Ivo ovo »tt verdient. Sein Buch: „Gewinnbringende Gelegenheiten im Postorder-Eeschäft" lehre, „wie man auf ehrliche, aufrichtige und gewissenhafte Weise" Geld erwerben könne. Das Buch sende er auf Wunsch unentgeltlich zu; für Portogebühren könne indessen der Besteller 20 Pfg. in Briefmarken der Bestellung beifügen. Alle diese Firmen sind Unternehmungen eines Amerikaners Elmer S. Prather, der, wie man sieht, in der Wahl von Decknamen nicht unerfinderisch ist. Er hat auch noch andere Firmenbezeichnungen zu seiner Verfügung, so „The Universal Mail Order Institute", 260 Westminster Bridge Road, London S. E. Man sollte sich jedenfalls als vernünftiger Mensch auf Anzeigen des beschriebenen oder eines ähnlichen Inhalts, wie sich auch der Anpreisende nennen mag, nicht ein- lasien. Die ersehnten Elücksgüter sind durch die Hilfe des amerikanischen Menschenfreundes sicherlich nicht zu erlangen. (Nordd. Allg. Ztg.)
Sori«htsfaal.
Graf Mielczynski freigesprochen.
Meseritz, 21. Febr. Graf Mielczynski wurde nach nur halbstündiger Beratung von der Anklage freigesprochen und sofort aus der Haft entlasten.
Aus den Verhandlungen werden interessante Einzelheiten bekannt. Großes Interesse erweckten die Angaben eines Posener Barbesißers über die Persönlichkeit des erschossenen Grafen Mielczynski. Der Barbesitzer gab an, daß der Erschossene zu seinen besten Gästen gezählt habe. Er sei wöchentlich mehreremale und meist schon am Nachmittag in seiner Bar gewesen. Die Zeche habe oft 150—200 betragen. Der junge Graf habe niemals billigeren Sekt als die Flasche zu 24 getrunken. Auf Antrag der Verteidigung wurde eine Anzahl Briefe verlesen, aus denen hervorgeht, daß die Erschossenen seit längerer Zeit einen sträflichen Verkehr unterhalten haben. Während der Verlesung dieser Briefe wurde der Graf von Schwächeanfällen befallen.
Märkte.
Stuttgart, 21. Febr. Schlachtviehmarkt. Zugetrieben 144 St. Großvieh, 103 Kälber, 420 Schweine. Bullen 1. Kl. 82—86 .,F., Stiere 1. Kl. 94—98 Jungrinder 2. Kl. 88 bis 91 Kälber 2. Kl. 103-107 Kälber 2. Kl. 97 bis 101 .F., Kälber 3. Kl. 88-94 ^.. Schweine 1. Kl. 64—65
Schweine 2. Kl. 62—63 ^.. — Verlauf des Marktes: mäißg belebt.
Sprett?saal.
(Für Einsendungen unter dieser Rubrik übernimmt die Redaktion nur die preßgesetzliche Verantwortung.)
Warum Sperrung der alten Stuttgarter Straße?
Wohl alle 41 Grundstücksbesitzer, welche die Eingabe an den Gemeinderat betreffs Aufhebung der gesperrten alten
Stuttgarter Straße unterschrieben haben, werden mit mir über den Erfolg ihrer Eingabe mehr als enttäuscht sein.
Laut Rathausbericht in Nr. 43 ds. Blattes weist der Vorsitzende des Kollegiums auf den schneidenden Widerspruch hin, in den sich die Unterzeichner der Eingabe mit ihrer Eingabe vom 25. Februar 1903 setzen, indem sie damals eine schleunigste Inangriffnahme des Neubaus der Stuttgarter Straße verlangten und zieht daraus die gewiß für weite Kreise unverständige Folgerung, wie wenn nun der Straßenneubau eine Unnot und man froh wäre, wenn man die alte Straße wieder allein hätte. Im Ernste wird ja der Vorsitzende eine andere Ansicht von seinen Bürgern haben, denn er weiß so gut wie wir, daß sich beim Umbau einer Staatsstraße, die bis zu 12 Prozent Steigung hatte, es sich in erster Linie um die Auffahrt der schweren Lasten handelt, und dann kommt in zweiter Linie die Abfahrt. Handelt es sich hier um schwere Lasten, so werden diese ebenfalls auf der neuen Straße zu Tal geführt werden. Wir verlangen nur, daß wir mit dem leeren Fuhrwerke und kleineren Lasten anstandslos die uns seit Alters her zustehende Zufahrt durch die alte Stuttgarter Straße zu unfern Feldern benutzen dürfen, wie es in der Altburger Straße und Neuhengstetter Straße noch der Fall ist. Dabei gehen wir von der Ansicht aus, daß diese Auf- und Abfahrt mit leichteren Fuhrwerken, einschließlich der federnden Postwägelchen, der Straße keine große Schädigung bringen kann, umsomehr als die Straße doch befahren werden muß und zwar:
1. Von den Anliegern, denen es ja laut amtlicher Bekanntmachung gestattet ist. Bei diesen könnte es sich ja überhaupt nicht um ein Verbot handeln. 2.Von den durch die Verbindungsstraßen Weidensteige, Alte Stammheimer Straße hereinfahrenden Fuhrwerke. Diese Wege sind teilweise Vizinalstraßen, auf was wir aufmerksam machen möchten. 3. Durch die Latrinenfuhrwerke, denen als städtischer Betrieb ein uneingeschränkter Verkehr zu dem an der alten Stuttgarter Straße gelegenen Wagenschuppen zustehen soll. Hiebei muß allerdings bemerkt werden, daß der Begriff unbeschränkt auf dem Calwer Rathaus ein sonderbarer zu sein scheint; denn wenn eine Straße abgeschrankt ist, so ist doch die Zufahrt keine unbeschränkte mehr.
