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Schwarzwälder Dlgeszeit««->»» de» T«««ea^

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Zustimmung Mellons zur Freigabevorlage Washington» 5. März. Schatzsekretär Mellon hat der von beiden Häusern des Parlaments angenommen Freigabevorlagen seine Zustimmung erteilt.

Sechs Kinder verbrannt

Fife Lake (Saskatschewan), 4. März. Bei einer Feuersbrunst, die ein Farn.haus zerstörte, fanden sechs Kinder den Tod in den Flammen. Der Vater erlitt Ver­letzungen bei einem vergeblichen Versuch, sie zu retten.

Deutscher Reichstag

Berlin, S. März.

Die zweite Beratung des Haushaltsplans des Reichswirt­schaftsministeriums wurde am Montag fortgesetzt.

Abg. v. Rauner (DVp.) erklärt, er habe von den Sozial­demokraten, die doch wieder in die Regierung eintreten wollten, ein Wirtschaftsprogramm erwartet. Statt dessen habe er eine Wahlrede gehört. Die Rede des Abg. Heinig sei ausgegangen von 60 Jahre alten Begriffsbestimmungen des Marxismus, die beute keine Berechtigung mehr hätten. Der Wirtschaft sei es durchaus erwünscht, wenn die Arbeiterschaft um die Verbesse­rung ihrer Lebensverhältnisse kämpfe, nur dürfe dieser Kampf nicht zum Klassenkampf ausartcn. Die Lage der Unternehmer sei heute durchaus nicht beneidenswert. Die deutsche Wirtschaft steht vor der Notwendigkeit, die Ausfuhr weiter auszudehnen. Nicht nur der Unternehmer bat eine Verantwortung für die Wirtschaft, sondern auch der Arbeiter. Wo der Reichsarbeits- minister führen sollte, führt beute leider der Schlichter. Die Lohnhöhe hänge ab vom Stande der Produktion.

Abg. Meyer-Berlin (Dem.) kritisiert die Wirtschaftspolitik der Reichsregierung. Nicht ein autonomer Zoll sei ermäßigt, da­gegen seien eine Reihe wichtiger Lebensmittelzölle erhöbt wor­den. Der Abschluß des polnischen Vertrages, auf den die Wirt­schaft im Osten besonders angewiesen sei, werde von Monat zu Monat durch agrarische Einflüsse verzögert. Unter der verfehl­ten Politik der Regierung habe gerade der gewerbliche Mittel­stand am schwersten gelitten. Die demokratische Partei lebne diese Wirtschaftspolitik ab. Sie erblickt das Kernproblem in der Ermäßigung des Preisniveaus und in der Hebung der Aus­fuhr. Sie fordert, daß mit der Herabsetzung der autonomen Zölle endlich Ernst gemacht wird.

Abg. Koenen (Komm.) erklärt, in der Bewucherung der Öffentlichkeit sei man sich von den Demokraten bis zu den Deutschnationalen einig.

Es kommt dann wieder zu einem kleinen Zwischenfall. Von vcr Publikumstribüne ruft eine Dame in den Saal:Wo bleibt das Liquidationsschädcngesetz?" Die Ruferin wird von der Tribüne entfernt. Von den Kommunisten wird dem Präsidenten mserufen:Herr Präsident, es ist keine Höllenmaschine da. Es ist ganz ungefährlich."

Abg. Nlollath (WVgg.) bedauert, daß in der Regierung die nötige Uebereinstimmung zwischen Wirtschafts- und Arbeits­ministerium fehle, während Abg. Rauch (BVv.) eine Besser­stellung des Handwerks bei Vergebung von öffentlichen Auf­trägen verlangt. Abg. Graf v. Reventlow (Nat.Soz.) wendet sich gegen die Ministerrede und stellt fest, daß die deutsche Wirt- ichaft unter dem internationalen Kapitalismus mit seiner jüdi­schen Führung leide, die auch alle Behörden beherrsche. Ten Schutz des Kleinhandles und des Mittelstandes wünschen die SLg. Büll (Dem.) und Budjuhn (Dn.). Darauf wird die Be­ratung abgebrochen.

