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Schwarzwäkdrr TageszeitungAus de« Tauner»*

Nr. 2S>.

Neues vom Tage

Die Verabschiedung des Etats bis nach Weihnachten zurückgestellt

Berlin, 14 Dez. Das Reichskabinett hat sich, wie die B. Z." berichtet, entschlossen, die Verabschiedung des Etats sSr 1S2S bis nach Weihnachten, also bis anfangs des nächsten Jahres, zurückzustellen. Ungeklärt ist noch immer die Deckungsfrage. Die Versuche des Kanzlers, im Zusammen­hang mit den Koalitionsbesprechungen dieses entscheidende Problem gemeinsam mit den in der Regierung vertretenen Parteien zu lösen, mußten ebenfalls bis zum Wieder­zusammentritt des Reichstages Mitte Januar vertagt wer­den. Die Reichsregierung will die Verhandlungen mit den Parteien so führen, daß der Etat wenigstens bis zum 21. Januar dem Reichsrat zugehen kann. Der Reichstag hat dann allerdings nur zwei Monate für die Etatsberatun­gen zur Verfügung.

Der Ministerrat über die Lösung von Lohnkonflikten Berlin, 14. Dez. In einer Aussprache des Ministerrate- über die Wirtschaftslage wurde die Notwendigkeit aner­kannt, nach der Wiederherstellung des Arbeitsfriedens im Bezirk Nordwest die beiden das Wirtschaftsleben zurzeit leb­haft beunruhigenden großen Lohnkonflikte in der Werft- iudustrie und in der sächsischen Textilindustrie unverzüg­lich zur Lösung zu bringen. Der Reichsarbeitsminister war in der Lage, mitzuteilen, daß er entsprechende Maßnahmen eingeleitet habe und als bald durchführen werde. Ernennung von Mitglieder des Verwaltungsrates der Reichsbahn

Berlin» 14. Dez. Die Reichsregierung hat durch Beschluß die Herren Dr. Hermann Schmitz. Geh. Kommerzienrat, Vorstandsmitglied der IG. Farbenindustrie in Berlin, Dr. h. c. Welcker, Generaldirektor der Firma Haniel L Eo., Duisburg, Lokomotivführer Mattheus Herrmann in Nürn­berg und auf Benennung der preußischen Staatsregierung Dr. Otto Ieidels, Geschäftsinhaber der Berliner Handels­gesellschaft Berlin, zum 1. Januar 1929 zu Mitgliedern des Verwaltungsrates der Deutschen Reichsbahngesellschaft er­nannt. Mit der Ernennung des Lokomotivführers Herr­mann ist ein alter Wunsch des Personals, einen Sitz im Ver­waltungsrat zu haben, in Erfüllung gegangen.

Internationale Luftkonferenz in Washington Washington» 14. Dez. In der Vollsitzung der Luftkonfe­renz wurden unter großem allseitigem Beifall Begrüßungs- depeschen von dem deutschen Aeroklub, von der deutschen wissenschaftlichen Gesellschaft für Luftfahrt und von Herrn von Stauß, dem Vorsitzenden des Aufsichtsrats der Luft­hansa, verlesen. Großes Interesse erregten und Anlaß zu zahlreichen Anfragen seitens der fremden Delegationen gaben die Ausführungen des Direktors Merkel von der Deutschen Lufthansa über die Versuche mit synthetischen, Benzin, die bisher gute Resultate erzielt hätten. Abends wurde ein Film vorgeführt, der die Entwicklung der Luft­fahrt in den letzten 25 Jahren zeigt. Der Film enthält Bil­der von den Ozeanflllgen Ehamberlins und Köhls und von dem neuen FlugbootRomar" der Rohrbachwerke. Der Filmvorführung wohnten die Flieger Wright, Lindbergh Ehamberlin und Lady Heath bei.

Erdbeben im Eifelgebiet

Düren, 14. Dez. Das Erdbeben am Donnerstag ist be­sonders im Nordteil der Eifel stark aufgetreten, was aus vulkanische Ursachen zurückzuführen sein dürfte. Unmittel­barer Schaden wurde im Dürener Bezirk nirgends fest­gestellt. Im hiesigen Stadttheater entstand eine gewisse Panik, doch konnte das Publikum bald wieder beruhigt werden. Auch in verschiedenen Sälen der Stadt, in denen Vorträge gehalten wurden, wurden die Zuhörer unruhig. Einige ängstliche Personen suchten die Ausgänge zu ge­winnen. In den Eifelorten Kreuzau, Maubach, Nideggen und Heimbach war der Stoß so stark, daß die Häuser er­zitterten und schwere Möbelstücke ins Wanken gerieten.

