt­schaftsjahr ist bei dem betrüblichen Gesamtbild der wirtschaft­lichen und politischen Lage in höchstem Grade besorgniserre­gend. Für die Waldwirtschaft steht angesichts der Verhältnisse am Holzmarkt ein schweres Sorgenjahr vor der Türe.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Demission des Kabinetts Pilsudski Warschau, 28. Nov. Nach einem soeben von der Polnischen Te­legraphenagentur veröffentlichen Kommunique gab Makschall Pilsudski die Erklärung ab, daß er sich gezwungen sehe, zu­sammen mit dem gesamten Kabinett die Demission einzureichen. Als einzigen Grund, der ihn zu diesem Entschluß zwinge, gab Pilsudski seinen Gesundheitszustand an. Er fügte hinzu, daß er von diesem seinem Entschluß dem Staatspräsidenten davon Mit­teilung gemacht habe. Der Staatspräsident habe als künftigen Ministerpräsidenten den Vorsitzenden des Regierungsblocks und früheren Ministerpräsidenten Valey Slawe! bestimmt. Pil­sudski erklärte schließlich, daß er Slawek genügend Zeit für die Bildung des neuen Kabinetts lassen werde.

Drei neue Bankskandale in Frankreich Paris, 39. Nov. Drei neue Finanzskandale sind zu verzeichnen. In Toulouse hat der Direktor einer kleineren Bank, namens Pa- ges, das Unternehmen geschlossen und die Flucht ergriffen. Zn derselben Stadt wurde ein Bankier, Eacabeau, dessen Passiva mehrere Millionen betragen sollen, verhaftet, und in Lyon wurde der Bankier Vere wegen Vertrauensmißbrauchs und betrügeri­schen Bankerotts festgenommen.

Verschärfung des Konfliktes im englischen Bergbau. Die Delegiertenkonferenz der Bergarbeiter hat mit großer Mehr­heit den Antrag einiger Distrikte, die Annahme einer ab­gestuften Arbeitszeit anstelle des starren 7Z4-Stundentages zu bewilligen, abgelehnt. Der Führer des Vergarbeiterver- bandes erklärte, es sei möglich, daß in Wales, Schottland und Cumberland am Montag gestreikt werde.

Bankier Oustric verhaftet. Der Bankier Oustric ist ver­haftet worden, aber nicht im Zusammenhang mit der gegen ihn schwebenden Angelegenheit, sondern unter der Beschul­digung, in eine bis zum Jahre 1927 zurückgreifende Betrü­gerei verwickelt zu sein.

Handel und Verkehr

Schweinepreise. Bllblertann: Milchschweine 1939 M. Gaildorf: Milchschweine 1628 M. Leutkirch- Arkel 2923 M. Svaichino-n: Milchschweine 1529 M. Winnenden: Milchschweine 2428 Mark.

. Fruchtprelse. Biberach: Weizen 1112.60, Gerste 8.299.59 »aber alt 8-8.59, neu 6.197 M. Winnenden: Weizen 13^13.59 Saber 6.59-6.90, Dinkel 9.50-19, Roggen 11-11.59, Gerste 1111.50 Mark.

Stuttgarter Obst- und Eemiisegroßmarkt vom 29. Nov. Tafel­äpfel 25-40; Tafelbirnen 2540; Walnüsse 49-50; Kartoffeln

3 4; Kopfsalat 612; Endiviensalat 610; Wirsing (Köhl­kraut) 56; Filderkraut 23; Weißkraut, rund 34; Rotkraur

4 6; Blumenkohl 2979; Rosenkohl 1929, dto. 1 Pfund 29 bis 25; Rote Rüben 68; gelbe Rüben 56; Karotten, rund» 1929; Zwiebel 46; Gurken, große 2969; Rettiche 58; Mo­natsrettiche 10-12; Sellerie 19-29; Tomaten 2945; Schwarz- wurzeln 3935; Spinat 1215; Kopfkohlraben 46

Konkurs«

Albert Brost, Inh. eines Elektromotoren- und Apparatebau­geschäfts in Cannstatt.

Konstantin Herrmann, Konditormeister in Heidenheim.

Vergleichsverfahren

Josef Rapp, Mechaniker. Merazhofen O.A. Leutkirch.