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Schwarzwälder TageszeitungAus den Tannen"

Nr. 98

keu, von den amerikanischen Gefängnissen, Sie immer als vor­bildlich hingestellt wurden, viel lernen zu können. Zahlreiche Studienreisen wurden unternommen; aber bei näherem Zu­sehen ergab sich, dah die amerikanischen Strafanstalten fast überall veraltet und auch in ihrer Organisation oftmals völlig rückständig sind

In der letzten Zeit verging kaum eine Woche, in ver nicht iu spaltenlangen Berichten von Meutereien und Schießereien ^ in amerikanischen Gefängnissen, Revolten und Ueberfällen aus ! Wärter die Rede ist. Immer mutzten Truppen zu Hilfe ge­rufen werden, bis nach blutigen Schlachten unter Anwendung von Maschinengewehren dieRuhe" und Ordnung wiederher­gestellt war. Man erinnert sich noch der furchtbaren Meuterei, die jemals stattfand. Im Dezember vorigen Jahres gab es bei einem Aufstand im Reuyorker Staatsgefängnis in Äuburn zahlreiche Tote und Verwundete. Jetzt lenkt die furchtbare Vraudkatastrophe im Zuchthaus von Ohio in Columbus, di» bisher 300 Todesopfer forderte, erneut die Aufmerksamkeit der l ganzen zivilisierten Welt auf die Zustände in amerikanischen > Gefängnissen. Wie bei den früheren Meutereien war auch bei s dieser Brandkatastrophe die unerhörte Ueberfüllung der ver­alteten Eefängnisräume mit Gefangenen die Ursache für den schrecklichen Umfang der Katastrophe. Das Zuchthaus von Ohio ! beherbergt 5000 Gefangene, obwohl es nur für 2000 bestimmt ! war. Es ist ganz selbstverständlich, datz unter solchen llmstän- i den nicht nur der Strafzweck, die Gefangenen zu besserem Leben zu erziehen, völlig unmöglich ist, sondern man mutz sich auch wundern, datz nicht noch eine viel größere Anzahl von Sträs- . lingen in den Flammen umgekommen ist oder bei dem Versuch, die günstige Gelegenheit zur Flucht zu benutzen, vom Maschinen­gewehrfeuer der rasch alarmierten Staatstruppen niedergestreckt wurde.

In den amerikanischen Gefängnissen sitzen jährlich im Durch­schnitt etwa 100 000 Gefangene. Diese Zahl ist verhältnismäßig niedrig, wenn man bedenkt, datz in demglücklichen" Amerika jährlich allein 10 000 Morde geschehen. Immerhin hat sich m den letzten 28 Jahren die Zahl der Gefängnisinsassen ver­doppelt, aber auch diese Zahl ist niedrig, wenn man den Be­völkerungszuwachs in den letzten 25 Jahren bedenkt und be­rücksichtigt, datz in der letzten Zeit seit der Einführung der Prohibition die Zahl der mit dem Alkoholverbot im Zusammen­hang stehenden Verbrechen rapide gewachsen ist. Es ist bezeich­nend, dah Provinzen wie Nevada, Kansas und das sonnige Kalifornien prozentual die meisten Verbrechen haben, während die geringste Zahl auf di- ..Negerprovinz" South Carolina entfällt.

Mit der Ausdehnung der Kriminalität hat der Ausbau und die Modernisierung der alten Strafanstalten nicht Schritt ge­halten. Lediglich Sing-Sing ist einigermatzen modern, die ^ meisten übrigen Strafgefängnisse sind, wie Professor Liepmann, der berühmte Strafrechtswissenschaftler, ausführte,museums- ! reis". Sie sind nicht nur Jahrhunderte alt und den veränderten ^ Verhältnissen nicht mehr angepatzt, sondern vor allem zu kleip, s uin die Strafgefangenen zu beschäftigen und dadurch abzulenken. Durch die veraltete Anlage wird vor allem eine wirksame Kon­trolle unmöglich gemacht. Nur dadurch ist es verständlich, datz :

Waffenhandel und Waffenschmuggel in den amerikanischen Ge- !

» fängnissen blühen und Hamit die Vorbedingung für bewaffnetest ! Widerstand geschaffen wird. Von den Zuständen kann man sich eine Vorstellung machen, wenn man hört, datz Tausende, «M Gefangenen auf den Korridor«! und in irgend welchen Ecken und Winkeln schlafen müssen, weil die Zellenräume nicht aus­reichen.

