Schwarzwölder TageszeituuzAus den Tanueu"

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Nr. 242

war Oberstadtschulrat Weiß-Nürnberg, der in der National­versammlung als Mitglied der Deutsch-demokratischen Fraktion an den Schulartikeln der Reichsversassung maßgebend mitgewirkt hatte, gewonnen worden. Nach einer Begrüßungsrede des Vor­sitzenden Schefiler führte Weiß aus, daß es sich bei dem Kampf um das Reichsschulgesetz darum handle, welcher Geist die deutsche Republik erfüllen solle. Der Redner gab dann einen eingehenden Rückblick auf die Entstehungsgeschichte des Art. 146 RV., der klar der Simultanschule den Vorzug gibt. Der Keudellsche Schul­gesetzentwurf passen aber zusammen, wie die Faust aufs Auge. Die Schule dient gewiß der Ergänzung und Fortführung der elterlichen Erziehungstätigkeit, ist aber auch eine eigene Er­ziehungsanstalt. Der Hauptinteressent an der Schule ist der Staat. Erst nach ihm kommen die Eltern und die Kirche. In der Simultanschule soll der Religionsunterricht ordentliches Lehrfach sein. Wir wenden uns aber dagegen, daß auch der weltliche Unterricht im Geiste des Bekenntnisses erteilt wird. Der Keudell- jche Entwurf wird nicht zum Frieden gereichen, sondern in allen Gemeinden die schwersten Streitigkeiten bringen. Es wurde Me Entschließung angenommen, in der der Reichsschulgesetz­entwurf, der eine Verschlechterung des jetzigen Stands der württ. Volksschule bringt und der Reichsversassung widerspricht, ab- gclebnt wird.

An den Vortrag schloß sich eine lebhafte Aussprache an, bei der sich die Redner in erfreulicher Weise ernster Sachlichkeit be­fleißigten. Für die Gemeinschaftsschule sprachen u. a. Johannes Fischer, Oberlehrer Widmann, Stadtpfarrer Dr. Schenkel-Zuf­fenhausen, und vom sozialdemokratischen Standpunkt Abg. Hey­mann. Für die Bekenntnisschule sprach Dr. Kurfeß als Katholik unter Berufung auf den anerkannten Pädagogen Spranger, von evangelischer Seite Oberlehrer Herrigel, Frl. Scheurlen, Rektor Gengnagel-Ludwigsburg und Pfarrer Pfisterer vom Evans. Volksbund. Dabei kam zum Ausdruck, daß von weitesten evange­lischen Volkskreisen für das evangelische Kind die evangelische Schule gefordert wird, die durchaus Staatsschule sein und zur Volksgemeinschaft erziehen solle; ihre pädagogische Stärke sei die Gesinnungseinigkeit innerhalb der Schule und zwischen Haus und Schule. Die Forderung der Gemeinschaftsschule, die ein« andere sei als die christliche Simultanschule Badens, sei viel­deutig und lasse die tiefsten Fragen der Schulerziehung ungelöst. Zur Begriffsbestimmung des geordneten Schulbetriebes müßten die Schulverhältnisse der Gemeinde berücksichtigt werden.

Schwenningen, 18. Okt. (Gegen die Zusammen­legung der Arbeitsämter.) Zur Frage der Zu­sammenlegung der drei südwestdeutschen Landesarbeits­ämter hat der hiesige Jndustriellenverband in seiner letzten Ausschuhsitzung nach einem eingehenden Bericht des ge­schäftsführenden Vorsitzenden eine Entschließung gefaßt, in der er sich aufs Entschiedenste gegen den Plan einer Zusam­menlegung der beiden seither selbständigen Landesarbeits­ämter in Württemberg und Baden zu einem gemeinsamen südwestdeutschen Landesarbeitsamt unter Einbezug der Pfalz ausspricht, da sie sich von der Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung, die durch eine derartige Verschmelzung angeblich bewirkt würde, nicht überzeugen konnten, im Gegenteil der Auffassung sind, daß der für einen derartig umfangreichen Bezirk zu schaffende obere Berwaltungsapparat viel umständlicher und daher sicher auch nicht billiger arbeiten würde wie die seitherigen ge­trennten Landesarbeitsämter. Verband und Ortsgruppe müssen sich aber auch dagegen wenden, daß dem Lande Württemberg und damit auch der württembergischen Wirt­schaft eine einseitige Mehrbelastung auferlegt würde, wie sie sich ohne weiteres ergäbe durch den nachgewiesenermaßen stärkeren Unterstützungsbedarf, den Baden zufolge seiner völlig anderen wirtschaftlichen Struktur von jeher gehabt hat und dessen Ausgleich niemals die Sache eines einzelnen Landes mit etwas besserem Risiko sein kann, sondern die der Reichsausgleichskasse, die das neue Gesetz zu diesem Zwecke vorgesehen hat.

