Nr. 233

Schwarzwälder Tage-zeit««,A», de« Ts««e«"

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Kürzung der Beamtengehälter unter 3000 RM., weiter sei er der Auffassung, dag es angebracht wäre, der Wirtschaft klar- -umachen. daß man das harte Sparprogramm der Reichsregie- rung kaum durführen könne, wenn nicht auch in der Privar- wirtschan oer Wille zu ernster Sparsamkeit, vor allem durch Kürzung oer hoben Spitzengehälter, deutlich würde.

Abschluß oer deutschen Aebervrückungsanleihe Neuyorh 5 Okt Nach Mitteilung aus Bankkreisen and dis Vereinbarungen für einen 125-Miüionen-Dollar-Krcdit oer Seut- schen Regierung abgeschlossen. Es dürsten Noten mit einer Lauf­zeit von sechs Monaten ausgegeben werden, die balv an allen internationalen Märkten zur Auflegung kommen sollen. Die Men werden drei Erneuerungsscheine enthalten, die eine zwei­jährige Verlängerung gestatten. Vermutlich dürfte die Ver­zinsung 4,75 Prozent betragen.

Württembergischer Landtag

Eingaben im Verwaltunss- und Wirtschaftsausschuß

Stutgart, 3. Okt. Der Verwaltunss- und Wirtschaftsausschuß des Landtags beschäftigte sich mit einer Eingabe des Reichsver­bandes deutscher Dentisten, Eroßüezirk Stuttgart, betreffend Aus­bildung der Dentisten. Nach eingehender Aussprache wurde fol­gender Antrag Heymann (S.) angenommen: 1. Die Regierung zu ersuchen, a) bei der Reichsregierung für eine im ganzen Reich einbeirliche Regelung der Voraussetzungen für die auf Grund -es Paragraph 123 RVO. in Zukunft erfolgende Zulassung von Zahntechnikern zur Behandlung von Versicherten und für eine Beseitigung der bisher in den einzelnen Ländern vorhandenen Unterschiede in den Fragen der Ausbildung, der staatlichen An­erkennung von Prüfungen durch private Lehranstalten, sowie des Bedürsnisnachweises für die Zulassung von Zahntechnikern ein­zutreten, b) darauf Bedacht zu nehmen. Laß die wissenschaftlich- technische Höhe und Zuverlässigkeit der zahntechnischen Berufs­ausübung in Württemberg keine Einbuße erleide. 2. Die Eingabe, des Reichsverbandes deutscher Dentisten, Eroß-Bezirk Württem­berg vom 8. Mai 1930 der Regierung als Material zu überwei­sen. Dieser Antrag wurde einstimmig angenommen. Weiterhin behandelte der Ausschuß eine Eingabe der Wllrtt. Jagdvereini­gung betreffend Verbot der Einzeljagd an Sonn- und Feierta­gen. Die Eingabe bezweckt die Aushebung dieses Verbots. Die Eingabe wurde von sozialdemokratischer, demokratischer und beutsch-oolksparteilicher Seite befürwortet, ebenso von Seiten des Bauernbundes. Gegen die Eingabe wandte sich ein Redner des Zentrums, der Nationalsozialisten und auch ein Redner des Bauernbundes. Der Berichterstatter, Abgeordneter Obenland IW.) stellte den Antrag, die Eingabe der Regierung zurBe­rücksichtigung" zu übergeben. Es wurde aber ein Antrag Körner MV.) aufKenntnisnahme" gegen die obigen Stimmen ange­nommen.

