Seite 2

Schwarzwäldee TageszeitungAus den Tannen*

Nr. 96

«er« auf franzöfischen Schlachtfeldern hätten in o»«fe« Zahr nur in sehr beschränktem Umfange stattgefuade«. Die

französischen Kameraden glauben, daß ein gemeinsamer Be­such von mehr als 250 deutschen Kriegsteilnehmern auf Schwierigkeiten stoßen würde. Der Bundesvorstand des Reichsbanners seinerseits will aber die Tausende von Ka­meraden, die sich bis jetzt zur Teilnahme gemeldet haben, nicht zurückweisen und hat es vorgezogen, die Fahrt für dieses Jahr abzusage«. Das Reichsbanner kann entsprechend dem Opfermut, dem Aktivitätswillen unserer Kameraden und der Eigenart seiner Idee zum propagieren nur dann und nur dort erscheinen, wo der Wille seiner Maßen durch die Zahl und Wucht seines Auftretens vor aller Welt sicht­bar wird. Wir arbeiten gemeinsam mit unseren Freunden in Frankreich weiter daran, die Voraussetzungen für ein Massentreffen ehemaliger Kriegsteilnehmer auf den fran­zösischen Schlachtfeldern zu schaffen.

Ankunft des päpstlichen Nuntius Berlin, 25. Avril. Der neue päpstliche Nuntius für Berlin, Cejaro Orsenigo. traf von Rom auf vem Potsdamer Bahnhof ein. Zu seiner Begrüßung hatten sich im Aufrrage der Reichs- regieiung der Chef des Protokolls, Erat Tattendach, und der Vatikanreferent, Legationsrat D. Klee u. a. eingesunden. Der Nuntius erwiderte auf die Begrüßungsansprache von Graf Tat- tenbach in geläufigem Deutsch.

Der verhinderte Mädchenhandel Berlin, 25. April. Frau Schmeling, deren Tanzunternevmen vor einigen Wochen so große Aufregung verursachte, als sie mit einer Schar tunger Damen vom Lehrter Bahnhof in Berlin nach Amerika abreiste, ist nunmehr mit ihrenSchützlingen" in Buenos Aires eingetroffen, doch haben die Einwanderungsbe- börden die Einreise nicht gestattet. Obwohl die Berliner Ar­tistenloge sich schon seinerzeit scharf gegen Frau Schmeling und ihr Unternehmen wandte, dar diese den Mut besessen, in einem Telegramm die Artistenloge um Fürsprache beim deutschen Mi­nisterium zu ersuchen. Selbstverständlich ist die Artistenloge hierauf überhaupt nicht eingegangen, und Frau Schmeling wird wohl oder übel mit ihrer Truppe wieder nach Deutschland zu­rückkehren müssen.

Vor der Englandfahrt desGraf Zeppelin" Friedrichshafen, 25. Avril. Nach einer mir Kapitän Lehmann gehabten Unterredung wird das Luftschiff Samstag früh 6 Uhr zu seiner Englandfahrt aufsteigen. Die Route führr über Basel. Besancon nach Paris, woselbst Post abgeworfen wird. Sodann fliegt bas Luftschiff in direkter Richtung über den Kanal nach London, wo es zwischen drei und vier Ubr erwartet wird, und wird nach einigen Schleifen über der Stadt den Luftschiffhafen Laröington anfliegen., der von London zirka 70 Kilometer ent- ferni ist. Die Landung in Cardington dürfte etwa zwischen 5 und 6 Uhr erfolgen. Der Ankermast wird dort nicht benützt werden, sondern das Luftschiff wird von der dortigen Halte- mannschaft während des etwa für zwei Stunden vorgesehenen Aufenthaltes festgehalten werden. Der Rückflug, für welchen bereits alle Plätze vergeben sind, wird vor Eintritt der Dun­kelheit gegen 8 Ubr abends angetreren werden. Die Landung in Friedrichshaften wird am Sonntag früh zwischen 7 und 8 Uhr zu erwarten sein.