Ohne Aussprache wird in allen drei Lesungen das Gesetz über »ie weitere Hinausschiebung der Bindung einzelner Länder >nd Gemeinden an die Steuereinheitswerte bis 1. April 1829 »ngenommen.

Um 6.30 Uhr vertagt sich das Haus auf Dienstag 2 Uhr.

, Aus Stadt und Land.

! Altensteig, den 6. März 1928.

! Generalversammlung des Nagoldgau-SängerbundeS.

l Am Sonntag nachmittag tagten imBadischen Hof" in ? Calw die Vertreter von 27 Eauvereinen des Nagoldgau- i Sängerbundes. Vom 2. Vorstand des Calwer Lieder- i kranzes und der Sängerschaft selbst mit dem Liede begrüßt, j nahm die Versammlung ihren Anfang, welche vom j 1. Eauvorsitzenden, Herrn Präzeptor Wieland-Nagold,

< geleitet, abwechslungsweise von Gesängen des Calwer ? Liederkranzes und der Eauvertreter durchwoben, einen , sehr befriedigenden Verlauf nahm. Dem Jahresbericht ist s zu entnehmen, daß das Jahr 1927 zwei Festlichkeiten im s Gau aufzuweisen hat, nämlich eine Fahnenweihe mit

> Sängertag in Rotfelden und eine Fahnenweihe mit Preis- ! singen in Neubulach. Die durch das Sängerfest Eültlingen

s 1926 noch mit Schulden belastete Kasse erfuhr dank größter . Sparsamkeit der Eauleitung eine Besserung um 350 Mark. Man hegt begründete Hoffnung, 1928 vollends schulden- ^ frei zu werden. Angesichts der geschwächten Kasse und weil ^ Heuer in Wien das Deutsche Sängerfest, 1929 in Ulm das - Schwäb. Sängerfest stattfinden soll, soll im Gau von feg- j

> licher Veranstaltung abgesehen werden. 1930 aber betei-

> ligt sich der Gau am 40jährigen Jubiläum des Lieder-

! kranzes Altburg mit der Abhaltung eines Eauliederfestes. ' ^ Als Pflichtchor für 1928 wirdBlümchen Liebe" von i Arnold in der letzten Sammlung des Schwäb. Sängerbun- s des bestimmt. Die Wahlen ergaben einstimmig die Namen z der seitherigen Angehörigen der Gauvorstandschaft, näm- . ! lich: 1. Gauvorstand H. Präzeptor Wieland-Nagold; ! s 2. Eauvorstand H. Schneidermeister Wizemann-Altensteig;

: Eauchormeister H. Oberlehrer Erieb,Nagold; Eaukassier ^ H. Schultheiß Mutz-Ebhausen; Geschäftsführer H. Her- - mann-Wildberg. Die nächstjährige Eauversammlung ^

wird in Effringen gehalten. >

Vereinbarungen zwischen Staat und ev. Kirche wegen i - der evang. Seminare. Von zuständiger Seite wird mitge- reilt: Nach dem Gesetz über die Kirchen sollen das Stift in > Tübingen, die Heime der niederen ev.-theol. Seminare in 1 Schöntal, Maulbronn, Urach, Blaubeuren und die Konvikt« ^ durch Vereinbarung des Kultministeriums mit den Ober- ' k'.rchenbehörden in kirchliche Leitung übergeführt und dis Rechtsverhältnisse der Seminarschulen durch Verordnung des Kultministeriums im Einvernehmen mit dem Ev. ' Oberkirchenrat neu geordnet werden. Die Verhandlungen des Kultministeriums mit dem Oberkirchenrat sind am 5 ds. Mts. mit Zustimmung des Finanzministeriums durch Vereinbarungen abgeschlossen worden, die im Falle der : Zustimmung des Landeskirchentags auf 1. April ds. Js. ! in Kraft treten sollen. Nach den Vereinbarungen geht das , Stift in die Verwaltung des Oberkirchenrats über; dis Bedürfnisse der evang.-theol. Fakultät sind durch besondere Vorbehalte berücksichtigt. Die bisherigen Staatsleistungen i für das Stift werden durch eine festbegrenzte Pauschleistung : ersetzt, die der Aenderung des Geldwertes nach festem ; Schlüssel folgt; soweit sie nicht ausreicht, tritt die Landes- i kirche ein. Die Heime der niederen Seminare werden von i dem Oberkirchenrat, ihre Schulen von der Ministerial- ^ abteilung für die höheren Schulen geleitet. Die wirtschaft­liche Verwaltung ihrer Heime wird von der neu zu errich­tenden »Ev. SeminarMtuna" geführt, die zugleich Träger

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(20. Forpegang.)