Großheppach, 15. Okt. (Erweiterung des Mut­terhauses.) Am Donnerstag konnte das Mutterhaus für Evang. Kleinkinderpflegerinnen ein neues Gebäude einweihen. Die wenigen engen Räumlichkeiten reichten nicht mehr aus, um den erhöhten Anforderungen an dis Ausbildung der Schwestern und der notwendigen Aus­dehnung der Arbeit z ugenllgen. Darum mußten in erste, Linie zwei geräumige Lehrsäle errichtet und weitere Plätze zur Unterbringung der Schwestern geschaffen werden. Bei der Eröffnungsfeier dankte der Vorsitzende des Verwal­tungsrats, Dekan Eauger-Ludwigsburg für die Unterstüt­zung des Werkes. Kirchenrat Schaal üherbrachte die Grüße des Kirchenpräsidenten und des Evang. Oberkirchenrates; Pfarrer Remppis sprach im Namen des Landesverbandes der Innern Mission, Stadtpfarrer Völker von Stuttgart als Vorsitzender des Landesverbands für evangelische Kin­derpflege.

Göppingen, 15. Okt. (Zeichen der Zeit.) Auf dem Rechberg ist seit einiger Zeit eine Verbotstafel ausgestellt, auf der es heißt:Mit Rücksicht auf die Nahe der Kirche und der Wallfahrer ist es verboten, auf dem Hohenrechberg nackt, halbnackt oder im Badeanzug zu verweilen. Zuwider­handelnde werden bestraft."

Gmünd, 16. Okt. (TödlicherSturz.) Pater Augustin Wantleon, der Stiefsohn von Oberreallehrer Daur hier, ist tm Alter von erst 29 Jahren im Kloster Beuron an den Folgen eines Unfalls gestorben. Bei einem Ausflug war er vom Kahlenberg 13 Meter hoch abgestürzt.

Ensingen, OA. Vaihingen, 16. Okt. (Tödlicher lln- fal l.) Der 24 Jahre alte Sohn Ernst des Baumwarts E. Schmid war mit einem mit Obst beladenen Fuhrwerk nach Mühlacker unterwegs. Zwischen Illingen und Mühlacker wurde eines der Pferde unruhig und der junge Schmid stieg vom Wagen, um die Bremse anzuziehen. Dabei wurde e, vermutlich von einem Pferde getreten, sodaß er ausglitt, unter den Wagen kam und überfahren wurde. Hierbei wurde dem Bedauernswerten her Brustkorb eingedrückt, so daß er HM» H arb .n- - L.'.

Dürrmenz-Mühlacker, 16. Okt. (Parteitagung.) Die Deutschdemokratische Partei Württembergs hielt heute hier ihre aus allen Teilen des Landes gut besuchte Herbsttagung

ab, die ihren Höhepunkt in einer großen öffentlichen Kund­gebung im UHIandbau in Mühlacker fand, bei der unter anderem der Landesvorsitzende, Abgeordneter Dr. Vruck- mann, ferner Professor Dr. Kastner-Pforzheim, Reichstags­abgeordneter Dr. Heuß und Johannes Fischer sprachen. Dieser Kundgebung war am Vormittag eine Landesaus­schußsitzung und Vertrauensmännerversammlung voraus­gegangen, die sich ausgiebig über die politische Lage aus- sprach, und zwar an der Hand des umfassenden, mit starkem Beifall aufgenommenen Referats, welches Abgeordneter Schees erstattet hatte.

