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Nr. 216
Verschärfung -er Lage in Palästina?
London. 13. Sept. „Daily Mail" meldet aus Jerusalem, -atz die Behörden neue Zusammenstöße zwischen Jude» und Mohammedaner befürchten. Vorkehrungen werden getroffen, um alle Polizeiposten zu vergrößern und die nach der Stadt führenden Wege zu bewachen. Ausschreitungen sind bisher jeden Freitag vorgekommen. Truppen sind am Jordanfluß aufgestellt worden, um zu verhindern, daß größere Abteilungen Beduinen den Fluß überschreiten. Arabische Studenten sollen ein Manifest zugunsten eines allgemeinen Boykotts der Juden veröffentlicht haben.
Aus Stadt und Land
Altensteig, den 14. September 1929.
Gewitterregen. Nach wochenlanger trockener Witterung und herrlichen Sonnentagen und nachdem es gestern früh ganz wenig regnete, aber hernach wieder den ganzen Tag die Sonne vom Himmel geschienen hatte, kam es gestern abend zu einem gewaltigen Gewitterregen, der einem Wolkenbruch glich. Mit großen Tropfen schüttete es eine Menge Wasser vom Himmel, so daß es für die Pflanzenwelt eine wirkliche und notwendige Erfrischung gab. Freilich hat dieser heftige Gewitterregen auch viel Obst von den Bäumen gerissen, besonders da, wo die Reise ziemlich fortgeschritten war.
Die Herbststassel-Läufe um die silberne Wanderplakette des Unteren Schwarzwald-Nagold-Eaues finden in Altensteig morgen Sonntag nachmittag V-3 Uhr von der Turnhalle aus statt. Die Staffeln sind selbstverständlich von den besten Läufern der Vereine besetzt und so ist der Kampf spannend. Turnverein Engelsbrand konnte dieselbe voriges Jahr gegen Altensteig schon zum zweiten Mal behaupten und wird auch diesmal wieder wie alle sonstigen Vereine alles daransetzen, um zu einem günstigen Ergebnis zu gelangen. Die Läufe sind in einen ^.-Lauf auf 2200 Meter mit 7 Läufern und in einen 8-Lauf auf 1000 Meter mit 8 Läufern gegliedert. Beide Läufe beginnen und endigen an der Turnhalle und zwar als erster 6 - Lauf: Turnhalle, neues Werk und zurück. ^ - Lauf: Turnhalle, neues Werk, Weihergasse, Karlsstraße, Sternenbrücke, Turnhalle. Das Vorzeichen und das Startsignal für L- und ^-Lauf wird vom Schloßberg aus durch Kleinkanonenschüsse gegeben werden. — Um V->5 Uhr erfolgt ein Verbands- Handballwettspiel T.V. Nagold II. — T.V. Altensteig I.
Sorgfalt beim Ausstellen der Arbeitsbescheinigung. Die Bescheinigung, die entlassenen Arbeitnehmern auf Verlangen auszustellen ist, muß bekanntlich Angaben über die Art des Arbeitsverhältnisses, über seinen Beginn und sein Ende sowie über den Entlassungsgrund enthalten und ferner die Höhe des Arbeitsverdienstes und eine etwa gewährte einmalige Abfindung angeben. Diese Angaben müssen vollständig und richtig sein — an sich eine Selbstverständlichkeit, die jedoch in der Praxis keineswegs immer ausreichend beachtet wird. Vor allem über den Entlassungsgrund, aber auch über den Arbeitsverdienst, werden häufig ungenaue und unrichtige Angaben gemacht. Da diese Angaben jedoch die Unterlagen für die Prüfung des Anspruches auf Arbeitslosenunterstützung und für die Bemessung ihrer Höhe bilden, so kann jede Ungenauigkeit zur Folge haben, daß unberechtigt oder zu hoch bemessene Arbeitslosenunterstützung gezahlt und dadurch das Vermögen der Reichsanstalt geschädigt wird. Ein Arbeitgeber, der z. B. Entlassung wegen Arbeitsmangels bescheint und gleichzeitig neue Arbeitskräfte der gleichen Kategorie sucht, oder der unrichtige Angaben über die Veschäftigungsdausr und Lohnhöhe macht, setzt sich der Gefahr aus, vom Staatsanwalt wegen Beihilfe zum Betrug verfolgt und von der Reichsanstalt wegen Schadenersatz belangt zu werden. Größte Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit bei Ausstellung der Arbeitsbescheinigung ist daher dringend anzuraten.