An der Ueberfüllung der amerikanischen Gefängnisse trägÄ zum Teil auch die nach unserer Auffassung rückständigen Gesetze die Schuld. Auch bei uns wird der rückfällige Verbrecher im >

allgemeinen schwerer bestraft als der, der zum erstenmal mit !

dem Strafgesetz in Konflikt kommt. Die amerikanischen Richter ! sind jedoch in der letzten Zeit immer mehr dazu gelangt, durch? > Verhängung langer Freiheitsstrafen abzuschrecken. In Neuyork gibt es ein Gesetz, nach dem jeder, der zum viertenmal bestraft ^ wird, zum Tode verurteilt werden mutz, auch wenn es sich nur um ein geringfügiges Delikt, einen Apfeldiebstahl oder Schmuggel? mit einer Flasche Sekt handelt. Bei solchen Urteilen ist es kekn Wunder, datz man nicht mehr weih, wohin mit den zu lebens­länglichem Zuchthaus Begnadigten. Der amerikanischen Regio- rung wird nichts anderes übrig bleiben, als endlich neue Ge­fängnisse zu bauen oder für eine humanere Justiz durch bessere Gesetze zu sorgen. Erst dann werden die Katastrophe» und Meu­tereien in amerikanischen Strafanstalten aufhören.

Weitere Einzelheiten vom Brande der Strafanstalt in Columbus

Columbus, 2. April. Nach den letzten Feststellungen sind bei dem Brande des hiesigen Zuchthauses 317 Personen «ms Leben gekommen. In den Ruinen des vom Feuer zerstörten Zellenblocks ! flammte abermals ein Brand auf, konnte jedoch alsbald ge- ! löscht werden, llbeer die Schreckensszenen beim gestrigen Brande i werden noch weitere Einzelheiten gemeldet. Sträflinge rüsteten sich mit Seilen, Aexten und Hämmern aus und beteiligten sich heldenmütig an dem Rettungswerk inmitten des Flammen­meeres. Wie Augenzeugen berichteten, warf beispielsweise ein strafgefangener Neger ein Seil in das Zellenfenster eines hilfe- rufenden Sträflings, kletterte an dem Seil hinauf und zertrüm­merte die Eisentür. Eine der grauenhaftesten Einzelvbasen bei dem Brande war die, wie eine Gruppe von 60 Strafgefangenen des oberen Stockwerks schreiend in den Flammen umkam, wäh­rend die Wärter verzweifelte Vefreiungsversuche machten.

Wie ergänzend gemeldet wird, befinden sich unter den Toten der Brandkatastrophe im hiesigen Zuchthaus mehr als 20 Mör­der, die zu lebenslänglichen Freiheitsstrafen verurteilt waren. Beinahe alle 317 Opfer hatten lange Freiheitsstrafen zu ver­büßen, größtenteils wesen Raubes oder Einbruchs. Die Straf­anstalt war genau vor hundert Jahren erbaut worden. Während bereitseine Kommission des Staates Ohio hier eingetroffen ist, umfestzustellen, wie das Feuer entstanden ist, und warum die Gefangenen nicht rechtzeitig aus ihren Zellen gelassen wur- > den, haben sich die Vundesbehörden in Washington angesichts j

der allgemeinen Entrüstung über die Katastrophe veranlaßt ge- s

sehen, ebenfalls eine Untersuchungskommission an Ort und Stelle ! zu entienden. !

Erklärlich

A. :Infolge meiner Krankheit leide ich an gräßlicher Schlaflosigkeit."

B. :Trösten Sie sich mit mir!"

A. :Sind Sie auch krank?".

B. :Das nicht. Aber am Tage besohle ich Schuhe, und nachts bin ich Nachtwächter."

Löjchmittel erlassen. In das Jabr 1827 fällt die erste Regelung j des Mobilaroerficherungswesens. !