Dr. Eckeners Ansprache im englischen Rundfunk London, 24. April. Dr. Eckener richtete in einer Rundfunkan- jvrache einen Appell an alle Länder zur Zusammenarbeit bei der Einrichtung regelmäßiger Transozeanluftschiffdienste. Er sagte u. a.: Es ist meine feste Ueberzeugung, daß wir innerhalb sehr kurzer Zeit Luftschiffe regelmäßig über die Ozeane reisen sehen werden. Es ist wesentlich für die erfolgreiche Entwicklung solcher Dienste, daß alle Länder Gelegenheiten für die Landun­gen und die Brennstoffversorgung der Luftschiffe schaffen. Dr. Eckener gab der Hoffnung Ausdruck, daß England einen wich­tigen Anteil an der Mithilfe zum Erfolge regelmäßiger Luft- schinreisen nehmen wird. Er nahm schließlich auch auf seinen Besuch beim Herzog von Bork Bezug und auf das Interesse, das dieser an den künftigen Flügen desGraf Zeppelin" gezeigt habe.

Hochzeitsfeier im Hause Mussolini Rom, 24. April. In der Pfarrkiche des Heiligen Josef fand die Trauung der Tochter des Regierungschefs, Edda Mussolini, m .'. dem Sobne des Verkebrsministers, Graf Galeazzo Crano di d .-.rtella, statt. Das diplomatische Corvs, Vertreter der leitenden Behörden wie der faschistischen Partei, sowie der römische Adel waren zu der Feier erschienen. Anschließend an die Trauung -and in der Villa Torlonia ein Frühstück im Familienkreise !att, nach dessen Beendigung die Vermählten im Aura die Hoch­zeitsreise antraten. Der König, die Königin und der Papst hat­ten Glückwunschdepeschen geschickt.

MWW

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 26. April 1930.

Amtliches. Der Staatspräsident hat eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Göppingen an der Hilfs­schule dem Hauptlehrer Dürrschnabel an der Herl- und Pflegeanstalt Mariaberg (Reutlingen) übertragen und den Regierungsassessor Dr. Max Graser beim Oberamt Ehingen zum Regierungsrat beim Oberamt Neuenburg ernannt.

Schulsparkassen. An die Heuer konfirmierten Schul- Sparer konnten im Ganzen von der Stadt. Sparkasse Alten- steig 1530 R.M. zurückbezahlt werden. Gewiß ein schöner Betrag, dessen Auszahlung wohl manchen Eltern reckst will­kommen kam. Während bei Einführung dieser Einrichtung,

deren erzieherischer Wert wohl nicht in Abrede gestellt wer­den kann, die Schulsparkasse bei den Schülern Interesse und bei der Lehrerschaft Unterstützung fand, muß seit eini­ger Zeit die Wahrnehmung gemacht werden, daß bei ein­zelnen Schulen die Einrichtung entweder gar nicht mehr oder nur ganz wenig gepflegt wird. Es wäre dankenswert, wenn sich die Lehrerschaft wieder zu freudigerer Mitarbeit entschließen könnte. Gerne stellt die Städt. Sparkaffe die erforderlichen Bücher und Formulare unentgeltlich zur Verfügung, auch ist sie jederzeit bereit, mit Rat und Tat an die Hand zu gehen.

Die Meisterprüfung haben nach einer Mitteilung der Handwerkskammer Reutlingen bestanden: Buchbinder: Reinhold Dengler, Wildberg; Damenschneiderin: Emma Schüttle, Nagold; Flaschner: Heinrich Müller, Altensteig; Korbmacher: Ernst Dumke, Nagold; Maler: I. Walz, Nagold; Maurer: Eugen Wohlleber, Nagold; Mechaniker: Friedrich Gutekunst, Haiterbach; Kart Gutekunst, Haiter- bach; Metzger: Fritz Tpeurer, Spielberg; Göttlich Wurster, Berneck; Sattler und Tapezier: Philipp Ottmar, Alten­steig; Schmied: Wilhelm Schneider, Spielberg; Schneider: Eugen Rähle, Nagold; Schreiner: Eottlieb Bauer, Ebhau- sen; Emil Vuz, Nagold; Ernst Maier, Nagold; Friedrich Mall, Ebhausen; Frist Mast, Egenhausen; Fritz Proß, Nagold; Fritz Renz, Emmingen; Eugen Schächinger, Em­mingen; Gottlob Schatz, Zselshausen; Hermann Schühle, Nagold; Martin Seeger, Ettmannsweiler; Friedrich Stahl, Effringen.