— Invalidenversicherung. Vom 1. Oktober 1929 an tonnen nun auch die Hinterbliebenen solcher Versicherten, die am 1. Januar 1912 bereits verstorben oder dauernd erwerbsunfähig waren, Fürsorge aus der Invalidenversicherung, insbesondere Witwen- und Waisenrente, dann beanspruchen, wenn der Verstorbene die Wartezeit erfüllt und die Anwartschaft aufrecht erhalten hatte. Voraussetzung für die Witwenrente ist noch, daß die Witwe das Alter von 63 Jahren vollendet hat oder invalide ist. Waisenrente erhalten Kinder bis zum vollendeten 20. Lebensjahr und darüber, hinaus, wenn sie in Schul- oder Berufsausbildung sich befinden; außerdem wird die Rente solchen Kindern gewährt, die wegen körperlicher oder geistiger Gebrechen außerstande sind, sich selbst zu erhalten, so lange der Zustand dauert. Diesbezügliche Anträge sind bei der Ortsbehörde für die Arbeiter- und Angestelltenversicherung zu stellen.
Bezirksrat Nagold. (Aus der Sitzung vom 12. September.) An Stelle des durch Unglücksfall verstorbenen Friedrich Bohnet, der die dingliche Gastwirtschaft zum „Ochsen" in Beihingen übernommen hatte, tritt der Bruder Christian Bahnet; ihm wird die Erlaubnis zum Wirtschaftsbetrieb erteilt. — Ferdinand Bilme r, Metzger in Pfrondorf hat die dingliche Gastwirtschaft zum „Adler" daselbst erworben; die nachgesuchte Erlaubnis zum Betrieb dieser Wirtschaft wird ebenfalls bewilligt. — Der Frau Anna Schnepf wird das persönliche Recht zum Betrieb der Gastwirtschaft zum „Pflug" in Nagold mit zwei Wirtschafts- und zwei Fremdenzimmern eingeräumt. — Die Genehmigung zum Kleinhandel mit Branntwein erhält der Drogist Fritz Herrlen in Altensteig für seinen dortigen Verkaufsraum. - In der Streitsache des Darlehenskassenvereins Wildberg gegen die Stadtgemeinde Wildberg, vertreten durch den Bezirksrat, wegen Forderungen aus Bürgschaft der Stadtgemeinde zu Gunsten des Dr. med. Reinöhl, früher in Wildberg, ist der Vezirksrat bereit, dem Kläger entgegenzukommen, damit die Sache einen Ausgang finde. — Gegen den Weiterbetrieb der Kraftfahrlinie Simmersfeld-Enz- klösteile durch den Unternehmer Friedrich Hanselmann in Simmersfeld hat der Bezirksrat nichts einzuwenden, solange nicht eine durchgehende Postlinie von Altensteig bis Wildbad geschaffen ist. — Der Unternehmer der Kraft fahr! inie
E b h a u s e n - Zwerenberg Ludwig Kutzmau! in Zwerenberg
befördert seit kurzem regelmäßig werktags zwischen 12 und 1 Uhr eine Anzahl Arbeiter der Tuchfabrik in Rohrdorf von da nach Ebhausen und zurück. Hiegegen wird nichts erinnert. Eine Beteiligung der Amtskörperschaft an der Abmangeldeckung für die Kraft postlinie N a g o l d—P f a l z g r a f e n w e i l e r lehnt der Bezirksrat wie die an der Fahrstrecke liegenden Gemeinden ab, da die Linie bei einer Senkung der Fahrpreise sich wohl besser rentieren würde. Das Gesuch der Firma Benz und Kock in Nagold um Genehmigung zum Weiterbetrieb der Kraftfahrlinie Nagol d-H errenberg auf weitere 4 Jahre wird befürwortet. - Gegen die Verwendung einer Anhängeachse mit Luftbereifung auf der K r a f t s a h r l i n i e Erömb ach-Altensteig (Unternehmer W. Wurst in Erömbach) wird eine Einwendung nicht erhoben. - Als Nachfolger des am 30. September austretenden Assistenzarztes Dr. Ebersberger am Bezirkskrankenhaus wird Dr. med. Burkard aus'Bernkastel a. d. Mosel privatrechtlich angestellt. - Die Anstellung des Vermessungstechnikers Karl Dannecker aus Böblingen beim Messungsamt Nagold als Ersatz für den ausgetretenen Vermessungstechniker Schund ab 16. d's. Mts. wird bestätigt. — In zwei Unfallsachen werden die von der Amtskörperschaft als Trägerin der Unfallversicherung für die in Gemeindebetrieben (Straßenunterhal- tung) beschädigten Arbeiter zu leistenden Renten festgelegt. — Die Amtskörperschaft gewährt alljährlich an eine Reihe von wohltätigen Anstalten, Einrichtungen und Vereinen einen Beitrag. Für 1929 beträgt die Gesamtsumme 2720 R.M. Die Einzelbetrüge werden zur Zahlung angewiesen.