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Der Christliche Bolksdienst für Heranziehung der Hitlerpartei

Stuttgart, 4. Okt. Der Christliche Volksdienst für Württem­berg hatte auf 1. Oktober eine erweiterte Landesausschußsitzung einberufen, in der der Vorsitzende, Reichstagsabgeordneter Sim- »sendörfer-Korntal, über das Ergebnis der Wahl und die kom­mende Arbeit im Reichstag berichtete. Es wurde betont, daß das Wahlergebnis in Württemberg für den Volksdienst über Er­warten gut ausgefallen sei. Alle drei Kandidaten aus Württem- )« seien in den Reichstag gewählt worden. Das Regierunss- viogramm wurde als eine verantwortungsbewußre Arbeit be- mchnet, obwohl manches Unsoziale darin stecke. Bezüglich der Haltung der Volksdienstgruppe im Reichstag wurde ausgeführt, Sah sich die Volksdienstgruppe keiner anderen Fraktion anschlie- ben werde, sondern sich ihre Handlungsfreiheit Vorbehalten werde. Bezüglich der Nationalsozialistischen Partei ist man der Ansicht, daß es unverantwortlich wäre, wenn man dieser Partei den Weg zur verantwortungsvollen Mitarbeir innerhalb der Reichsregierung versperren werde. Diese Partei sollte unbedingt zur positiven Mitarbeit berangezogen werden, damit sie sich mit ihren Schultern ganz unter die Not des deutschen Volkes stellen könne, wie sie dies ja auch in ihren Wahlreden vorangestellt habe. Wenn die Nationalsozialisten sich zu einer sachgemäßen Mitarbeit bereitfinden würden, so könnten im Reichstag Prob­leme gelöst werden, die bisher vermöge der Jnteressenpolitik der Parteien nicht gelöst werden konnten.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 6. Oktober 1930.

Abschied vom Sommer. Heber Sonntag hatte sich wieder einmal ein ganz zünftiger Landregen eingenistet. Während die vorausgegangenen Tage so schön und so voller Hoffnung für den Sonntag waren, begann bereits am Samstag der Himmel sich zu überziehen und sich zu seinem Attentat zu rüsten, jedermann den Sonntag gründlich zu verderben. Mit mehr oder weniger behaglichem Gefühl konnte man sich wieder in den eigenen vier Wänden umtun und ab und zu einen Blick auf die Wolken zu richten, die aber auch unaufhörlich ihr Naß an die Erde verschwende­ten. Demzufolge war auch die Stimmung auf ein Mini­mum gedrückt. Wie schön wäre es gewesen, draußen die herrlichen herbstlichen Farben der Natur zu bewundern,

menn. Statt dessen konnte man zu Hause ein-

Mzen und eine leise Ahnung kommender Monate bekom­men. Der Verkehr war in unserem Städtchen über Sonn­ys äußerst ruhig. In der Frühe hatte die Freiwillige Feuerwehr eine Schulübung. Infolge der ausgiebigen -Regengüsse trat unterhalb des Bahnhofs die Nagold stel- lenweise über die Ufer. Auch die Nacht zum Montag «rächte starken Regen und heute am Montag sieht es nicht beher aus. Regen, nichts als Regen. Wenn die kommen- oen Sonntage nicht schöner ausfallen, werden wir unver- sthens in den Winter hineingeraten sein. 8.

Nagold, 5. Oktober. Im Gegensatz zur Natur, die sich aus den Winterschlaf vorbereitet, regt es sich im Berufs- unb Eesellschaftsleben ganz merklich. Zu den von der ^ radt in Aussicht genommenen gewerblichenKur- e n gesellen sich der Beginn der Landwirt- ichaftsschule und der seitens des Gewerbevereins vor- Mhene Vorbereitungskurs zur Meisterprü- la.ug. Die Württ. Volksbühne wartet in diesem hinter mit ganz besonderen Genüssen auf. Zur Auffüh- ang gelangen am 27. d. M.Wallenstein" von Schiller,