Eine Gestalt schob sich über die Höhe des Dcnnmes, nahm die Schienen mit einem Sprung und kam den Hang herab. Langsam, gedankenverloren. Wo die Füße die Gräser streif­ten, trugen sie graue Spuren. Dicht vor dem Kauernden hielten sie still.

Was machst du hier, Ezechiel? Du wirst dir die Schwind­sucht holen." Rolfs Helle Stimme war gedämpft, denn sein Gesicht lag über den Juden geneigt, dessen Hände unent­wegt Wolke um Wolke emporsteigen ließen.

Da keine Antwort erfolgte, strengten sich die jungen Augen zum Sehen an. Im nächsten Augenblicke kniete Machatizka neben dem Alten.Du muht vorsichtiger zu Werks gehen, Ezechiel, sonst kommst du um die Hälfte deiner Kleinodien. Mit Daumen und Zeigefinger hob er die Ringe und Armbänder hoch, die ringsum verstreut lagen. In rot, grün, blau und weißen Farben leuchteten die Steine. Mau merkte kaum, daß es Talmi war.

Der Jude hatte keine Antwort. Seine Wangen brannten in kreisrunden Flecken, seine Hände zitterten und der schwarze Bart war grau vom Staub. Rolfs Finger legten sich ihm aus die Schulter.Laß, Ezechiel! Mein Rücken ist noch biegsamer als der deine. Ich schaffe es leicht allein. Zähle du inzwischen nach, was dir noch obgeht."

Jetzt erst erwachte der Mund des Alten. Die vertrockne­ten. weißen Linien der Lippen öffneten sich langsam.Fünf­zig Stück die Ringe allein und die Anhänger zwanzig und zehn Ketten aus weißem Silber."

Zähle," gebot Rolf und legt Neues zu dem bereits Gefundenen in den schwarzen Kasten.

Der Rücken des Alten hob sich vom Boden und beugte sich über den aufgeschlagenen Sammelbehälter. Aufgeregt be­gann Ezechiel zu sortieren.Die Anhänger und die Kelten sind es alle! Zehn Ringe fehlen noch." Er wollte sich aufs neue bücken, aber Rolf wehrte ihm.

Setze dich ins Gras, Ezechiel, und mache deine Schätze sauber." gebot er, während seine Augen bereits wieder auf die Straße spähten. Fünf Ringe hielt er nach einer Weile in der hohlen Hand und reichte sie dem Juden hinauf.

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Dann nochmal zwei.Die drei letzten kann ich nicht mehr finden," sagte er bedauernd.

Ich werde sie verschmerzen," seufzte der Jude.Genau ein roter Stein, ein grüner und ein blauer. Ich muß mir denken, ich hätte sie verkauft." Er seufzte noch einmal, sah auf und blickte erschrocken auf Rolfs Gewand.Ist alles nicht wert, daß du dich so beschmutzt hast, mein Freund. Ich komme nicht weg von dem du, Rolf Machatizka, auch wenn du jetzt ein junger Herr bist! Bist immer gut zu mir gewesen, solange ich denke. Und wenn du eine Liebste hättest, so würde ich jetzt sagen: Nimm den schönsten Ring, den ich in meinem Kasten habe und schenke ihn deinem Mädchen. Aber ich habe gehört, du wollest bei den Mön­chen in St. Georgen eintreten. Es ist nicht gut, Rolf Machatizka, wenn man allein bleibt!"

Rolf klopfte sein schwarzes Beinkleid sauber, Ezechiel bürstete ihm den Rock und reichte ihm einen Kamm aus seinem Kasten, damit er sich das Haar zurechtstreifen konnte. Kein Wort wurde dabei gewechselt. Nur der junge Mensch seufzte, wie es zuvor der Jude getan hatte.

