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Nr. 213

8 Hat jemand in Japan sich einen Fernsprechanschluß .zugelegt, so wird ihm nach Fertigstellung der Anlage und Zahlung der Gebühr ganz wie bei uns eine Nummer zugeteilt. Ost sagt nun diese Nummer dem Teilnehmer aus diesem oder jenem Grunde nicht zu. Alsdann hat er die Möglichkeit, sich durch Mittelspersonen, eine Art amt­lich zugelassener Makler, eine Nummer nach seinem Ge­schmack geben zu lassen. Diese Makler haben eine ganze Anzahl freier Anschlußnummern auf Vorrat und treiben damit einen lebhaften Handel, der als durchaus zulässig angesehen wird. Es versteht sich von selbst, daß solche Num- dis abergläubischen Gemütern als glückbringend gelten, be­sonders teuer bezahlt werden. Es sind Fälle bekannt, wo ein Makler für eine hervorragendgute" Nummer bis zu 15 000 Mark erhielt! DieAcht" gilt als besonders vor­teilhaft, ebenso die Zahl357". Die Rolle unserer13" als llnglückszahl spielt dagegen bei den Japanern die42", sie ist die Zahl des Todes. Auch die49" ist eine böse Num­mer, die man mit Vorliebe den Polizeiwachen zuteilt.

Humor

Lotte und Jngeborg treffen sich im Kaffee.

Ist das dein neuer Hut, den dir dein Mann gekauft hat?" fragt Lotte ihre Freundin Jngeborg.

Ja", bestätigte Jngeborg.

Wie lange hast du geweint?" fragt Lotte weiter. Zwei Stunden."

Für zwei Stunden Weinen", meint Lotte,würde ich einen so einfachen Hut nicht nehmen."

Mutmaßliches Wetter für Donnerstag Da die Wetterlage in Süddeutschland immer noch von Hochdruck beeinflußt wird, ist für Donnerstag weiterhin vorwiegend heiteres und trockenes Wetter zu erwarten.

Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig. Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lauf.

könne« sofort emtreten.

Otto Kaltenbach. Befteüsabrit OLK

Altenfteia» Hohenbergstraße.

Für die , Schriftleitung verantwortlich: Ludwig L a u k.

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daß wir Beträge für kleinere Inserate, die bei ihrer Auf­gabe nicht bezahlt werden, der Einfachheit halber in Altensteig durch Boten zum Einzug bringen werden, wovon wir bitten Kenntnis zu nehmen.

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Letzte Nachrichten

Schießerei zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten Berlin. 11. September. In Schöneberg ist es gestern in später Abendstunde zu schweren Zusammenstößen gekom­men. Gegen 23 Uhr trafen an der Barbarossa- und Haupt­straße in Schöneberg größere Trupps von Kommunisten und Hitlerleuten zusammen. Es kam zu einer Schlägerei. Plötzlich fielen von beiden Seiten zahlreiche Schüsse. Zwei Teilnehmer an der Schlägerei, ein Kaufmann aus Wil­mersdorf und ein noch unbekannter Mann wurden durch Kopfschüsse schwer verletzt. Etwa sechs bis acht Personen, die sich an der Schlägerei beteiligt hatten, wurden fest­genommen. Wer den Anlaß zu der folgenschweren Schlä­gerei gegeben und die ersten Schüsse abgeseuert hat, bedarf noch der weiteren Ermittlung.

Reichsminister Schätzels neue Pläne im Postflugverkehr München, 10. September. Reichspostminister Schätze!, der gestern in München weilte, um an einer Besprechung der Führer der Bayerischen Volkspartei über schwebende politische Fragen teilzunehmen, empfing einen Vertreter der MünchenerTelegrammzeitung" und sprach ihm gegen­über über die neuen Pläne der Reichspost im Flugverkehr. Er erklärte u. a., daß bei Beurteilung der bisher bei den Zeppelinflügen über den Ozean erzielten Geschwindigkeiten unter dem Gesichtspunkt der Beschleunigung des Luftpost­verkehrs der Zeitunterschied gegenüber dem Verkehr mit dem schnellsten Dampfer nicht groß genug sei, um einen Luftpostverkehr mit Zeppelinschiffen als besonders aus­sichtsreich erscheinen zu lassen. Die Projekte, mit denen sich die Reichspost befasse, seien andere. Die Reichspost sei daran, einige Luftpoststrecken auf große Entfernungen aus- zubaüen, die vollständig in eigener Regie betrieben wür­den. Eine gewaltige Zeitersparnis würde auch die Anwen­dung des sogenannten Transeurafien-Projektes bringen,

das die Reichspost selbst lebhaft verfolge. Es handle sich

dabei um eine Flugpostverbindung zwischen Deutschland China und Japan über Rußland. Ehe es aber zu seiner Verwirklichung kommen könne, seien freilich noch große Schwierigkeiten zu überwinden, die hauptsächlich auf diplo­matischem Gebiet lägen.

Vier Gehöfte durch Feuer vernichtet Neusalza a. O» 10. September. Ein Brand, der heute nachmittag in Kleinitz in der strohbedeckten Scheune des Landwirtes Bänsch ausbrach, dehnte sich infolge des starken Windes fast unmittelbar auf vier angrenzende Gehöfte aus, so daß nach ganz kurzer Zeit drei Wohnhäuser und vier Scheunen und Stallgebäude in Asche gelegt waren. Die Feuerwehren aller umliegenden Dörfer sind aufgeboten da Gefahr besteht, daß der Brand noch weiter um sich greift Der große Schaden ist nur zum geringen Teil durch Ver­sicherung gedeckt.

571 Kilometer Stundengeschwindigkeit London, 10. September. Der englische Geschwaderkom­mandant Orlebar hat heute nachmittag auf dem drei Kilo­meter langen Kusr über dem Solvent zwischen der Insel Wight und dem Festlande mit dem von Leutnant Waghorn im Schneiderpokalrennen zum Sieg gesteuerten Flugzeug Rolls Royce VI einen neuen Eeschwindigkeitsrekord auf­gestellt. Er erreichte eine Stundengeschwindigkeit von 571,5 Kilometer und hat damit den von Leutnant Wag­horn beim Schneiderpokalrennen aufgestellten Rekord von 522,8 Kilometer bei weitem überboten.

Fleischvergiftungen in Adlershof Berlin, 10. September. Am 8. und 9. d. M. find am Adlershof 13 Personen nach dem Genuß von Hackfleisch er­krankt, vier davon sind in das Köckenicker Krankenhaus ein­geliefert worden. Lebensgefahr besteht bei keinem Er­krankten. Eine ärztliche Untersuchung des Hackfleisches ist vorgenommen worden.

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