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Nr. 281

bewußten Parlamentariern der meisten anderen Parteien, und die preußische Regierung brachte sogar gegen der Wider­stand der stärksten Regierungspartei, der Sozialdemokratie, eine Vorlage ein, durch die dem Lande die Kosten für min­destens die Hälfte der 450 Abgeordneten erspart geblieben wären.

Ganz davon abgesehen bietet die Abwicklung des Parla­mentsbetriebs noch manche andere Ersparnismöglichkeiten: in unserem Lande fällt heute jeder Pfennig ins Gewicht. Auch der Reichstag gehört zu den überbesetzten Parlamen­ten. Er kann gut und gern auch mit den 399 Mandaten aus- kommen, mit denen der alte Reichstag einen viel größeren Aufgabenkreis bewältigt hat. In der Zulassung von nun bald 600 Abgeordneten liegt stets der Anreiz zu ihrer Be­schäftigung nicht nur in der Vollversammlung, die praktisch ganz bedeutungslos geworden ist, sondern auch in den Aus­schüssen. Außerhalb des Reichstages und wiederum auch des preußischen Landtages werden sich nicht viele Menschen finden, die von der Notwendigkeit der Ausschüsse in solcher Zahl wie heute überzeugt sind. Auch die Mitgliederzahl der einzelnen Ausschüsse ist meist viel zu hoch. Selbst die kleineren Fraktionen behalten eine klare Möglichkeit, ihre Mitarbeit, die sich auf knapp einen einzigen Ausschnßoer- treter stützen kann, durch die Ausrüstung dieses einen Ver­treters mit ein paar beratender anderer Fachleute der Frak­tionen zu verbessern. Die Ausschüsse tagen zwar nicht öffentlich. Alle Abgeordneten können jedoch jeden Parla­mentsausschuß mit Ausnahme des Auswärtigen Aus­schusses, der sich bei ganz wichtigen Fragen ausnahmsweise auf sich selbst beschränkt als Hörer besuchen. Wenn sie sachlich und ohne persönliche Vorteile Mitarbeiten» wollen! Hinter diesesWenn" muß man leider selbst bei vielen wirklichen Ausschußmitgliedern ein Fragezeichen setzen. Es gibt auch heute noch Parlamentarier, die gleich mehreren Ausschüssen angehören und deren Beteiligung an den Be­ratungen meist mit der Eintragung ihres Namens in die Anwesenheitsliste erledigt ist. Damit fielen ihnen bisher schon die Ausschußdiäten von 20 RM. zu. Diese Sonder­vergütungen werden vielleicht nunmehr auf 10 RM. herab­gesetzt. Gezahlt wurden sie bisher schon nur bei Ausschuß- sttzungen außerhalb der Volltagungszeit der Parlamente Aber trotz des oft eingetretenen Mangels an Tagungsstoff namentlich auch im Preußenhause wurden die Ausichuß- fitzungen so gut wie ausschließlich in die tagungsfreie Zeit gelegt, mit dem deutlichen Zweck der Vermehrung der Diäteneinkünfte.

Die Parlaments- und Ausschußpräsidenten haben nun­mehr die Möglichkeit, diesem Unfug zu steuern: denn sie ^ können sich auf das Sparsamkeitsverlangen und die ver­schärfte Beobachtung der parlamentarischen Geschäftsabwick­lung im ganzen Lande berufen. Bei den Präsidenten der großen Parlamente selbst liegen auch noch erhebliche Ein­sparungsmöglichkeiten. Der Reichstagspräsident verzichtete schon auf die Hälfte der ihm zustehenden Aufwandsentschä­digung im Betrage von 36 000 RM. Aber selbst nach der Diätenkürzung bleiben ihm noch 18 000 RM. Aufwands­entschädigung und 7200 RM. seiner Abgeordnetendiäten, zusammen also 25 200 RM. Diese Bezüge, die für den Land­tagspräsidenten ähnlich liegen, sind steuerfrei. Außerdem stehen die Präsidenten noch im Genuß einer reichlich nur Staatsbesitz ausgestatteten Wohnung der Reichstags- Präsident besitzt sogar ein ganzes Palais, die aus öffent­lichen Mitteln auch geheizt und beleuchtet wird. Zu den kostenfreien Dienstgeräten gehören Autos nebst dem Benzin- verbauch und zu der persönlichen Angestelltenschaft aus Staatsmitteln auch Chauffeure. Es ist noch in voller Er­