Aus dem breiten Bogen des Viaduktes kam der Hall von Pferdehufen. Eine Reiterin erschien in der Wölbung, die sich wie ein dunkles Tor hinter ihr schloß. Die glühenden Wolken über ihrem Haupte warfen einen rötlichen Schimmer in ihr scharfgezeichnetes Gesicht. Unter dem ichwarzrn Hut lohte goldblondes Haar in flatternden Bränden.

Sie war den beiden nahe gekommen, ohne sie zu be­merken. Erst als das Pferd zu Tanzen begann, richtete sie sich straff im Sattel auf und erblickte die Männer im Grase.

Einen Augenblick raschen Besinnens, dann stand das Tier.

Eine weißbehandschuhte Rechte streckte sich Rolf Macha­tizka entgegen. Er zog sie für Sekundendauer an dis Lippen und grub seine Zähne in das weiche Leder. Ein leichtes Zucken des Schmerzes ging durch den Mädchenkörper.

In den Augen des Juden stand nichts als überselige Freude.

Rolf ließ die schmale Hand aus der seinen gleiten, sah empor und lehnte seinen Kopf gegen das schwarze Tuch des Reitkleides, das ihre Hüften umspannte.

Der Jude räusperte sich. Ein Wagen rollte die Straße herab und wurde an der Biegung bereits sichtbar.

Rolf schrak empor, beugte sich hastend nieder und küßte den schwarzen Stiefel, der den Fuß der Reiterin umschloß.

Dann war es vorüberl

Wie eine Silhouette tauchte das Bild Marias an der Weg­kreuzung noch einmal auf. Der junge Mann starrte un­verwandt danach hin, bis es nicht mehr zu sehen war. Dann

oer sachlichen Schulkosten ist und vom Staat eine Pausch­leistung erhält wie das Stift. Die Ephoren der niederen Seminare haben als Leiter der Heime und der Schulen rin Doppelamt. Die wissenschaftlichen Leiter bleiben Staats­beamte. Die Verhandlungen über die katholischen Kon­vikte sind auf kirchlichen Wunsch zurllckgestellt.

Auswanderungsdrang, Auswanderungsmöglichkeit und Rückwanderung. Die in letzter Zeit sich mehrenden Fälle ent- täuschter Rückwanderung geben Anlaß, daran zu erinnern, daß im Deutschen Auslands-Institut in Stuttgart Gelegen- heit zu unentgeltlicher Auswandererberatung geboten ist. Es sei besonders darauf hingewiesen, daß das Institut schon manchem, der sich vertrauensvoll an seine Beratungsstelle wandte, einen gesunden Auswanderungsweg gewiesen hat. Man scheue daher nicht die verhältnismäßig geringen Reise­kosten nach Stuttgart, um sich hier mündlich Rat zu holen. Eine mündliche Beratung ist natürlich stets zehnmal wert­voller als eine schriftliche.

Wildbad» 5. März. Schneidermeister Friedrich Schul­meister, König-Karlstraße, beging heute in körperlicher und geistiger Rüstigkeit im Kreise seiner Kinder und Enkelkinder die Feier des 80. Geburtstages.

§ Freudenstadt, 5. März. Der hiesige Obstbauverein veranstaltete am gestrigen Sonntag nachmittag einen Rundgang mit praktischer Unterweisung durch unsere Obstgärten unter Führung seines Vorstands, Gemeinderat Bliklen, woran sich um 3 Uhr eine Vers, mmlung im Hotel Adler anschloß. Obstbauinspektor Hitler von der Württ. Landwirtschastskammer hielt einen eingehenden Bortrag über Lden Obstbau, wobei er besonders über die volkswirt­schaftliche Bedeutung, die Aufgaben des deutschen spez. württembergifchen Obstbaus und die Vorbedingungen eines rentabeln Obstbaus redete.

Freudenstadt, 5. März. (Todesfall.) Mitten in seiner Tagesarbeit erlitt Metzgermeister Karl Schneider einen Herzschlag, dem er sofort erlag. Der Verstor­bene war 30 Jahre Mitglied des BUrgerausschusses und Gemeinderats, Obermeister der Metzgerinnung und war in Stadt und Bezirk eine angesehene Persönlichkeit.

