Nr. 296
Gchwarzwälder Tageszeitung „Aus de« Tannen"
Seite 3
Freiburg. 13. Dez. (Z u g g e s ä h r d u n g.) Der außerordentlich starke Sturm, der am Donnerstag abend über dem Schwarzwald tobte, hat viele Bäume entwurzelt. Auch die Reisenden des um diese Zeit passierenden Eilzuges Nr. 385 wurden insofern in Mitleidenschaft gezogen, als bei der Fahrt durch das Höllental eine Anzahl Fenster des Zuges durch die Aeste einer umgerissenen Tanne gestreift und zertrümmert wurden. Einige Reisende erhielten durch Glassplitter leichte Verletzungen. Sie konnten im Zuge verbunden und in Freiburg ärztlich behandelt werden.
Billingen, 13. Dez. (Unwetterschäden.) Bei dem Unwetter vom Donnerstag wurden auf der Strecke von Villingen bis gegen Immendingen etwa 50 Telegraphenmasten umgelegt. Im Bereich des Billinger Elektrizitätswerkes erfolgten etwa 50 Drahtbrüche, wodurch die Stadt zeitweise ohne Licht war.
Sennfeld (A. Buchen), 14. Dez. (Großfeuer.) Nachts brach in dem Dachstuhl der Ilzhöfer'schen Mühle auf noch unbekannte Weise Feuer aus, das sich mit rasender Geschwindigkeit verbreitete und in den reichen Getreidevorräten gute Nahrung fand. In kurzer Zeit war das gesamte Anwesen einschließlich Wohnhaus bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Feuerwehren der Umgegend, darunter die Adelsheimer Motorspritze, schützten die Nebengebäude. Der Schaden ist beträchtlich.
Hangtoerfammlmg der Württ. Wald- beptzerverSander
Der Waldbesitzeroerband für Württemberg und Hohenzollern hatte heute zu seiner 12. Jahresversammlung eingeladen. Der erste Vorsitzende, Graf v. Rechberg, begrüßte die zahlreich erschienenen Vertreter des Gemeinde- und Privatwaldes und die Gäste, worunter Abgesandte der Regierung und Vertreter verwandter Verufszweige, sowie der Aesse besondere Erwähnung fanden. Die Einnahmen aus dem Wald sind auf einen geradezu erschreckenden Tiefstand herabgesunken: Schleuderwettbewerb ausländischen Holzes, Schmälerung des Holzverbrauchs, abgleitende Holzmarktkonjunktur haben die Waldwirtschaft in größte Bedrängnis gebracht; viele Privatwaldbetriebe können ihre Jahresbilanz nur durch Eingriffe in die Substanz im Gleich- gewicht erhalten.
Bei längerer Dauer des heutigen Zustandes besteht Anlaß zu größter Sorge für den Fortbestand des privaten Waldes. Mit dieser Sorge verbindet sich die Befürchtung, daß letzten Endes die gesamte Volkswirtschaft und wichtige Belange des Volkes überhaupt schweren Schaden leiden. Wichtige Errungenschaften forstlicherTechnik müssen unausgenützt bleiben, die Veredlung der Walderzeugnisse wird zum Stillstand kommen, die Arbeitsgelegenheit verringert werden.
Forstmeister Dr. Dannecker, Hauptgeschäftsführer des Waldbesitzerverbandes, beleuchtet in seinem Vortrag die Einflüße der allgemeinen Wirtschaftspolitik, des Handels- und Verkehrswesens, auf die Gestaltung der Waidrente. Bei Betrachtung unserer Außenhandelspolitik kommen wir nicht an der Tatsache vorbei, daß die Einfuhr ausländischen Holzes seit dem Krieg im Steigen begriffen ist, selbst zu Zeiten, wo das einheimische Holz nur mit größter Mühe Absatz findet. Während vor dem Krieg die Einfuhr sich zwischen 10—14 Mill. Festmeter bewegte, ist diese im Jahre 1928 auf 18—19 Mill. Fm. gestiegen; und das trotz des verkleinerten Reichsgebiets, trotz gesunkenen Verbrauchs und trotz rückgängiger Kapitalkraft unserer Wirtschaft.
