Setter
Schrvarzwalder Tageszeitung „Aus de« Tannen-
Nr. 61
Regelung Ler Frage -er Verwendung mlUtarqcyer weoauoe m, eanr Deutschland, also auch für das besetzte Gebiet. Die jetzt «och bestehenden Anlagen sollen zunächst von uns einer zivile« Verwendung zugetührt werden. Erst wenn dies bis Ende 18A nicht gelungen ist, würde eine Zerstörung in Frage kommen. I« dem Moment der Freigabe gehen die Anlagen in den Besitz de» Reichsfinanzministcriums über, das die nötigen Maßnahmen s> ergreifen hat.
Dr. Held kritisiert
München, 17. März. Im Laufe einer von der Bayerischer Volksvartei einberufenen Versammlung kritisierte Ministerprä fident Dr. Held in scharfen Worten die Finanzwirtschaft in Deutschen Reiche und betonte, die Bayerische Volkspartei geb> den Kampf um die Gesundung der Finanzen nicht aus. Heut- schon stehe fest, daß der Boungplan und seine Entscheidungei viel weniger Schwierigkeiten machten als die Finanzsanierung Umso mehr sollte die Forderung der Bayerischen Volksparte anerkannt werden. Bayern wolle keine Reservate, es wolle ab« auch keine Ausbeutungsprovinz sein. Die Biersteuer solle naü dem Aufkommen verteilt werden. Auch bei der Einkommensteu« müßte Bayern bessere Berücksichtigung finden Für den Redner gebe es keinen Zweifel, daß die Einheitsstaatlcr den Augcnblii ^ für gekommen hielten, eine Reihe von Ländern zu erdrosseln j Er erkläre feierlich, Bayern habe den absoluten Willen, an Leben zu bleiben, und lasse ihn sich von niemand rauben. Jeder . der ohne Verständnis und ohne historisches Wissen dazu überge ! hen wolle, sie Eigenstaatlichkeit der Länder aufzuheben, sei ei, Zerstörer. Bayern und die Bayerische Volksvartei setzen dt> letzte Kraft ein und erfüllten damit eine eminent deutsche Auf gäbe. Notwendig wäre, wie Reichspräsident von Hindenburg i, seinem Manifest ausdrückte, eine einheitliche Zusammenarbeii aller Deutschen und kein Zerstörungswerk. Ministerpräsident Di Held schloß seine Rede mit einem dreifachen Hoch auf dei Reichspräsidenten.
Prim de Mverar LebenMng
Primo de Rivera wurde 1871 als Sohn des Marschalls gleichen Namens geboren. Auch der Sohn hat eine rasche militärische Laufbahn hinter sich gebracht. Von 1917 bis 1921 war er Senator and vertrat damals den Standpunkt der Aufgabe Marokkos. Gleichzeitig war er einer der Führer der Offiziers-Junker, die seit 1917 wieder beginnen, wie schon früher, eine Rolle in der spanischen Geschichte zu spielen. Er war zuletzt Eeneralkapitän in Barcelona, als er Mitte September 1923 an die Spitze der j Militärrevolution, die nach dem Muster Mussolinis die bestehende parlamentarische Regierung verjagte und eine Militärregierung rinsetzte mit der Absicht, dem durch die parlamentarischen Mißbräuche milgenommenen Lande wieder aufwärts zu helfen. Inwieweit Primo mit die>em Programm hat durchdringen können, ist bestritten Dagegen hat er sich infolge des Auftretens von Abd el Krim gezwungen gesehen, den Marokkokrieg nicht, wie ursprünglich beabsichtigt, abzubauen, sondern zusammen mit den Franzosen kräftiger als je zu führen und dort im Sommer 1925 sogar selbst den Oberbefehl zu übernehmen. Er erzielte dabei, namentlich durch die Einnahme von Ajdir anfangs Oktober 192.'» ! einen gewissen Erfolg, der ihm den Titel eines Herzogs von i Ajdir einbrachte, aber