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Schwarzwälder Tageszeitung »Aus den Tauueu"
Nr. 304
besitze es! Daß das Schriftstück heute verlesen werde, werfe ein bezeichnendes Licht auf die Art und Weise, wie Fach als Vorfitzender des Interalliierten militärischen Komitees seine Pflichten aufgefaht habe. Er, der Außenminister, wisse nicht, welche Folgen das haben werde. Er erfahre erst davon, weil ein Abgeordneter ein Dokument, das die Landesverteidigung betreffe, einfach aus der Tasche ziehen könne. Das sei doch traurig.
Vertrauensvotum für Tardieu Paris» 27. Dezember. Die Kammer hat dem Kabinett Tardieu mit 342 gegen 17 Stimmen bei fast einmütiger Stimmenthaltung der Linken das Vertrauen ausgesprochen.
Neues vom Tage
Rücktritt des amerikanische« Botschafters in Berk»
Berti», 27. Dez. Wie die amerikanische Botschaft in Bestätigung von Pressemitteilungen bekannt gibt, hat der amerikanische Botschafter in Berlin, Dr. Jakob Gould Schur» mann, sein Rückvrittsgejuch eingereicht, das von Präsident Hoover nunmehr bewilligt worden ist. Der Botschafter hat sich schon seit längerer Zeit mit Rücktrittsabsichten getragen. Seine Familie befindet sich bereits seit Dezember wieder in ihrem Neuyorker Heim. Der Botschafter selbst beabsichtigt, im Laufe des Januars in Neuyork einzutreffen.
Einigung unter den Gläubigerstaaten
Paris, 27. Dez. Die Pariser Besprechung der Finanzsachverständigen der Gläubigerstaaten hat, wie amtliche Mitteilungen besagen, in den meisten Fragen eine Verständigung ergeben. So sei der Trustvertrag, der zwischen den Gläubigerstaaten und internationalen Banken geschlossen werden soll, endgültig geregelt. Auch über die Mehreinnahmen während der Uebergangszeit vom Dawes- plan zum Poungplan sei eine Verständigung erreicht, und ebenso sei die Gewährleistung für die Bank der internationalen Zahlungen sichergestellt. Auch in den meisten anderen Fragen sei eine Lösung gefunden. Gleichzeitig wird angekündigt. daß der Gouverneur der Bank von Frankreich, Moreau, und seine Mitarbeiter Moret und Quesnay am Sonntag nach London reisen und dort mit dem Vertreter des britischen Schatzamtes verhandeln werden.
Eine Spur von dem Düsseldorfer Mörder?
Berlin, 28. Dezember. Die Wiener Blätter melden, daß durch die Anzeige einer in Sollenau bei Wienerneustadt wohnenden Frau die Gendarmerie auf eine Spur gebracht wurde, die geeignet scheint, die Spur des vielgesuchten Düsseldorfer Mörders finden zu lassen. Die Zeitungen veröffentlichten vor einiger Zeit ein Kriegsgedicht, das der unbekannte Düsseldorfer Mörder geschrieben haben soll und das in die Hände der Kriminalpolizei gelangt ist. Die Frau in Sollenau las dieses Gedicht un> i-innerte sich, während des Krieges von einem in der Sprengstoffabrik in Vlumau beschäftigten Arbeiter, mit dem sie näher bekannt war, dasselbe Gedicht erhalten zu haben. — Durch Nachforschungen in der Sprengstoffabrik ergab sich, daß der betreffende Mann namens Covalsky während der Kriegszeit von Düsseldorf, seinem Heimatsort, zur Dienstleistung nach Blumau einrückte, wo er die Arbeit eines Pumpenwärters verrichtete. Nach dem Umsturz kehrte er nach Düsseldorf zurück. — Die deutsche Sicherheitsbehörde wurde von der Spur sofort verständigt. Die Kriminalpolizei fand ihn nicht in Düffeldorf: er ist unbekannt abgemeldet. Der Steckbrief ist international erlaffen worden.
