Schwarzwäkder TageszeitungAus de« Tannen"

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fache Trikotunterkleidung, besonders im Trikotgewebe, das ja allgemein seltener gewaschen wird und in vielen Fami­lien während des ganzen Winters überhaupt nicht, setzen ' sich Schmutz und Schweiß als eine Schicht, die keinerlei Luft ; durchläßt, fest. Sogenannte Erkältungskrankheiten sind - immer Infektionen infolge von Ansteckung durch Unsauber- ? keit der Hände, des Mundes und der Kleidung. Auch die- ! ser Satz sollte Eltern und Kindern eingehämmert werden. ^ Während des Sommers ist häufig die Kleidung der Kin- > der viel hygienischer als früher, weil Arme, Beine und s Hals meistens frei und den Wirkungen von Lust und Licht : ausgesetzt sind, aber durch die unvernünftige Winterklei- j düng werden diese Vorteile für die Gesundheit der Kinder s wieder vernichtet. Mit Recht klagen die Lehrerinnen über ; eine besondere Zunahme der Unsauberkeit durch das Tra- » gen bunter Wäsche bei den Mädchen der Oberklaffen, auch ? die schwarzen Turnanzüge sind unhygienisch, wenn sie nicht r regelmäßig gewaschen werden und ganz ebenso die dicken s Winteranzüge der Knaben. Alle diese Dinge dürfen nicht i als Kleinigkeiten betrachtet werden, sie sind Beispiele aus f der Masse der Formen, welche die Vernachlässigung der k einfachen hygienischen Bedingungen in unserem Volk noch ^ immer zeigt, und sie sind keine Kleinigkeiten, da sie die ! Volksgesundheit dauernd gefährden und den Kampf des z Staates und aller städtischen Behörden, sowie der Aerzte j um das Volkswohl sabotieren. Das Publikum fordert von s diesen Stellen die hygienische Fürsorge, aber es macht sie s illusorisch durch seine eigene Trägheit und Eedankenlosig- ? keit. Ungefähr die Hälfte der Millionen, welche von der j öffentlichen Hand für diese Zwecke ausgegeben werden und l aus den Steuern der Bürger gesammelt werden, sind auf j diese Weise verschwendet. Maria Seelhorst.

Au; der Kmderpflege

Das Mutterhaus für evangelische Kleinkinderpflegerinnen in Erotzheppach veröiientlicht seinen Jahresbericht über die Jahre 1928 bis 1930, der von einem erfreulichen Fortgang der Klein- kindervilege berichten kann. Die Schwesternschaft ist in der Be­richtszeit von 697 auf 643 gestiegen. Von diesen stehen 479 in der Arbeit, und zwar 398 in Kinderpflegen und 81 in Krippen, Kinderheimen und Fürsorgeanstalten; 16 sind beurlaubt. Die Zahl der im Ruhestand Lebenden ist mir 93 gleichgeblieben. Davon sind 27 im Feierabendheim in Beutelsbach untergebracht. Die Leitung läßt sich eine gute Ausbildung der Schwestern sehr angelegen sein, damit sie den vermehrten Anforderungen der Neuzeit gewachsen sind. 33 Schwestern befinden sich in der Aus­bildung. Da an manchen Orten nur noch staatlich geprüfte Kräfte zu der Arbeit an Kinderpflegen und Kindergärten zuge­lassen werden, ist die Leitung darauf bedacht, eine Anzahl Schwestern zu bekommen, die die staatliche Prüfung gemacht ha­ben. Die Arbeit im Lande ist weiter gewachsen. Neue Stationen find hinzugekommen. Dagegen ist die Zahl der Kinder, die die Schwestern zu betreuen haben, zurllckgegangen. So bedauerlich Las ist, so hat es auch seine guten Seiten. Nach den Richtlinien des Innenministeriums solle eine Schwester nicht mehr als 59 Kinder haben. Viele der Schwestern waren durch zu Hobe Kin­derzahl überlastet. So ist zu hoffen, datz es mitder Verrin­

gerung der Kinderzahl immer mehr möglich wird, die Kinder", wie es in den Richtlinien heißt, nicht nur zu bewahren, son­dern sie vor allem in ihrer körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung zu fördern".