Man muß sich immer wieder fragen, wie war und ist eine solche Ueberfremdung des deutschen Holzmarktes möglich? Allerlei Vorgänge bestärken in der Vermutung, daß man in den verantwortungsvollen Kreisen sich des Ernstes der Lage in der Wald- und Holzwirtschaft nicht bewußt ist. Ueber das Schicksal der deutschen Wald- und Holzwirtschaft entscheidet allerdings nicht allein die Wirtschafts- und Handelspolitik der amtlichen Stellen, sondern in weitgehendem Maße die Tarifpolitik der deutschen Reichsbahn. Wer in den letzten Jahren den Holzabsatz in den verschiedensten Gebieten beobachtet hat, muß feststellen, daß durch die Politik der Reichsbahn der Aktionsradius von Handel und Wandel eme ganz erschreckende Verringerung erfahren hat.
Aber auch mancherlei andere Vorgänge erfüllen den Denkenden mit Bitterkeit. Niemand wird die Einrichtung der Arbeitslosenversicherung als solche verurteilen wollen. Wir haben in unserem verarmten Vaterland Tausende, die ohne eigene Schuld erwerbslos sind; ihnen muß unter die Arme gegriffen werden. Die tätige Hilfsbereitschaft dürste aber nicht zu der Einrichtung werden, unter deren Last heute alles seufzt und unter der die Früchte der mit größter Anstrengung eingeler- teten wirtschaftlichen Verbesserungsmaßnahmen zerdrückt werden.
Ein Stuck Selbsthilfe für die Holzerzeuger ist M erblicken im Eintreten für Verwendung einheimischen H o l z e s. Das erste Erbübel des Deutschen, dem was vom Ausland kommt, den Vorzug zu geben, zeitigt die merkwürdigsten Früchte. So wird gar nicht selten bei Vergebung öffentlicher Bauten die Lieferung von Türen, Fensterrahmen, Fußböden von ausländischem Holz zur Bedingung gemacht. An allen Orten regt sich eine mächtige Propaganda für Verdrängung des Holzes durch Elsen und Stahl durch Kohle und andere Stoffe. Erfreulicherweise haben sich auch fachliche Organisationen des Holzes angenommen. So hatte der Bund deutscher Ingenieure mit seiner Lehrschau Holz in Königsberg im letzten Sommer einen großen Erfolg. Und nun soll im nächsten Frühjahr in Stuttgart eme zweite Lehrschau Holz veranstaltet werden. Die Vorbereitungen sind bereits im Gange. Nach lebhafter Aussprache fand eine Entschließung Annahme, der wir entnehmen:
Der Absatz der hauptsächlichsten deutschen Walderzeugnisse steht zurzeit unter einem heftigen Preisdrucke durch den Wettbewerb des Auslandes, das vermöge billiger Rohstoffe. Arbeitslöhne, Frachten und billigeren Geldes die Lebensfähigkeit unserer Forstwirtschaft immer mehr untergrabt. Die Ursachen für diese Erscheinung sind bekannt:. Es sind die gegenwärtigen außen- und innenpolitischen Verhältnisse, die Haltung der R e i ch S' regierung bei den Handelsvertragsverhand- lungen und nicht zuletzt die Tarifpolitrk der Reich s - bahn, die durch ihre verbilligten Durchfuhrtarife für das ausländische Holz jenen Wettbewerb erst ermöglicht haben Seitens der Vertretungen der deutschen Forstwirtschaft einschließlich der Staatsforstvertretung — ist auf alle diese Umstande wiederholt hingewiesen worden. . .
