Nr. 165

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Mg Mark. Mehrere Versuche, das Holz inzwischen zu ver­kamen »ad ergebnislos verlaufen. Am 19. v Mir. erschienen «an Zwei auswärtige Holzhändler bei der Stadtverwaltung !md machten Gebote auf das Holz. Durch einen Horcher an der Wand erhielten auch die hiesigen Holzhändler von den Vcr- Landlungen Kenntnis, gaben aber ein Gebot nicht ab. Erst auf Edruckliäie fernmündliche Aufforderung durch den Stadtvor- itoiid an das Sägewerk Fczer reichte Fez.r ein schristlich-s sc- M ein. das dann erst in der Gemeinderatssitzung geöffnet Eide. Sägewerksbesitzer Maier wurde von dem Holzverkaus ausdrücklich verständigt, da angenommen werden konnte, cr durch die Ringbildung sofort durch die anderen hiesigen c,Mandler verständigt wird und diese nur gemeinsame Sache j-atim. Das Gebot von Fezer und den auswärtigen Firmen Meten gleich. Da die auswärtigen Firmen an ihr Gebot (das Münglich das einzige war) die Bedingung knüpften, daß bei ^ringer Differenz zwischen ihrem Gebot und dem Gebot einer anderen Firma der Zuschlag ihrem Offert erteilt werden müsse, diese Firmen zuerst mit ihrem Gebot der Stadt entgegen kamen M'd einest dieser beiden Firmen einer der größten Abnehmer von Holz aus den Stadtwaldungen ist, wurde der Zuschlag die- km Gebot erteilt. Fezer und Maier protestieren nun dagegen md verweisen auf einen Eemeinderatsbeschlutz, nach welchem Lei aeringer Differenz zwischen den Geboten von auswärtigen undchiesigen Holzhändlern das Gebot der hiesigen Holzhändler zu berücktsichtigen ist. Dieser Beschluß wurde aber in einer Zeit des Holzmangels gefaßt und war in der heutigen Zeit des lleLcrangebots an Holz, und da die Stadt durch Ringbildung sehr ge chädigt wurde etc. nicht zu berücksichtigen. Fezer greift außerdem den Stadtvorstand in einem Zeitungsartikel persön­lich an, weil die vom Eemeinderat beschlossene Wasserleitungs- erweiterung bis zum Sägewerk Fezer, der Möbelfabrik May und der Lohmühle noch nicht erstellt ist. Diese Wasscrleitungs- erweiterung wurde bereits am 25. Februar 1926 also vor der Amtszeit des jetzigen Stadtvorstandcs beschlossen. Die Durch­führung derselben unterblieb damals, wie aus der Mitte des Eemeinderats betont wird, hauptsächlich deswegen, weil Fezer von allen Interessenten allein sich weigerte, zu den entstehenden Kosten einen entsprechenden Beitrag zu leisten. Im August 1927 brachte der jetzige Stadtvorstand über die Kostenverteilung eine Vereinbarung zustande, die auch vom Gemeinderat genehmigt wurde. Eine Schuldaufnahme, die zur Bestreitung der Kosten für die Stadt erforderlich ist, konnte erst im März-April d. gesichert werden. Einem früheren Darlehensangebot hat der Eemeinderat nicht zugestimmt, da die Bedingungen wesentlich ungünstiger waren. Um Genehmigung zur Schuldaufnahme wurde sofort nachgesucht, dieselbe aber noch nicht erteilt. Nach einem inzwischen erschienenen Ministerialerlaß dürfen Bauten, deren Kosten nur durch eine Schuldausnahme btzg«Men wer­den können, erst nach Genehmigung der Schuldaufnähme begonnen werden, da andernfalls gegen die Beamten und den Gemeinderat vom Ministerium mit Strafe vorgegangen wird. Fezer wurde erst vor kurzem von diesem verständigt. Die. Vo?^iirfe und persönlichen Angriffe des Fezer entbehren sonach jeder Grund­lage und müssen daher energisch zurückgewiesen werden, ganz abgesehen davon, daß durch derartige Eingesandt der Stadt Altensteig nicht genützt, sondern nach außen ungemein geschadet wird. Dies ist von seiten der Stadtverwaltung in dieser Sache die letzte Erklärung. Gottfried Lutz, Schneidermeister, wird mit sofortiger Wirkung bis 15. Oktober gegen eine Vergütung von 2.50 Mark pro Tag als Feldschütze angcstellt. In der Egenhauserstraße wird die Einlegung von Zementröhren für den Wasserablauf anstelle der über den Gehweg führenden Gräben vom Waldeingang bis zur Waldfriedhofstraße, geneh­migt. Einem Einspruch gegen einen Wertzuwachssteuer­bescheid, in welchem nicht alle Aufwendungen auf das veräußerte Grundstück berücksichtigt sind, wird, nachdem Belege beigebracht worden sind, stattgegeben. Zu dem Vaugesuch des Johs. Seeger, Vadeanstaltsbcsitzer betr. die Erstellung eines Werk­stattanbaues und Ledertrockenschuppens sowie Einrichtung einer Oberledergerberei auf seinem Anwesen wird dem Oberamt gegenüber eine Aeußerung in befürwortendem Sinne abgegeben.