am 17. 1. 1931Mitschuldige" von Goethe u.Zerbrochene Krug" von Kleist, am 3. 5. 1931Sturm" von Shakespeare. Gewiß Grund genug, um den Kreis der Theatergemeinde Nagold im ganzen Bezirk zu erweitern durch Beitritt in dieselbe. Auch die beabsichtigte Vühnenaufführung der OperOrpheus" durch den Seminarchor zu der derselbe allerdings noch eine Anzahl Künstler und Künstlerinnen aus Stadt und Bezirk benötigt wird sicher allerorts mit Freuden begrüßt, ebenso wie man durch die neugeschaffene Autolinie Nagol dT übingen durch die Firma Benz u. Koch die damit verbundenen An­nehmlichkeiten gerne würdigt. Bei der Feuerwehr war heute Schlußübung, was gleichbedeutend ist mit Gewehr bei Fuß" auf sechs bis sieben Monate. Der Ausflug des Schwarzwaldvereins und der Nachmittags-Spaziergang des Evang. Volks­bund e s sind unter den obwaltenden Witterungsverhält­nissenwässerige Geschichten" geworden. Von den Wirten, diein Wein fahren", hört man, daß das Angebot sehr groß sei und daß schon an verschiedenen Orten Notverkäufe (aus Platzmangel) getätigt worden seien; für manchen vielleicht Anreiz, sich Wein als Notgetränk einzulegen.

Sonntagsneuigkeiten gibt es heute nicht.

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Pfalzgrafenweiler, 6 . Oktober. (Aus den Verhandlungen des Eemeinderats vom 3. Oktober 1930.) Anwesend: Der Vorsitzende und zwölf Mitglieder. Abwesend: Die Mitglieder Frey und Hofer. Mit Wirkung vom 1. Januar 1931 an ist für alle Gemeinden der Trichinenschauzwang eingeführt worden. Der amtlichen Untersuchung unterliegt das Fleisch aller zur Abschlachtung kommenden Schweine sowie das nach Württem­berg eingeführte frische oder zubereitete Fleisch von Schweinen. Die gleiche Vorschrift gilt für Wildschweine, Hunde, Bären, Katzen, Füchse, Dächse und sonstige fleischfressende Tiere, deren Fleisch zum Genuß für Menschen verwendet werden soll. Die Trichinenschau ist von den ordentlichen Fleischbeschauern vor­zunehmen. Die Beschauer haben einen Ausbildungskurs mit­zumachen. Der hiesige Fleischbeschauer, Jakob Lutz, kann sich aus gesundheitlichen Gründen nicht bereit erklären, einen sol­chen Kurs zu besuchen. Distriktstierarzt Dr. Boeckh hier wird des­halb vom 1. Januar an die Trichinenschau und in Verbindung damit die Fleischbeschau von Schweinen hier und in den ange­schlossenen Gemeinden vornehmen. Obwohl der Gemeinderat die Trichinenschau als unnötig betrachtet, mußte man sich dem Gesetz zufolge zu dieser neuen Belastung bekennen. Die erfor­derlichen Veschaugeräte, ein Mikroskop, ein Besteck Kleininstru­mente und zwei Elaskompressorien werden bestellt. Der Schmied Friedrich Broß von Grömbach hat mit Familie um Zu­zugserlaubnis nachgesucht. Aus verschiedenen Gründen konnte dem Gesuch nicht entsprochen werden (mit 8 gegen 4 Stimmen).

Eberhalter Alle hat bei der Eberversteigerung anläßlich des Landw. Hauptfestes in Stuttgart einen Eber mit Abstam­mungsnachweis (weißes veredeltes Landschwein) gekauft. Der Gemeinderat bewilligte zu den Kaufkosten ausnahmsweise 40 -N Beitrag. Der Waldnutzungsplan für 1930 sieht als Haupt­nutzung eine Menge von 2028 Festm. vor. Durchforstet werden 27,20 Hektar mit einer Derbmasse von 72 Festm. Die Gesamt­nutzung für 1930 beträgt 2100 Festm. Die Verpachtung der Gemeindegrundstücke wurde vom Gemeinderat genehmigt. Zwei berechnete Beiträge zur Entwässerung der Burg- und See­wiesen wurden nachgelassen, weil die betr. Grundstückseigen­tümer durch die Entwässerung mehr Schaden als Nutzen haben.

