Seite 2

SchwarzwLlder T«>e»zeit»»g»»« de» T«»»e»"

nieder. Auf den Marktplatz fuhr ein Kugelblitz, der mit schwerem Knall explodierte. In allen Häusern der Um­gebung war ein scharfer Schwefelgeruch zu bemerken. Auch in der Seestraße platzte ein solcher Kugelblitz. Sturm und Regen waren entsetzlich.

llnterjettingen, 13. Dez. (Erschossen.) Der 20 Jahre alte Fritz Brösamle, einziger Sohn des Schultheißen Vrö- samle, erschoß sich gestern abend in seinem elterlichen Anwesen.

Tübingen, 16. Dezember. (Todesschuß auf den Spiel­gefährten.) Am Samstag abend kam es hier zu einem bedauerlichen Unglücksfall, dem ein Menschenleben zum Opfer fiel. Zwei achtzehnjährige Burschen, der Schreiner Wilhelm Emele und der Schriftsetzer Otto Kürner, beide aus Tübingen, vertrieben sich die Zeit mit Schießversuchen. Emele, der das Ziel angeben wollte, während Kürner schon angelegt hatte, wurde von einem Schuß in die Herzgegend getroffen und brach tot zusammen. Kürner wurde zunächst in Haft genommen, konnte aber nach Klärung der Sachlage wieder entlassen werden. Er wird sich wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten haben.

Oberndorf a. N.» 14. Dezember. Gestern vormittag ver­unglückte ein älterer Arbeiter von Altoberndorf in dem Betriebe der Mauserwerke dadurch, daß er auf dem Roll­bahngeleise ausrutschte und zu Fall kam. Der Arbeiter fiel so ungeschickt auf den Boden, daß er einen Fuß brach und sofort in das städtische Krankenhaus eingeliefert wer­den mußte.

Äpaichinge», 14. Dez. (Gewitter.) Dem Gewittersturm am Donnerstag abend ist auch der große Baum vor dem Finanzamt zum Opfer gefallen. Der Blitz schlug in den Kirchturm der kath. Stadtpfarrkirche, wurde aber durch den Blitzableiter abgeleitet.

Schwenningen, 14. Dez. (Defizit bei der städt. Spa»» kass e.) Der Oberbürgermeister teilte in der letzten Gemeinderats­sitzung mit, daß das Defizit der städt. Sparkasse sich auf 2458 Mark beziffert. Scheinbar ist dieses Manko, das der Kassierer 2er Kasse tragen muß, bei einer Ein- oder Auszahlung entstan­den. Auf weitere Anfr'agen konnte mitgeteilt werden, daß dis Verhältnisse der Kasse vollkommen gesund sind.

Leonberg, 15. Dez. (Tödlicher Ausgang.) Das bei dem Autounglück in der Ruiesheimerftraße schwerver­letzte Fräulein Hedwig Kurz aus Eablenberg ist im Kran­kenhaus ihren Verletzungen erlegen.

Stuttgart, 14. Dez. (A r b e i r s l os e.) Am 11. Dezember zählte man im Arbeitsamtsbezirk Stuttgart 4817 männliche und 1862 weibliche, zusammen 6679 Arbeilslosenunterstiitzungsempfän- ger. In der Krisenunterstützung standen 936 männliche, 302 weib­liche Personen, zusammen 1238 Krisenunterstützungsempfünger, also 7917 Unterstützungsempfänger.

Zuffenhausen, 14. Dez. (Tödlich verunglückt.) Ein 40 Jahre alter verheirateter Mechaniker fiel nachts, als er in seine in der oberen Karlsstraße im 2. Stock gelegene Wohnung zurück­kehrte, so unglücklich rückwärts die Treppe hinunter, daß er nach kurzer Zeit starb.

Heilbronn, 14. Dez. (Papierfabrik Raithel Huber u. Co. G. m. b. H.) Das Vergleichsverfahren ist abgeschlossen und der Vergleich bestätigt worden. Die Großgläubiger haben G.m.b.H.-Anteile übernommen. Es ist gelungen, die Mehrheit der Anteile an eine kapitalkräftige Gruppe zu verkaufen, sodaß der Fortbestand des Untemehmens garantiert ist.

