Herz, für viele und vieles sicher zu bejahen. Und darum wollen wir obwohl natürlich billige Preise und gute Qualität des Roggenbrotes die erste Voraussetzung für jede Roggenbrotpropaganda sind den Deutschen Land- wirlschaftsrar jetzt ruhig seine Werbung an alle diejenigen, die überhaupt so glücklich sind, sich satt essen zu können, aus- rufen lassen:Habt Roggen im Magen!" Eben, zwecks Sonne im Herzen!

Zur Statistik der bad. Landtagswahl

Die kürzlich vom Badischen Statistischen Landesamt veröffent­lichte Statistik über die Ergebnisse der Landtagswahl am 27. Oktober v. Js. gewährt einen interessanten Ueberblick über die örtliche Verteilung der volitischen Parteien und deren Stärke- verbältnisse in unserem Land. Keiner einzigen Partei ist es ge­lungen, in sämtlichen Gemeinden unseres Landes Stimmen auf sich zu vereinigen. Die Höchstzahl von Gemeinden, in denen für ein und dieselbe Partei wenn auch nur eine Stimme abgegeben worden ist, weist die Sozialdemokratie (1499 Gemeinden) auf) die Zentrumspartei bat in 1379, die Demokratische Partei in 1347, die Deutsche Volksvartei in 1278, die Deutschnationale Dolkspartei in 1157, die Kommunistische Partei in 1098, die Badische Bauern-Partei in 1989, die Nationalsozialisten in 1973 Gemeinden Stimmen erhalten. In gröberem Abstand folgen die übrigen Parteien: Die Reichspartei des deutschen Mittelstandes (818 Gemeinden) der Evangelische Volksdienst (755), die Christ­lich Soziale Reichspartei (721), die Volksrecht-Partei (349); au letzter Stelle stehen die Linken Kommunisten, die nur in 78 Gemeinden Anhänger aufzuweisen haben.

In 25 Gemeinden bat das Zentrum 1999 und mehr Stimmen erhalten; die Höchstzahl (18 289) entfällt auf die Stadt Mann­heim. Die Sozialdemokratie hat nur in 18 Gemeinden Stimmen von 1999 und mehr aufzuweisen, dafür bat sie aber in Mann­heim die Höchstzahl von 35 535 Stimmen erhalten. Für die Na­tionalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei sowie für die Demo­kratische Partei sind in je 8 Gemeinden 1999 und mehr Stim­men abgegeben worden, erstgenannte Partei hat in Karlsruhe mit 7751 Stimmen ihre Höchstzahl erhalten, die Demokratische Partei in Mannheim mir 6829. Die Kommunistische Partei weist 7 Gemeinden (mit einer Höchstzahl von 16 785 Stimmen in Mannheim) auf, die Deutsche Volkspartei ebenfalls 7 (mit ei­ner Höchstzahl von 14 343 Stimmen in Mannheim), die Reichs» oartei des Deutschen Mittelstandes 6 (mit einer Höchstzahl von 5771 in Mannheim); der Evangelische Volksdienst sowie die Deutschnationale Volkspartei je 5 Gemeinden mit 1999 und mehr Stimmen; auf die erstgenannte Partei sind in Mannheim 3591, auf die Deutschnationale Volkspartei in Pforzheim 3357 Stimmen entsallen. Zu erwähnen wäre noch die Volksrecht-Par- rei, die in 2 Gemeinden 1999 und mehr Stimmen erhalten hat, davon in Karlsruhe 1515.

: Afrikanische Gelrönke

Von Dr. Alfred Bäcker.

Das deutsche Volk, dessen Hauptgetränk das Bier wurde, das schon den alten Griechen und Aegyptern bekannt war, verfügt heute über das vollendeste und hygienisch einwandfreieste Brau- verfahren. Aber auch die afrikanischen Völker, die doch sonst in vieler Hinsicht eine recht primitive Lebensweise zeigen, verste­hen zu brauen und zu keltern zwar nach ihrer Art, aber doch erfolgreich und vielseitig. Die verschiedenen Arten von Palmen, Bananen, Hirse und dergl. bilden die Rohstoffe afrikanischer Getränke.