Die Arbeitsmarktlage im Arbeitsamtsbezirk Nagold
In der ersten Hälfte des Monats September hat die Arbeitslosigkeit im Arbeitsamtsbezirk Nagold weiter zugenommen. Die rückläufige Bewegung in der Metallindustrie, vor allem weitere Entlassungen im Bezirk der Nebenstelle Freudenstadt, sowie das vorzeitige Nachlassen der Bausaison, ließen sich durch den schwachen Bedarf der anderen, noch aufnahmefähigen Berufsgruppen nicht aus- gleichen. Die Gesamtzahl der im Genuß der versicherungsmäßigen Arbeitslosenunterstützung stehenden Personen ist von 273 (am 1. September 1929) auf 290 gestiegen.
Davon entfallen auf das Hauptamt in Nagold 68 männ- 2 weibliche, auf die Nebenstellen Calw 22 männliche 3 weibliche, Freudenstadt 144 männliche, Herrenberg 28 männliche 4 weibliche und Horb a. N. 20 männliche und 2 weibliche Personen. Im Genuß der Krisenunterstützung stehen 12 männliche und 1 weibliche der oben erwähnten 290 Unterstützungsbezieher.
Ueber Stand und Entwicklung der einzelnen Berufsgruppen ist folgendes zu bemerken: In der L a n d Wirtschaft war die Nachfrage nach Arbeitskräften infolge erfolgter Beendigung der Oehmd- und Getreideernte nur noch schwach. Auch für die Hopfenernte sowie für die bereits begonnene Hackfruchternte (Kartoffeln und Rüben) wurden nur in geringem Umfange Hilfskräfte angefordert. Die rückläufige Bewegung im Baugewerbe machte sich in der letzten Woche deutlich spürbar. Während zwar für Gipser immer noch Arbeitsmöglichkeit geboten war, ist der Beschäftigungsgrad für die übrigen Bauarbeiter, wie Zimmerer, Maler usw. äußerst schwankend und unbefriedigend. In der H o l z i n d u st r i e stieg die Vermittlungsfähigkeit für Möbelschreiner etwas an, doch neigt die Eesamtlage auf diesem Gebiet weiter zur Verschlechterung. Auch das Bekleidungsgewerbe zeigt einen sehr unbefriedigenden Geschäftsgang. Einem geringen Angebot an jungen Schneidern und Schuhmachern stehen eine größere Anzahl vermittlungsfähiger Arbeitskräfte gegenüber.
Neuenbürg, 12. September. Nachdem sich die Oberpostdirektion Stuttgart mit den von der Stadt gestellten Bedingungen für Abtretung eines Bauplatzes auf der Großen Wiese zum Zweck der Erstellung einer Kraftwagenhalle einverstanden erklärt hat und Meßurkunde vorliegt, wird demnächst der Kaufvertrag abgeschlossen werden. Der Kaufpreis beträgt ohne Nebenleistungen 16 429 -K, die an die Deutsche Reichspost übergehende Fläche 18 a 80 qm.
Grunbach OA. Neuenbürg, 13. Sept. (Bran d.) Nachts brach in der vollgefüllten Scheune des Schuhmachermeisters Eugen Keppler Feuer aus, das sich rasch ausbreitete, so daß an eine Rettung nicht mehr zu denken war. Die Feuerwehr mußte sich auf den Schutz der Nachbargebäude beschränken.