' Wangen, 16. Okt. (Kei ch s kur ato r i u ms s itz ung.) ;Jm Rathaussaa-le tagte das Rsichskuratorium für die deut­schen milchwirtschaftlichen Forschungsanstalten und zwar für die Forschungsanstalt Kiel mit Zweigstelle in Königsberg mnd für die süddeutsche Forschungsanstalt in Weihenstephan m-it Zweigstelle in Wangen i. A. Im Verlaufe der Sitzung trugen die Anstaltsdirektoren die Vorschläge vor über di« bestehenden und geplanten Forschungsanstalten. Daraufhin hielt Landesökonomierat Dr. Teichert-Wangen i. A. eine» Vortrag über den Einfluß der milchwirtschaftlichen For­schungsanstalten für die milchwirtschaftliche Praxis. Sodann fand die Etatsberatung statt. Das Reich stellt für sämtlich« Forschungsanstalten 12-0 000 Mark zur Verfügung, wobei allerdings die Löwenanteile auf die Anstalten in Kiel und Weihenstephan fallen. Das Reichskuratorium stellt an die Forschungsanstalten für die Zukunft die Forderung, daß sie sich mit bestimmten Fragen der Praxis beschäftigen sollnr und zwar wurden namentlich gewünscht: Versuche über Vek, besserung der Molkenbutter, über eine bessere Verwertung der Molkenrückstände, über die bessere Verwertung von Kasein, Studien über die Rationalisierung der Milchwirt­schaft, Studien über die Beseitigung der zahlreichen Käse- fehler usw., dann namentlich aber auch eingehende noch­malige Studien über die Wirkung der Silo-Milch auf den Ausfall der Käse. An den Beratungen nahmen u. a. teil: Staatssekretär Dr. Hofmann-Berlin (Reichsernährungs- ministerium Berlin), Geheimer Oberregierungsrat und Mi­nisterialrat Dr. Bose (Reichsernährungsminifterium Ber­lin), S'patsrat Nau-Stuttgart fWirtfchaftsminid-»-!,,-'^.

Kleine Nachrichten ans aller Welt.

Eisenbahnunglück bei Braunschweig. Am Freitag streifte ein Güterzzuzg bei der Einfahrt in den Bahnhof Braun- schweig-Ost eine im Nachbargleis nicht profilfrei stehende Wagengruppe. Lokomotive und acht Wagen vom Güterzug ntgleisten. Der Zugführer und zwei Zugschaffner, die sich im Packwagen befanden, wurden durch Quetschungen ge­tötet.

Baltische Wirtschaftskonferenz. In Riga fand eine Be­ratung von Vertretern führender Wirtschaftsorganisatio­nen Lettlands, Estlands und Litauens einschließlich Memels statt, in der die periodische Abhaltung baltischer Wirt­schaftskonferenzen beschlossen wurde.

Die Bangkook-Flieger in Vasra. Die französischen Flie­ger Challe und Rapin sind in Aleppo aufgestiegen und in Basra gelandet.

StllttWler Herbst

Obst , Gemüse-, Trauben- «nd Pflameaschan, 15. 23. L Zober

Tie Galerie über dem Eingang der Gewerbehalle beherbergt tunlichst die Gemüse-Ausstellung des Eemüsebauvereins Groß-Stuttgart und Umgebung, Blumenkohl, Tomaten, Karotten, Rettiche, rote Rüben, Salat, selbst Paprika und als Seltenheit gelbe Tomaten Eine Fülle bunter Pracht. Dahinter befindet sich die Weinbau-Ausstellung. Trauben aller Sorten aus den Weinbergen der Stadtgemeinde, vom Landw. Verein Stuttgart und von dem Leiter der Gesamtveranstaltung, Eber­hard Krämer-Stuttgart, laden zu trunkenem Schauen ein. Auf der rechten Galerie-Längsseite zeigt der Obstbau Erzeugnisse bester Güte. Hier ist ein Hauptwert auf die zweckmäßige Ver­packung in Kisten und Svankörben gelegt. Auch Mostobstsorten sind vorhanden, die Süßmostbereitung ist berücksichtigt. Ueüer denRotenberg" gebts zur linken Galerie zu den prächtigen Herbstblumen- und Blattpflanzengruvpen von Mitgliedern der Gartenbau-GesellschaftFlora" Stuttgart. Ein überraschendes Wild der Farbenkraft herbstlicher Blumen- und Staudenblätter. 8n dem Saal unten hat sich ein Apfelbaum mit vollem Frucht­behang postiert, der auch von den Fenstern der Vessnwirtschakl aus zu sehen ist. Wer mehr wißen will, muß selbst zum »Stuttgarter Herbst" pilgern, der am Sonntag nachmittag durch einen großen Festumzug seine größte Werbekraft entfaltet hat. Ha gab es prächtige Winzergruppen, Obsterntewagcn, Eemüss- «md Blumenwagen.