Konflikt zwischen Berusskrankenkassen und Aerzten.

Wie uns mitgeteilt wird, ist durch Vermittlung der Ber­liner Aerzteschaft das bestehende Vertragsverhältnis zwischen dem Verbände kaufmännischer Berufskrankenkassen und dem Verbände der Aerzte Deutschlands (Hartmann­bund) um einen Monat bis zum 1. August verlängert wor­den. Leider haben sich die damit verbundenen Hoffnungen auf Abschluß eines wenigstens vorläufigen neuen Ver­trages nicht erfüllt. Die Vertreter der Aerzte haben in den dieser Tage stattgefundenen Verhandlungen keinerlei Vorschläge für den Vertragsinhalt gemacht, obwohl die Vertreter der Verufskrankenkassen ihre ausdrückliche Be­reitschaft erklärten, berechtigten Bedenken gegen den alten Vertragsinhalt hinsichtlich der Honorarbegrenzung Rech­nung zu tragen. Der Verband kaufmännischer Berufs­krankenkassen hat nunmehr das durch den seitherigen Ver­trag geschaffene Schiedsgericht zur Entscheidung über die Verlängerung des Vertrages angerufen.

Wichtige Fristverlängerung für Kriegsbeschädigte!

Kriegsbeschädigte, die nach 1923 deshalb mit einer Abfin­dung aus der Rentenversorgung ausschieden, weil ihre Erwerbsminderung auf unter 25 v. H. festgestellt wurde (K 104 Reichsversorgungsgesetz), und solche Kriegsbeschä­digte, deren körperliche Unversehrtheit schwer beeinträch­tigt ist, und denen die sogenannte Versehrtheitsrente (8 25 Abs. 3 des Reichsversorgungsgesetzes) gewährt wurde, können nach dem Fünften Abänderungsgesetz zum Reichsversorgungsgesetz wieder in die Rentenversorgung embezogen werden. D e erstgenannte Gruppe dann, wenn die Erwerbsminderung infolge dns anerkannten Versor- gungsleidens jetzt auch ohne daß eine Verschlimmerung nachweisbar ist mindestens 25 o. H. beträgt, die zweite Gruppe dann, wenn ein Verforgungsleiden vorliegt, das früher einer Erwerbsminderung von 20 v. H. gleichgeachiet wurde und durch die Aenderung der Verordnung zu H 25 Abs. 3 R.V.E. vom 21. Dezember 1927 jetzt mit mindestens A5 v. H. gewertet wird. Hierfür kommen u. a. in Frage: Berlust eines Auges, Verlust des Daumens an der Arbeits­hand, abstoßend wirkende Entstellungen des Gesichts usw. Zu allen diesen Fällen erfolgte die Zahlung der Verser- gungsgebührnisse rückwirkend vom 1. Oktober 1927 ab, wenn der Antrag wie seinerzeit vom Neichsbund der Kriegsbeschädigten durch die Presse bekannt gegeben bis zum 31. März 1928 gestellt worden war. Auf Ver­anlassung des Reichsbundes hat das Reichsarbeitsmini­sterium mit Erlaß vom 27. Juni 1928 Ie 2791 die Frist um ein halbes Jahr bis zum 30. September 1.628 verlängert. Nähere Auskunft erteilt dis nachstgelegene Ortsgruppe des Reichsbundes oder die ört­liche Fllrsorgestelle.

