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Schrvarzrvölder Tazeszeittms „Au« des Tannen"
mehr anschwellen und die längst nicht nur reif, sondern sogar überreif sind. Und da es fast keine Regierung g>ot. die nicht wenigstens an irgend einem dieser Probleme unmittelbar interessiert ist, so mutz sie sich schon jetzt mit der Ausarbeitung von „Gesichtspunkten" und Fragestellungen beschäftigen, die ihr zum eigenen Erfolg oder wenigstens zum Mißerfolg der Gegner verhelfen sollen. So rüstet man rechtzeitig zu dem kommenden Kampf in Genf, ohne viel Rücksicht auf die Ferien zu nehmen.
Und schon ganz schlimm steht es mit den politischen Naturereignissen, mit den brennenden Wunden des Erdballs, mit Katastrophenherden, die gären und glimmen und jeden Augenblick bereit sind, die Welt in Brand zu setzen. Da heißt es wirklich auf der Hut zu sein. Die Verantwortung der Weltmächte ist dabei besonders groß, aber gerade die kleinen Länder, die verschiedenen Ueberraschungen ausgesetzt sind, von denen sie sich kaum schützen können, haben es noch schwerer. Zeder, der Augen hat, sieht, daß die Situation in Europa und' wohl auch auf anderen Kontinenten mit jedem Nachkriegsjahr immer drohender wird. Es sieht in der Tat so aus, als ob die ganze Welt unter ein- und derselben Parole steht: „Jedes Land ist sein eigener Balkan!" Der Ruf dieser Musterhalbinsel Europas ist in größtem Ansehen, und jeder ahmt ihre Methoden nach so gut er kann, freilich, ohne dieses hohe Ziel ganz erreichen zu können. Denn der Balkan geht, was die Konflikterzeugung betrifft, nach wie vor allen anderen voran. Südslawien hat sich von der Mordtat in der Skupschtina noch nicht erholt und die Ursache dieser Mordtat, der Gegensatz zu Italien, denkt nicht daran, zu verschwinden. Und da es auf dem Balkan keine Frage in der Innenpolitik gibt, die nicht in höherem Maße als anderswo mit der Außenpolitik verquickt wäre, so muß auch die Krise des südslawischen Staates als ein internationales Problem betrachtet werden. In Bulgarien wurde der Mazedonienführer Protogeroff von seinen eigenen Kameraden ermordet und hat mit seinem Tod die ganze Welt daran erinnert, daß die berüchtigte Mazedonierfrage, die der Welt schon soviel Blut kostete, lebt und ihre Unlösbarkeit auch weiterhin nicht ihresgleichen kennt. In Griechenland ist Venizelos an die Macht zurückgekehrt und bereitet sich energisch auf große Taten vor. Die Kammer ist aufgelöst, der Diktator Pangalos nach zweijähriger Haft in Freiheit gesetzt, die Royalisten sind aufs äußerste provoziert, und die fremden Mächte durch das rätselhafte Verhalten des ehemaligen Franzosenfreundes kaltgestellt. In Rumänien hängt die Regierung Bratianu nach wie vor in der Lust und der außenpoliitsche Kurs Titulescus, der zwischen Paris und Rom pendelt, sowie die Aktivität des rumänischen Eeneral- stabes, der in plötzlicher Liebe zu Polen entbrannt ist, verursacht allen „Zuschauern" viel Kopfzerbrechen.