Die württ.-hohenz. Gemeinde- und Privatwaldwirtschaft unterstützt nachdrücklich die Entschließung des Reichsforstwirt- schaftsrates vom 14. November d. I. und ersucht die wurtt. Staatsregierung und den württ. Landtag, auf die Reichsregle- rung und die deutsche Reichsbahnverwaltung einzuwirken, alsbald Maßnahmen zu ergreifen, die geeignet ßnd, ben Wettbewerb des ausländischen Holzes zuruckzudrangen und den deutschen Walderzeugnissen den Weg zu den früh gebieten wieder zu erschließen.
süd-
rüheren Absatz-
Klerne Nachrichten ans aller Welt
20 mexikanische Banditen standrechtlich erschossen. Nach einer Meldung aus Nogales (Arizona) gerieten mexikanische Bundestruppen bei Schuaripa im Staate Sonara mit einer etwa 200 Mann zählenden Räuberbande in ein Gefecht, aus dem die Regierungstruppen als Sieger heroorgingen. Drei Banditen, darunter der Führer, wurden im Kampfe getötet. 20 Banditen wurden standrechtlich erschossen.
Aus dem Gerichtsfaal
Erbach-Prozeß
Ulm, 14. Dez. Am 10. Verbandlungstag sagte der Zeuge Krater aus, daß es bei den Besprechungen über die Kreditgewährung an die Refa zwischen Debner, Bitschnau und Schenzle oft stürmisch herging. Behandelt wurde auch die Anklage, daß Schenzle und Bitschnau bei Gründung der Erbacher Bank die 70 000 Mark Einlagen der Gemeinde Erbach als Bareinlagen gebuch: haben, ohne Bargeld erhallen zu haben. Der Sachverständige Zölle erklärte, daß der Eintrag technisch richtig, nur nicht übersichtlich sei. Auch der Sachverständige Stüber sagte, daß vom Standpunkt der Bank aus die Buchung nicht zu beanstanden sei. Eine längere Auseinandersetzung gab es über die Frage der Spekulation im Interesse der Refa. Dehner bestritt, Auftrag dazu gegeben zu haben. Ein weiterer Punkt betraf die Buchung der Schuld der Refa mit 696 000 Mark als eindringliche Forderung, obwohl es sich um verlorene Posten handelte. Der Sachverständige Schafferdt bezeichnete die ganze Buchung als ungehörig und gegen das Handelsgesetz verstoßend, doch ist aus der Buchung kein Nachteil für die Gläubiger entstanden. Kaufmann Schwer-Erbach wurde über die Lage der Refa gehört. Dehner habe ihm gesagt, es sei ein kleiner Verlust da, den man aber gut wieder herausbringe. Dr. Erabinger-Erbach äußerte sich über den Gesundheitszustand Dehners. Dehner war sehr krank und schwermütig, von 1924 an schwer überarbeitet und überaus nervös. Ihn drückten die vielen Sorgen. Bei ibm bandelte es sich um keinen moralischen Defekt. Es habe ihn der Gedanke mitgenommen, daß es um keine legalen Geschäfte ging und daß er immer gesetzlich einwandfreie Wege suchte. Dehner habe sehr wenig getrunken und seine sonstige Lebensweise war durchaus korrekt. Während dieser Aussagen brach Dehner in Tränen aus. Der Sachverständige Stüber erklärte, wenn Schenzle und Bitschnau Umsätze von 3,25 Millionen Mark erzielten, die mit einem Verlust von 99 000 Mark endigten, so seien diese Geschäfte über den Rahmen des Allgemeinen hinausgegangen. Der Sachverständige Schafferdt faßte sein Urteil dabin zusammen, daß alle Buchungen das Ziel verfolgten, eine neue Bank zu gründen. Das bade zu einer erheblichen Schädigung der alten Gläubiger geführt. Mit dem Plädoyer des Staatsanwalts wird am Dienstag begonnen.