innerung der eingeweihten parlamentarischen Kreise, daß sich ein sozialdemokratischer Landtagspräsident sogar in der Inflationszeit ein neues Luxusauto zulegte, weil er mit dem besonders leistungsfähigen Wagen seines altkonserva­tiven Vorgängers nicht auszukommen glaubte, obwohl er gleichzeitig auch noch ein Oberbürgermeisterauto benutzte.

Derartige Auswüchse müßten in Zukunft unmöglich ge­macht werden; denn wenn die Parlamente der Verwaltung kein Beispiel an bescheidener und zweckvoller Verwendung der Steuergelder geben, können sie auch nicht eine spar­sam aufgezogene Verwaltung Sorge tragen. In dieser Rich­tung wäre zu wünschen, daß insbesondere die Neubauabsich­ten des Reichstages, die hiH in die Millionen RM. gehen, vorläufig zurückgestellt würden. Der fehlende Raum für Bürozwecke kann mit Leichtigkeit im Präsidentenpalais ge­wonnen werden.

Neues vom Tage

Erste Reichstagssitzung Politische Debatte ab Mittwoch Berlin, 30. Noo. Präsident Löbe hat den Aeltestenrat des Reichstages auf Mittwoch vormittag einberufen, um den Arbeitsplan für den Reichstag festzustellen und zu dem neuen Gesetz über die Diäten dpr Abgeordneten abschließend Stellung zu nehmen. Die Tagesordnung für die am Mitt­woch, den 3 Dezember, nachmittags um 3 Uhr, stattfindende erste Reichstagssitzung ist jetzt ausgegeben worden. Außer kleineren Angelegenheiten steht die erste Lesung des Haus­halts für das Jahr 1931 auf der Tagesordnung, womit so­gleich die große politische Aussprache verbunden wird Trennung der Deutschen Bauernschaft vom Bayerischen Bauernbund

Berlin, 30. Nov. Der geschäftsführende Ausschuß der Deutschen Bauernschaft hat beschlossen, sich von dem Baye­rischen Bauernbund, der bisher der Deutschen Bauernschaft angehörte, zu trennen. Damit scheidet der Vertreter des Bayerischen Bauernbundes innerhalb der Deutschen Bauern­bundes, Minister a. D. Professor Dr. Fehr, aus dem Vor­stand der Deutschen Bauernschaft aus.

Das Kabinett Tardieu gefährdet?

Paris, 30. Nov. In den Wandelgängen der Kammer, wo sich eine starke Nervosität bemerkbar macht, wird be­hauptet, daß noch weitere noch nicht genannte Parlamen­tarier in den Fall Oustric verstrickt seien. Diese Meinung verdichtete sich gestern abend zu dem auch von derRepu- blique" wiedergegebenen Bericht, daß Ministerpräsident Tardieu beabsichtige, nach dem Montag vormittag stattfin­denden Ministerrat mit seinem Kabinett zurückzutreten. Jedenfalls steht fest, daß die Stellung des Kabinetts infolge der Demission von drei Mitgliedern außerordentlich ge­schwächt erscheint.

Eine neue Partei

Gründung der Radikal-Demokratischen Partei Kassel, 30. November. Die heute hier abgehaltene Delegiertenversammlung der von Professor Quidde ge­gründeten Vereinigung der Unabhängigen Demokraten beschloß nach langer und lebhafter Debatte die Umwand­lung der Vereinigung in eine Partei, die den Namen Radikal-Demokratische Partei" annehmen wird. Zum Parteiuorsitzenden wurde, da Professor Quidde trotz der fast einmütigen Aufforderung der Tagung, den Vorsitz zu übernehmen, aus persönlichen Gründen eine Wahl ab­lehnte, Rechtsanwalt Dr. Braubach gewählt.