Am Samstag vormittag wurde derStuttgarter Herbst" durch kberh. Krämer-Stuttgart im Namen der veranstaltenden Ver­einigungen im Beisein einer großen Zahl von Gästen, Ver­tretern von Behörden usw. eröffnet. Der diesjährigeStutt­garter Herbst" soll ein Auftakt sein für künftige Jahre, wobei erhofft wird, daß die Stadtverwaltung sowie die zur Förderung landwirtschaftlicher Belange berufenen staatlichen Stellen es an der notwendigen Unterstützung nicht fehlen lassen. Wer di« Mahnworte der Ausstellung beherzigt und deutsche Erzeugnisse den ausländischen vorzieht, leistet unserer Wirtschaft und damit sich selbst einen wertvollen Dienst. Bei der Stadtbevölkerung Verständnis für die schwierige Lage der Landwirtschaft zu wecken und dasselbe zu vertiefen, ist eine Mitaufgabe der Aus­stellung. Herr Krämer sprach allen an der Ausstellung Beteilig­ten innigsten Dank aus. Die Besichtigung der Ausstellung bat davon überzeugt, daß derStuttgarter Herbst" nicht nur ein Werbewerk von größter Bedeutung für die einheimische land­wirtschaftliche Erzeugung zu werden verspricht, sondern daß sie auch zu einem wirkungsvollen Bindeglied zwischen Stadt und Land werden kann.

i Bei der Eröffnung sprach dann noch Oberbürgermeister Dr. Lautenschlager die Elüpwünsche der Stadt aus und eröffnete di« Ausstellung. Ans dem Ebrenvotal der Wruzergenossenschaft wurde daun der Willkonuntriuck entboten.

Handel und Verkehr

Amtliche Berliner Devisenknrs« vom 14. und IS. Oktober

Geld

Brief

Geld

Briej

Buenos Aires (1 Pap.-Pes.)

1,789

1,793

1,789

1.7«

London ll Pfund Sterling)

20,39

20,43

20.W3

20.42,

Neuyork (1 Dollar)

4,1855

4.I93S

4.184S

4.19«

Amsterdam (100 Gulden)

168,20

168,54

168,34 -

168,88

Brüssel <100 Belga)

58,20

68,41

58.26

66,38

Italien (100 Lire)

22,89

22,98

22,88

2SL»

Kopenhagen (100 Kronen)

112,28

112,45

112L1

112-4»

Oslo (100 Kronen)

110,17

110,39

110,14

110.38

Paris <100 Francs)

16,43

16,47

16-425

16.4«

Prag (100 Kronen)

12,404

12,424

12,403

12-42»

Schweiz (100 Franken)

80,735

80,895

80,73

SOLS

Spanien (100 Peseten)

^,25

72L9

71,95

72L»

Stockholm <100 Kronen)

112,72

112,94

112,70

112LS

Wien (100 Schilling)

S9,06

59,18

MM

59,1«

Wirtschaft

Erfolg der Dollarayleibe der Deutsche« Neutenbank-Krebitanstalt

Die Dollaranleihe der Deutschen Rentenbank-Kreditanstalt würbe kur> wach der Eröffnung der Listen in starkem Umfange überzeichnet. An« allen Lanbesteilen und aus Europa kiesen Zeichnungen ei».

Börsen

Berliner Börse vom 16. Okt. Lustlosigkeit «nb Geschäftssttll« er­drücken jeden Ansatz einer Bewegung im Keime. Das Publikum fehlt völlig und Sie Spekulation selbst operiert sehr vorsichtig. Immerhin i< bei der herrschenden Umsatzlosigkeit die Widerstandsfähigkeit des Kurs- Niveaus zu bewundern. Am Devisenmarkt hielt das Angebot wett« an. Spanien schwach, Amsterdam weiter fest. Geld ist »«verändert also noch nicht leichter, Tagesgeld 6A8 Prozent, Monaisgeld 8SA Prozent, Warenwechsel zirka 7 Prozent. Im Verlause blieb La« Geschäft äußerst klein und das Kursniveau bröckelte eher weiter ab. Nur Elektrowerte lagen relativ widerstandsfähig, Chadeaktie« zöge» aus 673 nach 569 an. Der Privatdiskont wurde für beide Sichte» «n SA Prozent erhöht.