Zentraleuropa ist mit theoretischen Unterhaltungen beschäftigt, hinter denen brennende Probleme stehen. Ungarn und die Revision des Trianonvertrages .. . Kleine Entente und Italien . . . Oesterreich und die Anschlußfrage . . . Südtirol und Mussolini . . . Diese Reihe könnte noch lange fortgesetzt werden. Nur eines ist hier klar: alle Wege führen nach Rom, und wer gegen Paris und London sich erheben will, der schielt nach dem Duce. Und jeder, der bei seinen Vorteilen bleiben und die Unterdrückten weiter unterdrücken will, schielt nach Paris. London steht zwischen beiden lateinischen Schwestern und zieht aus dem Gegensatz seine Vorteile. Der Kurs der britischen Politik in Europa ändert sich unmerklich aber ständig, ohne daß man darüber mehr sagen kann, als daß England nach wie vor große Pläne gegen Rußland schmiedet und, von diesem großen Ziel geleitet, auf dem europäischen Kontinent gefährliche Spannungen hervorruft. In Spanien, das glücklich seinen Primo de Rivera bis auf weiteres behalten durfte, explodieren wieder
Der Wald von Sogaras. s
Kriminalroman von Hermann Dre hl er j
24) (Fortsetzung.) !
Sie schien wieder gefaßt zu sein, zeigte aber noch deut- s lich Spuren der Erregungen, die heute nachmittag über sie ! dahingegangen waren.
„Der Tote heißt Kossanke", nahm der Kommissär das Wort. „Er ist den Behörden längst bekannt als einer der kühnsten und gerissensten Schmuggler, er steht auch im Verdacht, vor knapp vier Jahren den Erenzbeamten Romech erstochen zu haben, obgleich sich in dieser Sache absolut nichts Greifbares Nachweisen läßt. Da er sein Gewerbe eigentlich nicht selbst betreibt, sondern als Führer einer Bande andere für sich arbeiten läßt, konnten wir ihm bisher nie beikommen, ja wir fanden nicht einmal einen Grund zu seiner Verhaftung. Kossanke wußte das und war dreist genug, sich der Polizei offen zu zeigen."
Der Präsident bestätigte das.
„Wenn so ein Bursche wie Kossanke ermordet wird, so liegt natürlich der Verdacht nahe, daß es sich um die Rache eines anderen Schmugglers handelt, der von ihm um den Lohn seiner ungesetzlichen Arbeit geprellt wurde.
Der Gedanke kam mir sofort, nachdem wir festgestellt hatten, daß der Tote eben jener berüchtigte Kossanke war.
Nun fanden wir in seiner Hand einen Zettel, auf dem er offenbar — das war wenigstens meine erste Annahme — vor seinem Auslöschen den Namen seines Mörders verraten wollte. Lange kann das nicht gedauert haben, denn die Unterleibs-Schlagader ist zerrissen, wie Herr Doktor Kammacher festgestellt hat. Wie lange meinen Sie, Herr Doktor, daß ein Mensch mit einer solchen Verwundung noch zu leben vermag?"
„Länger als höchstens zwanzig Sekunden dürfte ihm das Bewußtsein kaum treu bleiben, nicht, Herr Kollege?" wandte sich Doktor Kammacher an mich.
„Ganz entschieden. Die schnelle Blutentleerung des Gehirns zieht ja fast augenblicklich die Ohnmacht nach sich", bestätigte ich.
„Stimmt mit meiner Annahme überein", ergriff der Herr Kriminalkommissar wieder das Wort. „Deshalb ist
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einmal Bomben und die Wogen des Mittelmeeres rauben dem spanischen Diktator nach wie vor den Schlaf.
Sieht man von Europa ab, so bietet sich besonders im Fernen Osten kein geradezu tröstlicher Anblick. In China hat sich seit langem ein Knoten gebildet, der nicht gelöst, sondern nur zerhauen werden kann. An dieser Operation hängt aber in höherem Maße als man es in Europa ahnt, das Schicksal des Erdballs. Man beschäftigt sich in der Öffentlichkeit viel mit den tragischen Ereignissen am Nordpol, aber die politische Achse der Erde liegt anderswo: an der asiatischen Küste des Pacific, Washington, Tokio, Moskau, London, aber auch sämtliche anderen Hauptstädte wissen ganz ausgezeichnet, um was es in China geht. Der Sommer an der Küste des Stillen Ozeans ist reich an zerstörenden Taifunen und Springfluten. Wer nicht scharf aufpaßt, kann weggespült werden. Die politische Wettervoraussage für dis Ferienzeit muß also folgendermaßen lauten: Starke Luftdruckänderungen, meistens trübe und bewölkt, Gewitterneigung ...