Daß der Palmwein aus dem Safte bereitet wird, der aus den abgeschnittenen Blütenstengeln der Oel- und Kokospalme her­vorquillt, ist bekannt; daß er wie Weib-Bier schmeckt, ist gleich­falls schon oft berichtet worden; ist er alt, so soll er auch an Lbamvagner erinnern. Es sei aber hier vor allem eine ander« Sorte von afrikanischen Getränken erwähnt, die man aus den Bananen gewinnt.

Die Banane, das Riejenkraut der Erd«, das bis zu fünf Me­tern hoch wird und meterlange Blätter treibt, wurde auch bei uns sehr bekannt; einige ihrer Arten kann man auch als Zier­gewächs auf unseren Rasenplätzen beobachten; sie schiebt bei uns hoch empor, trägt indessen keine Früchte, da hierzu unser Som­mer viel zu gemäßigt ist. Aber die gurkenähnlichen Früchte wer­den in fast allen deutschen Orten verkauft, und jeder kann sich an ihrem meblreichen Geschmack erfreuen, ohne durch die Wildnisse Afrikas wandern zu müssen. Aus diesen Früchten wird der heu­tige Wein und das heutige Bier des inneren Afrikas bereitet, welches alsPombe" in ganz Ostafrika und anderen Gegenden bekannt ist.

Wie es Lei uns viele Bierarten gibt, so kennt man auch in Afrika verschiedene Sorten dieses Hauptgetränkes. Alle aufzuzäh­len, wäre eine mühselige Arbeit. Wir ziehen es vor. unsere Leser in ein schönes Reich zu führen, dessen Erenzländer sich in dem Viktoriasee spiegeln, nach Uganda, wo die Menschen un­fern iroben Musensöhnen gar nicht philisterhaft Vorkommen würden, denn die Waganda haben eine ausgesprochene Studen- tenader. Sie baden eine alte tiefe Abneigung gegen das Was­sertrinken, und viele von ihnen rühmen sich, dab seit ihrer frü­hesten Jugend nicht ein Tropfen Wasser über ihre Lippen ge- kommen sei. Da sind wir also im richtigen Lande, um Bier­studien anzustellen. Wir übertreiben nicht. Als Einin Pascha nach Bubaga zuKaiser" Mtesa zog. schrieb er in sein Tage­buch: ,,s' ist die reine Bierfahrt, von Dorf zu Dorf oder viel­mehr von Biertopf zu Biertovf gebt der Marsch"

In einem solchen Lande ist die Brauerei im größten Schwung. Alles braut hier: Mann, Weib und Kind; und zwar unterschei­det man zwischen Bananenbier und Bananenwein.Mubisi", ein kühler Bananenwein, wird folgendermaßen bereitet: Ein grobes Loch wird in den Boden gegraben, mit Bananenblättern aus­gekleidet, mit unreifen Früchten gefüllt und mit Matten und Erde bedeckt gehalten, bis die Früchte ganzreif" geworden find. Die Bananen werden dann gespalten und mit feinem Heu vermischt in einen groben bootähnlichen Holztrog, der an einem Ende eine Abflubröhre bat. getan. Nach Beifügung von ein wenig Wasser wird das Ganze mit der Hand oder mir kur­zen Holzstäben durcheinander gemengt, dann der Trog mit Va- nanenblättern bedeckt, worauf die Mischung eine bis zwei Stun­den stehen bleibt. Nach Ablauf dieser Frist wird sie herausge­nommen und durch Grassiebe in grobe Flaschenkürbisse gegossen; Ne ist dann für den Gebrauch fertig und stellt ein süßes, nicht . b«rau,ch«ndes, angenehmes Getränk dar.

Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Läbt man diesenMubisi" drei Tage stehen, so macht er eine Gärung durch und bildet dann ein leicht säuerliches, erfrischen­des Getränk, das stark berauscht. Dieser Wein wird alsdann .Muenge" genannt. Zieht man ihn auf Flaschen ab und läbt diese, gut verkorkt, an einem kühlen Orte mehrere Monate ste­hen, so erhält man einen Schaumwein, der stark an Cham­pagner gemahnt.

