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eig. Maulag Lk« 3. Septemder
1927
Sie Mlehaimg der Srmdtirear- Zwmgsuntersilchmg. !
Belgien fürchtet die Untersuchung j
Brüssel, 3. Sept. Der belgische Ministerrat, an dem Vander- ' relde teilnahm und in dem die Entscheidung bezüglich der Frank- ! tireur-Untersuchung fiel, hat nur eine Stunde gedauert. Vander- ! pelde hat seinen Vorschlag auf Einsetzung einer Franktireur- ? Enquete energisch verteidigt, hat aber angesichts der Haltung der ' Minister nicht auf der Durchführung der Enquete bestanden. ! Sofort nach Schluß der Sitzung hat sich Vandervelde nach Genf : »urückbegeben.
Die Regierung veröffentlichte ein Kommunique, in dem cs ! beißt:
Auf Grund der Erklärung des belgischen Außenministers vom s kl3. Juli 1926, in der erklärt wurde, daß Belgien eine internationale Untersuchung, selbst wenn sie verspätet erfolgen würde, über den angeblichen Franktireurkrieg zulassen würde, hat die Regierung des Deutschen Reiches ihren Gesandten in Brüssel am 22. ; August beauftragt, der belgischen Regierung mitzutcilcn, daß i Deutschland den Vorschlag einer Enquete annchme und darüber . dinaus der belgischen Regierung die Ausdehnung dieser Enquete > auf alle Fragen des Krieges vorgeschlagen. Der deutsche Gesandt« hat weiter erklärt, daß der Ansicht der deutschen Regierung nach : dieselben Methoden auch auf andere Länder angewandt werden s könnten. Der belgische Minister des Auswärtigen hat den Ein- ° gang dieser Mitteilung dem deutschen Gesandten bestätigt und - mitgeteilt, daß er den deutschen Vorschlag dem nächsten Lel- i gischen Ministerrat vorlegen würde. Der belgische Ministerrat ist i übereinstimmend der Ansicht gewesen» daß diese deutschen Vor- . schlüge nicht angenommen werden könnten, obwohl sie aus einem ; Willen zur Besänftigung der internationalen Atmosphäre her- j Mren. Es erschien unzweifelhaft, daß unter den gegebenen Um- ! ständen eine Enqeute die Leidenschaften übermäßig aufwühlen : würde und Folgen haben würde, die den gemeinsamen Wunsch - »er beiden Regierungen auf Pazifizierung und Verbesserung der ; Beziehungen zwischen den beiden Ländern zuwiderlaufen würden.
Der Minister des Auswärtigen wird die Gründe in Genf in Be- i sprechungen mit den Vertretern der Signatarmä-bte des Lecarno- , Vertrages bekanntgeben. i
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Erklärung Dr. Stresemanns über das belgische Kouunn»ique s
Genf, 3. Sept. Zu dem von der belgischen Telegraphenagentur ^ über die Einsetzung einer internationalen Enquete-Kommission veröffentlichten Kommunique gab der deutsche Außenminister > einigen hiesigen Pressevertretern folgende Erklärung ab: :
Mich hat das Kommunique auf das äußerste befremdet. Der s wirkliche Sachverhalt ist vor kurzer Zeit, nämlich am 19. August : in einem mit der belgischen Regierung vereinbarten Komunique s pleichzeitig in Brüssel und Berlin bekanntgegeben worden. Aus : diesem Kommunique gebt klar hervor, daß die belgische Regie- ^ rung die Initiative ergriffen hat, indem sie in einer amtlichen ^ Note die Aufmerksamkeit der deutschen Regierung darauf lenkte, - daß die belgische Regierung mit einer unparteiischen Untersuchung der deutsch-belgischen Streifrage einverstanden sei. Die deutsche : Regierung hat dieses Angebot selbstverständlich angenommen, , ohne daß sie ihrerseits irgend welche neuen Anträge oder An- ^ regungen auf diesem Gebiete an die belgische Regierung gestellt : batte. Es ist deshalb unverständlich, daß in diesem neuen bel- : gischen Kommunique von einer deutscherseits angestrebten Aus- ; dehnung auf andere von der belgischen Regierung ins Auge ge- s faßten Fragen gesprochen und daß der deutschen Regierung dabei . die Forderung der Anwendung eines gleichen Verfahrens gegen- - über anderen Mächten unterstellt wird. Ich kann diese Behauv- ^ tung des neuen belgischen Kommuniques nur auf eine Verken- s nung des wahren Sachverhalts seitens des belgischen Kabinetts ^ rurückfübren. ^
Rcichrmimster Emims Ms der s MMietUW
Frankfurt a. M., 3. Sept. In der Eröffnungssitzung des Reichs- : Verbandes der deutschen Industrie hielt Reichswirtschaftsminister ^ Dr. Curtius eine längere Rede. In Anknüpfung an das zur Er- ^ örterung stehende Thema der Qualitätsarbeit wies der Minister darauf hin, daß sich der öffentlichen Meinung unverkennbar in ^ den letzten Wochen in der Beurteilung der wirtschaftlichen Ent- . Wicklung eine gewisse Unsicherheit bemächtigt habe, die keinen zu- ' verlässigen Schluß auf die wirkliche Lage der Dinge zulasse. Seit ^ etwa eineinviertel Jahren zeige sich ein rascher Aufstieg in der s Menge der in Deutschland erzeugten Güter und in der Zahl der beschäftigten Arbeiter. Diese Belebung der deutschen Wirtschaft ^ babe zu neuen Jnvestionen angeregt und gleichseitig die Kauf- > kraft der wieder in die produktive Tätigkeit eingetretenen Ar- ^ deitslosenmassen neu erweckt, was neben der wegen der schlechten Ernte des Vorjahres notwendigen großen Nahrungsmittelcinfuhr -tine erhebliche Vermehrung der Rohstoffeinsuhr berbeigeführt i
babe. Da bei der wesentlich gesteigerten Einfuhr sich aber die Ausfuhr annähernd auf der gleichen Höbe wie zur Zeit der stärksten Herausströmung der Ware in der Depression des Jahres 1926 gehalten babe, so werde man die Ausfuhr, ohne optimistisch zu erscheinen, als gut behauptet bezeichnen können. Eine Aeußerung darüber, ob die gegenwärtige Konjunktur an sich gesund oder ungesund ist und über ihre voraussichtliche Entwicklung lehnte der Minister ab.
