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SchwarzwSlder Tageszeitung „Aus den Tannen*
Nr. 206
Tarifkündigungen in den Berliner städtischen Werken Berlin, 4. Sept. Wie der „Vorwärts" mitteilk, ist der Tarifvertrag für die Angestellten der Berliner Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke von den vertragschließenden Verbänden zum 30. September ds. Js. gekündigt worden.
Amerikanisch-französische Verhandlungen über die beschlagnahmten deutschen Kabel
Paris, 4. Sept. Die Blätter berichten aus Washington, daß nach Nachrichten aus autorisierter Quelle die amerikanische Regierung beschlossen habe, mit Frankreich neue Verhandlungen wegen der von den Alliierten während des Krieges beschlagnahmten deutschen Unterseekabel zu eröffnen. Zn erster Linie handelt es sich um das Kabel Brest-Azoren-Newyork, das gegenwärtig von Frankreich benutzt wird.
Schweres Unglück in einem Steinbruch Kassel, 3. Sept. In einem Vasaltsteinbruch in der Näh« von Zimmersrode wurden durch vorzeitige Explosion eines Sprengschusses eine Anzahl Arbeiter von den umherfliegenden Eesteinsmassen tödlich getroffen. Die in dem Stollen befindlichen Arbeiter wurden durch den ungeheuren Luftdruck weit fortgeschleudert und sofort getötet. Die durch den vorzeitig losgegangenen Schuß gelösten ungeheuren Steinmassen stürzten auf andere, vor dem Stollen arbeitende Männer und begruben diese unter sich. Von den Arbeitern wurden 11 auf der Stelle getötet, während einem ein Fuß zerschmettert wurde.
Hindenburg und das Reichsbanner Magdeburg, 3. Sept. Der Bundesvorstand des Reichsbanners Schwarz-rot-gold teilt mit: „Die rechtsgerichteten Verbände wollen die Feier des 80. Geburtstages unseres Reichspräsidenten zum Anlaß nehmen, um unter dieser flagge eine schwarz-weiß-rote Propaganda zu betreiben, Das Reichsbanner wird sich entsprechend der Einstellung des Reichspräsidenten von Hindenburg, der kein Freund von öffentlichen Aufzügen ist, an diesen Veranstaltungen nicht beteiligen. Der Bundesvorstand wird jedoch nicht versäumen, dem Reichspräsidenten anläßlich seines 80. Geburtstages die gebührende Ehrung in geeigneter Form zu erweisen."
Polnischer Vorschlag eines allgemeinen Nichtangriffspakte- Eens, 3. Sept. Zn Genfer Kreisen erregt die Meldung d „Petit Parisien' Aufsehen, wonach Polen die Einbringui eines Vorschlages vor der Völkerbundsversammlung bea ftchtigt, einen allgemeinen Nichtangriffspakt zu schließe mach Erkundigungen in den verschiedenen interessierten Ge ftr Lagern erscheint die Feststellung angebracht, daß ei Vorsuhlung über einen solchen Vorschlag kaum stattgefund,
^r an. daß Polen mit eine hervortreten und damit eine Gesamtaktü des Völkerbundes herbeizuführen suchen wird.
Cholera in der chinesischen Südarmee ^ Rückzug der Rorv- truppen?
London, 3. Sept. „Daily Mail" berichtet aus Schanghai: Die Cholera ist jetzt ein furchtbarerer Feind der Südtruppe» als Sunschuanfangs Nordheere, chie, wie berichtet wird, in vollem Rückzüge vom Pangtse an der Pukau—Peking-Bahn sind. Zn Nanking hat die Cholera fast den Umfang einer Epidemie angenommen. Zn dieser Stadt erhöhen Hunderte von unbeeidigten Leichen und das schmutzige Flußwässer die Ansteckungsgefahr. Es heiße, daß die Menschen in den Straßen sterben und daß nicht genügend ärztliche Hilfe vorhanden ist, um der Krankheit Herr zu werden. Auch in Schanghai hat die Zahl der Cholerafälle beträchtlich zugenommen.