Der Prozeß gegen die Tzolnoker Eiftmörderinnen
Budapest, 13. Dez. In Tzolnok wurde gegen die erste Gruppe der Giftmischerinnen verhandelt. Auf der Anklagebank sitzen die 44jährige Frau Holyba, die 70jährige Frau Sebestyen, die 60- jährige Frau Lipka und die 50jährige Frau Köteles. Alle vier sind Bauersfrauen. Frau Holyba, die angeklagt ist, ihren Mann auf Anraten der Frau Sebestyen, ihrer Nachbarin, mit Arsen vergiftet zu haben, leugnet und gibt an, eine Hebamme habe einmal eine Arznei in die Suppe getan. Sie gibt zu, daß es G-ft gewesen sei, da ihr Mann einen Tag darauf starb, bleibt aber dabei, dies vorher nichl gewußt zu haben. Frau Sebestyen leugnet, Frau Holvba zum Morde angestiftet zu haben. Die drirte Angeklagte, Frau Lipka, hat der Anklage zufAge eine ihrer Obhut anoertraute alte Frau, dann ihren Stiefbruder and schließlich ihre Schwägerin mit aus Fliegenvapier gewonnenem Arsen aus der Welt geschafft. Sie hat alle drei beerbt. Auch sie leugnet alles. Ebens" leugnet die vierte Angeklagte, Frau Köteles, gewußt zu haben, daß das Mittel, das sie von Frau Lipka gegen die Trunksucht ihres Mannes erhielt, Gift gewesen sei. Sie bleibt bei ihrem Leugncp, auch als ihr der Präsident vorbält, daß sie die Giftflasche in den Sarg ihres Mannes gelegt habe, um die'Spur ihres Verbrechens zu verwischen. — Im Verlause der Zeugenverhöre wurden auch die Eemcindeärzte vernommen, die angeben, während der Behandlung keine Vergiftungssymptome wahrgenommen zu haben. Der eine Arzt gab der Ansicht Ausdruck, daß wahrscheinlich bei der ersten Gelegenheit nur eine ganz kleine Dosis Eilt verabreicht worden sei, und daher der zu dem Opfer gerufene Arzt die Vergiftung nicht feststellen konnte. Nach dem ärztlichen Besuch wurde dann dem Kranken eine große Dosis Gift verabreicht. Unter den übrigen Zeugenaussagen sind besonders die Mitteilungen eines Eendarmeriewachtmeisters von Interesse, der erzählt, er habe die Frauen Soliba und Sebestyen, die anfänglich alles leugneten, in ein gemeinsames Zimmer sperren lassen, in dem er sich vorher unter dem Bett versteck: hatte. Die allein gebliebenen Weiber berieten nun, ob sie ein Geständnis ablegen sollten oder nicht. Darauf war er hervorgekrochen und batte die beiden darauf aufmerksam gemacht, daß sie nun nicht mehr leugnen könnten. Frau Sebestyen bestätigte die Angaben t>- Gendarmeriewachtmeisters.
Urteil im Szolnoker Eiftmordprozeh
Szolnok, 15. Dez Am Samstag abend wurde nach dreitägiger Dauer der Mordprozeß gegen die Giftmischerinnen von Nagyrew beendet. Das Strafgericht verurteilte die 65jährige Lipka zum Tode durch den Strang, die drei anderen angeklagten Frauen, die 71jährige Sebestyen, die 44jährige Holyba und die 45jäh- rige Krittele^ zu lebenslänglichem Zuchthaus.