Die Steuerschuldner von 1929 sind nun aus Grund der er­lassenen Zahlungsbefehle bis auf eine geringe Anzahl ihren Verpflichtungen nachgekommen. Kleinere Beträge, wie All- mand- und Dunglegezinsen, stehen noch aus. Es wird er­wartet, daß im Laufe des Monats Oktober die endgültige Ab­rechnung bei der Eemeindepflege von sämtlichen Steuerzahlern erfolgt. Die Betriebe der Gemeinde waren seither bei ver­schiedenen Unsallversicherungsträgern versichert. Auf Grund der Bestimmungen der Reichsversicherungsordnung ist es möglich, die Unfallversicherung einem Versicherungsträger zu übertra­gen. Dies bedeutet eine Verminderung an Arbeit und geld­licher Belastung. Der Gemeinderat hat deshalb beim Ober­versicherungsamt Antrag auf Zuteilung sämtlicher unfallver­sicherter Betriebe der Gemeinde zum Württ. llnfallversiche- rungsverband gestellt. Die vom Landesfeuerlöschinspektor empfohlene Einrichtung einer einfachen Feueralarmanlage wird hier nicht eingeführt. Eine solche Alarmanlage besteht in einer Anzahl eintöniger Fcuerhupen mit kräftigem durchdringendem Ton. Die Hupen müßten gleichmäßig im Ort verteilt und in Holzkästen an der Außenwand von Gebäuden untergebracht werden. Der Gemeinderat hält die Alarmierung der Feuerwehr durch das seitherige Glockengeläuts und Hornsignal gleich gut geeignet wie die empfohlene Alarmanlage zum raschen Herbei­rufen der Feuerwehr. Auf der Landesfarrenverfteigerung in Plochingen hat die Einkaufskommission einen Farren 1. Klasse gekauft, der bei der Prämierung einen 2. Preis erhielt. Der Farren ist Jahr alt und kostet 1530 Mark. Es ist ein Rot­scheck. Besitzer war der landwirtschaftliche Vezirksvercin Kirch- Heim-Teck. Für den Amtsdiener wird die Beschaffung eines llmhangs genehmigt. Die Eebäudeentschuldungssteuer eines älteren Steuerschuldners wurde der Geringfügigkeit wegen nach­gelassen. Nach einigen Erundstücksschätzungen erfolgte noch die Anweisung verschiedener Einnahmen und Ausgaben der Gemeinde.

Martinsmoos, O.A. Calw, 3. Oktober. Als geriebener Gauner hat sich ein aus Kalmar stammender, schon einige Wochen bei dem Landwirt I. E. Hammann beschäftigter Arbeiter entpuppt. Er nahm seinem Dienstherrn den Geldbetrag, den er kurz vorher von einem Viehverkauf ein­genommen hatte, aus dem Schrank, schloß wieder ab und verschwand mit Geld und Schlüsseln. Es waren mehrere hundert Mark Bargeld, dazu noch ein Scheck mit größerem Geldbetrag, der aus, eine Pforzheimer Bank ausgestellt war. Der Dieb konnte noch nicht gefaßt werden.

Calw, 4. Oktober. Die Anlieferung auf dem heutigen Wochenmarkt war mit Ausnahme von Eiern fast durch­weg reichhaltig. Besonders stark war die Beschickung in Blumen­kohl, Endivien, Rettich, Wirsing, Rot- und Weißkraut. Die Zu­fuhr an Bohnen hat stark nachgelassen, nur wenige Körbchen waren ausgestellt. Die Zeit der grünen Bohnen ist nun vor­über. Im übrigen wurde der Markt beherrscht von Trauben und Kartoffeln. Wie schon an einigen Märkten waren weiße und blaue Pfälzertrauben angeliefert, die zu dem Preis von 30 und 33 Pfg. das Pfund abgesetzt wurden. Der Verkauf der Trauben ging flott; die Verkaufsstände waren stark von Käu­ferinnen umlagert. Bessere Trauben stellten sich auf 40 Pfg. das Pfund. Da es an einheimischem Obst fehlt, ist es begreif­lich, daß die Trauben an Stelle des Obstes treten. Wie vcr- auszusehen war, ist die Anlieferung von einheimischem Obst nur gering, der Absatz wäre recht gut, wenn nur Ware vorhanden wäre. Ein Korb mit Jakob Lebel fand schon im Aufstellen ! einen Käufer, das Pfund zu 30 Pfg. Bei Händlern war eine größere Auswahl vorhanden. Als Herbstfrucht waren Quitten !