Aus Skadk und Land. ?
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Altensteig, den 5. September 1927. ^
Der gestrige Sonntag zeichnete sich wider Erwarlcn s durch gutes Wetter aus. Am Samstag abend schien es nicht - so zu werden. Es war ausgezeichnetes Wanderwetter und ! derjenige, der hinauswanderte, durch Felder und Wälder, s der konnte auf seine Rechnung kommen. Dies war auch s bei den Mitgliedern des hiesigen Musikvereins der ! Fall, die eine Wanderung nach Teinach und Zavelstein < ausführten und hochbefriedigt zurückkehrten. — Anderer- - seits zog das Missionsfest in Nagold zahlreiche s Missionsfreunde des Bezirks an. Zn Ebhausen fand, ; durch das Wetter sehr begünstigt, das Abturnen desTurn- - Vereins statt, in Schernbach fanden sich zahlreiche i Gemeinschaftsleute zu einer Konferenz zusammen und in s Martinsmoos maßen sich die Schützen in ihrer Kunst, i Altensteig hatte nach längerer Pause wieder einmal ein ; Platzkonzert der Stadtkapelle, die durchaus gutes bot. So s hatte man überall Grund, mit dem Wetter zufrieden zu s sein und sich des schönen Sonntags zu freuen. ''
Die letzte Woche war allenthalben in unserer Umgebung s noch der Ernte gewidmet, die nun in der Hauptsache unter / Dach ist. Es wurde riesig gearbeitet, um nach dem lang- - anhaltenden schlechten Wetter das gute Wetter zu nützen, ; und von der überreifen Ernte hereinzuholen, was über- ! Haupt möglich war. Da, wo man spät daran war, hat man ^ sich über den Ausfall der Ernte nicht zu beklagen und auch ! die spätere Oehmdernte ist in der Hauptsache nicht nur reichlich ausgefallen, sondern bei dem schönen Wetter in ^ ausgezeichneter Qualität in die Scheunen gebracht worden. ^ Der Landwirt atmet erleichtert auf, nachdem bei den be- i rechtigten Befürchtungen noch vieles gut geworden ist. Da ^ und dort sieht man noch Reste von Haber oder Oehmd ; draußen liegen. Das herrliche Sommerwetter ist überall ^ dankbar empfunden worden, auch bei den Kranken, die j nun wieder in die Sonne konnten und auch von den Kur- i gästen, die seßhaft geblieben oder infolge des günstigen ^ Wetters neu gekommen sind. Gestern sah man große - Scharen Schwalben südwärts ziehen. Sie erinnern an s den Herbst, der aber hoffentlich noch schöne Tage bringt! -
Die Ziehung der großen Geldlotterie zu Gunsten de-; i Württ. Kunstvereins wurde infolge ungenügenden Ab- ' satzes auf den 14. Oktober verschoben, an welchem Tage sie ; bestimmt stattfindet. s
Uv.glücksfall. Heute vormittag verunglückte der Sohn - des Flaschnermeisters Franz Müller hier mit einem neuen i Motorrad an der Heselbronner Steige dadurch, daß ihm s eine Katze in das Motorrad sprang. Der junge Mann flog i im Bogen vom Rad und zog sich erhebliche Verletzungen ^ zu. Das Motorrad wurde zertrümmert. ^
Deutsche Briefposten für Chile verbrannt. Wie dem s
Reichspostministerium aus Buenos Aires mitgeteilt wird, l sind bei einem Eisenbahnzusammenstoß nahe der Station s Alpatacal in der Provinz Mendoza am 7. Juli zwölf ! Postsäcke aus Deutschland für Chile durch Feuer völlig - vernichtet worden, und zwar von Hamburg I für San- ^ tiago, Valparaiso, Valdivia und Concepcion, von München- Bahnpostamt für Santiago und Valparaiso, von Frank- ^ furt a. M.-Bahnpostamt 19 für Santiago und Valparaiso, j Es kann sich nur um Briefschaften handeln, die in der Zeit ! vom 10. bis 14. Juni früh in Deutschlnad aufgeliefert wor- ! den sind. !