Schweres Gewitter mit Hagelschlag

Das gestrige Gewitter brachte endlich die gewünschte Erfrischung. Leider war es mit Hagelschlag verbunden, der in unserer Umgebung großen Schaden anrichtete, wie aus folgenden Berichten hervorgeht:

Gewitterschäden in unserer Umgebung

Wart, 17. Juli. (Gewitterschaden.) Das gestern über unseren Bezirk ziehende Gewitter hat auch an den Feld- frllchten unserer hiesigen Markung schweren Schaden an­gerichtet. Die prächtigen Felder wurden durch den Hagel furchtbar zerschlagen, so daß die diesjährige Getreideernte, die Hoffnung der Landwirte, soweit sich übersehen laßt, zu 80 Prozent vernichtet sein wird. Auch die Rüben- und Krautfelder bieten ein trauriges Bild der Zerstörung.

Ebershardt, 16. Juli. (Furchtbares Unwetter.) Der heutige Nachmittag brachte uns ein furchtbares Gewitter mit schwerem Hagelschlag, der fast eine halbe Stunde an­hielt. Die Getreidefelder, die einzig schön standen, bieten einen trostlosen Anblick. Zerfetzt und zerknickt liegt ein großer Teil der Halme und Aehren am Boden. Das Obst wurde bis zur Hälfte von den Bäumen geschlagen. Vor genau zwei Jahren ging am 15. Juli ein schweres Wetter nieder, das allerdings nur einen Teil der Markung stark schädigte.

Ebhausen, 17. Juli. (Schwerer Hagelschlag.) Das gestrige schwere Gewitter suchte unsere Markung durch niedergegangenen Hagel schwer heim. Die prachtvoll gestandenen Felder bieten ein Bild des Jammers. Bis zu 80 Prozent der Ernte dürste vernichtet sein.

kkünibrann. 16. Juli. (Ortsvorsteherwahl.) Alters­und gesundheitshalber hat Schultheiß Schwemmle sein Ortsvorsteheramt, das er nun nahezu 31 Jahre versehen hat, niedergelegt. Mit ihm scheidet wieder ein bewahrter, tüchtiger Beamter aus dem öffentlichen Dienst, von dem man beim Rücktritt auf seine Amtszeit und Tätigkeit wohl sagen kann, daß die Gemeinde seine Wahl nicht zu bereuen braucht. Gewissenhaft und in vorbildlicher Weise hat er stets seines Amtes gewaltet und dadurch sowie durch seine ruhig-sachliche Art. verbunden mit Offenheit und Aufrich­tigkeit, sich überall Achtung und Wertschätzung erworben. So sehr nun auch der Rücktritt zu bedauern ist, so ließ er sich doch nicht mehr aufhalten. Herr Schultheiß Schwemmle war fest entschlossen, die Bürde des Amtes abzuladen. Und so bleibt eben der Wunsch, daß ihm noch ein langer schöner Feierabend beschieden sein möge; der Gemeinde aber ist zu wünschen, daß sie einen ebenso tüchtigen Haushalter wieder bekommt. Die Wahl ist auf Samstag, den 11. August dieses Jahres anberaumt.

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Besenfeld, 17. Juli. (Zündender Blitz.) Bei dem gestrigen schweren Gewitter schlug der Blitz etwa um 1 Uhr in das Haus des Holzhauers Karl Kappler, in welchem seine Eltern, Oberholzhauer Ehr. Kappler und Frau, und die betagte über 80 Jahre alte Großmutter wohnen. Das Feuer griff so schnell um sich, daß außer dem Vieh fast nichts gerettet werden konnte und das Anwesen vollständig niederbrannte. Die jungen Eheleute waren während dem noch im entfernten Wald und als sie nach Hause kamen, fanden sie ihre Behausung in Asche liegen.

Klosterreichenbach, 15. Juli. (Ertrunken.) Gestern nachmittag ertrank der etwa 30 Jahre alte Malermeister Willy Dölker von Obermusbach beim Baden in der Murg. Der Ertrunkene war bei Malermeister Ruoß hier in Stellung.

Weilderstadt, 16. Juli. (Stadtschultheitzen- vahl.) Bei der Neuwahl des Ortsvorstehers wurden von 1235 Wahlberechtigten 810 Stimmen abgegeben. Gültig varen 650, die auf den bisherigen Stadtschultheitzen Schütz relen.

Stammheim, OA. Ludwigsburg, 16. Juli. (Tödlicher Unfall.) In der Schwieberdinger Straße erlitt ein Ee- schäftswagen einen Reifenschaden. Dadurch verlor der Füh­rer die Herrschaft über den Wagen, der in den Graben stürzte. Der Wagenführer erlitt leichte Schürfungen, aber der Mitsahrende, Eemeinderat Gautter von Stammheim, wurde so schwer verletzt, daß er ins Krankenhaus nach Feuerbach verbracht werden mußte, wo er seinen Verletzun­gen erlag.

