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Schwarzwälder Tageszeit»«« „Aus de« Tasse«-

ohne Zweifel in einem Anfall geistiger Trübung seine Frau und sich selbst umgebracht hat.

Der Start der v 122V

Amsterdam, 16. Okt. Das Heinkelflugzeug v 1220 ist heute vormittag 9.45 Uhr deutscher Zeit zu seinem ersten großen Etappenfluge trotz ihrer schweren Belastung glatt gestartet.

v 122V in Vigo gelandet

Vigo» 16. Okt. Das Flugzeug v 1220 ist um 6 Uhr (ver­mutlich Greenwicher Zeit) bei Vigo gelandet.

Abreise Rakowskis

Paris, 16. Okt. Rakowski hat heute früh 6 Uhr, wie Havas berichtet, Paris verlassen. Er begebe sich im Auto­mobil nach Berlin. Zu Zwischenfällen bei seiner Abfahrt ist es nicht gekommen.

Eine Rede Poincarvs

Paris, 16. Okt. Heute nachmittag wurde auf dem Friedhof von Bar-le-Duc ein Denkmal für die Gefallenen eingeweiht. Aus diesem Anlaß hat Poincare eine Rede gehalten, in der er u. a. ausführte: Die Bewohner unserer Kampfgebiete wünschen, daß unsere friedfertigen Gefühle von sämtlichen Völkern geteilt werden. Wir haben nach dem Kriege unser Heer verringert und die Dienstzeit herab­gesetzt. Wir bereiten auf gesetzgeberischem Wege eine neue Heeresverminderung vor, die zu einer Herabsetzung der Dienstzeit auf ein Drittel der Dienstzeit vor dem Kriege führt. Statt uns anzuklagen, möge man uns nacheifern.

Painleve über „Frankreichs Wille zum Frieden-

London, 16. Okt. „Sunday Times" veröffentlicht einen Artikel des französischen Kriegsministers Painlevs über „Frankreichs Wille zum Frieden". Der Verfasser nennt Briand „den großen Apostel des Friedens" und fährt fort: Das Werk der Versöhnung, das man versuchte, ist edelmütig und mutig. Einige würden sagen gefährlich. Ich glaube jedoch, daß blindes Mißtrauen schlimmer ist als blindes Vertrauen. Der Präsident des Bundes der ehemaligen Kriegsteilnehmer würdige in seiner Broschüre vollauf die feindseligen Einflüsse, mit denen man rechnen müsse. Es

gebe in Deutschland ihres Besitzes beraubte Klassen, die eine Revanche früher oder später brauchten, aber als diese Klasse versuchten, die Republik zu stürzen, sei der Putsch er­bärmlich fehlgeschlagen. Reichspräsident von Hindenburg sei dem Verfassungseid treu, den er geschworen habe. Einen Grund zur Beglückwünschung für Deutschland, für Europa und für uns, so fuhr Painleve fort, ist, daß Dr. Strese- mann noch Außenminister ist und mit ihm die Locarno­politik weiterlebt.

Entschließung des Reichs-Landbundes zur Kreditfrage Berlin» 16. Okt. Der Bundesvorstand des Reichs- Langbundes hat an die Reichsregierung eine Entschließung zur Kreditlage gerichtet, in der er sich eingehend mit der durch das fast gänzliche Stocken des Realkreditbezuges ge­schaffenen Notlage der Landwirtschaft, insbesondere auch der durch die Unwetterschäden betroffenen Gebiete befaßt. Er betont, daß der Landwirtschaft das zur Zeit zur Ver­fügung stehende Personalkreditvolumen voll erhalten blei­ben müsse, und fordert, da die landwirtschaftliche Verschul­dung auf einer fehlerhaften Wirtschaftspolitik der Ver­gangenheit beruhe, Reichshilfe durch Senkung des Zins­fußes. Im Einzelnen fordert er Verlängerung der von dem Reichsfinanzministerium selbst gegebenen Kredite bis 1. 11. 1928, Verlängerung der am 1.12 1927 fällig werden­den illiquiden Rentenbankwechsel in allen Fällen der Ve- triebsgefährdung, insbesondere bei vorliegenden Wetter­schäden, sowie Verlängerung der Kredite für Saatgut- und Weinbauzwecke. Der Bundesvorstand des Reichs-Land­bundes ist der Auffassung, daß Neuinvestierungen, ins­besondere durch Kreditaufnahme nur dann vorgenommen werden dürfen, wenn die Rentabilität dieser Kapitalauf­wendungen nach menschlichem Ermessen sichergestellt ist. Er richtet bei dieser Gelegenheit erneut an die Reichs­regierung, nicht zuletzt im Interesse der gesamten deutschen Wirtschaft, die dringende Forderung, auf allen Gebieten der Wirtschaftspolitik die Voraussetzung dafür zu schaffen, daß weitere Schuldenaufnahme zur Deckung laufender Be­triebsverluste vermieden wird.

Nr. 242

Die internationale Sozialistenkonferenz in Paris Paris, 16. Okt. Die sozialistischen Delegationen Deutschlands, Frankreichs, Belgiens und der Schweiz, die wie gemeldet, gestern in Paris zusammengetreten sinty gaben ihrer Genugtuung über die wirtschaftlichen und poli­tischen Folgen des deutsch-österreichischen Handelsvertrags Ausdruck. Eine lebhafte Debatte entspann sich über die Notwendigkeit einer Freihandelspolitik. Als Provisorium im Rahmen der gegenwärtigen Verhältnisse forderten die Hauptredner eine fortschreitende Herabsetzung der Zoll­tarife.

Leichte Erkrankung Chamberlains London, 16. Okt. Sir Austin Chamberlain, der heute seinen 64. Geburtstag feierte, hat sich eine leichte Erkältung zugezogen.

Gestorbene

Pfinzweiler: Rosine Buweck geb. Merkle, Alt-Sonnenwirts Witwe, 71 I. — Gräfenhausen: Emil Hiller, Mechaniker, 36 I.

— Nagold: Ehr. Reich, Tuchmacher, 81 I. a. — Neuneck: Jobs. Würth, Schultheiß a. D., 26 V 2 I. a.

— Altingen: Johs. Supper, Bildhauermeister.

Mutmaßliches Wetter für Dieastag

Die Wetterlage hat sich insofern etwas geändert, als sich lwischen zwei Hochdruckgebieten eingelagert eine schwache Liefdruckrinne von Frankreich nach Nordosten erstreckt. Süddeutschland bleibt aber noch im Bereich südöstlichen Hochdrucks. Für Dienstag ist wohl zeitweise bedecktes aber trockenes Wetter zu erwarten.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lauk. Druck und Verlag der W. Rieker'schen Buchdruckerei, Altensteig.

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