Aufhebung der Exterritorialität in China
Nanking, 27. Dez. Der politische Zentralrat beschloß in einer außerordentlichen Sitzung, am 1. Januar einen Erlaß zu veröffentlichen, durch den die Exterritorialität aufgehoben wird und die in China ansässigen Ausländer den chinesischen Gerichten unterstell: werden. Ein mit diesem Erlaß verkündetes Gesetz regelt die Rechtsverfahren zwischen Chinesen und Ausländern.
Umfangreiche Altoholverschiedungen
Chicago, 27. Dez. Dre Probibitionsbehörüe bat eine Untersuchung eingeleitet, über eine Verschiebung für industrielle Zwecke bestimmten Alkohols im Werte von 50 Millionen Dollar, der dem Svirituo>en Schleichhandel zugcfübrt wurde. Mehr als lvvv Geschäftsleute, Prodibitionsbcamte, führende politische Persönlichkeiten und Schleichhändler sicher unter dem Verdacht, in die Angelegenheit verwickelt zu werden
Die österreichische Delegation für den Haag
Wien, 27. Dez. Bundeskanzler Schober wird in Begleitung des Finanzministers Juch, des Sektionschefs Schüller und des Ministerialrates Schönberger am 1. Januar abends nach dem Haag abreisen
Kohlenoxydgas-Massenvergistuugen
Breslau, 27. Dez. Der „Schlesischen Zeitung" zufolge erkrankten bei einer Weihnachtsfeier am ersten Feiertag nachmittags in einem Lokal im Vorort Klein-Gandau 26 Person.-n zum Teil sehr schwer an Kohlenoxydgasvergiitung. Die Gase waren vermutlich eisenernen Füllöfen entströmt Die Feuerwehr brachte die Erkrankten unter denen sich auch Kinder befinden, ins Holvital. Im Laufe des zweiten Feiertages konnten 1-l als geheilt entlassen werden, während 12 Personen, darunter mehrere Kin- > der. im Hosvital verbleiben mutzten
Bankzusammenbruch in Lüttich
Brüssel, 27. Dez. Die bedeutende Lütticher Bank „Ehau- doir", die seit mehreren Jahren besteht und zu deren Verwaltungsrat der Kolonialminister Tschoffen und der frühere Innenminister Berryer gehören, hat ihre Zahlungen eingestellt. Die Aufregung in Lüttich ist sehr groß. Die Verluste betragen mehrere Millionen. Eine gerichtliche Untersuchung ist eingeleitet worden. Kolonialminister Tschoffen hat im Zusammenhang mit diesem Bankzusammenbruch sein Rücktrittsgesuch dem Ministerpräsidenten eingereicht, das angenommen wurde.
Aus Stadt und Land
Aktensteig, den 28. Dezember 1929.
Unterer Schwarzwald-Ragold-Turngau. Dem Beispiel anderer Turnkreise der Deutschen Turnerschaft folgend, hat auch der 11. Turnkreis Schwaben die hauptamtliche Anstellung eines Wanderturnlehrers beschlossen. Für denselben wurde Rud. Nord-Göppingen gewonnen, welcher an der Amerikariege vor drei Jahren teilnahm und der erst kürzlich einen Kursus an der Deutschen Turnschuls in Berlin mitmachte. Sein Aufgabenkreis besteht darin, hauptsächlich die ländlichen Gaue und Vereine mit den neuzeitlichen Uebungssormen unseres deutschen Turnens vertraut zu machen. Dieser Beschluß dürfte wohl in allen Turnerkreisen lebhaft begrüßt werden. — Des weiteren ist zu berichten, daß zwischen der Deutschen Turnerschaft und dem Deutschen Schwimmverband auf dem Verhandlungswege am 21./22. Dezember d. I. eine Einigung erzielt wurde mit dem Zweck, die schwimmerischen Belange beider Verbände auf freundschaftlicher Grundlage gemeinsam zu fördern. Vorläufig wurde eine Arbeitsgemeinschaft der Gleichberechtigung vereinbart, welche später zum Zusammenschluß beider Verbände führen wird. Damit ist der Anfang gemacht, dem unliebsamen Streit zwischen den Sportverbänden und der Deutschen Turnerschaft ein Ende zu bereiten. Es wäre daher im Allgemeinintereffe nur zu wünschen, daß in absehbarer Zeit andere Verbände diesem guten Beispiel folgen werden. Der Beschluß des Deutschen Turntages hat damit die ersten Früchte getragen. Schö.