Kochendorf OA. Neckarsulm, 14. Dez. (Vom Sturm um­geweht.) Die der hiesigen Gemeinde gehörige Dreschhalle beim Mühlwehr wurde am Donnerstag abend durch den tobenden Sturm umgerissen. Sie brach in sich zusammen. Ein darunter ste­hender Wagen eines Landwirts wurde zertrümmert. Personen kamen nicht zu Schaden.

Nr. 295

Alm 14. Dez. (Bissig.) Ein Schüler der Blauringschule wurde zur Rede gestellt, weil er den Besuch der Messe mehreremale dem Besuch der Schule vorgezogen lpt. Die Mutter des Jungen wurde auch vorgeladen und legte sich für ihren Sprössling tüchtig ins Zeug. Als der Lehrer es ablehnte, mit der Mutter sich herum­zustreiten und den Jungen zum Rektor führen wollte, ohne die Mutter mitzunehmen, ließ die rapiade Frau ihre Wut dadurch aus, daß sie dem Lehrer in einen Finger biß. Die Sache ist bei d?r Polizei anhängig.

yemiyauien OA. Künzelsau, 13. Dez. (Vom Brude» überfallen.) Als der Sohn einer hiesigen Bauernfamili« abends den Stall betrat, bemerkte er, daß das Licht defekt war. Plötzlich erhielt er von hinten ein paar Karstschläge, so daß « zusammenbrach. Der Vorfall wurde sofort bemerkt und nach dem Täter gefahndet. Doch fehlte von ihm jede Spur. Der Ueberfallen« hatte Verdacht auf seinen in Laßbach beschäftigten Bruder. Dieser hat die Tat eingestanden. Als Grund gab er an, daß er nicht leiden konnte, daß sein Bruder den elterlichen Hof bekomme.

Waldstetten OA Balingen, 15. Dez. (Bra n d.) Bei dem Gewitter am Donnerstag schlug der Blitz in das freistehende Anwesen des Arbeiters Martin Gaste! und zündete. Der Dachstuhl des Wohnhauses brannte nieder, während die Scheuer gerettet werden konnte. Der Besitzer und seine Frau waren beim Ausbruch des Brandes abwesend und trafen ihre Behausung bei ihrer Rückkehr in Flammen stehend an.

Hechingen i Hohen;., 15. Dez. (Zum Fall H e i ntz.) Oberinspektor Heintz hat Gelder aus der Kasse entnommen, in die die staatlichen Gebühren fließen und die seiner Füh­rung unterstand. Insgesamt hat er 4438 Mk. veruntreut. Diese Veruntreuung war für ihn der Anlaß, zum Revolver zu greifen.

Dietenheim OA. Laupheim, 14. Dez. (Tot a u f g e f u n d en.) Der in der Zwirnerei und Nähfadenfabrik A.-G. Dietenheim an- gestellte Pförtner und Gärtner Christian Reck wurde im Pfört­nerhaus tot aufgefunden. Wie die ärztliche Untersuchung ergab, hat der so jäh aus dem Leben Geschiedene einen Herzschlag er­litten.

Aus Baden

St. Blasien, 13. Dezember. Auf der Baustelle des Schluchsee-Werkes in der Nähe von St. Blasien hat sich vor einigen Tagen ein ernster Unfall ereignet. Eine Arbeits­bühne kam ins Rutschen und hatte eine Anzahl Arbeiter unter sich begraben. Der verheiratete Arbeiter Brühler aus Heidelberg stürzte zu Tode, vier andere Arbeiter wur­den leicht verletzt.