Im Jahr 1806 bildete sich in Ulm, im Jabr 1826 in Reutlin­gen und im Jahr 1832 in Gmünd eine militärisch organisierte Rettungsgesellschaft bei Feuersgefahr. Die erste freiw, Feuer­wehr wurde im Mai 1847 in Seilbronn ins Leben gerufen. Die­ser diente die im Jahr 1841 in Meißen in Sachsen gesriindere freiw. Feuerwehr zum Vorbild. Im gleichen Jahre folgten so­dann noch Ulm, Hall, Reutlingen, Eßlingen, Tübingen. Im I Jahr 1852 erfolgte die Gründung der freiw. Feuerwehr Stutt- s gart. ^

Gleichzeitig mit der Errichtung der ersten Deutschen freiw. , Feuerwehren finden wir die Anfänge der deutschen Berufsfeuer- s wehren, die älteste Berussfeuerwehr Deutschlands ist die im Jahr 1851 gegründete Berliner Berufsfeuerwehr.

Im Jahr 1853 fand die erste Feuerwehrversammlung in Plo­chingen statt, an der sich 10 würti. Feuerwehren beteiligten (Ell- wangen, Eßlingen, Göppingen, Heilbronn, Kirchheim, Reutlin­gen, Schorndorf, Stuttgart, Tübingen und Ulm). Diese Tagung bildete die erste Feuerwehrversammlung in Deutschland über­haupt und kann deshalb als der erste deutsche Feuerwebrtag be­zeichnet werden. Schon im Jahr 1854 fand die nächste Feuer­wehrversammlung in Ulm statt, an der 20 Feuerwehren, darun­ter auch solche aus dem Reiche, teilnahmen.

Im Jabr 1863 wurde in Stuttgart ein Landesieuerwedrver- band gegründet und ein Landesfeuerwehrausschuß gewählt. Die- l sem gehörten Männer an wie Magirus, der damalige Feuer­wehrkommandant von Ulm und der Begründer der bekannten Weltfirma für die Herstellung von Feuerlöschgeräten, Oberamts­baumeister Eroßmann-Neuenbürg, der im Jahr 1872 zum Lan- vesseuerlöschinsoektor ernannt wurde, und Tritschler, der Kom­mandant von Stuttgart, Professor der Architektur am Polyrech- ? nikum, sowie Buhl, der Kommandant der Freiw. Feuerwehr » Gmünd, der Erfinder der Stockleiter (Hakenleiter), sowie der z Dachleiter. ^

Im Jahr 1866 wurde die Zentralkasse zur Förderung des s Feuerlöschwesens ins Leben gerufen. >

Die von Oberstudienrat Dr. Kapff seit dem Jahre 1860 in ) Stuttgart herausgegebene Deutsche Feuerwebrzeitung war lange j

die einzige Feuerwehrzeitung, die in Deutschland erschien. i

Außer der Bildung von organisierten Feuerwehren und der s Vervollkommnung der Lösch- und Rettungsgeräte wurde ganz s besonders durch die Erbauung von Hochdruckwasserleitungen, die ! im zweiten Teil des vorigen Jahrhunderts einsetzte, die Mög- j lichkeit für eine erfolgreichere Brandbekämpfung geschaffen. Die 'z erste Wasserleitung mit Hydranten wurde in Württemberg im k Jahre 1862 in Stuttgart erbaut. Schon im Jabr 1865 wurde der » Ingenieur Ebmann, der mehrere Jahre in England und Ame- - rika im Wasserleitungsbau tätig war, den Gemeinden empfoh- s len. Im Jahr 1869 wurde er zum Staatstechniker für das öf- ! fentliche Wasserversorgungswejen ernannt; im Jabr 1876 be- ! standen bereits 96 Wasserversorgungsanlagen, heute dürften et- § wa 90 Prozent der Gesamtbevölkerung an Hochdruckwasferlcittn- ^ gen angeschlossen sein. z

M den delltschen SW j

Der deutsche Film hat, über seinen wirtschaftlichen Interessen- r kreis für die unmittelbar beteiligte Industrie und das Lichtspiel- t gewerbe hinaus, auch ein sehr wesentliches kulturelles Interesse, z Für das Inland sowohl, dem der Zelluloidstreifen Unterhaltung ? und Belehrung vermittelt, wie für das Ausland, wo der Film ; bis zu einem gewissen Grade im Sinne der Aufklärung und der ? gegenseitigen Annäherung zu wirken vermag. Die Lage auf dem r Filmmarkt und die Zukunftsaussichten des deutschen Films ver- ? dienen mithin allgemeines Interesse. ^