Hiedurch glauben wir erwiesen zu haben, daß eine Kontrolle schwer, ja eigentlich unausführbar ist, außer man würde — natürlicherweise Ersparnis halber — einen weiteren Schutzmann anstellen, der seinen Stand an dem Verbindungssträßchen der Alten und Neuen Stuttgarter Straße einzunehmen hätte. Die vielleicht 50 ,F. betragenden Unterhaltungskosten, die die bis jetzt noch nicht zugelassenen Fuhrwerke verursachen, wären hiedurch zu ersparen; der Schutzmann aber würde mehr kosten. Der Vorsitzende führte weiter aus, der Beschluß sei vom Gemeinderat nach reiflicher Aussprache erfolgt. Wir wollen dies nicht bezweifeln, trotzdem uns von mehreren Gemeinderäten versichert wurde, sie haben zu diesem Beschluß — die Straße von der Linde an zu sperren — nie
mals ihre Zustimmung erteilt und auch die andere Sperre sei etwas überraschend gekommen und sie seien nicht richtig über die Folgen der Sperre orientiert gewesen. Sei es, wie cs wolle. Die ganze Sache war ein flsp8us, welcher möglichst bald wieder gut gemacht werden sollte; denn halbe Arbeit hat hier keinen Wert.
Was nun diese 70 000 Mark betrifft, die die Stadt für die neue Straße ausgegeben hat, so handelt es sich hier in erster Linie um das Pflüger'sche Haus, das die Stadt um 32 000 Mark zu kaufen hatte, und um die Ueberwölbung des Ziegelbaches. An den Straßenbaukosten selb st hatte die Stadtverwaltung nur ein Drittel des kleinen Teils vom Adler bis zur Linde zu bezahlen in der Höhe von einigen 1000 Marrk. Diese Ueberwölbung mit anschließender Kanalisation des ganzen Steckenäckerles, alte Stuttgarter Straße, neuen Weg, hat sich aber gut bezahlt gemacht, so daß es einen höchst auffallend anmutet, wenn man diese 70 000 Mark als für die neue Staatsstraße verwendet, erwähnt. Die alte Stuttgarter Straße wurde vom Staat an die Stadt allerdings in einem sehr schlechten Zustande übergeben, doch hat die Stadt vom Fiskus eine einmalige Entschädigung von 800 Mark erhalten zur Herstellung des zukünftigen Feldwegs. Hat die Stadtverwaltung diese 800 Mark für den Feldweg ausgegeben? Wir sagen: Nein! denn was bis jetzt gewalzt wurde, ist Ortsstraße. Diese 800 Mark aber würden zur Herstellung des Wegs von Hild bis Oettinger genügen, sodaß auf einen längeren Zeitraum größere Unkosten erspart wären. Wir glauben, die Gemeinderatsmitglieder, die durch das Vertrauen ihrer Bürger dazu berufen sind, über das Wohl und Wehe aller Stände auf dem Rathaus zu beschließen, sollten sich in diesem Falle, wo die Allgemeinheit auch in Bettacht kommt, nicht in einem solchen Gegensatz zu einem ganzen Stande stellen. Oder sollte der Postverkehr nach Calw gar keine Rücksicht verdienen?
Nun aber zum Schluffe noch etwas über das unverantwortliche Schimpfen über die Stadtverwaltung. Hiebei möchten wir doch einmal konstatieren, daß es Gemeinderatsmitglieder gibt, die am Wein- oder Biertische kräftig mitschimpfen, und sich hauptsächlich, wie schon bemerkt, darüber auslaffen, daß Beschlüsse, die gefaßt sind, bei der Ausführung weitergehen, als von ihnen gewünscht worden sei. Allgemein bekannt ist es auch, daß der Beratungsstoff einer nicht öffentlichen Sitzung in möglichster Bälde in der Oeffent- lichkeit diskutiert wird. Schwamm darüber! Die Hauptsache ist, daß die alte Stuttgarter Straße wenigstens über die Erntezeiten freigegeben ist und wir wagen zu hoffen, daß in möglichster Bälde das Verbot ganz aufgehoben wird, denn die Bestellungszeiten der Aecker ist gerade so wichtig, wie die Erntezeiten. Sind aber die Wege frei, so werden wir auch nicht mehr schimpfen, sollten sie aber noch weiter eingeschränkt werden, so schimpfen wir noch kräftiger. r.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Paul Kirchner. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei.
Amtliche und Privatanzeigen.