Köngen, OA. Eßlingen, 16. Juli. (Ertrunken.) Der siebenjährige Walter Schopper, ging unter Aufsicht seiner 15jährigen Schwester ins Baden. Während sich diese auszog, muß der Kleine sofort, von niemand bemerkt, dem Mühl­kanal zugesprungen sein, wo dann mit ziemlicher Sicherheit ein Herzschlag seinem jungen Leben ein Ende bereitet hat.

Maichingcn, OA. Böblingen, 16. Juli. (Zündender Blitz.) Montag vormittag schlug der Blitz in die Oelmllhle und Scheuer des Eotthilf Renz und zündete. In kurzer Zeit stand die mit Heu und anderen Vorräten gefüllte große Scheuer, die noch zwei weiteren Besitzern gehörte, in Hellen Flammen und brannte vollständig aus. Der Schaden ist beträchtlich.

Tübingen, 16. Juli. (Ertrunken.) Nachmittags badete der 19 Jahre alte Mechaniker Karl Fritz von Reutlingen mit seinen beiden Freunden Rauscher und Kuhn im Neckar. Während die Freunde schwimmen konnten, war Fritz des Schwimmens unkundig und er setzte sich deshalb nur an das dort ziemlich steil abfallende Ufer, um seine Füße zu kühlen. Wahrscheinlich glitt er dabei aus, denn plötzlich war er nicht mehr zu sehen. Sofort angestellte Wiederbelebungsversuche waren erfolglos.

Willmandingen, OA. Reutlingen, 16. Juli. (Tödlicher Unfall.) Am Freitag ist im Steinbruch Stuhlsteige der seit sechs Wochen verheiratete Ludwig Löck durch einen vor­zeitig abfallenden Stein tödlich verunglückt. Sein neben ihm stehender Mitarbeiter kam mit dem Schrecken davon.

Kirchheim u. T.» 16. Juli. (Zusammenstoß.) Sonn­tag vormittag ereignete sich beim Gasthaus zum Storchen ein Zusammenstoß zwischen einem mit zwei Personen be­setzten Motorrad und dem Sanitätsauto, das eben mit einem Kranken auf dem Wege zum Bezirkskrankenhause war. Die Motorradfahrer, Alebrt Seiferer und Heinrich Hofmann, beide aus Albershausen, wurden schwer verletzt, insbesondere Seiferer, der außer einem Armbruch noch einen schweren Schädelbruch davongetragen hat. Beide lie­gen im Bezirkskrankenhaus.

Mm, 16. Juli. (Ertrunken.) Nachmittags ertraiü oberhalb der Jllerspitze der 19 Jahre alte Väckergehilfe Konrad Vogel aus Ulm. Der Ertrunkene konnte nicht schwimmen und geriet anscheinend in einen Gumpen.

Lauffen a. N.» 16. Juli. (Ertrunken.) Ein beim Neckarkanal beschäftigter, des Schwimmens unkundiger 23 Jahre alter Mann aus der Pfalz ging beim Baden unter. Die Leiche konnte erst am anderen Morgen geländet werden.

Heilbronn» 16. Juli. (Besuch des Reichswirt­schaftsrates.) Am 26. Juli erhalten wir den Besuch ves Reichswirtschaftsrates und der Pressevertreter der Weinbaupropaganda, die sich für den Heilbronner und Weinsberger Weinbau interessieren.

Welzheim, 16. Juli. (Ertrunken.) Beim Baden im Ebnisee ertrank am Samstag abend der 19jährige Albert Heinrich von Seiboldsweiler. Bei einem Versuch, das Schwimmen zu erlernen, geriet er zu weit in den See hinein.

Niederstetten, OA. Eerabronn, 16. Juli. (Vran d.) Am Samstag brach zum zweitenmale in diesem Jahre auf dem städtischen Hofgut Rehhof ein Brand aus. Anscheinend war ser Oelbehälter des Transformatorenhauses in Brand ge­raten. Das Transformatorenhaus wurde vernichtet.

Blaufelden, OA. Eerabronn, 16. Juli. (Zündender Blitz.) Montag nachmittag gegen 2 Ayr entlud sich über der hohenloheschen Hochebene ein schweres Gewitter. Entladungen folgten Schlag auf Schlag. Der Blitz schlug in Blaufelden in das alleinstehende Oekonomieanwesen de« Schäfers Kuephahn und zündete. Das ganze Gebäude stand in kurzer Zeit vollständig in Flammen und konnte nicht mehr gerettet werden.