Märkte

Ulm, 14. Okt. (Zuchtviehmarkt.) Zufuhr 148 Karren, 10 Rind« uw« Kalbinnen. Preise: Karren 4501710, Rinder und Kakbinnen 300 btt 860

Hall. 16. Okt. (Schafmarkt.) Zufuhr: 46 Lämmer, 54 Mutterschatt 65 Hammel und S Brackschafe. Preise: Lämmer 33, Mutterschafe A. Brackschafe 15 das Stück. Handel lebhaft.

Moftobftmarkt auf dem Stuttgarter Nordbahnhof vom 14. Okt. TeA

12. Oktober wurden zugefnhrt: 81 Wagen, nämlich aus Württember»

13, Preußen 1, Bayern 14, Hessen 49, Italien 3, Frankreich 1. Naq auswärts sind 49 Wagen abgegangcn. Preis wagenweise für 10 06« Kkgr. 9601000 ^7, im Kleinvcrkauf 4,905,40 für 50 Klgr. Markt­lage ziemlich lebhaft.

Schweinevreisc. Blaufclden: Milchschweine 1224 Creglingen:

Milchschwein« 1522 Ebingen: Milchschweine 2226 IlS-

hosen: Milchschweine 1522 Künzelsau: Milchschweine 1522

Nürtingen: Läufer 5269, Milchschweine 1828 ^7. Schömberg: Milchschweine 1421 Urach: Milchschweine 1430 ^ das Stück.

Viehvreise. Ebingen: Jungvieh 1lÄjähria 180220, 2jährig 22« bis 350, Kalbinnen 400500, Kühe 450600, Ochsen 600700

Urach: Karren 436460, Ochsen 485783, Stiere 347MH5. Kühe SOI bis 600, Rinder 310S92, Jungvieh 175260 das Stück. Dorn- Han OA. Sulz: Kalbinnen 600627, ältere Kühe 340- 380, Nutzküh, WO510, tLiährige RinLIe 225, Rinder 350520 ^ das Stück.

Wein

HerbstuachriKte«. Die Fortdauer der günstigen Witterung voran s- tesetzt, soll in Groß-Stuttgart die Lese des Frühgewächses am Dow- «erstag, den 20. Oktober, und die allgemeine Weinlese am Montag, ten 24. Oktober beginnen. In Laufs«- a. N. ist nach Früblese leb- taste Nachfrage. Verkäufe zu 290315 ^ sür den Eimer. Die Spät- «sc ist in vollem Gange. Wein kann von Montag an gefaßt werden, vie Meng« schlägt zurück, die letzten warmen Tage haben die QualüA -anz wesentlich gehoben. In Vönnigheim OA. Besigheim fanden »»schieden« Weinkäuf« zu 250 .< Taylor-Auslese zu 200 ^ je 8 Hek- »liier statt. In Mcimshcim OA. Brackenheim hat die Lese begoa» »cn. Di« Portugieser Krühlese ist meist zum Preis von 225246 ^ pr» kimer verkauft. Die Versteigerung des Frühgewächses der Gras Ade«, nannschen Weingüter in Kleinbottwar OA. Marbach ergab für Por. -ua-eser bei 75 Grad Oechsle bis zu 181 ^ pro Hektoliter und sür Llevner bei 77 Grad Oechsle bis zu 171 V/ pro Hektoliter. Die Haupch. /ese wird bis Ende d. Mts. hinausaeschoben. Am Donnerstag wuv- >en durch das Herzog!. Rentamt Bietigheim die Frühgewächfe vorn ßlfingerberg bei Maulbronn und von den Herzog!. Weinbergen in Hohenhaslach verkauft. Erlöst wurden für Eifinger Portugieser ltt Hektoliter) 150160 ^1, für die Nachlese (9 Hektoliter) 9095 kür hohenhaslacher Portugieser (22 Hektoliter) 160 ^ je sür den Hektoliter.