Aus demMubisi", der Hauvtsorte, läbt sich aber noch mehr machen. Setzt man ihm eine gröbere oder kleinere Menge gekoch­ter Hirse hinzu, läbt die Mischung in groben irdenen Töpfen zwei bis drei Tage stehen, wobei man sie von Zeit zu Zeit um­rührt, so entwickelt sich ein Bier, das, je nach dem Verhältnis des Hirsenzusatzes, mehr oder weniger berauschend wirkt. Auf Lager" werden diese Getränke nicht bereitet; sie werden gleich verbraucht.

Für gewöhnlich werden weitere Stoffe, die etwa den Geschmack ändern sollen, zu keinem dieser Getränke hinzugefügt. Ausnah­men gibt es überall, undKaiser" Mtesa erlaubte sie seinem Leibarzt, dem einstigen Missionsarzt Dr. Felkin, einem Freunde Emins. Dieser gab dem Mtesa eines Tages zwei Flaschen, deren «ine ein Wasser zum Abwaschen enthielt, und sagte ihm aus­drücklich, dab es nur äußerlich anzuwenden sei. Daraus ging der Arzt nach Hause. Da kam ihm ein Page mit einem Kruge Bananenwein nachgelaufen. DerDoktor!" solle den Wein ver­suchen, richtete er aus, und ihm mitteilen, ob der Kaiser den Wein trinken dürfe. DerDoktori" kostete, sein Begleiter, ein Missionar, trank den Rest aus, und die Erlaubnis wurde dem Herrscher erteilt, da es eine leichte Weinsorte war. Aber dem Missionar bekam der Trunk schlecht, er hatte einen Anfall von Seekrankheit zu überstehen, denn Mtesa barte das Waschwasser i« den Wein getan, um zu erfahren, ob es auch innerlich wirke

MM

Der neue Staatssekretär im Auswärtigen Amt

Dr. Bernhard von Bülow wurde zum Staatssekretär im Aus­wärtigen Amte ernannt.

Der neue Nuntius beim Reichspräsidenten.

SMS

AUS »ein

Anklaseerhebung gegen die Gebrüder Satz Berlin, 6. Mai. Die Staatsanwaltschaft bat heule gegen di« Brüder Franz und Erich Saß Anklage wegen versuchten schwe­ren Diebstahls erhoben. Die Angeklagten bleiben weiter in Haft.

Freispruch im Nevisionsvrozeb des Ummendorfer Eisenbahnunglücks

Ravensburg, 6. Mai. Nach sreieinhalbtägiger Verhandlungs­dauer wurde durch die Revisionsinstanzen der Lokomotivführer Albert Magg, dem zur Last gelegt worden war, daß er das am 23. Juni 1928 an der Babnhofsausfahrt Ummendorf entstandene Eisenbahnunglück infolge zu schnellen Fahrens verursacht habe, freigesprochen. Die Kosten des Verfahrens werden der Staats­kasse auferlegt. Magg war in der Verhandlung der ersten In­stanz am 31. Mai 1929 zu 2 Monaten Gefängnis verurteilt wor­den. Das Gericht ist in seiner Begründung zu der Ueberzeugung gekommen, dab nicht nachgewiesen werden kann, dab Magg mit zu einer hoben Geschwindigkeit in die Ablenkungsweiche einge- fahren ist. Der von den Sachverständigen der Reichsbahn als absolutes Beweismittel herangezogene Geschwindigkeitsmesser Haushälter", wurde vom Gerichr nicht anerkannt, da sich in der Praxis sehr starke Mängel geltend machen. Eigenartig be­rührtes. daß diesen Avvarat nur mehr Sie Reichsbabndirektio- nen Stuttgart und Dresden benützen, während in sämtlichen an­deren Reichsbahndirektionen der Apparat abgeschant wurde, weil er zuviel Unzuträglichkeiten im Gefolge hat. Da das Ge­richt sich nicht von der Schuld des Angeklagten überzeugen konnte, mutzte die Freisprechung erfolgen. Das Unglück selbst wrrd nicht auf den ursprünglich von der Bevölkerung vermuteten schlechten Eleisoberbau zurückgekührt, sondern man nimmt an, dab irgend welche nicht erklärliche physikalische und materielle Momente das Unglück in erster Linie bedingt haben.