Abgeordneter Dr. Dingeldey zum Parteivorfitzenden der Deutschen Volkspartei gewählt. Dr. Scholz Ehrenvorsitzender Berlin» 30. November. Der Zentralvorstand der Deut­schen Volkspartei hat den stellvertretenden Parteivorsitzen­den, Abg. Dingeldey, auf Vorschlag von Professor KaU durch Zuruf einstimmig zum Parieivorsitzenden gewählt Dem bisherigen Vorsitzenden, Reichsminister a. D. Dr Scholz, wurde der Ehrenvorsitz der Partei angetragen.

Bremer Feldwebel schießt auf Flugblattverteiler Bremen, 30. November. Anläßlich des Wahlkampfes zu den heute stattfindenden Neuwahlen der Bremischen Bürgerschaft kam es wiederholt vor, daß an den Reichs­wehrkasernen in Bremen Wahlplakate angeklebt worden waren, darauf hat die Kommandantur Befehl gegeben durch zwei Reichswehrsoldaten die Kaserne bewachen zn lassen und das Ankleben von Wahlzetteln zu verhindern. Nach Angaben derMontagspost" trugen die mit dem Auftrag betrauten Soldaten keine Uniform. Bei dem nächtlichen Umgang trafen sie einige Zivilisten, von denen sie offenbar annahmen, daß sie Plakate kleben wollten. Sie gerieten mit ihnen in einen Streit und einer der beiden Soldaten gab aus einer Pistole einen Schuß ab. Er schoß in Notwehr, wie er angibt, auf einen Reichsbannermann und traf ihn in beide Oberschenkel. Der Reichsbanner­mann wurde mit sehr schweren Verletzungen in das Kran­kenhaus gebracht. Andere Zivilisten überwältigten den Feldwebel und nahmen'ihm die Waffe ab. Die Komman­dantur der Reichswehr und die Polizei haben, dem Blatt zufolge, sofort eine eingehende Untersuchung des eigenarti­gen Zwischenfalls eingeleitet.

Wenn der Reichstag versagt...

Ministerpräsident Braun über die Pflichten des Reichskavinett»

Bielefeld, 29. Noo. Der preußische Ministerpräsident Dr. Brau» sprach auf Einladung der Sozialdemokratischen Partei in der Ausstellungshalle in Bielefeld über das ThemaKampf um Le, neuen Staat". Braun erklärte im Verlaufe seiner Rede, daß die Lohn- und Gehaltskürzung verheerend wirken könne, wenn nicht ein entsprechender Preisabbau erfolge, und forderte den Ausbau der Gemeinwirtschaft. Wenn im Reichstag, so schloß der Ministerpräsident Braun, die berufenen Vertreter des Volkes in diesen schwierigen Zeiten versagten, dann dürsten sie sich nicht wundern, wenn eine Regierung pflichtgemäß handle und auch die Grenzen ihrer verfassungsmäßigen Zuständigkeit fehr weit ausdehne. Sie sei dann in eine Lage versetzt, daß sie entweder zurücktreten oder verantwortungsbewußt diejenigen Maßnahmen treffe» müsse, die notwendig seien.

Doch Tarifsenkungen bei der Reichsbahn?

Berlin, 28. Nov. Der Preissenkungsausschuß des Reichskabi­netts bar eine Sitzung abgehalten, in der vor allem die Mög­lichkeiten besprochen wurden, die sich für eien Senkung der Et- fenbahntarife ergeben. An der Sitzung nahmen auch Reichsver- kebrsminister Dr. v. Euerard und der Generaldirektor der Reichs­eisenbahn Dr. Dorpmüller teil. Es liegt auf der Hand, daß Dr. Dorpmüller auf die Schwierigkeiten hinwies, die sich aus deiz finanziellen Ausfällen für die Reichsbahn ergeben. Der Reichs­verkehrsminister hat Vorschläge gemacht, die sich im Endeffekt auf einen Betrag belaufen, der in Reichsbahnkreisen zwischen 30 und 40 Millionen Mark geschätzt wird. Diese Vorschläge werden dem Reichskabinett vorgelegt werden, das entsprechende Be­schlüsse fassen wird.