Egenhausen, 27. Dezember. (Weihnachtsfeier.) Im vollbesetzten „Ochsensaal" hielt am Stephanusfeiertag abend der hiesige Kriegerverein seine Weihnachtsfeier. Mit dem Chor: „Dem Vaterlande" von Franz Abt leitete der Liederkranz die Feier ein, worauf Herr Schreinermeister Blau die Anwesenden mit herzlichen Worten begrüßte. Einige vortrefflich gelungene Theaterstücke, „Der Lausbub" von H. Streich, „Der Preußeschwob" von Karl Siber und „Fidele Tippelkunden" von W. Webels, die vom Publikum mit großem Beifall ausgenommen wurden, füllten den größten Teil des Abends aus. Chöre des „Liederkranzes" umrahmten die ganze Veranstaltung und eine Eabenver- losung, die teils Freude, teils Enttäuschung verursachte, beschloß den harmonisch verlaufenen Abend. X.
Nagold, 25. Dezember. Am Heiligen Abend wurde hier der einem Autounfall so rasch erlegene Rechtsanwalt Huberzu Grabe getragen. Eine große Zahl Leidtragender gab ihm das letzte Geleite. Die Nachrufe gaben ehrendes Zeugnis von der großen Wertschätzung und der trefen Trauer um den Dahingeschiedenen. Die Grabrede hielt der Schwiegervater, Stadtpfarrer Herrlinger in Feudenstadt. Für die Aktiven und Inaktiven der Verbindung Lichtenstein sprach Amtsgerichtsrat Schlehner, für die Deutsche Volkspartei Studienrat Grau, für die Vereinigung der Rechtsanwälte Rechtsanwalt Renz und für die Gewerbebank Nagold Bankdirektor Dolmetsch. iA.
Tübingen» 27. Dezember. (Der neue Rektor der Universität.) Zum Rektor der Universität für das Studienjahr 1930/31 wurde vom Senat der Professor für semitische Sprachen, Dr. Littmann gewählt. Der früher in Straßburg, Kairo, Eöttingen und Bonn tätige Gelehrte wurde 1921, anstelle von Professor Dr. Seybold nach Tübingen berufen. Zahlreich sind die wissenschaftlichen Abhandlungen, auf Grund derer Professor Dr. Littmann in der ganzen internationalen Eelehrtenwelt bekannt und geschätzt ist.
Rottweil, 26. Dezember. Auf der Straße nach Dietingen kam ein Personenauto ins Schleudern in dem Augenblick, als es das Fuhrwerk des Frachtfuhrmanns Hölle aus Leidringen überholen wollte. Das Pferd des Frachtboten wurde getötet. Personen wurden nicht verletzt.
Burgberg, O.A. Heidenheim, 24. Dezember. Bei der am Samstag vorgenommenen freiwilligen Versteigerung von Grundstücken der Grämlich Linden'schen Eutsverwaltung Schloß Burgberg hatte sich eine sehr große Anzahl von Personen eingefunden, so daß der Rathaussaal nicht alle fassen konnte. Der gesamte Versteigerungserlös betrug 70 470 Mark. Im einzelnen wurden geboten für das 110 Morgen große Hofgut mit dingl. Gastwirtschaft zum „Adler" 27 000 Mark, für die Mühle mit 80 Morgen Feld 20 000 Mark, für das Landjägerwohngebäude 3750 Mark, für das Rentamtgebäude 8000 Mark. Für die Einzelparzellen wurden sehr geringe Gebote abgegeben; es beträgt der Durchschnittserlös pro Morgen 275 Mark. Das niederste Gebot für einen halben Morgen Wiese beträgt 50 Mark, für einen halben Morgen Acker ebenfalls 60 Mk. Die besten Preise erzielten die in unmittelbarer Nähe der Wohngebäude gelegenen Parzellen. Das Höchstangebot bei den Ackerparzellen betrug 350 Mark für 28 a 24 qrn Acker im Vühlenfeld, der besten Lage der Markung. 4 da 87 a Einzelparzellen, darunter 3 da 87 a Wiesen auf der Markung Hermaringen, fanden keinen Liebhaber. Ein Zuschlag wurde nicht erteilt. Es kommen sämtliche ausgebotenen Grundstücke am Samstag, den 11. Januar, nochmals zur Versteigerung.