Sie MWgstatcn im Norden
Rettung Soras und Vandonsens Rom, 14. Juli. Die „Litta di Milano" teilt durch Funksvruch mit dah der Hauptmann der Alpenjäger, Sora, und der norwegische Hundeschlittenführer Vandongen von einem finnische« Flu-«zeug, das von zwei schwedischen Flugzeugen begleitet war, geborgen und nach Kingsbay an Bord der „Citta di Milanogebracht worden sind. Die beiden sind vor einem Monat mit Hundeschlitten ausgezogen, um Nobile zu suchen. Der Schiffsarzt des „Krassin" meldet, daß Kommandant Mariane Fieber bat und an großer Erschöpfung leidet. Der Zustand des Kommandanten Zappt ist nicht besorgniserregend Leutnant Vig- lier^ Professor Behounck, Ingenieur Trojani und der Funker- unterosfizier Biagi sind wohlauf. Der leitende Techniker Cecci- oni bat einen Bruch des linken Armes erlitten.
Wie Malmgreen starb
Berlin, 15. Juli. Die „B. Z." meldet aus Mailand: Nobile gibt die Meldung des Majors Zappt über Malmgreens Tod wieder: „Er blieb dort liegen, wo er hingefallen war", erklärte Major Zappi, und sagte uns, daß seine letzte Stunde gekommen sei, und er flehte uns an, ihn seinem Schicksal zu überlassen. Er starb wie ein Held. Vis zuletzt drängte er uns, schnell vorwärts zu marschieren, um Hilfe für General Nobile und den Rest der gestrandeten Mannschaft zu holen." Major Zappi erklärt ferner, daß sie 20 Stunden lang das Surren des Flugzeuges vom „Krassin" gehört hätten, ohne es zu sehen. Sie hatten bereits alle Hoffnung aufgegeben, und wanderten ziellos umher, um den Tod zu erwarten, als das Flugzeug plötzlich über ihnen erschien. Sie ergriffen eine der Decken und schwenkten sie heftig. Dis andere Decke, die über dem Eise ausgebreitet lag, hatte der russische Flieger stir den dritten Mann angesehen.
Von der Tätigkeit des „Krassin"
Moskau, 15. Juli. Das Hilfskomitee glaubt, die nächsten zwei Tage würden die Ergebnisse der Nachforschungen des „Krassin" nach der Alessandri-Eruppe klarstellen. Sollte der „Krassin" durch das Eis sich durcharbeiten, so würde er Tschuchnowski aufnehmen und zu einem Erkundungsflug rntsenden. Tschuchnowski ist wohlbehalten.
Wk UW UM!
der sterbende Schreiber nicht über die Anfangsbuchstaben s hinweggekommen. Der Zettel enthält nur die Zeichen: i „Der St ..." s
Ich sagte mir nun zunächst, daß wir den Täter im ! Namensregister unseres Verbrecheralbums unter St. sehr leicht finden würden. Wir haben mehrere schwere Burschen, deren Namen so beginnt; ich nenne nur einige, die mir gerade einfallen: Strachinsky, Starotschek, Stollnitzer. Aber dann machte mich der Artikel vor dem St. stutzig. Niemand setzt in diesem Falle den Artikel vor einen Namen, selbst wenn er besonders auf den Träger dieses j Namens Hinweisen will wie in unserem Falle. i
, Ich dachte darüber nach, was uns das rätselhafte Frag- > i ment jenes Toten wohl bezeichnen sollte. Und da fiel mir s die Meldung eines Gendarmerie-Wachtmeisters vom i Grenzkommando in Eörgas ein, die mir einmal zuging, als ! ich in meinem jetzigen Posten noch Neuling war. Der ! Beamte hatte damals einer Burschen gefaßt, der nachts > i mitten im Walde und ohne Paß die Grenze zu überschreiten suchte. Irgend eine ungesetzliche Absicht lag auf der s Hand, man entkleidete den Mann bis auf die Haut, konnte - i aber nichts Belastendes bei ihm finden, bis es schließlich ! dem Wachtmeister auffiel, daß der Bursche seine Stiefel ! mit ausnehmender Vorsicht und Behutsamkeit auszog und j beiseite stellte.