Stuttgart, 13. Sept. (AusschlußausderPartei.) Tie Bezirksleitung des kommunistischen Jugendverbandes Gau Württemberg hat sieben Mitglieder wegen organi- sationsschädigenden Verhaltens ausgeschlossen. Außerdem hat die Bezirksleitung der kommunistischen Partei Württembergs Max Häfele aus Gablenberg wegen Unterschlagung von Parteigeldern aus der Partei ausgeschlossen
i 77 " '" (Münster - Bauarbeiten.) In der
letzen Sitzung des Evang. Gesamtkirchengemeinderats erstattete der Münsterbaumeister Bericht über den Fortaan-, der Bauarbeiten am Münster. Vom Reichsministerium des Innern ist zur Unterstützung der Erhaltung des Münste-s ftr das laufende Rechnungsjahr eine Beihilfe von 48 000 Mark oerwilligt worden.
Schloßberg OA. Neresheim, 13. Sept. (Opferseines Berufs.) Der 19 Jahre alte ledige Benedikt Maser ist an seiner Arbeitsstelle schwer verunglückt. Er war bei der Firma Siemens-Bauunion Schwarzabruk in Baden (b« St. Blasien) an einer Steinbrechmaschine tätig. Auf noch unaufgeklärte Weise geriet der Bedauernswerte zwischen di« Kammräder, wobei ihm beide Füße unterhalb der Knie zerquetscht wurden. Er wurde in das Krankenhaus nach Waldshut verbracht, wo er infolge seiner schweren Verletzungen gestorben ist.
Singen a. H., 13. Sept. (Zeichen der Zeit.) Di« Fittingsfabrik in Singen stellt gegenwärtig eine größere Anzahl Arbeiter ein. Am Montag haben sich etwa 30g Personen zur Arbeit persönlich angemeldet. Es sind meistens Landwirte aus der nahen und weiteren Umgegend sogar aus Hohenzollern. Die Unrentabilität der Landwirt schaff veranlaßt Landwirte und deren Söhne, ihren angestammten Beruf zu verlassen, um als Fabrikarbeiter ibr Brot zu verdienen.
Von der bayerischen Grenze, 13. Sept. (Tödlicher Sturz.) Auf dem Heimweg ist der ledige Elektromonteur Josef Schweiger aus Wildsteig in der Nacht mit seinem Fahrrad über eine steile Böschung bei Rottenbuch hinab» gestürzt und hat sich das Genick gebrochen.
Geschäftsbericht der Württ. Gebäudebrandverficherungsanstaft für das Jahr 1928
Stuttgart, 13. Sept Nach dem Geschäftsbericht der Württ. Eebäudebrandversicherurigsanstalt für 1928 hat das erste Halbjahr 1928 einen befriedigenden Verlauf genommen. Dagegen haben die Monate Juli, August und September infolge schwerer! Gewitter ungewöhnlich hohe Schäden gebracht. Glücklicherweise hat sich der September ausnehmend günstig gestaltet, so daß! die Anstalt doch noch mit einem, wenn auch kleinen Ueberschutz (360 356 RM.) abschließen konnte. Die Schäden waren 1938-' höher als 1927 und betrugen insgesamt 7 031799 RM. gegenüber 5 873 802 RM. Die Zahl der Brandfälle ist von 1273 ansi 1290 gestiegen. Die Vollentschädigung des Zustandswertes hat' sich im Berichtsjahr weiterhin durchaus bewährt. Der Der-! sicherungsbestand ist wiederum stark gewachsen. Die Summe der Versicherungsanschläge hat um über 165 Millionen RM. zugenommen. Die Zahl der versicherten Gebäude betrug auf 1. Januar des Berichtsjahres 149 752. Sie hat sich gegen dem Stand des Jahres 1927 um 7621 erhöht. Die Zahl der Vrand- fälle belief sich auf 1290 gegenüber 1273 im Vorjahr. Die Summe- der ausbezahlten Brandentschädigungen beträgt 6 940 086 RM,
Meise Nachrichten aus Mer Welt
Erholungsreise Briands. Ministerpräsident Vriand hak sich zur Erholung aus seinen Landsitz Locherel begeben, wo er sich einige Tage aufhalten wird. Nach dem „Echo de Paris" beabsichtigt er alsdann sine Vergnügungsfahrt arff dem Aermelkanal zu unternehmen.
Aufdeckung einer Sabotageorganisation in Leningrad. Beim Leningrader Schiffbautrust ist eine Organisation auf- gedeckt worden, die der Entwicklung des Svwjetschiffbaues dadurch entgegenwirkte, daß sie sämtliche Lieferungsaufträge des Trustes ausländischen Firmen zu übergeben versuchte. Insgesamt wurden 9 Personen zur Verantwortung gezogen.