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(45. Fortsetzung.)

Er sah Hero an, eine unsinnige Freude im yerzen denn nun mutzte er, wer sie war! Eine Baronesse Brockstedt, aus seinem Stande! In einer Plauder­stunde hatte ihm Frau Karola längst verraten un. ter Diskretion natürlich daß ihr Chauffeur eigent­lich ein Baron Brockstedt sei vielleicht hatte sie oa. mit ihre Freundlichkeit gegen ihren Chauffeur erklä­ren wollen!

Die Geliebte hatte nie über sich und ihre Fami­lie gesprochen. Datz sie von sehr guter Herkunft fein mutzte, hatte ihm ja ihre ganze Art und ihr Bil­dungsgrad verraten: zartfühlend und taktvoll, hatte er «bei nie mit Fragen gedrängt. Nun konnte er sich den Zusammenhang erklären. Und wenn die Aus­sprache mit Hildegard erst vorüber war, so war er > seinem Wunsche, die Geliebte zu heiraten, ein ^ut Teil f nähergekommen! Er wußte genau, datz die rasche und stolze Hildegard diese Begegnung nicht mit Still­schweigen übergehen würde, und das Ergebnis konnte er sich genau denken! Mit großer Erleichterung er­füllte ihn dieser Gedanke und wenn ihm auch eine beschämende Stunde bevorstand, so war dies doch nur ein kleines Opfer gegen den Gewinn, der ihm dann .zuteil wurde!

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Burkhard fuhr Hildegard durch die sternklare, dunkle Septembernacht heim. Kerzengerade faß sie im Wagen und ihre Gedanken arbeiteten fieberhast. Ein großer Schmerz war in ihr, daß Ulrich das Hatto tun können! Es war nicht der eifernde Schmerz um die verratene Liebe, sondern Schmerz um ihre getäuschte, so ehrlich gemeinte Kameradschaft, die« sie für Ulrich mehr empfand als Franenliebe! Es war übel, wie er an ihr gehandelt! Er hätte ihr doch ruhig alles sagen können aber so etwas vertrug ihr Stolz nicht! Darum gab es nur eins für sie: Schluß mit Ulrich. Zu Kompromissen und einem schwächlichen Augenzu- drückem verstand sie sich nicht!

Wer war die Dame? Schön war sie annal- . lend schön und woher kannte sw Brockstedt? Sie mutzte ? es wissen! Ausstehend, tippte sie ihm auf die Schul­ter, ihn dadurch aus wenig erfreulichem Sinnen rei­ßend. War die Schwester in ihrem Lebensdrang auf eine solche Bahn geraten?

Herr von Brockstedt, ich habe Sie etwas zu fra­gen."

Er wußte, was kommen würde, und er schämte sich in seinen stolzen Sinn hinein zum zweiten Mue, daß er sich heute vor Hildegard zu schämen hatte! i

Ich sah Sie vor dem Theater mit einer Dame ? sprechen Sie kannten die Dame?"

Ja, gnädiges Fräulein" und dann nach einem kurzen Zögern: Es war meine jüngere Schwester, die in einem Geschäft Probierdame ist!"

So -!"

Dieses kurze Wort demütigte ihn unsagbar.

Gerade diese Schwester konnte sich am wenigsten in unsere so ganz veränderten Beryll rnisse fi.-rd-u. Sie? ist eine sehr eigenwillige Natur" tagte er lene.

Nie habe ich eine schönere Frau ge.ehen!" br. merkte Hildegard in kühlem, sachlichem Tone.

Ihre Schönheit ist ihr Verderben!"