Spiel und Sport
T.V. Nagold II — T V. Altensteig I 3:2 für Nagold
Handball. Der gestrige Sonntag, an dem unsere erste Mannschaft gegen Nagolds zweite auf dem schön gelegenen Nagolder Platz spielte, brachte der ersteren eine große lleber- raschung. Unter den etwas ungünstigen Bodenverhältnissen kam dieses Verbandsspiel unter der zufriedenstellenden Leitung eines Wildberger Turners zum Austrag. Nagold, in seiner besten Aufstellung, wirft an und bedrängt sofort das Altenstciger Tor. Bald wurde es den Unsrigen — die vielleicht etwas zu sicges- gewiß antraten — bewußt, daß es galt, sich mächtig anznstrcngen. Nach kurzer Zeit erzielen die Nagolder den ersten Erfolg, was auch gleichzeitig ein Ansporn für dieselben war, so daß sich von nun an ein hartnäckiger Kampf entwickelte. Die Altensteiger, die das Spiel noch lange nicht als verloren betrachteten, erlangen kurz vor Halbzeit den verdienten Ausgleich. Nach Platzwechsel gibts für den gegnerischen Torwart vieles zu tun, allein jener bei seiner Ruhe und bemerkenswertem Können, läßt einen Erfolg der Unsrigen nicht zustande kommen und vernichtet die besten
Aussichten. Nach gewiegter Ueberrumpelung der Altensteiger Läuferreihe umspielen die Nagolder auch die Verteidiger, was noch zu zwei weiteren Toren führte, wovon jedoch eines vom Schiedsrichter zu unrecht gegeben wurde. Wenige Minuten vor dem Schlußpfiff holt Altensteig noch ein Tor auf, jedoch gelang es nicht mehr, Nagold den Sieg zu entreißen.
Nach dem Spiel verbrachten wir mit den Nagolder Turnfreunden — die sich wahrlich weit emporgeschafft haben — noch einige gemütliche Stunden und kehrten gegen Abend ins Heimat- städtchen zurück. Wenn wir auch gestern einen „schwarzen Tag" erlebt haben, so sind trotzdem die Würfel noch nicht gefallen und soll es uns ein Ansporn zu immer fleißigerem kleben sein. 6.
Dienstag, 17. De».: Von 10 bis 14.15 Uhr Schallplatten, Nachrichten, Wetter, 15.30 Uhr Frauenstunde: Weibnachtsvorberei- lungen, 16 Uhr Nachmittagskonzert, 17.45 Uhr Zeit, Wetter, Landwirtschaft, 18.05 Uhr „Der russ. Tanz". 18.35 Uhr Deutsch« Bildungsarbeit in Polen, 19.05 Uhr Das Steuerreformvro- gramm der deutschen Industrie- und Handelskammer, 19.30 Uhr „Die Bergkönigin", Weihnachtsmärchen, 20.45 Uhr „Kammermusikabend", 21.45 Ubr „Gesangskonzert", 23 Ubr Unterhaltungskonzert.
Handel und Verkehr
Sinkende Schweinepreise. Der Tierzuchtausschuß der Badischen Landwirtschaftskammer bat sich dieser Tage mit der Lage auf dem Schweinemarkt beschäftigt. Es wurde auf die Preiseinbrüche auf den letzten Märkten bingewiesen, die einen plötzlichen Preisrückgang um nahezu 10 Pfennig gebracht haben. Lin wichtiger Grund hierzu wurde in dem groben Futkermittelansebot (Roggen, Gerste, Hafer und im Westen auch Kartoffeln) gefunden, das jedesmal ein Sinken der Schweinepreise zur Folge hat. Daneben ist es die ungefähr alle eineinhalb Jahre einsetzende Preisumkehr aus dem Schweinemarkt, die jetzt zu dem Absinken der Preise führt. Man war sich klar darüber, daß man in den kommenden Monaten mit weiter sinkenden Preisen rechnen müsse und daß zu befürchten sei, daß die Preise sebr bald unter die Gestehungskosten sinken werden. Der Ausschuß warnt eindringlich vor weiterer Ausdehnung von Schweinezucht- und Mast, und empfiehlt im Gegenteil alsbaldige Einschränkung dieser Betriebszweige.