Stuttgart, 27. Dez. (Polizeistunde in der Silvesternacht.) Vom Polizeipräsidium wird mitgeteilt: Für die Silvesternacht gelten folgende Vorschriften: Wirt- schaftsschluß ist um 2 Uhr nachts. Weitere Polizeistundenverlängerung wird nicht erteilt. Die schulpflichtige Jugend darf sich nach 9 Uhr abends nicht mehr auf öffentlichen Straßen und Plätzen zwecklos Herumtreiben. Für Zuwiderhandlungen haften die Eltern. Das Schießen und die Verübung sonstigen ruhestörenden Lärms wird bestraft werden.
Tagung. Der Verband der württembergischen und badischen Kolonialdeutschen veranstaltete am vergangenen Samstag im vollbesetzten Saale des Königs von Württemberg seine Weihnachtsfeier, bei der der Vorsitzende, Direktor Kübel, die Begrüßungsansprache hielt.
In den Ruhestand. Ministerialrat Häffner beim Wirtschaftsministerium tritt Ende des Jahres in den Ruhestand. Er ist am 28. September 1862 in Crailsheim geboren und war ein ausgezeichneter Verwatlungsbeamter 1905 wurde er vom Oberamtsbezirk Mergentheim, dessen Oberamtmann er war, als Mitglied der Deutschen Volk'- partei in den Landtag gewählt, dem er bis 1912 angehörte.
Stuttgart, 27. Dez. (V l i n de n b i b el.) Die erste Jubiläumsbibel mit Erklärungen für Blinde wird zurzeii in der Blindendruckerei im Verein mit der Stuttgarts» Bibelanstalt hergestellt. Einige Teile des noch nicht ganz fertigen Werkes wurden bereits zu Weihnachten an Blind« des In- und Auslandes unter den Herstellungskosten oder umsonst abgegeben.
Stockheim OA. Brackenheim, 27. Dez. (Wasserver- sorgung.) Am 23. Dezember konnte die von Ingenieur Wilhelm Kimmich-Stuttgart erbaute Wasserversorgung dem Betrieb übergeben werden. Dank dem guten Zusammenarbeiten von Bauleitung, Unternehmern und Arbeitern konnte die Anlage in der überraschend kurzen Zeit von sieben Wochen zu Ende geführt werden.
Ellwangen, 27. Dez. (T öd l i ch e r ll n fa ll.) Die Familie des Landwirts Anton Schmid in Stocken, Gemeind« Rindelbach, wurde in schweres Leid versetzt. Der 7jährige Sohn Anton, der auf dem Barn der elterlichen Scheune beim Earbenabwerfen mithalf, stürzte infolge Verschieben» eines anscheinend nicht angenagelten Brettes durch die dadurch entstandene Oeffnung auf die Tenne tödlich ab.
Ebingen, 27. Dez. (Tödlich verletzt.) Am 26. Dezember abends wurde Karl Strölin, 15 Jahre alt, infolge Raufhändeln so schwer verletzt, daß er sofort in das Krankenhaus übergeführt werden mußte. Strölin ist seinen Ner» ketzungen erlegen. Der Täter befindet sich bereits in Haft.
Allmendingen OA. Ehingen, 27. Dez. (Brand.) Am Dienstag vormittag brannte die Mühle des Allgöwer hier vollständig nieder. Der Eesamtschaden beträgt annähernd 70 000 Mk., der durch Versicherung gedeckt ist. Als Brandursache wird Kurzschluß angenommen.
Buchau a. F., 27. Dez. (Schwerer Unfall.) Ein trauriges Weihnachtsfest war einer Familie in Kappel bet Buchau beschieden. Eemeindepfleger Blank fiel Donnerstag mittag beim Futterholen vom Oberlrng seiner Scheune auf die Tenne herab. Sein Knecht, der ihn zum Esse» rufen wollte, fand ihn bewußtlos in seinem Blute liegend. Am andern Tag erlag der Verunglückte seinen schweren Verletzungen. ,
Ulm, 27. Dez. (Zum Erbacher Prozeß.) Im Erbacher Prozeß haben der Angeklagte Dehner und di« Staatsanwaltschaft bezüglich dieses Angeklagten auf Rechtsmittel verzichtet. Das Urteil des Schöffengerichts ist also insoweit rechtskräftig geworden.