den Krieg immer noch nicht völlig be- ! endete. Jedenfalls aber fühlte sich Primo daraufhin sicherer im k Besitz der Gewalt als je. Er erließ eine Reihe von Gesetzen mit j faschistischem Charakter. Anfang Dezember 1925 bildete er das s nur aus Generalen bestehende Direktorium in ein Kabinett um. l in dem er selbst den Vorsitz führte; neben zwei Fachministern § für Armee und Marine übernahmen fünf Zivilpersonen die übri- ^ zen Portefeuilles. Unter diesen befand sich keiner der früheren z Politiker. Das Parlament blieb weiter ausgeschaltet, die Ver- s sassung suspendiert. Primo erklärte, mit dieser Zivildiktatur - noch etwa drei Jahre regieren zu wollen, d. h. bis normale Zu- ! stände emgetreten seien Im Jahre 1926 kam es zu einer Krise f der Diktatur, da dos Offizierskorps der Artillerie in Gegensatz j zu ihm trat. Primo bl-ev jedoch Herr der Lage, da die übrigen r Teile der Armee ihm treu blieben. Im Frühjahr 1928 hieß es -
zum erstenmal, Primo sei amtsmüde Nachdem im September 1928 eine neue Militärverschwörung aufgedeckt wurde, kam es anfangs Februar 1929 in mehreren spanischen Städten zu einer Revolte gegen die Diktatur, die diesmal von der alten konservativen Partei unter Führung von Sanchez Guerra ausging. Der Aufstand wurde niedergeschlagen. Nachdem Primo mit seinem Rücktritt gedroht hatte, gab ihm der König neue diktatorische Vollmachten Durch königlichen Erlaß wurde die Artillerieschule von Seaovia aufgelöst. Nach wiederholten Rücktrittsauße- rungen erfolgte der endgültige Rücktritt Primos zu Anfang dieses Jahres.
Neues vom Tage
Die Besprechung beim Reichspräsidenten Berlin. 17. März. Der Herr Reichspräsident nahm an Montag den Vortrag des Reichskanzlers Müller und de, Reichsjustizministers von Euerard über die mit dem deutsch polnischen Liquidationsabkommen in Zusammenhang stehen Rechtsfragen entgegen. An der Besprechung nahmen fern« teil die Staatssekretäre Dr. Joel. Zweigert und Dr. Meih ner sowie der Direktor der Rechtsabteilung des Auswärti gen Amtes. Dr. Gaus Eine Entscheidung über die Ve« kündung des Gesetzes hat der Herr Reichspräsident noü nicht getroffen.
Auf der Spur der Bombenleger Berlin, 17. März. Nach den Ermittlungen der Altonaer Kri- ninalvolizei ist mit Sicherheit anzunehmen, daß die beiden Bombenanschläge in Bad Oldesloe und Neumünster von glei- hen Tätern in der Nacht zum Samstag versucht worden sind, llls Täter kommen nach Ansicht der Polizei zwei steckbrieflich iejuchte Personen, der Student der Landwirtschafr Muthmann und der Elektrotechniker Kavbengst in Frage, die seit langem in dem Verdacht stehen, seinerzeit auch das Attentat auf das Keichstagsgebäuve verübt zu haben.
Ei« merkwürdiger Diebstahl
Berlin, 17. März. Der Potsdamer Regierungspräsident Dr. Momm, in dessen Hause sich Bilderdiebstähle ereignet haben, hat, wie die „B. Z." berichtet, sein Abschiedsgesuch eingereicht. Damit dürfte der Weg für die weitere Untersuchung der Dieb- stablsangelegenbeit geebnet sein. Inzwischen ist eines der Bilder wieder auigeiunden, das man seit dem letzten Diebstahl vermißte. — In Sachen des Diebstahls im Potsdamer Regierungspräsidium wird soeben bekannt, daß Frau Regierungspräsident Momm nach einem erneuten Verhör durch den Kriminalkommis- iar Rasiow ein volles Geständnis abgelegt hat.