Lotte Lobenstreit
Roman von Erich Eben st ein
Urheberschutz durch dis Stuttgarter Romanzentrale E. Ackermann, Stuttgart
38) (Nachdruck verboten.)
„Was Frack hin oder her", unterbrach ihn die Rieke kategorisch. „Sie brauchen jetzt doch wahrlich keinen Frack. Aber hinlegen werden Sie sich und ich werde Ihnen etwas Kräftiges zu essen bringen und dazu trinken Sie ein Glas Wein. Dann schlafen Sie."
„Za, das alles werden wir tun, Rieke, aber zuerst muß ich die gnädige Frau in ihre Zimmer führen. Komm Loschen."
Lotte sah besorgt in sein abgespanntes Gesicht. „Daran bin ich schuld, Heinz, weil ich so rasch heimdrängte. Vergib! Fühlst du dich sehr ermüdet?"
„I woher! Mach' dir nur keine Gedanken. In einer Stunde bin ich wieder ganz frisch und ausgeruht. So — und da ist nun deine Stube. Unser ehemaliges Gastzimmer. Links gehts nach dem Eßzimmer, dann ins Atelier und daran stößt dann drüben mein Zimmer. Rechts kommst du in Riekes Stube und dann in die Küche."
»Za, Heinz, bitte, lege dich jetzt nur vor allem hin und kümmere dich gar nicht um mich."
„Willst du gleich zu Lobenstreits gehen?"
„Nein, dazu ist es noch zu früh. Jetzt sind sie gewiß bei der Auferstehungsfeier. Aber ich möchte inzwischen einen anderen Gang tun — zu Väterchens Grab. Dann wollte ich dich abholen. Aber da du müde bist und nun unbedingt vor allem ruhen mußt, lassen wirs vielleicht lieber ganz sein für heute."
„Nein, nein, du mußt jedenfalls hin, ich will es! Zch werde inzwischen ein wenig schlafen und später vielleicht Nachkommen, um dich abzuholen."
Vom „Malerhäuschen", wie Koblitz' Besitztum allgemein genannt wurde, gab es einen Wiesenpfad, der zum Friedhof führte. Als Lotte ihn einschlug, läuteten die Glocken zur
Auferstehungsfeier. Es herrschte richtiges Osterwetter. Vom blauen Himmel lachte die Sonne, deren Strahlen sich schräg über den noch winterkahlen Rasen legten. Aber die Kirschen blühten schon und am Vach neben dem Wiesenpfad die Weiden und der Schlehdorn. Und überall sangen die Vögel.
Auf dem Friedhof auf den Gräbern gab es schon allerlei Blumen, die liebende Hände hingepflanzt: Stiefmütterchen, Primeln, Krokus usw. Auch Dr. Lobenstreits Grab war damit geschmückt und der Rosenstrauch, den Frau Magda- lene im vorigen Jahre zu Häupten eingesetzt, schlug schon aus. Seitwärts davon stand ein Bänkchen, auf das Lotte sich niederließ. Das jubelnde Entzücken über die Frühlingspracht ringsum, das ihr beim Zergehen fast die Brust zersprengt hatte, war stiller Wehmut gewichen. Nun hielt sie Zwiesprache mit Väterchen — endlich! Wie einst, als er noch lebte, erzählte sie ihm in Gedanken alles, was sie erlebt hatte und bewegte, und so nah war ihre Seele dem Toten, daß sie ganz deutlich zu hören vermeinte, was er zu diesem oder jenem sagte. Zn ihrer Versunkenheit entschwand ihr jedes Gefühl für die Wirklichkeit. So merkte sie auch nicht, daß die Einsamkeit des Friedhofs gestört wurde durch das Nahen eines Mannes, der, vom Seiteneingang kommend, sich Dr. Lobenstreits Grab näherte.