— Calw, 15. Dezember. Der Wochenmarkt nimmt nun wie alljährlich um diese Zeit ab; die Zufuhr wird bedeutend kleiner, auch die Ausdehnung des Marktes geht zurück. Der Markt wird jetzt, abgesehen von dem von den Gärtnern feil gebotenen Gemüse, in der Hauptsache vom Obst und Butter beherrscht. Der Verkauf von frischen Eiern hat stark nachgelassen, da die Hennen mit Legen aufgehört haben. An Obst aller Art ist kein Mangel. Es kommen sehr schöne Aepfel, wie Bismarckapfel, Schöner von Boskoop, Danziger Kantapfel und Voiken- apfel zum Verkauf und zwar zu dem billigen Preise von 10 bis 12 Pfg. das Pfund. Birnen kosten 15 Pfg. das Pfund und zwar schöne Pastorenbirnen, Präsident-Drouard und Bergamottarten. Landbutter bietet eine willkommene Einnahmequelle der Bauersfrauen. Das Pfund kostet 1,80—1,90 Mk. Für badische und Pfälzer Walnüsse werden 55—60 Pfg. das Pfund bezahlt. Der Krautmarkt hat ganz aufgehört, dagegen werden immer noch Kartoffeln zum Preis von 3,50 Mk. der Zentner zugeführt.
Letzte Nachrichten
Die Sturmschäden auf Sylt. — Neue Landverluste Westerland, 15. Dezember. Wie von amtlicher Seite zu den Sturmschäden auf der Insel Sylt noch mitgeteilt wird, sind an der Steilküste bei Wenningstedt erhebliche Landverluste eingetreten. Vor der Wenningftedter Badeanlage wurde der Landverlust auf zwölf Meter beziffert und zwar an derselben Stelle, wo in den letzten beiden Jahren bereits 60 Meter verloren gegangen sind. Die Abdrängung der drei gestrandeten Motorleichter mit ihrer umfangreichen Maschinenanlage, die einen Wert von je 160 000 Reichsmark darstellt, wird sich schwierig gestalten und hängt nach den Erfahrungen völlig vom Wetter ab.
Zwei junge Leute durch Starkstrom getötet Dresden, 15. Dezember. Am Sonntag nachmittag wollten in der Heimstättensiedlung in Dresden-Reick zwei junge Männer eine Hochantenne ziehen. Dabei kam der Antennen- draht mit einer 220 Volt-Starkstromleitung in Berührung. Die beiden jungen Männer wurden durch den elektrischen Schlag auf der Stelle getötet.
Mord
Kätscher, 15. Dezember. In der Wohnung seiner Eltern tötete der 21 Jahre alte Josef Krupp« seine Braut Anna Sachiera, indem er ihr mit einem Rasiermesser die Kehle durchschnitten und sie so getötet hat. Kruppa versuchte sich dann selbst das Leben zu nehmen, indem er den Eashahn öffnete. Er wurde jedoch an seinem Vorhaben gehindert.
Gestorbene
P f a l z g r a f e n w e i l e r: Adam Ratsch, Schreinermeister, 69 Jahre alt.
Mutmaßliches Wetter für Dienstag Eine nördliche Depression läßt für Dienstag immer noch unbeständiges, auch zu zeitweiligen Niederschlägen geneigte» Wetter erwarten.
FLr die Schriftlrituna verantwortlich: Lndwio V--«» Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig.
Kirchliche Nachrichten.
Ev- Gottesdienst
Am Dienstag abend fällt die Bibelstunde aus.
Am Mittwoch abend 8 Uhr ^ Gemeinschaftsstunde im ! _ Gemeinde haus._!
Methodistengemeinde. ,
Mittwoch, den 18. Dezember abends 8 Uhr Bibel- und Gebetstunde.
wenn
man etwas verkauft, vermietet oder verpachtet oder etwas sucht, so bringt man eine Anzeige in der
SchwarzwSlder
Tageszeitung