Die Streikunruhe« in Kolumbien

Bogota, 14. Dez. Nach Pressemeldungen über Streik- anruhen im Bananenplantagengebiet von Magdalena find »iese ernsterer Natur gewesen, als anfänglich angenommen. Fm Verlaufe eines Gefechtes mit der Polizei sollen etwa Ml Personen getötet und 238 verletzt worden sein. Der Sachschaden soll sich auf 250 006 Pfund Sterling belaufen.

Württembergischer Landrag-

Vom Finanzausschuß

Stuttgart, 13. Des. Der Finanzausschuß des Landtags be­schäftigte sich mit dem Entwurf eines zweiten Nachtrags zum Etaatshausbaltsgesetz für 1928. Zunächst wurde über die ge­plante Schaffung eines chemischen polizeilichen llntersuchungs- amtes in Ulm verhandelt. Dann folgte der neue Etat der Lan­deshebammenschule zur Beratung. Ministerialdirektor Neuffer und der Leiter der Anstalt Obermedizinalrat Dr. Fetzer geben Auskunft über die Belegschaft, die jetzt schon vollständig ist. Statt 160 sind bis Jauar 225 Anmeldungen vorhanden. Die Frequenz ist um mehr als 50 Prozent gestiegen. Eine Ermäßi­gung der Verpflegungssätze ist für Minderbemittelte vorge­sehen. Das Kapitel wird genehmigt. Sodann kommt Kapitel 88, Finanzverwaltung Hochbau, zur Beratung. Es handelt sich um Einbauten für das Justizministerium. Der Ausschuß stimmt zu und ebenso stimmte der Ausschuß dem Ankauf des Dr. Web- ferschen Anwesens in Kirchheim für das hauswirtschaftliche Seminar zu. Der Ausschuß geht über zur Beratung von Kapitel 64 der Wirtschaitsverwaltung: Darlehen von 330 000 Mark für die Förderung des Luftverkehrs. Staatsrat Rau gibt Auskunft über die neuen Bedürfnisse auf dem Flugplatz Stutt­gart-Böblingen. Wirtschaftsminister Dr. Beyerle ruft das In­teresse für die groben Zukunftsfragen des Luftverkehrs-wach. Die Vorlage wird genehmigt. Bei Kapitel 79, Allgemeiner Verfügungsbedarf handle es sich um die Bewilligung von 50 000 Mark anläßlich der Feier des lOOiührigen Bestehens des

Bistums Rottenburg als staatliche Spende. Die Sozialdemokra­tie gibt eine Erklärung für ihre ablehnende Haltung ab. Abg. Schneck (Komm.) stellt einen Antrag auf Nichtgenehmigung und Verwendung der Summe für Arbeitslosenunterstützung. Mini­ster Dr. Benerle verweist auf den Vorgang Badens im Vor­jahr hin und erklärt, daß es sich um Mittel zur Erhaltung von kirchlichen Baudenkmalen gehandelt habe. Ein Vertreter des christlichen Volksdienstes spricht sich dafür aus, verlangt aber für die evangelische Kirche die doppelte Summe. Minister Dr. Beyerle erklärt sich bei geeignetem Zeitpunkt hierzu bereit, ohne besonderen Anlaß sei aber dieser Antrag nicht zu empfehlen. Berichterstatter Dr. v. Hieber ist der gleichen Ansicht, ebenso ein Vertreter des Bauernbundes. Der Vertreter des Christlichen Volksdienstes zieht seinen Antrag zurück. Der Antrag Schneck (Komm.) wird unter Stimmverweigerung der Sozialdemokratie mit einem Ja (Komm.) abgelehnt. Die Regierungsvorlage wird mit 10 Ja gegen 5 Nein (Soz. Komm.) angenommen. Abg. Dr. v. Hieber (Dem.) bringt dann die Frage der Erstellung eines Grabdenkmals für Staatspräsident Blos zur Sprache. Die Ab­geordneten Hieber (Dem.), Bock (Z.), Ulrich (Soz.), Hartmann (D. Vv.) und Liebig (Ehr. Vd.) haben einen Antrag auf Er? Höhung des betr. Verfügungsbetrages um 5500 M. eingebracht. Abg. Körner (B.B.) erklärt die Zustimmung seiner Fraktion. Der Antrag wird gegen die Stimmen des kommunistischen Ab­geordneten angenommen.