Seit Jahren ist nun, in wechselnden Formen, eine Filmkrise t bei uns festzustellen. Aehnlich wie aus anderen wirtschaftlichen z Gebieten, etwa in der Agrarproduktion, stellt die Krise in Deutsch- i land einen Ausschnitt aus der internationalen, insbesondere der ! europäischen Filmkrise, dar. Die Herstellung von Filmen und der i Filmverleih stagnieren. Die Produktionszisfern der letzten neun s Jahre sind beweiskräftig. Wurden im Jahre 1921 646 deutsche i Spielfilme von 836,0 Kilometer Länge, im Jahre 1922 474 Spiel- 1 filme von 604,0 Kilometer Länge hergestellt, so sank die Ziffer ! im Jahre 1926 auf 185 Spielfilme von 426,7 Kilometer, <928 auf 224 Spielfilme von 556,7 Kilometer, 1929 schließlich aus 182 Spielfilme vön 438,7 Kilometer Länge. (In der Ziffer für 1929 find enthalten: 8 Tonfilme von 21,3 Kilometer Länge.) Die starke Vorbelastung der Produktion, die Hemmungen des Ab­satzes im In- und Ausland, die mannigfachen Schwierigkeiten der Lichtspieltheater und neuerdings die Einführung der Ton- s und Sprechfilme haben die kritische Lage in der deutschen Film- ! Industrie verschärft. l

Der Tonfilm ist zwar, wenn nicht alle Anzeichen trügen, im ^ Begriff, sich durchzusetzen. Langsam, aber stetig steigt die An- z zahl der Kinos, die der unverkennbaren Geschmacksrichtung k des Publikums folgend sich von der Vorführung stummer ! Filme umstellen auf die Wiedergabe von Tonfilmen. Es gibt in j Deutschland über 5000 Lichtspielhäuser, allerdings von sehr ver- , schiedenartigen Erötzenverhältnissen. Nach der Feststellung der I Berliner Industrie- und Handelskammer sind zurzeit rund 460 ^ Theater mit Tonfilm-Apparaturen versehen. Im Herbst dieses j Jahres glaubt man mit etwa 900 Tonfilmtheatern rechnen zu i Wunen. So betrachtet, hat der Tonfilm auf der ganzen Linie > gesiegt, trotz der immer noch sehr erheblichen Kosten, die die Be- S schaffung der Apparaturen erfordert. Das wahre Bild der Sach- - läge aber ergibt sich, wenn der Bericht der Berliner Industrie- « und Handelskammer weiter feststellt, die Filmerzeugung leide z darunter, datz die Herstellungskosten noch nicht fest zu berechnen I feien; datz die Zahl der vorhandenen Tonfilmtheater im Inland ! noch zu klein und die Absatzfähigkeit von deutschen Tonfilmen im Auslande infolge von Patent- und Sprachschwierigkeiten ge­hemmt sei. Von 24 vorhandenen Filmateliers waren im März dieses Jahres nur 16 beschäftigt, 8 standen leer.

Der Auslandsabsatz ist für die deutsche Filmindustrie von weitgehender Bedeutung, Der inländische Absatz erbringt in sehr vielen Fällen nicht die erforderliche Rentabilität, mitunter deckt er nicht einmal die Herstellungskosten. Das Problem, wie man dem deutschen Film den Weg über die Erenzne öffnet, wird in den kommenden Jahren immer dringlicher zur Lösung gestellt werden. Aber gerade hier hat der Sprechfilm, je mehr er sich anschickt, den stummen Film zu verdrängen, ein neues ! Moment der Unsicherheit heraufbeschworen. Der deutsche Ton- ! film, so hochwertige Erzeugnisse er in der letzten Zeit hervor- ; gebracht hat, beschreitet neues Gebiet, wenn er sich das Ausland > zu erobern versucht. Die deutsche Sprache bedeutet uaturgemütz «

ein Hindernis, und bei den in letzter Zeit in Deutschland her­gestellten fremdsprachigen Tonfilmversionen hat die Praxis noch nicht eindeutig ergeben, inwieweit sie dem Ausland zugänglich zu machen sind. Diese Unsicherheit in der Filmherstellung und im Filmoertneb hat übrigens zur Folge, datz die ohnedies ^be­stehende Tendenz zur Vertrustung und ;>, internationalen In­teressengemeinschaften gefördert wird.