Erst als sie Schritte hinter sich vernahm, fuhr sie plötzlich erschreckt herum. Zn der nächsten Sekunde sprang sie mit einem Schrei auf. „Bertie!" —
„Lotte ... Du?!"
Fast gleichzeitig kam es wie ein Zubelschrei von beider Lippen, und dann verstummten beide und starrten einander an mit großen, leuchtenden Augen, als könnten sie sich nicht satt trinken gegenseitig an ihrem Anblick. Und es war Lotte, als sähe sie Bertie heute zum ersten Male im Leben. Nie zuvor strahlte dieser heiße, zärtlich leidenschaftliche Ausdruck aus seinen Augen. Nie zuvor aus ihren eigenen diese überströmende Seligkeit.
Wie ein süßer Schreck durchzuckte sie plötzlich das Bewußtsein: Nicht die Heimat, nicht die Mutter, noch Friede! waren es, nach denen in der Fremde von Tag zu Tag ihre Sehn-
Poliz. Sistierung. Es wird uns geschrieben: Die pol. Sistierung, auch pol. Verwahrung oder Schutzhaft genannt ist auf kein Gesetz begründet, sondern stellt lediglich eine polizeiliche Maßnahme dar. Diese pol. Maßnahme, am besten pol. Sistierung genannt, kann jeder Polizeibeamte durchführen und zwar: 1.) zum eigenen Wohle dieser Personen; 2.) zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, Ruhe und Sicherheit, z. B. gegenüber Hilflosen, schwer Betrunkenen, gefährlich Bedrohten, Geisteskranken, Personen, die durch ihr Verhalten auf der Straße Aerger- nis erregen, Ruhestörern, die trotz Verwarnung die Ruhestörung fortsetzen, Personen, die fortgesetzt Leute belästigen, Namensverweigerung bei nicht bekannten Personen usw. Die pol. Sistierung darf jedoch nur solange dauern, als zur Erreichung des Zweckes unbedingt erforderlich ist, oder die Gründe der Freiheitsentziehung weggefallen sind.
Ein unbekannter Lästiger, Ruhestörer, oder eine Person, der seine Personalien verweigert, der in der Nacht pol. sistiert wurde, hat sich vielleicht bis am andern Morgen beruhigt. Nachdem er sich beruhigt hat und die Personalien richtig gestellt sind, fallen die Gründe der Sistierung weg und die Person ist unverzüglich wieder zu entlassen Würde der Beamte diele sistierte Person noch weiter sistiert lassen, so würde sich der Beamte zweifellos einer Freiheitsberaubung schuldig machen. Der Polizeibeamte wird gerade bei Ruhestörern derart handeln, daß er die betreffende Person zur Ruhe ausfordert und falls die Ruhestörung trotzdem fortgesetzt wird, die Person poliz. sistiert. Hat sich die Person beruhigt, so ist sie wieder freizulassen, sofern die Persönlichkeit festgestellt ist. Nicht freizulassen wäre die Person allerdings dann, wenn Verdacht der Flucht vorlisgt, wenn der Angeschuldigte ein Heimatloser, oder Landstreicher, oder nicht imstande ist, sich über seine Person auszuweisen, wenn der Angeschuldigte ein Ausländer ist und begründeter Zweifel besteht, daß er sich auf Ladung vor Gericht stellen und dem Urteile Folge leisten werde, wenn die Person unter Polizeiaufsicht steht, oder wenn es sich um eine Uebertretung handelt, wegen deren lleberweisung an die Landespolizeibehörde erkannt werden kann.
— Die Hindenburg-Wohlfahrtsmarken. Durch Beschluß des Reichskabinetts ist der Deutschen Nothilfe in diese« Jahre die Durchführung des außerpostalischen Vertriebes der Hindenburg-Wohlfahrtsmarken, die bekanntlich anläß. lich des 80. Geburtstages des Reichspräsidenten zur Ausgab« gelangen, übertragen worden. Die im Jahre 1923 begon^ nene Ausgabe der Wohlfahrtsbriefmarken-Serie mit dens Wappen der deutschen Länder wird daher in diesem Jahr« zugunsten der Hindenburg-Wohlfahrtsbriefmarke unterbrochen.