Nr. 106

Buntes Merlei

Eine Statistik des Elends

Das Statistische Reichsamt veröffentlicht eine ziemlich genaue Ausstellung über die Zahl der Gebrechlichen. Im ganzen deut­schen Reiche mit Ausnahme Württembergs und des Saarge­biets wurden insgesamt 677 898 Gebrechliche gezählt. Auf je 19 999 Einwohner entfallen demnach 133,3 Krüppel. Von ihnen waren

männlich

blind 18 242

taubstumm und ertaubt 22 393 körperlich-gebrechlich 292 125

geistig-gebrechlich 119 316

Mitgezählt sind nämlich 2411 Kriegsblinde, 833 Kriegstaub­stumme und -ertaubte, 132 939 kriegsdienstbeschädigte körperlich Gebrechliche und 6393 kriegsdtenstbeschädigte geistig Gebrechliche.

Wann war die Sintflut?

Aus den Zuschriften der Steintafeln, die bei der alten Stabt Kisch gefunden wurden, hofft man, die Sintflut zeitlich festlegen zu können, durch die nach der Bibel alle Lebewesen vernichtet wurden, mit Ausnahme derjenigen, die sich in die Arche Noah gerettet hatten. Die Funde wurden von der Expedition des Field-Museums und der Universität Oxford in Mesopotamien gemacht, wo die Forscher seit sieben Jahren in der Umgegend von Kisch Ausgrabungen ausführten. Die jüngste, bedeutungs­volle Entdeckung besteht nach dem Bericht des Leiters der Ex­pedition aus einer Zahl beschriebener Steintafeln, aus denen man näheres über den Zeitpunkt der Sintflut zu erfahren hofft. Sie wurden in der Tiefe der niederen Schichten der Triimm« von Kisch gefunden, wo im vergangenen Jahr Spuren der Wir­kung der Flut gefunden wurden, die im wesentlichen den bib­lischen Bericht bestätigen. Die Tafeln werden jetzt von Professor Stephen Langdon von der Universität Oxford, einem bekannte» Archäologen, entziffert. Auch wenn sich die Annahme nicht be­stätigen sollte, so wird doch Professor Langdon durch vergleichende .Studien der Formen der Schriftzeichen in der Lage sein, dieses Datum wenigstens annähernd bestimmen zu können.

Präsident Wilsons Liebesgeschichte ^

! Vor einiger Zeit starb der bekannte amerikanische Geschäfts­mann und Politiker Ferdinand W. Peck auf seinem Landgut in Connecticut. Amerikanische Blätter erzählen, daß Präsident' Wilson ein Rivale des Verstorbenen gewesen ist. Allerdings nicht auf dem Gebiete der Politik, sondern in einer Liebes­geschichte. Peck war seinerzeit aktiver Führer der demokratischen Partei gewesen, ging aber aus persönlicher Antipathie gegen- Wilson zu den Republikanern über. Heute wird die Antipathie! Pecks auf folgende Weise erklärt. Kurz vor der Präsidentenwahl im Jahre 1912 reiste Wilson, damals Gouverneur von New» Jersey, nach einer anstrengenden Wahlkampagne nach Bermuda um sich dort auszuruhen. Sein Parteifreund, Ferdinand Pecks' lud Wilson ein, in seiner Villa zu wohnen. Der gastfreundliche Villenbesitzer mutzte bald nach der Ankunft Wilsons geschäftlich verreisen. Wilson, der ein großer Damenfreund war, blieb allst» in der Villa mit der reizenden Frau seines Freundes. Zwischen den beiden soll sich ein Liebesverhältnis entwickelt haben. Nach* - der Abreise Wilsons entstand ein eifriger Briefwechsel zwischen ihm und Frau Peck. Eines Tages erbrach Peck einen Brief, seines Freundes, der an Frau Peck adressiert war, und erfühlt dadurch die bittere Wahrheit. Ilm einen öffentlichen SkandA M vermeiden, zog der gekränkte Ehemann es vor, zu schweige^ brach aber jede Verbindung mit Wilson ab und ging zu eimw anderen politischen Partei über. Der Treubruch Wilsons soll a« Peck einen niederschmetternden Eindruck gemacht haben. Den R^ seines Lebens verbrachte er einsam auf seinem Landgut.