Die Einbrüche im Potsdamer Regieruugspriisidiuw Versicherungsbetrug — Bersicherungsgrlder zurückgezahlt Aerlin.17. März. Der Fall der Gattin des bisherigen Regierungspräsidenten Momm wird noch die Potsdamer Gerichte beschäftigen. Es hat sich herausgestellt, daß Frau Momm dreimal Schadenersatzansprüche an die Aachener-Münchener Feuerversicherung gestellt und dreimal Beträge erhalten hat, die zusammen 6909 Mk. ausmachen. In drei Fällen hat Frau Momm durch Vorspiegelung falscher Tatsachen die Versicherung getäuscht und somit einen Betrug verübt. Das Verfahren, das gegen sie eröffnet worden ist, lautet auch auf Betrug, doch dürfte es fraglich sein, ob der Prozeß zur Durchführung gelangen wird, denn die llnterfuchungsbehörden haben beschlossen, zunächst dafür zu sorgen, daß Frau Momm in einer Heilanstalt auf ihren Geisteszustand geprüft wird. Man hat sich zu dieser Maßnahme veranlaßt gesehen, da für Frau Momm auch nicht der geringste Grund vorlag, sich auf derartige Abenteuer einzulassen. Die Gattin des Regierungspräsidenten verfügt über ein selbst heute noch sehr ansehnliches Vermögen und der Regierungspräsident, der selbst wohlhabend ist. hatte ein Einkommen von 36 900 Mk. und lebte in vollkommen geordneten Verhältnissen.
Schweres Lawinenunglück
Bludenz, 17. März. Von einer niedergehenden Lawine sind gestern im unteren Teil des Vergaldener Tales am sogenannten Hinterberg vier Skiefahrer, zwei Damen und
zwei Herren, verschüttet worden. Die beiden Damen wurden von anderen Skifahrern sofort geborgen. Sie waren noch am Leben. Der Ingenieur Ludwig Karch aus Bad DilrK heim, wohnhaft in Pegnitz bei Berlin, war bei seiner Auffindung bereits tot. Der andere Skifahrer, Ingenieur Mil- Helm Heidt, Chemiker aus Durlach bei Karlsruhe, könnt« bisher noch nicht aufgefunden werden.
Deutscher Reichstag
Kleine Borlage« i
Berlin, den 17. MSq.
Die Montagssitzung des Reichstages war von kurzer Dauer. Ohne Aussprache wurde die dritte Beratung des Reichsminister- gesetzes erledigt. Die in der zweiten Beratung beschlossene Fassung des Gesetzes wurde bestätigt, die Schlußabstimmung wurde aller- dings auf Dienstag vertagt.
Das Gesetz über Reichszuschüsse für Landarbeitersiedlungen wurde nach kurzer Aussprache in zweiter und dritter Beratung angenommen, dazu eine vom Ausschuß beantragte Schließung, wonach die Tilgungsfrist vor den Eigenheimdarlehen allgemein 30 Jahre betragen soll.
Dem sozialpolitischen Ausschuß wurde der Eesetzenwurf über den Ausbau der Angestelltenverfichernng überwiesen. Er will die Selbstverwaltung ausbanen und die Leistungen in einigen Punk- ten verbessern. So sollen nach der Vorlage auch geschiedene Ehefrauen von Versicherten und die vom Versicherten unterhaltenen Eltern und Großeltern Renten erhalten.
Auf der Tagesordnung der Dienstagsfitzung, die um 3 Uhr beginnt, stehen nur die Abstimmungen zum Republikschutzgesetz. Präsident Lobe hatte vorgeschlagen, auch die erste Beratung der vom Reichsrat verabschiedeten Zoll- und Steuervorlagen am Dienstag vorzunehmen, damit diese Vorlagen an den sitzungsfreien Tagen am Donnerstag und Freitag im Ausschuß beraten werden könnten. Da aber die Deckungsvorlagen erst heute dem Reichstag zugegangen find, und die Geschäftsordnung ein«»längere Frist bis zur ersten Beratung vorschreibt, scheiterte der Vorschlag des Präsidenten an dem Widerspruch der Kommunisten.
Aus Stadt und Land
Altensteig, den 18. März 1930. ,
— Die Bewegung der Bevölkerung i« Württemberg. Zm dritten Vierteljahr 1929 hat in Württemberg die Zahl der Eheschließungen um 395 zugenommen und betrug 5947 gegen ,, 6552 gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Da- ! gegen blieb sie gegenüber dem zweiten Quartal um 899 zu- ! rück. Die Zahl der Lebendgeborenen, 5849 Knaben und !
5490 Mädchen, zusammen 11339, erreichte diejenige des -
dritten Vierteljahres 1928 nicht ganz (minus 127). Noch '
größer ist der Abstand gegenüber dem Vorquartal 1929 mit i
12 399 Lebendgeborenen. Die Zahl der Gestorbenen weist !
eine Senkung auf. Im dritten Quartal 1929 starben 6821 !