Geringe Abnahme des Schweinebestandes im Oberamts­bezirk Nagold. Der Schweinebestand in Württemberg ist von 519 709 Stück am 2. September 1929 über 547 673 St. am 2. Dezember 1929 auf 578 805 Stück bei der letzten Schweinezählung am 1. März 1930 gestiegen. Der nach den seitherigen Viehzählungen ermittelte höchste Bestand von 583672Stück aml. Dezember 1913 ist also nahezu wieder erreicht, wobei noch zu beachten ist, daß die Dezemberviehzählungen in der Regel den Maxi- malbestand an Schweinen angeben, da bei ihnen die der Hausschlachtung unterliegenden Schweine, die zu einem großen Teil im Dezember geschlachtet werden, noch mitge­zählt werden. Die Zunahme der Schweinezahl vom 2. De­zember 1929 auf 1. März 1930 ist eine ziemlich allgemeine. Zu der kleinen Zahl von Oberamtsbezirken, in denen ein geringfügiger Rückgang erfolgt ist, gehört auch der Bezirk Nagold.

Vom Weißen Sonntag. Am Weißen Sonntag, den 27. April, wie man den ersten Sonntag nach Ostern nennt, empfangen die katholischen Kinder die erste Kommunion. In den bayerischen Vorbergen reiten in manchen Orten die Bauern nach dem Gottesdienst hinaus vor das Dorf. Dort stecken sie kleine, angebrannte Holzspäne, die am Karsams- tag bei der Feuerweihe geweiht worden waren, in die Aecker, um den Segen des Himmels auf die Feldfrüchts herabzubitten. Für die Jäger bedeutet der Tag das Ende ver Schnepfenjagd, denn ein alter Weidmannsspruch lautet: Quasimodogeniti Halt Jäger, halt, jetzt brüten sie." In früheren Jahrzehnten war es in vielen Orten all­gemein der Brauch, am Weißen Sonntag Meth zu trinken. Zn München konnte man in früheren Zeiten die Bürgers­leute mit der weiblichen Jugend am Weißen Sonntag zum Schönhsits- und Stärketrunk in den alten Methgarten pil­gern sehen.

Freudenstadt, 26. April. Am heutigen Tage feiert Landrat Knapp in aller Frische seinen 60. Geburts­tag. Herr Landrat Knapp hat sich in der Zeit seiner Amtstätigkeit um den Bezirk sehr verdient gemacht und sich große Sympathien innerhalb und außerhalb des Be­zirkes erworben.

Freudenstadt, 25. April. Die hiesige Ortsgruppe des Württ. Schwarzwaldvereins hielt gestern Donnerstag abend im Gasthaus zumBären" ihre 39. jährliche Gene­ralversammlung ab, die von ihrem Vorstand, Stadtschult­heiß Dr. Blaicher, geleitet wurde. Nach der Begrüßung der Mitglieder gab er einen kurzen Rückblick auf die Ent­wicklung des Vereins während seines 45jährigen Bestehens und gedachte auch der im letzten Jahr verstorbenen fünf Mitglieder, die in der üblichen Weise geehrt wurden. So­dann verteilte er an fünf Mitglieder das Vereinsehren­zeichen für 25jährige treue Mitgliedschaft: Eemeinderat L. Frey, Fabrikant A. Geiger, E. Reinhardt zumHerzog Friedrich", Oberingenieur Rößger und Architekt A. Bacher. Der Kassenbericht des Vereinsrechners K. Stolz gab zu keinen Erinnerungen Anlaß und auch die Wahlen der Vorstandschaft und des Ausschusses waren durch Zuruf rasch erledigt. Der aufgestellte Wanderplan sieht wieder wie in den Vorjahren für jeden Monat der günstigen Jahres­zeit einen Ausflug vor, deren Reihe am nächsten Sonntag durch eine Fahrt ins Kinzigtal in die Kirschenblüte mit Wanderung von Kirnbach über Mosenmättle nach Schil- rach eröffnet wird. Der Hauptausflug mit Auto, der voriges Jahr aus den Hohen-Neuffen stattfand, ist Heuer in den südlichen Schwarzwald mit dem Endziel Freiburg ge­plant. Für die Ergänzung der Wegbezeichnung und die Wiederinstandsetzung der Orientierungstafeln wurden die nötigen Mittel verwilligt. Eemeinderat Frey dankte zum Schluß den Mitgliedern, der Vorstandschaft und des Aus­schusses für ihre Bemühungen um den Verein.