Leben in hundert Jahren ^

Der bekannte englische Politiker und Schriftsteller Lord Bir-s kenhead hat soeben ein Buch erscheinen lassen, das den TiteK Im Jahre 2939" trägt und sich mit dem Leben in hundert Jah­ren beschäftigt. Wie so viele andere Utopisten ist Birkenhead da-' von überzeugt, daß die Erfindung einer synthetischen Nahrung eine vollständige Umwälzung des sozialen Lebens mit sich brin­gen wird. Mit der Eröffnung der ersten Fabrik von synthetische« Lebensmitteln werden die Preise der natürlichen Lebensmittel einen katastrophalen Preissturz erfahren, und die Landwirtschaft wird zerstört sein. Die synthetischen Lebensmittel werden schmackhafter, billiger und abwechslungsreicher sein als die na­türlichen Nährstoffe. Im Jahre 2939 wird man synthetisches Brot, Zucker und Gemüse billiger kaufen können als beute eins Schrippe. Die Luftgeschwindigkeit wird 1999 Kilometer pro Stunde erreichen. Naturkräfte, die heute schlummern, weichen der Menschheit dienen. Vor allem riesige Wasserfälle in den Himalayas werden Riesenwerke in Betrieb setzen. Eine ange­nehme Errungenschaft wird die Vernichtung von Rub, Schmutz ! und Lärm sein. Koblenheizung wird aufhören, Rauch wird zu einer unbekannten Erscheinung werden und Fabriken sowie Groß- und Betriebswerke werden sauber sein wie Sanatorien. Riesige Maschinen werden sich ohne jegliches Geräusch bewegen. Die menschliche Arbeit wird zu einem Minumum zusammen­schrumpfen und wahrscheinlich werden in hundert Jahren die Menschen nur eine Stunde in zwei Wochen zu arbeiten brauchen. Griechische Hygiene

Daß die hygienischen Zustände in Griechenland viel zu wün­schen übrig lassen, dürfte als allgemein bekannt sein. Es ist kein besonderes Vergnügen, eine Nacht in einem griechischen Hotel zuzubringen. Von Wanzen wird man einfach aufgefressen. Beim Besuche eines griechischen Restaurants mittlerer Klasse empfin- met mancher hygienische Bedenken; denn das Geschirr wird ent­weder garnicht oder sehr wenig abgewaschen. Ungeziefer in der Wäsche ist eine alltägliche Erscheinung. Was sich aber die Ver­waltung eines Krankenhauses in Athen vor kurzem geleistet hatte, überschreitet sogar das Mab des in Griechenland Erlaub­ten auf dem Gebiete des Schmutzes. Die ganze Stadt ist em­pört über die Zustände im Krankenhaus, die nicht weniger als 49 Kindern das Augenlicht gekostet haben. In einer Abteilung des Krankenhauses im Stadtteil Kessarion befanden sich 40 Kinder, die an verschiedenen, zum Teil sehr harmlosen Augen­krankheiten litten. Die Kinder wurden scheinbar von Aerzten, die erwachsene Augenkranke behandelten, angesteckt und erblin- deten im Laufe von wenigen Tagen. Die Untersuchung ergo» geradezu haarsträubende Zustände im Krankenhaus. Die Schul- digen werden selbstverständlich zur Verantwortung gezogen. Man dürfte hoffen, daß dieser schreckliche Fall eine Warnung sein wird und eine gründliche Revidierung der hygienischen Zu­stände, in der griechischen Sauvtstadt nack fick, ziehen wird.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altenstetg.

Verantwortlicher Schriftleiter: Erwin Vollmer.

weiblich zusammen 13 313 315SS

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