Aus Stadt und Land.

Altensteig, den 15. Dezember 1928.

Amtliches. Uebertragen wurde eine Lehrstelle an der evangelischen Volksschule in Emberg, O.A. Calw, dem Hauptlehrer Hofmann in Ebhausen.

Waldarbeiterversammlung in Altensteig. Es sei auch an dieser Stelle nochmals auf die Waldarbeiterversamm­lung, die morgen mittag um 1 Uhr in derSchwane" statt­findet, hingewiesen. Wie alle anderen Berufe, hat sich die überaus größte Mehrheit der Waldarbeiter im Deutschen Landarbeiterverband organisiert, um sich ihren wohl­begründeten Forderungen mehr Gehör und Recht zu ver­schaffen. Die morgige Versammlung dürfte deshalb sehr interessant sein, wird man doch aus berufenem Munde er­fahren, was in der Waldarbeiterbewegung geschaffen wurde und was es noch zu schaffen gibt. Es darf erwartet werden, daß der Besuch der Versammlung ein guter ist.

Neue Hoffnungen für die Ragoldbahn. Der kommende Fahrplan soll, wie ein Pforzheimer Sachverständiger schreibt, für die württ. Nord-Südlinie (Ob. Neckarbahn) und damit auch für die Nagoldbahn als wichtige Zubringerlinie erhebliche Verbesserungen bringen. Die D-Züge 277/278 StuttgartZürich, die im vergangenen Jahr im Sommer zwischen Stuttgart und Zürich wesentlich beschleunigt wur­den, im Winter aber wieder im alten Fahrplan gefahren werden, sollen nunmehr ganzjährig im beschleunigten Fahrplan des Sommers gefahren werden. Die nötigen veränderten Anschlüße an die Nagoldbahn werden ange­strebt und sicher auch erreicht. Außerdem hat der sich stei­gernde Verkehr zwischen Stuttgart und Zürich nötig ge­macht, die Züge D 37/38 BerlinMailandRom zwischen Stuttgart und Zürich zu entlasten. Es werden in den Monaten Juli und August Entlastungszüge geführt, je­weils zwei bis drei Stunden früher oder später, die nicht nur Anschluß an die Züge der Nagoldbahn haben werden, sondern endlich auch einmal hoffen laßen, daß in die in diesem Sommer zu Fernreisen so viel benützten Eilzügen 901 und 934 endlich durchlaufende Wagen über Eutingen hinaus in der Richtung Schweiz-Bodensee eingestellt wer­den können, die das immer als lästig empfundene llmst.i- gen in Eutingen bezw. Horb wegfallen lassen.

Calw, 14. Dez. Die Allg. Elektrizitätsgesellschaft hat im Laufe des Sommers im städtischen Elektrizitätswerk eine Queck­silbergleichrichteranlage eingerichtet. Die Uebernahme zog sich hinaus, da das Werk nicht zur festgesetzten Zeit fertig war. Auch sonst ergaben sich Anstände. Mit der unangenehmen Sache hatte sich gestern der Gemeinderat zu beschäftigen. Es handelte sich in der Hauptsache darum, ob das Werk betriebssicher und vertragsfähig sei und ob die angesetzte Konventionalstrafe von 1250 Mark voll in Anrechnung gebracht werden könne. Nach einer Besprechung mit dem Vertreter der Gesellschaft schlug der Stadtvorstand einen Vergleich vor, wonach die Konventional­strafe auf die Hälfte herabgesetzt und an Stelle von 425 Mark für einen Ueberstromausschalter 260 Mark treten sollen. Die Anlage und das Geschäftsgebaren der Gesellschaft wurden be­mängelt. Die Eesamtauslage beläuft sich auf 41060 Mark. Handelsschuldirektor Dr. Weber sucht um Zuteilung eines Bau­platzes im Teuchelweg nach. Der Bauplatz wird unter den üblichen Bedingungen um 2 Mark der Quadratmeter abgegeben. Der landw. Ortsverein hat 220 Ballen Torßtreu in Schussen- ried bestellt. Hiefür hat die Gemeinde die Garantie für Be­zahlung zu übernehmen, was auch geschieht. Bei dem Ein­zug der Gas- und Stromgelder wurden seither Büchlein ver­wendet. Da diese aber als Fehlerquellen angesehen werden und den Einziehern ein Manko verursachten, werden nun durch den Stichentscheid des Vorsitzenden Schuppenquittungen wie in manchen anderen Orten eingeführt. An der Gewerbeschule werden besondere Kurse im Maschinenschreiben, in Kurzschrift und in Fremdsprachen eingeführt; das Kursgeld beträgt für jeden Teilnehmer 912 Mark. Zugleich wird für das Rathaus eine elektrische Schreibmaschine zum Preis von 1045 Mark an­geschafft. Auch Heuer werden wieder Neujahrswunsch­enthebungskarten ausgegeben. Der Reinertrag wird zur Ab­gabe von Holz an Minderbemittelte verwendet.