Buntes Allerlei

Ehefrauen umsonst und auf Rate»

§ Die Sowjetregierung in T u r k e st an hat ein Gesetz herausgegeben, wonach der bisher im Lande bei Eheschlie­ßungen übliche Brauch, einen Kaufpreis an die Eltern der Braut zu zahlen, bei Strafe verboten wird. Nun fand vor kurzem in einem turkestanischen Dorfe die erste derartige Hochzeit statt, wobei auch die Frauen zum erstenmal unver- schleiert am Hochzeitsmahl teilnahmen. Der Bräutigam hatte keinen Kaufpreis für seine Braut an deren Eltern bezahlt, was im Dorfe sensationeller wirkte als die Entschleierung der teilnehmenden Frauen.

Zu gleicher Zeit aber klagen die Männer in Syrien über die Verteuerung der jungen Schönen. Die Väter begehren mehr, die Heiratslustigen aber können angesichts der Wirtschaftskrise weniger zahlen. Das hat einen findigen Kopf in Damaskus darauf gebracht, eine Art Kreditbüro für Bräute einzurichten. Er bezahlt den Vätern den vollen Preis, der Bräutigam aber zahlt ihm mit guten Zinsen den Betrag in Raten ab.

WasFrauenkosten? In Sumatranotiert" sie etwa 25 Dollar, in Zanzibar nur 20 Dollar. Am oberen Kongo müssen tausend bis fünftausend Päckchen Schießpul­ver gezahlt werden oder entsprechend viel Schafe, Schweine oder Stoffe. In Uganda bewertet man eine Frau mit zwanzig Ziegen und einer Milchkuh. Bei den Vantusstäm- men müssen bis zu fünf Ochsen und im Somaliland bis zu einem Dutzend Ziegen und Schafe gegeben werden. Die hinterindischen Volksstämme schätzen ein Mädchen mit eini­gen Schachteln Lack, Lichte, Reiswein und Betel ein. In der Mandschurei wird das Mädchen nach ihrem Gewicht mit der gleichen Gewichtsmenge Butter bezahlt. Aber der billigste Preis für eine Frau scheint bei den nordaustrali­schen Völkern zu bestehen; füreineSchachtelStreich- Hölzer kann man die Schönste ihres Stammes erstehen. Bei den Indianern Südamerikas endlich kostet sie eine gute Flinte.

Eine fahrbare Schulzahnklinik

kp. Nach dem Vorbilde des Landkreises Bonn wird jetzt - auch der Kreis Heinsberg eine fahrbare Schulzahnklinik ! einrichten. Die Inneneinrichtung des geräumigen Autos enthält in den verschiedenen Schränkchen und Schubladen alles, was eine solche Klinik braucht. Die elektrischen Apparate, wie Bohrmaschine, Warmwasserbereiter, Sterili­sator, Heizung, werden durch eine Kabelleitung an die ! Stromleitung angeschloffen; jede der angeschloffenen Schu­len hat für diesen Zweck besondere Steckdosen. Die Be­handlung beginnt bereits bei den Schulneulingen. Alle Halbjahre wiederholen sich Untersuchung und sofortige Be- i Handlung. Es ist klar, daß die Schulzahnpflege aus diese » Weise ganz andere Erfolge erzielen kann, als wenn nur in j

jl der Kreisstadt eine feste Schulzahnklinik besteht, die wegen i der weiten Entfernungen von vielen zahnkranken Land- S kindern nicht besucht wird.

S Kinderarbeit in Palästina

I k. Eine vor kurzem ergangene Verordnung, die die i industrielle Beschäftigung von Frauen und Kindern s in Palästina betrifft, gibt einen Acht-Stundentag für ? Knaben und Mädchen unter 16 Jahren, das Verbot der i Nachtarbeit für Frauen und Kinder und einen wöchent- ! lichen Ruhetag. Das Gesetz erstreckt sich nur auf industrieelle j Unternehmungen, während es den Kindern, die in der ? Landwirtschaft, im Hause oder im Laden usw. arbeiten,

! keinen Schutz gibt.

Schul-Tonfilm

k. In den amerikanischen Schulen wird jetzt der Ton­film als Unterrichtsmittel zur Anwendung gebracht. Die erste Tonfilmeinrichtung hat die Chester-County-Schule in Henderson erhalten. Die Einrichtung besteht aus Vorführ­maschine, Verstärkern, Lautsprecher und der beweglichen Bildfläche und ist in einem Saal mit 370 Sitzplätzen ein­gebaut.

k. Geburtenkontrolle. Die Führer der methodistischen Episkopalkirche in Newyork und Connecticut haben einen Beschluß angenommen, worin die Geburtenkontrolleim Interesse der Moral und der Wissenschaft" befürwortet wird.