Stanse«, 15. Okt. (Herbstbericht.) Der .Herbst ist hier in Bezug ««« Qualität trotz der schlechten Sevtemberwitterung noch verhältnismäßig Mt ausgefallen. Es wurden Mostgewichte von 7680 Grad festgesteL. den Quantitäten nach wird von einem Drittelherbst gesprochen. Bev- läufe wurden schon recht viele getätigt, und zwar zahlte man per Ohm WOIM

Vom pfälzische« Weinbau und Weinhandel. Da die gute Witterung mhält, wird in manchen Wetnbaugebieten, besonders an der Mittel- mardt, der Weißhcrbst noch Hinausgeichoben, da jeder Tag die Güte »er Moste verbessert, so daß sich bereits 100 Grad nach Oechsle er- «eben haben. In Kallstadt wartete man, um höhere Qualität zu er- Helen, ebenfalls noch zu. Die Nachfrage ist gut, doch nicht so lebhaft, vie beim Notmost. An der Oberhaardt kostet« di« Logei in Hatnse» »830 in Edesheim 2930 .//. in Eüenkoben 30-31 an der llnterhaardt in Dackenheim 3385 V/, in Bobenheim 3334 »« 1 , tt keiltadt 40 an der Mittelhaardt in Köntgsbach 46-4« tn Giro- tieldiiigcn 4042 in Wachenhetm 48

Hanomag wieder dividendenlos. Wie man hört, war die Hannoversche Maschinenbau A.G. vorm. Georg Egestorfs (Hanomag) im vergangenen Geschäftsjahr zwar etwas bester beschäftigt als im Vorjahr, doch wird voraussichtlich auch sür das Ultimo Juni abgelaufene Geschäftsjahr wieder keine Dividende verteilt werden. Im neuen Geschäftsjahr war der Auftragseingang, wie man weiter hört, zufriedenstellend. Das Unternehmen ist sowohl in den Lokomotiv- als auch Automobil- Lauabteilungen gut beschäftigt (letzter Kurs 107 Proz.)

Bad Rippoldsau, Aktiengesellschaft. Die von der General­versammlung genehmigte Bilanz auf 30. November 1928 führt als Aktiva auf: Immobilien 463 770 -44, Liegenschaften 21000 -4k, Einrichtung 65 294 -ll, Fuhrpark und Oekonomie 6838 -4k,Vorrat und Bestände 15 011 -4k, Mineralwasseranlage 33 896 -4t. Auto 6500 -4t, Kasse 271 -4t, Außenstände 117 -4t. Aufwertungsausgleich 122 538 -4t, Verlustvortrag 43 901 -4t, Verlust in 1926 53 268 -4t, zusammen 832 404 -4t. Die gleich hohen Passiva bestehen aus: Aktienkapital 436 500 -4t, Kredi­toren 218 376 -4t, Obligationen 16 450 -4t, Hpotheken 161 078 -4t. Die Gewinn- und Verlustrechnung auf denselben Tag schließt auf beiden Seiten mit 163165 -4t ab. Abschreibungen mit 17 574 -4t, Löhnen und Gehältern mit 52 892 -4t, Steuern mit 26 786 -4t und Betriebskosten mit 65 913 -4t auf der einen Seite entsprechen auf der anderen Seite: Hotelkonto 106 892 -4t, Auto 1062 -4t, Mineralwasser 1943 -4t, sowie der Verlust in 1926 mit 63 268 -4t (ohne 43 901 -4t Verlustvortrag aus 1925).

Lehke Nachrichten.

Furchtbares Familiendrama

Berlin, 16. Okt. In Werbeg an der Ostbahn hat der 28 Jahre alte Arbeiter Oskar Wilde seine Frau, die sechs Jahre alte Tochter aus erster Ehe der Frau, die Witwe Auguste Fleischer, die als Altbesitzerin bei ihm wohnte, mit einer Axt erschlagen und dann sich selbst erhängt und er­schossen. Drei Vorgefundene Briefe Wildes lassen trotz des ziemlich wirren Inhaltes erkennen, daß der Mann durch ständige häusliche Reibereien zur Verzweiflung getrieben,