Leutkirch, 27. Dez. (Der Vermißte aufgefun« d e n.) Der Gütler und Mechaniker Josef Vecherer von Frauenzell, der seit Samstag, 14. Dezember, vermißt wurde, wurde im Walde erschaffen aufgefunden. Die gesamte Feuerwehr von Frauenzell, etwa 70 Mann und 3 Landjäger, unternahmen am Montag eine Razzia durch die Wälder der Umgebung. Am Nachmittag stieß man dabei auf die Leiche des Vermißten. Sie war mit Reisig zugedeckt. Der Tote wies zwei Schüsse, einen Kugel- und einen Schrotschuß, auf. Es liegt zweifellos ein Mord vor. Frauenzell liegt bereits auf bayerischem Gebiet; der Tote lag aber noch auf wllrttembergischem Boden, weshalb sich am Montag alsbald eine Gerichtskommiston von Leutkirch zur Tatbestandsaufnahme an die Fundstelle begab. Der Ermordete war etwa 36 Jahre alt, verheiratet und Vater eines 8jäh- rigen Kindes, das sich ebenfalls an der Suche nach dem Vater beteiligt hat. Der Getötete hatte Milchgeld ein- kasstert und wurde nachts von seinem Hause weggelockt.
Leutkirch, 27. Dez. (Verhaftung des Mörders.) Der Mörder des 35 Jahre alten Landwirts und Fahrradhändlers Joses Vecherer konnte am Weihnachtsmorgen in llntermettenberg, Bezirksamts Pfaffenhofen, festgenommen werden. Es handelt sich um den 26 Jahre alten Josef Heinrich, der als Heuarbeiter und Knecht schon seit Jahren von Zeit zu Zeit in die Gegend kam.
Der neue Zeppelin
Friedrichshofen. 27. Dez Mit dem Bau des neuen Luftschiffes LZ. 128 soll nach einer Blättermeldung alsbald nach Neujahr sobald in der neuen Riesenhalle der Boden gelegt sein wird, begonnen werden. Das neue Luftschiff wird genau wie sein Vorgänger mit Wasserstoffgas gefüllt sein und nur in seinem unteren Drittel Zellen für Brenngas enthalten. Ein Uebergang zum Rohölmotor kommt nicht in Frage; LZ. 128 wird mit acht unsteuerbaren Zwölfzylinder-Maybach-Motoren von zusammen 4240 PS. ausgestattet. Gegenüber „Graf Zeppelin" erhöht sich die Reisegeschwindigkeit des LZ. 128 dadurch von 117 auf 130, die Höchstgeschwindigkeit von 128 auf 135 Kilometerstunden. Der Aktionsradius bleibt unverändert, da er sich auf der Weltreise des „Graf Zeppelin" als ausreichend erwiesen hat. Die Nutzlast ist etwas größer als bei LZ. 127. Mit 145 000 Kubikmeter Rauminhalt ber 228 Meter Länge und 38 Meter größtem Durchmesser übertrifft LZ. 128 die beiden englischen Starrluftschiffe R. 100 und R. 101, bleibt aber in der Form etwas gestreckter und schlanker als jene. Dagegen nähert er sich ihnen in der Anordnung der Fahrgasträume an, die in dauntere Schiffsinnere nach der Mitte zu gelegt werden, während die Kommandobrücke wie beim „Graf Zeppelin" vorn unterm Bug bleibt. Die Innenausstattung sieht auch eine feuersicher abgedichtete Rauchkabine vor. Ein Ersatz der äußeren Baum- wollhiille durch Leinwand ist nicht beabsichtigt. LZ. 128 soll in eine große Verkehrsgesellschaft eingebracht werden, die z» dem Zweck gegründet wird und das Luftschiff bestellen soll. Ausgangspunkt der Fernfahrten bleibt vorläufig Friedrichshafen. Mit der Fertigstellung des LZ. 128 ist frühestens für Sommer 1931 zu rechnen.