Aus der Küche

k. Scheibengurken. Grüne Gurken werden, geschält oder ungeschält in 1 Zentimeter dicke Scheiben geschnitten. Aus 1 Liter schwachen, von Essenz bereiteten Einmachessig nimmt man 1 gehäuften Eßlöffel Salz, 12 gehäufte Eß­löffel Zucker, eine Handvoll grüne zerschnittene Dilldolden, eine Handvoll kleinwürfligen Meerrettig, einige kleine Zwiebeln, einige Eewürzkerne und Lorbeerblätter, kocht das alles mit den Eurkenscheiben (von denen man immer nur soviel hineinlegt, daß sie bequem darin Platz haben bei gelindem Feuer durch, ohne daß sie weich werden oder gar zerkochen, tut zuletzt noch alle Gurken in den Essig, kocht auf und füllt in schmale, hohe Töpfe, die mit einer Schiefer­platte beschwert und stark mit Salicylpulver bestreut wer­den. Sollten sich nach einiger Zeit Schimmelbläschen zei­gen, müssen die Gurken wieder durchgekocht werden.

k. Zähes Fleisch mürbe zu machen. Ein gutes Mittel, um zähes Fleisch mürbe zu machen, ist folgendes: Man gießt je nach der Menge des Fleisches einen Löffel bis ein halbes Weinglas voll Rum, Kognak oder dergleichen dazu. Nach einer Viertelstunde ist Geruch und Geschmack des Branntweins vollkommen verzogen, das Fleisch aber ist schön zart geworden und von gutem Wohlgeschmack.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig. Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig La»H-

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^ Wo keine Verkaufsstelle am Ort, beziehe man alle Schnitte

durch: Verlag Otto Beyer, Leipzig. Weststraße 72 .

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Die Mode bietet uns eine große Fülle von Stoffen und Farben für die kommende Wintersaison. Braun und Grün werden als Hauptfarben neben Schwarz und Weiß vorwiegen. Die Tweedstoffe, mit weißem Faden durchschösse», oder in mehreren Farben gesprenkelt, sind oft sehr locker und porös gewebt. Neu ist der Flamengatweed mit reizenden kleinen Mustern für einfache Teekleide^ die alle mit einer hübschen Halsgarnitur aus Pikee, Leinen, Georgette, schwarze» Samt oder Pelz geschmückt und durch einen nach oben gerückten Gürtel M-- saunnengehalten werden. Daneben aber hat man auch einfarbigen Warocaü» und Lindener Samt, der in Schwarz neuerdings mit türkissarbenem Besatz sammengestellt wird. Schwar­zes Tuch ergibt durch seine» seidigen Glanz schöne Effekte, wenn es in verschiedener Fa­denlage verarbeitet wird. Ans einem Rest des Kleidstoffes oder Samt fertigt man eine flotte Kappe zur Vervollstän­digung des Anzuges.

L 26 066. Schwarz-wei- Her Tweed ergibt das Tee­kleid, dessen Form für starke Figuren vorteilhaft ist. Geor­gettekragen mit übergeknöpf­ten Patten. Erfordert. 3,5V m Stoff, 130 cm breit. Beyer- Schnitte für 112 und 120 cm Oberweite zu je 1 Mark.

L 26 «09. Teekleid in schlanker Form aus Flamenga« trveed mit Faltenrock und schmalem Schalkragen. Er­forderlich 3,90 m Kleidstoff,

40 am Garniturstoff, je 100 am breit. Beyer-Schnitte 'für 96,

104 und 112 cm Oberweite zu je 1 Mark.

L 260L0. Geschickt ist die Linienführung an dem Kleide aus grünem Marocain mit Biesen und Knopfschmuck.

Erforderlich 4,50 m Kleid­stoff» 15 cm Garniturstoff, je 100 cm breit. Beyer-Schnitte für 104 und 112 cm Oberweite zu je 1 Mark.

IL 26 02S. Eingesetzte Aaltenteile erweitern das ju­gendliche Kleid aus braunem Marocain mit einer Kragen- garnitur aus weißer Wasch­seide. Erforderlich 2,60wStoff»

120 cm breit, 35 cm Seide, tzv cm breit. Beyer-Schnitte für 84 und 92 cm Oberweite S« je 1 Mark.

Zackend lenden bilden die Garnitur des Teekleides L 24 92S aus flaschengrüne«

Wollkrepp. Erforderlich 4,20«

Stoff, 100 cm breit. Beyer- Schnitte für 88, SS und 104«»

Oberwerte zu je 1 Mark.

Die Schnittmuster find durch die W. Rieker'sche Buchhandlung Altenstetg zu beziehen "WW