Nagold. 4 Sept. (Vezirksmissionsfest.) Das heure hier staitgefundene Bezirksmissionsfest lenkte die Schritte vieler hiesiger und auswärtiger Missionsfreunde zur Kirche. Schon vormittags hatte ein Festgottesdienst statlgefunden, bei welchem der in unserem Bezirk durch seine Enangeli- sationsvorträge wohlbekannte Missionar Lohß aus Fellä bach sine eindrucksvolle Festpredigt hielt. Beim Missions- sest am Nachmittag sprach Missionar Lohß. der früher Tn China wirkte, ebenfalls und außer ihm Missionar S p a i ch, zur Zeit in Stuttgart, früher in Indien tätig. Ihre Ausführungen fanden das größte Interesse. Dekan Otto hatte die Einleitungsansprache übernommen und Missionar Seeger-Nagold die Schlußworte, die zur Mithilfe in der Mission ermunterten, denn, „einen fröhlichen Geber hat Gort lieb". Aus dem Eabenverzeichnis des Nagolder Bezirks vom 1. Sept. 1926 bis Ende August 1927 geht hervor. daß in diesem Zeitraum in den Bezirksorten zusammen insgesamt 3436 Mark gegeben wurden. Die Halbbatzenkollekte betrug 7180 Mark. Das ist ein erfreuliches Zeichen der Opferwilligkeit für die Mission, welche dieser finanziellen Unterstützung dringend bedarf.
sucht gewachsen, sondern nur Bertie. — Er hatte ihr gefehlt — immer, überall. Zu ihm drängte ihre Seele unbewußt zurück, und wäre er in Capri an ihrer. Seite gewesen, würde sie nie Heimweh nach Erlsbach gehabt haben . . . Während diese Erkenntnis sie durchdrang, strömte ihr plötzlich alles Blut zum Herzen zurück und sie senkte verwirrt den Blick.
„Welch eine Ueberraschung, dich hier zu sehen, Bertie!" stammelte sie befangen. „Ich glaubte dich mit den andern in der Auferstehungsfeier . .."
„Und du? Seit wann bist du denn hier?" fragte er wie im Traum.
„Wir kamen vor einer Stunde an. Ich wollte euch überraschen — nachher, wenn ihr von der Auferstehung heimgekommen und alle gemütlich beieinander seid. Und inzwischen kam ich zu Väterchen . . ."
Er trat dicht zu ihr, immer noch den leuchtenden Blick auf ihr liebliches Antlitz geheftet, aus dem nun die Röte der Verwirrung lag.
„Willst du mir nicht die Hand geben, Lotte?" sagte er leise und weich. Stumm legte sie ihre Hand in die seine. Und wieder standen sie einander in schweigender Versunkenheit gegenüber. Die ganze Welt ringsum war wie ausgelöscht für beide. Sie sahen nichts, dachten nichts, fühlten nur, daß etwas Wunderbares, unermeßlich Süßes geschehen war, ein holder Mädchentraum, der Wirklichkeit war, solange man nicht daran rührte, und zerfloß, wenn ein Laut ihn störte . . .
Die Kirchenglocken im Ort waren verstummt. Außen auf der Straße, längs der Friedhofsmauer kamen schwatzende Menschen gegangen, Bauersleute mit ihren Kindern, die von der Äuferstehungsfeier heimwärts wandelten. Das weckte beide endlich. Langsam zerflatterte der Märchentraum dieser Stunde, langsam besannen sie sich auf die Wirklichkeit. Kein Wort von Liebe war gesprochen worden und doch wußten sie beide, daß sie einander liebten für immer und ewig. Bertie bot Lotte den Arm.
(Fortsetzung folgt.)!M