Vom Oberamt Freudenstadt, 15. Dez. (Zwei glückliche Gemeinden.) Während Bezirke und Gemeinden über die immer mehr drückender werdende Steuerbelastung dring­liche Klagen führen, gibt es im Oberamt Freudenstadt zwei Gemeinden, die gar keine Umlage erheben, nämlich Hörschweiler und Tumlingen. Beide Gemeinden können bei ihrem Besitz den Bürgern noch recht nennens­werte Vürgergaben zukommen laßen. Hörschweiler (Wald­besitz über 49 Prozent der Markung) reichte im vergangenen Jahre jedem Bürger 70 Mark Bargeld und 8 Nm. Prügel-, und Scheiterholz, sowie 5 Reishaufen. Tumlingen konnte die Bürger wenigstens mit 20 Mark Bargeld und 2 Rm. Scheiterholz beglücken. Dieses Jahr ist freilich die Eeld- gabe in Wegfall gekommen, aber die Nutzberechtigten er­hielten dafür 6 Rm. Scheiterholz.

Freudenstadt, 13. Dez. Wieder einmal ist auf der unab- geschrankten Ueberführung der Eisenbahn über die Stutt­garter Straße beim Gaswerk ein Zusammenstoß zwischen Auto und Eisenbahn passiert. Als ei« mit drei Personen besetztes Stuttgarter Personenaut« gestern abend, von Freudenstadt kommend, nach Aach ge­fahren ist, fuhr auch gerade der von Karlsruhe kommende Personenzug Nr. 1295 vom Stadtbahnhof zum Hauptbahn­hof. Trotzdem nun der ganze Zug mit all seinen hell- beleuchteten Personenwagen schon vor dem Auto über die Straße gefahren war, will der Lenker des Autos den Zug erst im letzten Augenblick gesehen haben. Da er nun nicht mehr halten konnte, ist er auf den zweitletzten Wagen des Zuges aufgefahren, wurde einige Meter weit in Fahrt­richtung des Zuges mitgeschleift und dann in den zirka zwei Meter tiefen Graben neben dem Bahndamm gewor­fen. Es ist geradezu ein Wunder, daß Personen nicht ver­letzt worden sind und auch der entstandene Sachschaden unerheblich ist.

Stuttgart, 14. Dez. (Schwerer Autounfall.) In der Rotenwaldstraße ereignete sich beim Sandweg in der Nähe der Solitude-Rennstrecke gestern vormittag um halb 9 Uhr ein schweres Autounglück. Ein von einem Stuttgarter Fuhrunternehmer geführter Kraftwagen kam bei Passieren eines entgegenkommenden Kraftwagens, wohl infolge zu raschen Bremsens, ins Schleudern, stürzte von der Straße in den Wald gegen einen Baum und wurde völlig zer­trümmert. Der Insasse des Wagens, Jagdaufseher Kühlbrey aus Markgröningen, wurde dabei in die Wagenteile derart eingeklemmt, daß er von der sofort alarmierten Feuerwache II geborgen werden mußte. In­zwischen war jedoch infolge eines Schädelbruchs bereits der Tod eingetreten. Der Führer des Wagens kam mit dem Schrecken davon.

Stuttgart, 14. Dez. (Der Turnausschuß der D. T. kommtnachStuttgart.) Der Turnausschuß der Deut­schen Turnerschaft wird im Januar 1929 in Stuttgart eine Sitzung abhalten. Es werden dabei auch die Einrichtungen und Plätze der Stadt Stuttgart unter Führung des Ober» turnwarts der D.T., Steding-Vremen, besichtig werden, die für die Abholung eines Deutschen Turnfestes in Stuttgart in Betracht kommen.