angeboten, das Pfund zu 30 Pfg. Die Quitten sind in diesem Jahre nicht so gut geraten wie im Vorjahr, sie sind kleiner und steiniger. Hägenmark war auch wieder zugeführt und wurde das Pfund zu 60 Pfg. abgesetzt. Den gleichen Preis erzielten Walnüsse. Die Zufuhr an Kartoffeln war wieder stark. Die Bauern brauchen Geld und setzen diese Frucht so rasch als mög­lich ab. Da die Kartoffeln jetzt aus dem Boden sind und ver­lesen werden, wird auf den nächsten Märkten eine noch größere Zufuhr eintreten. Der Preis betrug 4,505,00 Mark der Ztr. Frische Eier sind rar geworden, sie kosten 14 Pfg. das Stück. An Butter war große Auswahl. Landbutter kostete 1,80 Mark, Süßbutter 1,901,95 Mark.

Stuttgart, 4. Okt. (Tagung.) Am Samstag, 18. Ok­tober d. I., findet nachmittags in der Liederhalle in Stutt­gart die diesjährige Landesversammlung des Landesver­bands der Verwaltungsaktuare in Verbindung mit dem 10. Verbandstag des Zentralverbandes Württ. Eemeinde- und Körperschaftsbeamten statt.

Lohn st reit im Holzgewerbe. Die von Arbeit­nehmerseite beantragte Verbindlichkeitserklärung des vom zentralen Lohnamt für das Holzgewerbe am 22. August gefällten Schiedsspruches ist vom Neichsarbeitsministerium abgelehnt worden. Der Schiedsspruch hatte bekanntlich eine Verlängerung der bestehenden Tarif- wie auch Effektivlöhne vorgesehen, jedoch nur seitens der Holzarbeiterverbände An­nahme gefunden.

Eßlingen, 4. Okt. (Kraftwerkprojekt.) In der letzten Sitzung des Bezirksrats wurde über die Beschiffung von Arbeit zur Linderung der großen Arbeitslosigkeit be­raten. Der Vertreter des Landesarbeitsamts berichtet dabei über den Finanzrerungspian zur Finanzierung eines Kraft­werkes im Neckar bei Altbach. Bei der Durchführung des Planes wird an die Schaffung von Arbeitsmöglichkeit auf die Dauer von 1)4 bis 2 Jahren gedacht. Der gesamte Bau­aufwand wird mit 3,2 Millionen RM. angenommen.

Böblingen, 4. Okt. (F l i eg er e r fo l g.) In der kürz­lich erschienenen Meldung über das Ergebnis des 8. Inter­nationalen Leichtflugzeug-Wettbewerbs Brüssel ist ein Ver­sehen unterlaufen. Der zweite deutsche Teilnehmer Karl Fahrbach auf Klemm L 23 liegt nicht, wie gemeldet, a» dritter Stelle hinter Robert Lusser, sondern an zweiter Stelle, womit die beiden ersten Plätze von Deutschen auf Klemm-Leichtflugzeugen belegt wurden. Fahrbach hat außer dem PokalNikolaides" noch 15 000 belgische Francs in bar gewonnen. i

Hohenhaslach OA. Vaihhingen, 4. Okt. (Jagdglück.) Wilhelm Kurz in Niederhaslach hatte Las seltene Jagdglü^ im Sersheimer Wald ein Wildschwein, und zwar eine« 2)4 Zentner schweren Keiler, zu erlegen.