? Da schoß ihm ein Verdacht aus. Er nahm die Stiefel H an sich, untersuchte sie und fand, daß der Absatz hohl und > so eingerichtet war, daß er sich abnehmen ließ, indem man ! ihn nach vorn schob und darn zur Seite drehte, s In diesem raffiniert eingerichteten Versteck fand man siebzig Gramm Platin.
Es stand für mich fest, daß Kossanke mit jenem St., dem er den Artikel vorsetztr, den Hinweis „Der Stiefel" hatte niederschreiben wollen.
Nun trug er zwar keine Stiefel, sondern die Bastschuhe, die hier für weite Fußreiser. viel benützt werden. Wir lösten sie von seinen Füßen Md fanden zwischen einer dicken Einlegesohle und dem Vastgeflecht diese zwei Zettel."
Er griff in seine Vrustzasche und entnahm seinem Notizbuche zwei Stücke festm, pergamentartigen Papiers, auf denen mit einem harter Bleistifte Schriftlichen eingetragen waren.
Neues vom Tage.
Haftentlassung in der Spionageaffäre LemLourn
Berlin, 15. Juli. In der Spionageaffäre des dänischen! Hauptmanns Lembourn fand auf Antrag von Rechtsanwalt! Dr. Niemann für die Mitangeschuldigten, die Stenotypistin Stegemann und den Kaufmann Riek, ein mündlicher Haftprüfungstermin beim Untersuchungsrichter statt. Der Untersuchungsrichter gab dem Antrag des Verteidigers auf Haftentlassung der beiden Angeschuldigten statt. Der Haupt- angeschuldigte in der Spionageaffäre, Haupmann Lern- bourn, bleibt weiter in Haft.
Die Ozeanflieger Köhl und von Hünefeld in Nürnberg
Nürnberg, 15. Juli. Auf dem Flugplatz in Fürth hatte sich heute zum Empfang der Ozeanslieger Köhl und von Hünefeld eine große Zuschauerzahl zur Begrüßung eingefunden. Um 10.40 Uhr landete die „Europa". Oberbürgermeister Wild-Fürth und ein Vertreter des Luftfahrtverbandes richteten Worte des Willkommens an die Flieger. Die Fahrt erfolgte über Fürth nach Nürnberg im offenen, mit Blumen geschmückten Auto.
Nürnberg, 15. Juli. Heute nachmittag nach 3.30 Uhr find die Ozeanflieger mit der „Europa" vom Flugplatz in Fürth nach Wien abgeflogen.
Explosion in der Pulverfabrik Hasloch
Würzvurg, 14. Juli. In der Pulverfabrik Hasloch bek Wertheim a. M. ereignete sich Samstag vormittag eine Explosion, von der das alte Fabrikgebäude betroffen wurde. Eine große Anzahl von Fabrikgebäuden sowie das Mascha nenhaus wurden zum Teil zerstört. Im weiten Umkreis wurden durch den gewaltigen Luftdruck die Fensterscheiben zertrümmert. Die Feuerwehren der Umgebung sind sofort an die Unfallstelle geeilt, um die unter den Trümmern be- grabenen Arbeiter zu bergen und das Feuer, das an der Unglücksstätte ausgebrochen ist, einzudämmen. Bis jetzt sind vier Tote und acht Schwer- sowie sechzehn Leichtverletzte geborgen worden. Zur Zeit der Explosion betrug die Belegschaft etwa 13V Mann und man befürchtet, daß noch weiters Opfer unter den Trümmern liegen.