Bon -er Weltbank

Die vier Veamtenklassen und die Geschäftsverteilung Nach den Beschlüssen über die innere Ordnung der inter­nationalen Bank gibt es vier Klassen im Personal. Die erste Klasse wird gebildet vom Verwaltungspräsidenten Mac Garrah und dessen Stellvertreter Fraser, die zweite Klasse aus dem Generaldirektor Quosnay und dessen Stellvertreter, Reichsbank­direktor Hülse. Dem Generaldirektor untersteht das General­sekretariat, die Buchhaltung sowie die noch nicht eingerichtete Abteilung für die Beziehungen zu den verschiedenen Noten­banken. Unter dem Generaldirektor befindet sich gleichsam als »ritte Klass», der übrigens auch Sie Abteilungsleiter angehorcn, Generalsekretär Pilotti, dem die sogenannteTrustee"-Abteilu!lg unterstellt ist, die sämtliche Entschädigungsfragen behandelt. Di­rektor Hülse untersteht die Abteilung für Kapitalanlage, dis insofern große Bedeutung hat, als die Bank rund 1000 Mil­lionen Franken unterzubringen haben wird. In die vierte Klasse werden sämtliche übrigen Angestellten der Bank eingereiht, Hülse ist überdies Vorsteher der Wechselabteilung und über­wacht die Umwandlung von einer Valuta in die andere.

Die Verwaltungsratsmitglieder sind auf drei Jahre gewählt und jeweils wieder wählbar. Die Dauer der Amtsbefugnisse des Generaldirektors uns der übrigen hohen Beamten wird später durch besondere Verträge festgesetzt werden. Weitere Mit­glieder des Berwaltungsrats werden in einer späteren Sitzung gewählt werden, sobald die in Frage kommenden Länder sich am Aktienkapital der Bank beteiligt haben.

Hülse, der stellvertretende Generaldirektor Der zum Stellvertreter des Generaldirektors gewählte Reichs­bankdirektor Ernst Hülse, geboren 1881, steht seit 1906 im Dienste der Reichsbank. Nach längerer Tätigkeit im Provinzdienst kam er 1918 in die Statistische Abteilung der Reichsbank. Er wurde 1925 nach Hamburg versetzt als zweiter Vorstandsbeamter der Reichsbankhauptstelle daselbst und 1926 nach Berlin an die Stelle- eines Sachberichters beim Reichsbankdirektorium zurück- berufen. Er hat hier insbesondere die Reichsbank in der Be­ratungsstelle für Auslandskredite beim Reichsfinanzministeriun: vertreten, allgemeine kreditpolitische Fragen bearbeitet und an der Pflege der Zusammenarbeit der Zentralnotenbanken grö­ßeren Anteil genommen. In Baden-Baden und im Haag hat rr an den vorbereitenden Verhandlungen für die internationale Rank teilgenommen,

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UM

Merre Quesnav rum Genereldirektor der BIZ, gewLW.

Mc. Garrah zum Präsidenten der BIZ. gewählt.

Die amerikanische Brandkatastrophe

Unglaubliche Zustände in amerikanischen Gefängnissen

Von Sven Sve nsen

Wieder Zuchthaus-Katastrophe in Amerika! Hunderte von Strafgefangenen verbrennen bei lebendigem Leibe! Der Wär­ter kann den Etagenschlüssel nicht finden! Die Gefangenen von vier Zellenflugeln sind zum Tode verurteilt, weil das alte Gefängnis total verbaut und eine Flucht durch Rauch und Feuer unmöglich ist! Truppen werden durch Telegraph herbei­gerufen! Maschinengewehre müssen die Geretteten in Schach halten! Entsetzliche Panikszenen spielen sich ab! Todes­schreie und Alarmsirenen vermengen sich zu grauenerregendem Geheul! Diese Tragödie (und fast jede Woche gibt es Zucht­haus-Katastrophen) spielte sich in dem überzioilisierten Amerika dieser Tage ab.

Es hat Zeiten gegeben, in denen bei uns alles, was vo« drüben kam, als das Schönste und Veste der Welt geznciHe» wurde. Von diesem törichten und einseitige» Aberglaub«! ft»S> wir inzwischen längst geheilt. Auch unsere Strafanstalten gftuD»

Verantwortlicher Schriftletter: Erwin Vollmer.