Durch hohe Ladenmiete in den Tod getrie­ben Am Dienstag früh wurde in einem Hause der Büchsen- straße eine 52 Jahre alte Frau in der Küche ihrer Wohnung tot aufgefunden. Der Ehemann wurde vergeblich in der Wohnung gesucht. Er blieb verschwunden. Auch er dürfte kaum mehr lebend angetroffen werden. Das Ehepaar hatte ein Geschäft für Emaillewaren und Küchenartikel in der Friedrichstraße. Es lebte äußerst einfach und bescheiden. Me geschäftlichen Sorgen, die das Paar in den Tod getrieben hatten ihre Ursache in der ungeheuren Ladenmiete von etwa 20 000 Mark im Jahre, die einfach nicht aufzubringe» war.

Betriebserösfnung der LinienB" und S". Am nächsten Montag, den 17. Dezember, werden die beiden KrastfahrlinienB" (VaihingenSindelfingen) und S" (SchmidenFellbachLuginslandUntertürkheim) in

Betrieb genommen.

Cannstatt, 14. Dez. (Absturz.) Donnerstag waren an der Funkerkaserne Maler mit Anstricharbeiten beschäftigt. Als ein 18jähriger Malergehilfe die Leiter hinaufgestiegen war, fiel die Leiter plötzlich um und der Maler stürzte zwölf Meter hoch herab. Mit einem schweren Schädelbruch wurde er in das Krankenhaus übergefllhrt.

Backnang, 14. Dez. (Ertrunken.) Der vermißte städt. Arbeiter K. Mahle wurde zwischen Reichenberg und Sulz­bach in der Murr an einem Weidenbusch hängend auf­gefunden. Der 63jährige Mann ist in der Dunkelheit vom Wege abgekommen, in die Murr geraten und hilflos ertrunken. !

Welzheim,' 14. Dez. (DrilliAge im Kuh st all.) Im Stalle der Frau Jennewein zum Walkersbachertal gab es am Samstag Drillinge. Die Kuhmutter und die Jungen sind alle gesund. Auffallend ist die Größe der Jungen.

Waldhausen OA. Geislingen, 14. Dez. (Todesfall.) Im Alter von über 90 Jahren ist hier der frühere Reichs­tags- und Landtagsabgeordnete Oekonomierat Vantleon gestorben. Er gehörte der Nationalliberalen Partei an und war einer der führenden Landwirte in Württemberg. In allen Kreisen, insbesondere auch im Landtag ohne Unter­schied der Parteien hoch geschätzt und diese Hochschätzung wurde ihm in besonderem Maße, auch nachdem er sich zur Ruhe gesetzt hatte, im Bezirk Geislingen zuteil. 1882 bis 1894 vertrat er im Landtag den Bezirk Heidenheim, später den Bezirk Geislingen bis 1906, dann den südlichen Landes­wahlkreis. Im Reichstag war er nur kurze Zeit. Im Land­tag entfaltete er namentlich in landwirtschaftlichen Fragen eine ersprießliche Tätigkeit. Um die Erbauung der Bahn AmstettenGerstetten hat er sich sehr verdient gemacht und Waldhausen ernannte ihn wegen dieser Verdienste zum Ehrenbürger. Von 1906 bis 1912 war er im Landtag Alterspräsident.

Niederstetten OA. Gerabronn, 14. Dez. (Erfroren aufgefunden.) Ein in den 80er Jahren stehender Mann von Oberstetten fuhr abends mit dem Zug von hier nach Oberstetten. Er scheint von dem Wege von der Halte­stelle zum Ort abgekommen zu sein und wurde morgens erfroren auf freiem Felde aufgefunden.

Tailfingen OA. Balingen, 14. Dez. (Rodel Unfall) Durch Rodeln auf Serbotenen Seitenstraßen des Ortes er­eignete sich abends auf der Hechinger Straße ein schwerer Unfall. Jgnge Leute fuhren in einen vorüberiahrenden Personenkraftwagen, wobei ein Mädchen schwere Verletzun, gen, RippenbrüSe usw. davontrua. Der Rodelschlitten war mit drei Erwachsenen besetzt. Während nun die vorne und hinten auf dem Schlitten sitzenden Personen noch im legten Augenblick sich vom Schlitten aus in den Schnee fallen laßen konnten, war es dem Mädchen in der Mitte nicht mehr mög­lich, der Gefahr z« entrinnen.