Oberamlsstadt Calw.
MmimchW der Ergebnisses der MgeralissAß-WG
Bei der heute vorgenommenen Ergänzungs-Wahl haben 350 wahlberechtigte Gemetndebürger abgestimmt. Gewählt wurden:
Für die Jahre 1814, 1915 und 1918:
1. Herr Friedrich Maier, Schwanenwirt mit 187 St.
2. Herr Ernst Rheinwald, Rechtsanwalt mit 184 St.
8. Für das Jahr 1914;
3. Herr Daniel Kugele, Metzgermeister mit 168 St.
Weitere Stimmen erhielten:
Herr Georg Pfau sen., Weinhändler 166,
Herr Friedrich Bauerjun., Güterbeförderer 151,
Herr Karl Kirchherr, Bäckermeister 148.
Einsprachen gegen die Giltigkeit der Wahl müssen innerhalb einer Woche von der gegenwärtigen Bekanntmachung an bei dem Gemelnderat angebracht werden.
Den 2l. Februar 1914.
Stadtschultheißenamt:
Conz.
Alzenberg.
Zagdberpachttmg.
Am Montag, den 2. März 1914, nachmittags 3 Uhr, wird auf dem hiesigen Rathaus die Eemeindejagd,
mWnd ca. z«o Hektar,
auf 6 Jahre verpachtet.
Schultheiß Müller.
Morgen ^
Fastnacht«- R
Dienstag: -Wm ^
in der „Traube"
Msaag «Uro» Mmlea.
Deckenpfronn Oberamt Calw.
Eichen- llnd Tannen"' nWlz-Verkauf.
Im Submissionsweg werden verkauft:
Kl. 32 Fm. II. Kl. 165 Fm., III. Kl.. 346 Fm.. IV. Kl. 188 Fm.. V. Kl. 150 Fm., VI. Kl. 48 Fm.
Das Holz ist in 14 Lose ringeteilt, die Offerte sind nach der h. Forsttaxe für Wildberg in °/o ausgedrückt je auf die einzelnen Lose oder auf das Ganze bis längstens Samstag, den 28. d. IS., abends 8 Uhr, beim Echulth.-Amt etnzureichen. Außerdem wird verkauft je von vormittags 9 Uhr an, am Montag, den 2. März d. Is.
400 Eichen mit 200 Fm., worunter 35 Stück von 1 —3^4 Festmeter, dabei sehr schöne Küfereichen und 150 Stück eichene Stangen.
Perkauf im Wald. Zusammenkunft im Ort.
Am Dienstag, den 3. März, vormittags von 9 Ahr ab aus dem Rathaus
150 Stück tannenes Bau- und Sägholz mit 120 Fm., worunter 22 Stück sehr schöne Forchen, nachmittags von 1 Ahr ab im Wald 400 Stück meistens fichtene Bau- und Hagstangen und 500 Stück fichtene Hopfenstangen.
Auszüge wollen beim Waldmeister rechtzeitig bestellt werden.
Gemeinderat.
Ltarktuerausschank.
Don morgen Dienstag, 24. Februar ab, gelangt das berühmte
MWkkM der KlMlki Mülle
zum Ausschank bei
s. von.
Wulles Bier-Depot.
K. Forstamt Calmbach.
Mkl- 0 tz- 6 tMM-
Holz-Berkaus
im schriftlichen Aufstreich
aus dem ganzen Forstbezirk. Lang- Holz: 1002 Fichten, 1543 Tannen, 367 Forchen, 14 Lärchen mit Fm.: 91 I., 194 II.. 329 III.. 251 IV., 342 V., 144 VI. Klasse. Abschnitte: 3 Fichten, 125 Tannen, 60 Forchen mit Fm. 321., 30 II., 28 AI. Klasse. Die auf ganze und Zehntelsprozenten des Taxpreises des betreffenden Loses zu stellenden bedingslosen Gebote sind bis spätestens Mittwoch, den 4. März 1914, vormittags 10'/, Ahr, beim Forstamt einzureichen. Losverzeichnlsse unentgeltlich vom Forstamt.
K. Forstamt Hosstett.
Telefon: Calw-Neuweiler 3.
BeWlzverkUs
im schriftlichen Aufstreich am Mittwoch, den 4. März, vorm. 11 Uhr, in Rehmühle aus Hut Agenbach I. 28, 29, 30, 43, 44, 52, Hut Rehmühle II. 6, 7, 20; Hut Aichelberg II. 67, 68, 71; Hut Hofften IV. 2,3, Rm: buchen 40Prügel, 61 Ausschuß; Nadelholz 332 Aus- schuß und Anbruch.
Die Bedingungen sind in den Losoerzeichnissen enthalten, welche unentgeltlich versandt werden. Wegen nur kleineren Bedarfs ist Losverzeichnis beim Forstamt oder den Forstwarten einzusehen.
DwPierroiV.'E'-;-»
Samstag beim „Concor dia"« Maskenball war, wünscht, da es ihm an pass. Dameubekanntschaft mangelt, Anschluß. Gest. Offert, u. 0. ff. 76 Stuttgart, Hauptpost!.