Sie merkte ihm an, daß er innerlich litt. Unö er tat ihr leid. Sie konnte sich in die Seele des ehema­ligen Offi:- " s versetzen, der erfahren, daß die Lcywe- ster sich an er der Gesellschaft gestellt!

Vwlleiö l. nein bestimmt sogar, datz kein Schmerz empfindlicher war als der ihre er war in seiner Ehre getroffen sie nur in ihrem Stolz, weil ihr Herz nicht beteiligt war, wenn sie auch Ulrich fehr gern hatte!-

Frau Karola ging, einen großen, weißen, seiöen- gestickten Kaschmirschal umgeschlagen, vor dem Hause auf und ab. als der Wagen hielt, dessen Scheinwerfer taghell den sorgfältig geharkten Kiesplatz vor Sem Hause beleuchteten.

Sehr lebhaft und herzlich begrüßte sie die Stief-i kochter.Der Abend war noch so schön, und ch fühlte! mich so einsam, so verlassen" dabei gingen ihrr^ Augen über Hildegard weg zu Burkhard, erneu Blick; zu erhaschen. Doch der war noch am Wagen beschäf. tigt, nachdem er sie mit tiefer Verneigung begrüßt. .

Hat dich die Vorstellung befriedigt, Hildekini»? Äuf deinen Bericht bin ich begierig! Gelt, du trinkst!

noch eine Lage Lee bei mir: ich habe schon aues yer. gerichtet und freue mich auf deine Gesellschaft."

Wie die Frau doch lügen konnte! Hildegard wollte indessen nicht unhöflich sein und ihr diese. Bitte ab- schlagen, obwohl sie lieber allein gewesen wäre.

Am nächsten Tage ließ sich Ulrich nicht sehen. Fast ein wenig geringschätzig dachte sie:Hast du so wenig Mut, mein Lieber?"

Ruhig ging sie ihren Wegen der Wohltätigkeit und der Krankenfürsorge nach: es gab genug Menschen, die auf sie warteten Hildegard Brauner war in der ganzen Gegend beliebt und verehrt.

Als sie aus dem Dorfe zurückkam, begegnete ihr Burkhard, der um die Erlaubnis bat, sich ihr anzu-, schließen. ^

Gnädiges Fräulein, auf Befehl des Herrn Kout.> merzienrats, der nun streng gewünscht hat, daß gnä-! diges Fräulein feit jenem Vorfall nicht mehr allein; durch den Wald gehen: es wird jetzt schon früh dunkel" Oh, der ängstliche Papa," scherzte sie,daher also unsere Häufigenzufälligen" Begegnungen, über die, ich mich manchmal schon gewundert ." >

Der Herr Kommerzienrat hat recht, gnädiges! Fräulein, die Zeiten sind jetzt unsicherer als jemals und werden noch schlechter"

Sie nickte ernst.Ja, ich fürchte den Winter be. sonders für die Stadt"

Die wahnsinnige sprunghafte Teuerung, mit der keiner mehr mitkommt, ist schrecklich. Sie verbittert und zermürbt die Menschen. Sie können sich kaum noch das Lebensnotwendige kaufen Wäsche und Klei­dung zu erstehen, ist dem größten Teil unmöglich. Und was noch schlimmer ist, die Geldentwertung, die den Sparsinn des Volkes töten mutz, weil die Sparenden die Betrogenen sind. Die Not wird riesengroß werden wenn erst die Kälte kommt keine Kohlen, kein 6olz im Hause. Der größte Teil der Bevölkerung lebt ja von der Hand in den Mund und kümmerlich genua' Und daneben ber krasseste Gegensatz: das Schic imen und Prassen einzelner Kreise mit ihrem geringen so­zialen Denken"

Das ist etwas, was meinen Vater so sehr empört! Ich kenne keinen edleren Menschen als meinen Va­ter! Wie ist er um seine Angestellten besorgt! Die Not -es Vaterlandes zehrt an ihm: Sie hätten ihn srüüer leben sollen wie krisch und elastisch er wart Aber sein Leiden" (Fortsetzung folgt.)