Schweres Touristenunglück am Breithorn
Zermatt» 14. Juli. Am sogenannten Junggrat des Breit« Horns verunglückten gestern vier Touristen aus Paris, dis führerlos die Besteigung von der Eandegghlltte aus unternommen hatten. Bei einer Traversierung stürzte der erste Tourist ab und riß die anderen drei zirka 300 bis 600 Meter mit in die Tiefe, wobei drei in einen großen Schrund fielen, während der vierte auf dem Eise liegen blieb. Man beobachtete vom Eorrergrat aus Vlutspuren und drei Eispickel, die sich in der Nähe der Leichen befanden. Die ausgesandten Rettungsexpeditionen sind bereits wieder im Abstieg begriffen, nachdem keine Möglichkeit mehr bestand, die Touristen noch lebend anzutreffen.
Die Feier des Verfassungstages
Berlin, 15. Juli. Wie das „Berliner Tageblatt" berichtet» wird die Reichsregierung an die Nachgeordneten Neichs- behörden in den nächsten Tagen eine Verfügung über die Feier des Verfassungstages am 11. August erlassen. Nach dieser Verfügung werden die Behörden, und zwar die Reichsbehörden in Verbindung mit den Landesbehörden überall Feiern veranstalten, an denen nach Möglichkeit auch die Bevölkerung teilnehmen kann.
Freilassung Max Holz'
Berlin, 15. Juli. Wie der „Roten Fahne" aus Sonnenburg gemeldet wird, werden am Montag voraussichtlich alle inhaftierten politischen Gefangenen, unter ihnen Max Hölz, entlassen.
„Der Inhalt charakterisiert den Toten als einen höchst gemeinen und verabscheuungswürdigen Menschen, der seine letzte Lebenskraft dazu verwendete, alle die zu verraten, die ihre gefährliche Arbeit letzten Endes nur für ihn verrichtet haben; denn die beiden Zettel enthielten sämtliche Namen der Mitglieder seiner Bande, ihren ständigen Aufenthaltsort, wenn sie nicht unterwegs sind und das Versteck ihrer Niederlagen. Insofern ist diese Hinterlassenschaft für die Erenzbehörden von großer Wichtigkeit."
Viktor wiegte zweifelnd den Kopf.
„Sind Sie fest überzeugt, Herr Kommissar", fragte er, „daß hier nicht bloß ein Zufall vorliegt?"
„Ich glaube nicht, da meine Hypothese mit der Tatsache so auffällig übereinstimmt!"
„Was sollte diesen Schmuggler veranlaßt haben, die Zettel an einem so absonderlichen Verstecke zu verbergen?" fragte Viktor. „Er hätte sie ja in seiner Brieftasche tragen können." „Sie lassen dabei zweierlei außer Betracht, Herr van Bergh", belehrte der Kommissar. „Erstens erscheint es wohl höchst überflüssig, solch ein gefährliches Dokument überhaupt bei sich zu tragen, da ja Kossanke alles das zweifellos im Kopfe hatte, was uns das Papier hier verrät. Er hatte also offenbar einen triftigen Grund, die Namen seiner Komplizen bei sich zu tragen. Nehmen wir z. B. an, daß er unter seinen Leuten mehrere Feinde hatte, von denen er sich des Schlimmsten versehen mutzte. Wodurch vermochte er sie in Schach zu halten? Durch Furcht vor Denunziation, wenn man ihm ans Leben ging, indem er ihnen etwa sagte: „In dem Augenblicke, wo ihr mich aus dem Wege räumt, treffe ich euch alle durch den Arm der Polizei. Ich trage das verräterische Schriftstück immer bei mir." — Das brauchte nun zwar einen, der Mordabsichten hatte, nicht zu schrecken, denn er konnte der Leiche sämtliche Taschen ausräumen und das Schriftstück vernichten, falls er so einfältig war zu glauben, daß Kossanke sein Verzeichnis so oberflächlich verborgen hielte. Das wird der gerissene Bursche auch gewußt haben, und darin haben Sie einen hinreichenden Grund für die besonders sorgfältige Auswahl des Versteckes. Es handelte sich hier gewissermaßen um einen Schutzvertrag auf der Grundlage gegenseitiger Vernichtung, wenn man so sagen darf!"
(Fortsetzung folgt.)