Freudenstadt, 25. April. (Umbau der Murgtalstraße.) An der Murgtalstraße herrscht seit einigen Wochen wieder lebhafter Straßenbaubetrieb. Die Erbreiterung der Fahr­bahn auf sechs Meter ist an zwei Strecken in Angriff ge­nommen. Nach der Erbreiterung sollen die Fahrbahnen sogenannte Dauerdecken bekommen, teils Kleinpflaster aus Granit, teils einen mit Teer und Asphalt gebundenen Schotterbelag. Nach Vollendung dieser Arbeiten wird an der 21 Kilometer langen württ. Murgtalstraße Freuden- stadt-Schönmünzach eine Strecke von rund 16V- Kilometer Länge in jeder Beziehung den Anforderungen des moder­nen Verkehrs angepaßt sein und im nächsten Jahr soll der Rest mit etwa 5 Kilometer Länge an die Reihe kommen. Dann wird die Straße Freudenstadt-Baiersbronn-Kloster-

reichenbach-Schönmünzach, landschaftliche Lage und beste Beschaffenheit zusammengenommen, eine der schönsten im ganzen Lande sein.

Freudenstadt, 24. April. (Glück im Stall!) Vor eini­gen Tagen hatte Landwirt Joh. Kneißler ganz besonderes Glück im Stall, eine Kuh brachte ihm drei gesunde und muntere Kälber zur Welt.

Freudenstadt, 25. April. (Ein Schwimmbad mit Tannenduft.) Nachdem der Höhenkurort Freudenstadt im vergangenen Jahre einen schönen Golfplatz nahe der Stadt in wundervoller Umgebung angelegt hat, wurde letzt ein Hallenschwimmbad angelegt, dessen Wasser regelmäßig einen Zusatz von Tannenduft-Extrakt erhält. Eine benach. barte Fabrik, die derartige Extrakte herstellt, liefert für das Schwimmbad auch das erforderliche warme Wasser. Infolge des Tannennadelzusatzes hat das Schwimmbad da» Aroma der Schwarzwaldwälder.

Besenfeld, 24. April. (Äuerhahnjagd.) Herr Graf Albert von Rechberg und Herr Baron von Fürstenberg, z. Zt. Gäste im HotelOberwiesenhof", haben gestern und heute drei prächtige Auerhähne erlegt.

Baiersbronn, 26. April. Morgen Sonntag, den 27. d. Mts., findet hier die Ortsvorsteherwahl statt. Der seit­herige Amtsinhaber, Schultheiß Berger, stellt sich zur Wiederwahl. Weitere Bewerbungen find bis heute nicht eingegangen.

Wildbad, 24. April. Am Sonntag, 4. Mai, wird hier das 25jährige Amtsjubiläum von Stadtschultheiß Bätzner gefeiert. Der Eemeinderat hält zu Ehren des Stadtvor­stands eine feierliche Sitzung, an die sich ein Festessen an­schließt. Abends treffen sich Gäste und Bürgerschaft zu einem gemütlichen Beisammensein in der Turn- und Fest­halle.

Stuttgart, 25. April. (Eenossenschaftstagua- gen.) Die 49. ordentliche Verbandsversammlung de» Württ. Landesverbands landwirtschaftlicher Genossenschaf­ten e. V., sowie die ordentliche Generalversammlung der Landw. Genossenschafts-Zentralkasse e.E.m.b.H. finden am Montag, 19. Mai 1930, im Gustav Siegle-Haus in Stutt» gart statt Professor Dr. Münsinger-Hohenheim spricht über Bauernnot und Bevölkerungsproblem".