Aufnahme des Luftpostverkehrs Amsterdam—Batavia. Am Donnerstag wurde der regelmäßige Lustpostverkehr Amsterdam—Batavia eröffnet.
Glückwunschtelegramm an Ernst von Borfig. Reichswirt- schaftsminister Dr. Curtius hat an Geheimrat Ernst von Vorsia zum 60. Geburtstag ein Glückwunschtelegramm gesandt. ^
Eine oberfränkische Ortschaft durch Feuer vernichtet. In
dem Ort Obergeiersnest, Gemeinde Schönderling, brach nachts in dem Anwesen eines Landwirts Feuer aus, das drei große Wohnhäuser und drei Scheunen mit Nebengebäuden in Asche legte. Von der Ortschaft stehen nur noch zwei Wohnhäuser. Man vermutet Brandstiftung.
Bad Mergentheim, 13 Sept. (Flugzeugabsturz.) In unmittelbarer Nähe der Stadt stürzte Freitag morgen der Flieger Hans Heinrich Eindler von der Deutschen Luft- schiffahrt Würzburg E.m.b.H. mit einem Flugzeug D 1218 aus 300 Meter Höhe ab. Nur dem Umstand, daß das völlig zertrümmerte Flugzeug Leim Landen in einem Erlengebüsch sich verhängte, verdankt es der Flieger, daß er ohne jede Verletzung davonkam.
Gerlingen OA. Leonberg, 13. Sept. (Gerlingen sucht Anschluß.) Die Gemeinde Gerlingen, am Fuße der Solitude gelegen, zum Oberamt Leonberg gehörend, will, laut Schwäbischer Merkur, auch ihre Selbständigkeit aufgeben. In einer der letzten Sitzung des Eemeinderats wurde beschlossen, bei den Städten Stuttgart und Feusrbach Schritte zu unternehmen, was unterdessen geschehen ist. Die Gemeinde glaubt, ihren stets wachsenden Verpflichtungen nicht mehr Nachkommen zu können, zumal große Steuerkräfte fehlen.
Abtsgmünd OA. Aalen, 13. Sept. (Stillegung des Hüttenwerks.) Das Hüttenwerk Abtsgmünd, das schon seit 300 Jahren bestand, ist vor kurzem stillgelegt und die ganze Produktion (Schlosserei, Dreherei und Schmiederei) nach Wasseralfingen verlegt worden. Es ist der Rationalisierung zum Opfer gefallen Der Eigentümer, der württem- bergische Staat, konnte dies nicht verhindern, weil er von der G.m.b.H. „Schwäbische Hüttenwerke" nnr 50 Prozent der Aktien in seinem Besitz hat.
Ern französischer Dampfer bei Greenly Island gescheitert. Der französische Dampfer Vankis ist bei Greenly Island in unmittelbarer Nähe der Stelle, wo im vorigen Jahre die „Bremen" gelandet war, gescheitert und gänzlich wrack geworden.
Eine fünfköpfige Familie verbrannt. In der Gemeinde Schönwald in Nordmähren ist das Haus des ehemaligen Legionärs Hetze! nisdergebrannt. In den Trümmern des Hauses wurden fünf Lerchen vorgefunden, nämlich die des, Ehepaares Hetzel und der drei Kinder. Es verlautet, daß! Hetze! in einem Anfall von Schwermut Frau und Kinder ermordet und dann das Haus angezündet hat.
Explosion in einer Dynamitfabrik — Fünf Tote. Bei der Fabrik Förde der Aktiengesellschaft Siegener Dynamitfabrir Köln ereignete sich eine Explosion, welcher der stellvertretende Betriebsdirektor, der Vetriebschemiker, ein Meister' und zwei bewährte Arbeiter zum Opfer fielen.
Schweres Automobilnngliick bei Besanco«. 24 Kilometer von Pontarlier ereignete sich ein schweres Autounglück. Auf einer Brücke über den Doubs stießen zwei Wagen zusammen. Der eine stürzte aus 18 Meter Höhe in den Fluß. Die vier Insassen konnten nur als Leichen geborgen werden.
Unwetterverheerungen in Toulon. Die Gegend von Toulon wurde von einem Zyklon von ungewöhnlicher Heftigkeit heimgesucht, durch den Bäume umgerissen, Dächer abgedeckt und Fensterscheiben zertrümmert wurden. Zahlreiche Personen wurden verletzt. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Millionen.