8 Freudenstadt, 5. März. Die Gewerbebank Freuden­stadt e.G.m.u.H. hielt letzten Samstag nachm, im Hotel Adler ihre jährliche ordentliche Generalversammlung ab, die von den Mitgliedern aus Stadt und Bezirk zahlreich besucht war und einen schönen Verlauf nahm. Sügwsrk- besitzer F. Haisch-Klosterreichenbach, Vorsitzender des Auf­sichtsrats, gab nach der Begrüßung der Versammlung einen kurzen Ueberblick über das abgelaufene 59. Ge­schäftsjahr und führte aus, daß die Genossenschaft mit dem heurigen Abschluß zufrieden sein könne; wenn der Generalversammlung eine Dividende von nur 7 Proz. vorgeschlagen werde, so rühre das einzig und allein daher, daß die Gewerbebank bestrebt sei, nach den vor 2 Fahren durch den Nothschilder Konkurs etc. erlittenen Verlusten sich weiter zu festigen und für die noch bestehenden zw ifel-, haften Forderungen entsprechende Beträge zur Rück­stellung bringen zu können. Das Vertrauen zur Gcwerbe- bank sei erfreulicherweise wieder emgckchrt, was aus den. emzecllen Bilanzposten und den Umsätzen ersichtlich sei. Er versicherte die Mitglieder, daß Vorstand und Auf­sichtsrat ihre ganze Kraft für ein weiteres Blühen und Gedeihen der Genossenschaft einsetzen werden und richtete

legte er beide Hände gegen das Gesicht, und ließ den Nücke« nach vorne sinken. Der Jude störte ihn mit keinem WorL, Nur als Rolf sich von ihm wegschleichen wollte, hielt er ih» am Rocke fest.

Hab ich denn nicht gesagt, daß es nicht gut ist, ohne Weid zu sein, und du hast ein Herz im Leibe, was willst du d« bei den Mönchen?"

Tragen Mönche kein Herz in sich?"

Doch, doch! Ich will es nicht leugnen," beeilte sich der Jude zu versichern.Aber es darf nie für ein Mädchen schlagen, hörst du, Rolf, nie für ein Mädchen."

Laß nur, Ezechiel." Machatizka machte sich von dessen Fingern frei.Sie wird mir niemals gehören dürfen, gar nie Gute Nacht!"

Gute Nacht." sagte der Jude. Dann als Rolf schon eine S-recke gegangen war, holte er ihn mit ein paar raschen Sprüngen ein.Hab ich dir auch gedankt? Ich Hab es nicht. Nimm einen Ring, den schönsten, d-n du findest. Soll es ein roter Stein sein oder ein grüner? Oder willst du-"

Rolf wehrte ab.Was soll ich mit einem Ring? Du kannst ihn sparen für einen anderen."

Ai-r der Jude war keineswegs zufrieden. Er drängte von neuem.Nimm doch! Es ist ja nicht echtes Goldt Wie hätte ich sonst drei davon verschmerzen können, aber dein blondes Kind hat Edelsteine genug, daß sie den eine» hier mit in Kauf nehmen kann! Weiht du noch da­mals?"

Machatizkas Gesicht wurde fahl. Ein kurzes Zögern, dann v andte er dem Juden wortlos den Rücken und ver­schwand unter dem hohen Bogen, der nun wie ein gähnend schwarzer Rachen stand.

Der Jude lehnte sich gegen einen der Ahornbäume und nickte vor sich hin:Ja! So war es! Genau so! War es immer gewesen und würde es immer sein! Ob nun einer im Bettelrocke oder in Königskleidern steckte, das Herz blieb immer dasselbe. Das wollte und wollte nichts als Liebe. Immer nur Liebei Sah, wie tausend andere daran verbluteten und versuchte es trotzdem und es geschah ihm ganz das Gleiche. Immerfort ohne aufhören seit Jahr­tausenden.

Auch seiner Ruth war es nicht anders ergangen. Nun lebte sie drunten in der Fremde mit dem Marine, den sie sich erwählt hatte. Und er hatte ihr seinen Segen ver­weigert und ihr geflucht, weil der andere kein Jude war, weil die Tochter den Stamm verleugnet hatte, dem sie ent­sprossen, und die Religion der Väter und alles, alles um dieses Mannes willen. (Fortsetzung solgt-t,