Nürtingen. 25. April. (Neues Paketpostamt.) Die Reichspostdirektion beabsichtigt, ein neues Paketpostamts- gebäude zu erstellen. Nach längeren Verhandlungen hat sie sich entschlossen, von der Reichsbahnverwaltung das Ver­waltungsgebäude (das Bahnhofsgebäude) käuflich zu er­werben. Die Reichsbahn ist bereit, das Bahnhofsgelände käuflich abzutreten unter der Bedingung, daß ihr zu dem Bahnhofumbau aus dem Oberamtsbezirk ein zu 4 Prozent verzinsliches und binnen fünf Jahren nach Erstellung des Neubaues rückzahlbares Darlehen von über 100 000 RM. zur Verfügung gestellt wird. In anerkennenswerter Weise hat die Industrie 100 000 RM. Darlehen aufgebracht.

Heilbronn, 25. April. (Wieder ein gutes Wein­jahr.) Bei der Ludwigsschanze in der sog. Klinge beim Staufenberger Weg sind in einem Weinberg von Ernst Weinstock Weinmorcheln in großer Zahl gefunden worden, Var unter solche von ziemlicher Größe. Das zahlreiche Auf­treten der Weinmorchel wird bekanntlich von den Wein­gärtnern als ein Wahrzeichen für einen guten Jahrgang gedeutet. Möge es sich bewahrheiten!

Schwenningen a. N., 25. April. (Zur Stadtvor­st a n d s w a h l.) Der Tag der Bewerbervorstellung um die hiesige Stadtvorstandsstelle rückt immer näher, doch kann noch immer nicht endgültig gesagt werden, wie viele von den 31 Bewerbern am nächsten Sonntag erscheinen werden. Fest steht bis heute nur, daß es sechs Kandidaten sind, die bisher zugesagt haben, doch ist anzunehmen, daß sich dies« Zahl noch erhöhen wird.

Stammheim OA. Ludwigsburg, 25. April. (Nochimmer vermißt.) Ortsgeistlicher Pfarrer Gayler wird noch immer vermißt. Er ist seit 14. März abgängig und wurde zuletzt am 15. März auf dem Stuttgarter Schloßplatz ziem­lich verstört gesehen. Seither fehlt jede Spur von ihm.

Hauptversammlung des Ev. Pfarrvereins

Stuttgart, 28. Avril. Der württembergische Evangelische Pfarr- verein hielt heute seine diesjährige, außerordentlich stark be­suchte Hauvtversammlung im Herzog Christoph ab. Kirchenvrii- sident D. Wurm wies in feinsinnigen Worten auf die Proble­matik des Pfarramts hin, die aber die Freude an dem Dienst am Volk, der mit aller Wortverkündigung unlöslich verbunden ist und heute mehr denn je begehrt wird, nicht verderben soll. Den Geist der Gerechtigkeit und Liebe gilt es unbeirrt und ohne Furcht zu vertreten. Im Namen des Landeskirchentags grübt« sein Vorsitzender Generalstaatsanwalt Rocker, im Namen des ba­dischen Pfarrvereins Kirchenrat D. Nenner-Karlsruhe. Nach dem Rechenschaftsbericht und Geschäftsbericht des Vorsitzenden Stadtpfarrer Schnaufer-Etzlingen lenkte Prälat Dr. Hoffman» die Aufmerksamkeit auf das kommende Gustav-Adolf-Fest in Stuttgart.

Den Hauptteil der Verhandlungen nahm ein sehr gründliche! Vortrag von Dekan Dr. Sahn-Weikersheim über dieLiturgische Gestaltung der Abendmahlsfeier" ein. Wie der Hauptvortrag der letztiährigen Versammlung, so stellte auch dieser einen wert­vollen Beitrag für die im Gang befindliche Revision des Kir­chenbuches dar. Der Redner betonte unter Verwertung des ur- christlichen, altkirchlichen und lutherischen Erbgutes vor alle« wieder den ursprünglichen Sinn der Abendmablsseier als Danl und Anbetung in der Gemeinschaft und trat für die Aushebung der engen Verbindung von Beichte und Abendmahl sowie siir Vermehrung selbständiger Beicht- und Abendmahlsfeiern ern. Jn der lebhaften Anssprache kamen auch Widerspruch und Er­gänzungen rum Wort.

Nach vierstündiger Besprechung gab Prof. Dr. Gonier-Berlin. der Vorsitzende des Deutschen Vereins sssen den Altoholismus,