Zell a. H., 13. Dezember. (Einäscherung einer Nähr­mittelfabrik.) Donnerstag nachmittag gegen 6 Uhr ging über das Harmersbachtal ein starkes Gewitter mit orkan­artigem Sturm und Hagelschlag nieder. Gleich zu Beginn des Unwetters schlug der Blitz in einen Lagerschuppen der hiesigen Nährmittelfabrik A. Sack ein. Das Feuer dehnte sich in unheimlich kurzer Zeit auf das ganze Fabrikgebäude aus, das vollständig eingeäschert wurde. Die Feuerwehren von Zell a. H. und aus der ganzen Umgebung hatten größte Mühe, die unter einem Feuerregen liegende Unterstadt zu retten. Es gelang, das Feuer auf seinen Herd zu beschrän­ken. Das Wohnhaus, das in größter Gefahr war, konnte gerettet werden. Der Schaden an Gebäuden, Maschinen, Materialien sowie Einrichtungen wird auf zirka 80 000 bis ! 100 000 Mark geschätzt. Der Brandgeschädigte ist versichert. ' U. a. sind 60 000 Wellpappschachteln und ein großes Lager an Holzwollballen vernichtet worden. Gegen 9 Uhr abends war die Gefahr für die Unterstadt beseitigt.

Hüfingen, 13. Dezember. (Der Sturm als Holzfäller.) Durch den gewaltigen Sturm, der am Donnerstag abend in unserer Gegend hauste, wurden in den Gewannen Wolf­bühl und Berchen etwa 800 Festmeter Holz gefällt.

erreicht hat, der es ausschließt, daß er für die letzte Bluttat des Düsseldorfer Mörders, das an Gertrud Albermann am 8. November verübte Kapitalverbrechen, in Frage kommt. Die Mutter Mayers ist infolge der Beschuldigung, die in so bestimmter Form gegen ihren Sohn in aller Oeffentlichkeit erhoben wurden, ganz zusammengebrochen.

Allsmärsche des republikanischen Schutzbundes in Wien Wien, 15. Dez. Die heutigen Aufmärsche des republi­kanischen Schutzbundes sind ruhig verlaufen.

Zaimis griechischer Staatspräsident Athen, 15. Dez. In der Kammersitzung am Samstag wurde zum Nachfolger ües aus Gesundheitsrücksichten aus dem Amte geschiedenen Staatspräsidenten Konduriotis der frühere Ministerpräsident Zaimis gewählt.

Haftbefehl gegen Calles

Ncuyork, 15 Dez. Der frühere Präsident von Mexiko, General Calles, erfuhr, als er mit derBremen" von sei­ner Europareise hierher zurückkehrte, daß die Behörden von Laredo im nordamerikanischen Staate Texaswegen Teil­nahme an der Ermordung zweier Offiziere der mexikani­schen Armee" einen Haftbefehl gegen ihn erlassen habe. Da­nach soll Calles bei seiner Durchfahrt durch die auf dem Wege nach Mexiko liegende Stadt Laredo verhaftet wer­den. Aus Washington wird hierzu gemeldet, daß Calles, sich im Besitz eines Diplomatenpasses befinde, der jede Mög­lichkeit der Verhaftung auf amerikanischem Boden aus- lchließe. Calles ist nach Mexiko abgereist.

Aus Stadt und Land

Altensteig, den 16. Dezember 1929.

Autoverbindung BesenfeldAltensteig. Die Nachmit­tagskursfahrt BesenfeldAltensteig wird vom 15. Dezem­ber d. I. ab wieder zu den früheren Zeiten 12.30 ab Besen­feld, 13.55 an Altensteig Postamt, 14.10 Uhr an Altensterg Bahnhof ausgeführt.

Weihnachtstelegramme. Zum bevorstehenden Weih- nachts- und Neujahrsfest werden während der Tage vom 15. Dezember 1929 bis einschließlich 5. Januar 1930 im Jn- landsverkehr Glückwunschtelegramme besonderer Art zu er­mäßigter Gebühr zugelassen. Nähere Auskunft wird am Telegraphenschalter (Postamt 1. Stock) erteilt.

Weihnächte- und Neujahrskarten. Ohne Umschlag versandte, gedruckte, einfache Weihnachts- und Neujahrs­karten, die hinsichtlich der Größe, Form und Papierstärke den Bestimmungen für Postkarten entsprechen müssen, kosten sowohl im Ortsbereich des Aufgabeorts als auch im Fern­verkehr 3 Pfg. Es dürfen in dieser Karte außer den sog. Absenderangaben noch weitere fünf Worte, die mit dem gedruckten Wortlaut im Zusammenhang stehen müssen, handschriftlich hinzugefügt werden. Als solche zulässigen Nachtragungen gelten z. B. die üblichen Zusätzesendet Dein Freund" usw. Werden solche Karten im offenen Um­schlag versandt, so kosten sie sowohl im Ortsbereich des Aufgabeorts als auch nach außerhalb 5 Pfg.