Personen gegen 6899 im gleichen Quartal des Vorjahres ,
und 7949 im Vorquartal. Auch die Säuglingssterblichkeit u
hat weiter abgenommen. Im 1. Lebensjahr sind gestorben s!
im dritten Vierteljahr 1929 712 — 6,3 Prozent der Lebendgeborenen, im dritten Vierteljahr 1928 waren es 6,8 Prozent und im zweiten Vierteljahr 1929 6,9 Prozent der Le- ' bendgeborenen. Der Eeborenenüberschuß mit 4618 ist gegenüber dem dritten Vierteljahr 1928 um 49 gesunken, gegen- > über dem Vorquartal 1929 um 68 gestiegen. j
Die Versammlung der Körperschaftsbeamten- u. Ortsvorstehervereinigung u. des Eemeinderechnervereius Nagold i
war am letzten Samstag im „Traubeniaal" in Nagold >
äußerst zufriedenstellend besucht. Stadtschultheiß Maier- ii
Nagold, der die Versammlung leitete, begrüßte die Gäste: >>
Landrat Baitinger, Referendar Maier, Oekonomierat f
Häcker, Obersekretär Bohlinger, sowie den 1. Vorsitzenden 7
mir allerdings einiges Kopfzerrbechen, doch hatte ich schließlich Erfolg. s
Unter dem Vorwände, die Maschinenanlage zu besich- i
tigen, stieg ich in den Maschinenraum hinab, wo ich mich I
davon überzeugte, daß das wachthabende Maschinenper- !
sonal momentan auf der Zylinderstation beschäftigt war.
Daher schlüpfte ich, nachdem ich mich mit einigen Schraubenschlüsseln versehen hatte, in den Wellentunnel. Hier ' lockerte ich die Muttern der Sternbüchse, die die Welle gegen ^
die von außen einfließenden Wasser abdichtete. Ich hatte ''
auch Erfolg, denn schon nach kurzer Zeit begann es an ihnen zu tropfen. Daraufhin versteckte ich die Papiere an einem ^ hierzu geeigneten Platze im Wellentunnel und kroch wieder s heraus.
^ Ich wußte genau, daß mich kein Mensch beobachtet hatte.
Jetzt galt es, den Ingenieur auf den entstandenen Schaden aufmerksam zu machen. Als er erschien, bat ich ihn, mir einmal die Wellenanlage zu zeigen, was er auch bereit- » willig tat. Am Ende des Tunnels angekommen, bemerkte der Ingenieur sofort das entstandene Leck an der Stern- , büchse, ohne zu ahnen, daß ich der Urheber davon war. Um das durch das Leck eindringende Wasser vom Maschinen- z raume abzuhalten, befahl er, die Schotten vor dem Tunnel- emgange zu schließen. Damit aber hatte ich meinen Zweck erreicht denn die solcherart verschlossenen Papiere waren nun besser aufgehoben, als wenn sie sich in dem Tresor einer großen Bank befunden hätten. In wenigen Stunden stand voraussichtlich der Tunnel unter Wasser und machte ein Eindringen in denselben unmöglich. Ueber das Herausholen der Akten machte ich mir vorläufig kein Kopfzer- brechen.
Den Rest des Tages brachte ich in einer mich folternden Unruhe ob des Geschickes, welches dem Baron und seiner Tochter drohte, zu. Die Zeit verging unerträglich langsam und brachte keine Aenderung, keine Nachricht. Die Nacht verging, ohne daß ich Schlaf gefunden hätte. Depri- ^ mierend wirkte besonders das Gefühl, daß eine Hilfe nicht möglich sei, daß ich ferner mir sagen mußte, es sei vielleicht uoerhaupt schon zu spät, noch etwas zu unternehmen, weil diese Leute welche den Baron bedrohten, üb« große Hilfsmittel geboten und auch vor nichts zurückschreckten.
(Fortsetzung folgt.)
8piove auk 8es
Roman von Edwin Demel Copyright by Ereiner L Co., Berlin kkV. 6 (21. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)
Alsbald aber konnten wir erkennen, daß die Besatzung des Fahrzeuges nicht dieselbe war, wie zuvor, auch schien mir das Boot selbst ein anderes oder zum mindesten ein sehr ähnliches zu sein.