Eningen u. A., 4. Okt. (Explosion.) In der Wirt­schaft zumDreikönig" saßen eine Anzahl Gäste beisammen, darunter der 21 Jahre alte, ein Jahr verheiratete Bau­arbeiter Eugen Rall von hier. Dieser benahm sich ungebühr­lich und wurde deshalb von den anderen aus der Gaststube herausgeworfen. Kurze Zeit darnach erschien derselbe aber wieder im Wirtschaftslokal. Auf einmal sah ein fremder East, daß am Büfett eine Zündkapsel mit glostender Zünd­schnur lag. Nichts Gutes ahnend, forderte er sämtliche im Raume Anwesenden auf, diesen zu verlassen, was auch ge­schah. Es dauerte nicht lange, so erfolgte eine starke De­tonation; die Zündkapsel war explodiert und hatte das Büfett stark beschädigt sowie eine Anzahl Gläser zerstört. Der Täter wollte flüchten, wurde aber von einigen Bürger« eingeholt, die im gleich eine Tracht Prügel verabfolgten. Sodann wurde er von der Polizei festgenommen.

Aus Baden

Gernsbach, 3. Oktober. (Schweres Bierlastauto kippt um. Der Lenker getötet.) Am Freitag nachmittag gegen 3 Uhr ereignete sich in der Nähe ein schweres Unglück. Auf der Landstraße GernsbachLoffenau, oberhalb der großen Steigung im Walde, kam auf noch nicht aufgeklärte Weise ein Lastauto der Brauereigesellschaft Moninger-Karlsruhe auf die linke Seite der Fahrbahn und kippte um. Das Fahrzeug lag mit den Rädern nach oben hart am Weg­rand. Ein weiteres Ueberschlagen des beladenen Wagens wurde nur dadurch verhindert, daß starke Tannen bis dicht an die Straße stehen, die den schweren Gekenterten am Wei­terrollen aushielten Bei dem Unglücksfall wurde einer der beiden Fahrer getötet, der Begleitmann wurde schwer verletzt ins Eernsbacher Krankenhaus geschafft. Zwei wei­tere Mitsahrende aus dem nahen Loffenau wurden bei dem Unfall im Bogen aus die Fahrbahn geworfen; sie kamen mit dem Schrecken davon. Eigentümlich ist, daß sich das Unglück ereignete, als der Lastwagen zu Berg fuhr. Der Wagen kam nicht ins Rutschen, denn die Radspur führte ganz normal nach oben. Eine Eerichtskommission war sofort zur Stelle.

Oppenau (Renchtal), 3. Oktober. (Großes Schaden­feuer.) Das Anwesen des Landwirts und Steinbruch- besitzers Ludwig Vaumann in Oppenau-Steig wurde ein Raub der Flammen. Sämtliche Fahrnisse sind vernichtet. Die Bewohner konnten nur ihr Leben retten. Das Vieh wurde ebenfalls gerettet. Das Feuer fand reich­lich Nahrung in Vorräten und dem dürren Gebälk und griff schnell um sich, so daß die Oppenauer Feuerwehr bei ihrem Eintreffen nur die freileigenden Gebäudeteile schützen konnte, da das Hauptgebäude rettungslos verloren war. Der Eebäudeschaden beträgt etwa 20 000 Mark, ebenso hoch dürfte sich der Fahrnisschaden belaufen.

Spiel und Sport

nrnausschub der Deutschen Turnerschaft ^ - , 3. Okt. Donnerstag nachmittag tagte auf de»

Stu.. Ratbaus, wie der Schwäbische Merkur erfährt, der

Vorstand des Turnausschusses der Deutschen Turnerschaft unter Leitung des Oberturnwarts Steding-Bremen. Die Herren be­sichtigten zuerst den Cannstatter Wasen, dann das Modell für die