»

Freudenstadt, 13. Dezember. Nach dem Ergebnis der staatlichen Bauschau bedarf das Innere der evangelischen Stadtkirche und vor allem auch die Sakristei einer dringen­den Erneuerung. Für die Beleuchtung des Altars will der Staat den Aufwand nicht übernehmen. Für das Gemeinde­haus haben zwei Stuttgarter Herren wieder Beiträge in Höhe von 1000 und 300 Mark gegeben.

Herrenberg, 14. Dezember. Ein schweres Gewitter ging am Donnerstag abend zwischen 6 u. 7 Uhr über Herrenberg

Ick oüsr Ick?

Roman von Hermann Hilgendorff

(49. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.)

Ich selbst! Wenn Sie wirklich der richtige Herr Konsul gewesen wären, hätten Sie sicher Larry zu Hilfe gerufen! Er hätte mir wahrscheinlich einige Fausthiebe versetzt, ehe ich hätte fliehen können. Das wollte ich vermeiden. Ich gab ihm etwas Opium in den Wein!"

Warum verbrannten Sie denn den Smoking so schnell, Johann? Sie schienen doch gleich von vornherein zu ahnen, daß irgend ein Verbrechen begangen war?"

Ich ahnte es! Der gnädige Herr hatte einen Brief von Tornheim erhalten, worin mitgeteilt, daß er Briefe in der Hand habe, die Herrn Aram sehr unangenehm werden könnten. Ich habe den Herrn Konsul noch nie so aufgeregt esehen, wie nach Empfang dieses Briefes und als ich sah, der Herr Konsul eine Waffe einsteckte, überkam mich eine schreckliche Ahnung . . . Dann fand ich bei seiner Rück­kehr Blutspuren am Smoking! Das machte mich stutzig!"

Aber Tornheim ist doch vergiftet! Wie kam Blut an den von Lestmann eingetauschten Anzug, den Aram ge­tragen hatt?" fragte Longinus nachdenklich.

Das fragte ich den gnädigen Herrn heute abend auch! Ich war ein Narr, daß ich nicht gleich darauf kam . . .! Der gnädige Herr leidet bei jeder Aufregung an Nasen­bluten . . . Nichts weiter war der Grund!"

Ah!" sagte Longinus, ein wenig erleichtert, über diese Lösung.

»Ich glaube kaum, daß Aram mit der Absicht zu Torn­heim gegangen ist, um ihn zu vergiften. Der Gedanke stieg ihm erst dort auf! Ich konnte bisher noch nicht klären, wie es kam, daß Aram gerade ein solches starkes Opiumgist bei sich trug!"

Das kann ich Ihnen sagen, Herr Kommigar! Der Herr Konsul litt an Schlaflosigkeit. Ein befreundeter Apotheker hatte ihm eine konzentrierte Luminalösung hergestellt. Drei Tropfen auf ein Wasserglas . . . Höchstmaß! Ich fand die Flasche in der Weste des Herrn Lestmann. Es war die eingetauschte Weste ... Die Flasche war halb leer!

Longinus stieß einen Pfiff aus.

Das ist die Lösung!" sagte er befriedigt.

Ich muß noch einiges erklären, was Herrn Lestmann besonders interessieren dürfte . . ." begann Longinus und wandte sich an Lestmann . . .Dieser Tornheim war ein exzentrischer Mensch mit durchaus perversen Neigungen. Der grötze Genuß war ihm, Menschen am seelischen Marter­pfahl zu sehen. Er weidete sich an ihrer Angst, ihrem Ent­setzen, ihrer Furcht! Er liebte es, theatralische Eifersuchts­szenen vor sich abspielen zu sehen. Das waren die Sen­sationen seines Lebens!

Unendlich reich, konnte er sich diese Sensationen leisten. Er bezahlte jeden Betrag für Liebesbriefe, die ihm seine ! Opfer ins Garn trieben ... Er bestellte stets zu gleicher j Zeit beide Opfer zu sich hin. Er gab mit seinen Briefen i das Stichwort und ließ die beiden Opfer aufeinander los. i Es kam meist zu den furchtbarsten Szenen zwischen seinen Opfern. Das war die Sensation, die er liebte . . .