Ls legte bei uns an und der Offizier enterte an Bord, uin sich sogleich an den Kapitän zu wenden, welchem er einige Sä riftstücke überreichte:
„Ich habe Befehl vom Polizeipräsidium", sagte er, „die Gefangenen in der Sache des Barons Poungoand zu übernehmen. Hier sind die Beglaubigungsschreiben."
„Aber", stotterte der Kapitän, das Bild ratlosester Verwirrung, „die Gefangenen wurden doch vor einer halben ' Stunde abgeholt und zwar gleichfalls von einem Motorboote mit drei Mann Besatzung, nebst einem Offizier."
„Merkwürdig!" Der Polizeikeutnant schüttelte den Kopf. „Das ist ganz unmöglich, denn ich müßte davon wissen. Nur ich und drei oder vier andere höhere Beamte sind von dem Falle unterrichtet worden, ich aber bin allein mit der Regelung der Sache beauftragt. Sie sind einer Mystifikation zum Opfer gefallen. Haben Sie sich von diesen falschen Polizisten die Ausweise vorzeigen lassen?"
Der Kapitän schlug sich mit der Faust wütend vor die Stirn:
„Oh, ich Narr! In der Freude, die gefährliche Gesellschaft endlich loszuwerden, vergaß ich ganz auf die aller- einfachsten Maßnahmen zur Sicherstellung meiner Handlungsweise. Ich mußte etwas derartiges fordern! Das Schlimmste an der ganzen Sache aber ist, daß die angeblichen Polizisten den Baron samt seiner Tochter mitgenommen haben, um, wie sie sagten, sie als Zeugen vernehmen zu können."
Der Leutnant wurde sehr ernst und nachdenklich:
„Das ist eine böse Sache, da sind offenbar Kräfte im Spiel, die uns schon sehr lange zu schaffen machen und deren
wir nicht Herr werden können. Sie haben wohl keine Ahnung, ob man hier in Bombay die Vorgänge aus ihrem Schiffe irgendwie erfahren konnte, bevor sie noch landeten?" Der Kapitän erzählte genau die letzten Vorgänge. „Da haben wir's", ries der andere aus. „Werestschegin hat ganz einfach ein ausführliches Telegramm an seine Gesinnungsgenossen hier ausgegeben. Diese haben nämlich eine Zentrale in Bombay. Da gilt es nun schnell zu handeln, denn erstens sind der Baron und seine Tochter ernstlich gefährdet und müssen befreit werden, und zweitens sind die Dokumente ernstlich bedroht."
„Nein", siel ich ihm in die Rede, „diese sind sehr gut aufgehoben, vorläufig wenigstens in Sicherheit."
Ich teilte ihm, ohne jedoch das Versteck anzugeben,, meine letzte Unterredung mit dem Baron mit.
„Gut", meinte er, „das wäre nun also in Ordnung. Ich kehre jetzt zurück und erstatte Bericht. Wir werden handeln und zwar schnell."
Damit empfahl er sich und begab sich in sein Boot, das ihn bald unseren Blicken entzog.
Man kann sich ungefähr denken, wie mir's bei alledem zumute war. Mein Verdacht bewahrheitete sich und ich sah voraus, daß der Baron und seine Tochter in der größten Gefahr schwebten. Aber zu ändern war daran leider nichts, denn in einer Riesenstadt, wie es Bombay ist, Nachforschungen anzustellen, war für Privatpersonen zwecklos. Hier konnte nur die Polizei helfen, sofern Hilfe überhaupt , möglich war. So gerne ich auch selbst an den Nachfor- j schungen teilgenommen hätte, ließ sich das doch nicht machen, denn erstens hinderte mich mein Beruf daran, der mich ans ! Schiff fesselte, zweitens war unser Aufenthalt in Bombay j zu kurz und drittens band mich der Auftrag des Barons in bezug auf die hier gelassenen Dokumente, an das Schiff. So mußte ich schweren Herzens alles dem Zufall und der Polizei überlassen.
. Zunächst begab ich mich in die Kajüte des Barons und juchte aus dem angegebenen Ort nach. Es stimmte, denn t d>e Akten lagen hinter der Holzverschalung, die das Bull- j äuge umgab, verborgen. Ich suchte sie hervor und beschloß.
! sie an einem Orte aufzuheben, wo man, falls ein solcher z Fall emtreten sollte, sie sicher und trotz allen Suchens nicht 1 finden konnte. Ein solches Versteck zu finden, verursachte