Hattenhofen, OA. Göppingen, 16. Juli. (SchwereUn- fälle.) Beim Böllerschüßen am Sonntag morgen anläß­lich des Gauturnfestes in Hattenhofen hat sich ein junger Mann im Gesicht und Oberkörper schwer verletzt. Hier wurde ein achtjähriger Knabe von einem Verkehrsauto überfahren. Der Tod trat sofort ein.

Oehringen, 16 Juli. (Hitzschläge.) Am Freitag wur­den ins hiesige Vezirkskrankenhaus drei an Hitzschlag er­krankte Männer eingeliefert.

Laichingen, 16. Juli. (ZweiReichswehrsoldaten tödlich verunglückt.) Ein mit zwei Soldaten aus Alm besetztes Motorrad stieß auf dem Wege nach Ulm mit dem Auto des Gemüsehändlers Neichle von Hettingen zu­sammen. Die Soldaten, von denen der eine aus Fulda, der andere aus Zainingen ist, wurden schwer verletzt ins Kran­kenhaus Blaubeuren verbracht, wo sie gestorben sind.

Aus dem Finanzausschuß

Stuttgart, 16. Juli. In einer Sitzung am Samstag erteilte der Finanzausschuß dem Entwurf eines Ersten Nachtrages zum Staatshaushaltgesetz für 1928 seine Zustimmung. Die Staats­regierung hat seinerzeit einen Teil des Grundkapitals der Württ. Sammelschienen A.-E. auf den Staat übernommen. Die Gesellschaft will nun ihr Grundkapital von 1 Million Mk. auf 3 Millionen Mk. erhöhen. An dieser Erhöhung soll sich der Staat mit 520 000 Mk. beteiligen, die aus Anleihemitteln ge­deckt werden sollen. Ein diesbezüglicher Antrag Körner (V.B.) und Rist (Z.) wurde ohne besondere Abstimmung angenommen. Weiterhin ist der Staat an den Vorarlberger Jllerwerken A.-E. mit 15 Prozent des Grundkapitals beteiligt. Zum weiteren Ausbau des Vermuntwerks soll der Gesellschaft ein Darlehen bis zum Höchstbetrag vo 990 000 Mk. in Monatsraten zur Ver­fügung gestellt werden. Das Darlehen ist zum jeweiligen Reichsbankdiskontosatz zu verzinsen. Ein Antrag Körner-Pol- lich, das Staatsministerium durch Durchführung der vorgesehe­nen Erhöhung der staatlichen Beteiligung an den Werken rn ermächtigen, wurde ohne besondere Abstimmung angenommen. Die Beschlußfassung über die vom Innenministerium auf Grund des Polizeiverwaltungsgesetzes angeregte Uebernahme des Che­mischen Üntersuchungsamts der Stadt Alm in staatliche Ver- Maltuua wurde nach längerer Aussprache -urückaeüellt.

Kleine Nachrichten ans aller Wett

Eeßler im Dankfach? DieVossische Zeitung" gibt eine Meldung des Demokratischen Zeitungsdienstes wieder, wo­nach der frühere Reichswehrminister Dr. Eeßler feinen Wohnsitz Lindenberg mit Berlin vertauscht hat und in ein großes Berliner Bankhaus eingetreten sei, um sich in das Bankfach einzuarbeiten.

Landtagswahlen im Fürstentum Liechtenstein. Es waren 15 Abgeordnete zu wählen. Im Unterland eroberte die Bürgerpartei sämtliche 6 Mandate. Im Oberland wurden » Vertreter der Bürgerpartei und 4 Vertreter der Volks­partei gewählt.

Autounfall des Bischofs von Würzburg. Samstag nach­mittag wollten sich Bischof Ehrenfried und Domkapitular Fischer im Automobil zu einer Kircheneinweihung begeben Nach kurzer Fahrt geriet das Auto beim Ausweichen in den Straßengraben. Der Bischof und sein Begleiter erlitten er­hebliche Verletzungen.

Ein Wilddieb von einem Förster erschossen. Im Huywald in der Nähe des Dorfes Röderholl bei Halberstadt wurde der als Wilddieb bekannte Arbeiter Kubuak aus Eilenstädt von dem Privatförster Dröse nach heftigem Kampf in der Notwehr erschossen. Auch der Bruder des Kubuak ist im Jahre 1917 bei dem Versuch, einen Landjäger zu erdolchen, von dem Landjäger in der Notwehr erschossen nwrden..