I Viele heimliche Tragödien haben sich da oben in seinem ? Hause bei ihm abgespielt. Zweimal mischte der Tod feine Karte mit hinein . . .

Das eine Mal im Falle des Studenten Lestmann. Da ,, schritt der Tod an ihm vorbei, und das Schicksal hetzte mit grausamer Hand den jungen Menschen ins Zuchthaus

Das zweite Mal aber griff der Tod zu: Tornheim starb ' an dem Gift, das ihm Aram gab.

' Er hatte den Tod verdient!

Und doch . . . niemand ist ganz schlecht. Auch in der Seele des abgefeimtesten Bösewichts gibt es seltsame Ee- fuhlsschwingungen ... So ist es wohl zu erklären, daß Tornheim wenige Monate nach der Einlieferung Lestmanns ins Zuchthaus ein Testament machte. Er vermachte fein ganzes Vermögen im Falle seines Ablebens an Paul Lest­mann und rehabilitierte ihn durch die tatsächliche Schilde­rung der Ereignisse. Damit aber schien Tornheim sein Ge­wissen beruhigt zu haben. Es ist nichts davon bekannt, daß er sich in den folgenden Jahren jemals um das Schicksal des , Zuchthäuslers Lestmann gekümmert hätte.

- Inzwischen verbrachte Lestmann die Jahre im Zucht- i Haus.

- Unschuldig im Zuchthaus, wie er wußte!

- Ich aber ahnte, daß in Paul Lestmann alles abgestorben j war bis auf den Haß gegen . . . Tornheim.

Ich wußte, daß mit dem Tage der Entlassung Lestmanns der Todestag für Tornheim gekommen sein würde.

Ich beabsichtigte, ihn nach seiner Entlassung zu beobach­ten und den jungen Menschen von diesem Schritt abzu­halten.

Die Eefängnisverwaltung machte mir einen Strich durch die Rechnung, indem sie Lestmann einen Abend zu früh entließ.

Ich wartete am nächsten Morgen vergeblich an der Zuchthaustür.

Ich fuhr ins Bureau ... Da lag schon auf meinem Tisch die . . . Mordsache Tornheims!

Dieser Schlag war schwer für mich, denn ich hätte den jungen Mann gerne gerettet. Ich glaubte an seine dama­lige Unschuld . . . aber auch an seinen jetzigen Hatz . . .

Nur er konnte natürlich als Mörder in Frage kommen.

Ich las auch das Attest des Polizeiarztes. . . Tod durch Erschießen von fremder Hand!"

Aber als ich dann sofort zu Tornheim fuhr, fand ich jedoch einige Dinge, die Inspektor Kafka nicht gefunden hatte . . .

Ich fand an einer Portiere, die zum Mordzimmer führte, einige goldblonde Frauenhaare. An der Erde in den Fal­ten der Portiere verborgen lag ein Taschentuch.

Ein Damentaschentuch. Es war mit den Zähnen zer­rissen worden. In einer Ecke war ein Monogramm. Es zeigte die Buchstaben H. k?

Die Kombination, daß eine Frau in entsetzlicher Auf­regung und Nervenspannung das Tuch mit den Zähnen zerrissen hatte, war nicht schwer. Ich zweifelte keinen Augenblick, daß eine Zeugin des Verbrechens existieren müsse.

Wie ein Faustschlag aber traf mich die Entdeckung, daß in einem fast leergetrunkenen Weinglas ich die Spuren von ein-m Opiat fand. Das Glas stand auf dem Tisch vor dem Sessel, in dem man Tornheim gefunden hatte. Ich ließ so­fort eine nochmalige Obduktion der Leiche vornehmen und wies auf die Möglichkeit einer Vergiftung hin.

Tatsächlich fand man bei der Obduktion heraus, daß nicht die Kugel Tornheim getötet hatte, sondern das Gift. Vielleicht nur wenige Sekunden vor dem Schuß.

Jedenfalls hatte die Kugel einen bereits toten Men­schen getroffen. (Schluß folgt.)