Im weiteren Verlauf seiner Rede wies der Minister aus die für Deutschland bestehen bleibende Reihe wirtschaftlicher Sonderfaktoren hin, von denen der wichtigste in der Reparationsver- pflichtung liege. Im gleichen Umfange wie von Deutschland allmählich grobe Teile seines Volkseinkommens auf Grund des Dawesplanes an die reparationsberechtigten Staaten abgeführt würden, werde die deutsche Kavitalbildung vermindert und zwar zweifellos unter das Maß dessen, was notwendig sei, um die deutsche Wirtschaft auf dem der Weltentwicklung und dem Bevölkerungszuwachs entsprechenden Stande zu halten. Die Entziehung dieser Summe zwinge Deutschland, wenn es seinen Produktionsapparat sachgemäß erneuern und zur Erhaltung seiner Wettbewerbsfähigkeit verstärken wolle, grobe Summen aufzunehmen. Durch Nehmen von draußen und Geben nach draußen den höchstmöglichen Wirtschaftsgrad zu erzielen, müsse maßgebender Gesichtspunkt deutscher Handelspolitik sein. Dieses Ziel dürfe auch während einer Jnlandskonjunktur nicht aus dem Auge verloren werden. Die Frage, ob die Anlage der in der gegenwärtigen Aufstiegsepoche der deutschen Wirtschaft zugcflossenen groben ausländischen Kapitalien volkswirtschaftlich zweckmäßig gewesen sei und künftig sein werde, könne nicht von staatswegen entschieden werden. Leitgedanke der Wirtschaftspolitik müsse sein, daß die deutsche Wirtschaft vermöge ihrer Kavitalverpflichtung mit dem Ausland in besonderem Maße darauf angewiesen ist, die Verbindung mit dem Weltmarkt zu suchen und sich von inneren und äußeren Hemmungen frei zu halten, die eine ungestörte Kommunikation wirtschaftlicher Güter behindern.
Nicht Deutschlands Schuld sei es, wenn man nicht mit allen für Deutschland wichtigen Ländern zu Handelsverträgen gelangt sei. Mit dem Abschluß des deutsch-französischen Handelsvertrages sei inzwischen wieder ein Schritt in der Richtung verständiger europäischer Handelspolitik getan worden. Mit dem Abschluß dieses Vertrages hätten sich die deutsche und die französische Regierung gemeinsam auf den Boden der Beschlüsse der Weltwirtschaftskonferenz gestellt und für die Konsolidierung der europäischen Wirtschaftspolitik alles getan, was durch einen auf zwei Länder beschränkten Handelsvertrag geschehen könne. Das Handelsver- tragssystem Europas sei jedoch noch nicht abgeschlossen. Erst das Gesamtergebnis der weiteren Handelsvertragsverhandlungen Frankreichs und Deutschlands werde über Erfolg oder Mißerfolg der von der Weltwirtschaftskonferenz geförderten Bestrebungen zur Wirtschaftssolidarität Europas entscheiden. Die Reichsregierung werde sich nicht durch freudige Gefühle über erreichte Fortschritte in Sicherheit wiegen lassen. Sie werde die Augen nach, allen Seiten offen halten und entgegengesetzte Tendenzen, die hier und da wirksam seien, mit größter Aufmerksamkeit verfolgen inrd abzuwehren versuchen. Der fortschreitende Ausbau des Hände ls- sertragssystems werde den Deutschen im Auslande und dem Ausländer in Deutschland die Möglichkeiten friedlichen Wettbewerbs in gesteigertem Umfange erschließen und das Wirtschaftsgebiet, ruf dessen Bedarf der einzelne Wirtschaftler Lei seiner EUter- erzeugung sich einstellen müsse, erweitern. Aber nicht nur in der Wirtschaft selbst müßten die Voraussetzungen für die Erzielung eines Höchstproduktes deutscher Leistungsfähigkeit gegeben sein. Auch die groben dem Reich gehörenden Verkehrsanstalten der Bahn und der Post müßten das ihrige zur Erleichterung des Absatzes dieses Produktes beitragen und schließlich müsse auch in der Verwaltung des Reiches, der Länder und der Gemeinden, die sämtlich mit der Wirtschaft in engster Fühlung arbeiteten, der Tn-" "dsatz verwirklicht werden.
Sie Szeansliigk
Courtney zum Ozeanflug gestartet London, 3. Sept. Kapitän Courtney ist zum Fluge nach Amerika gestartet. Der Flug soll über die Azoren gehen
Courtney wird von zwei Kameraden begleitet. Er führt eir aus Metall bestehendes Wasserflugzeug. Die Flieger werden in Horta auf den Azoren landen und von dort ihren Fluc nach Neufundland und Neuyork fortsetzen.
Courtney an der spanischen Küste niedergegangen London, 4. Sept. Nach einer hier eingetroffenen Meldung ist der Flieger Courtney in La Coruna (Spanien) niedergegangen.
Das Schicksal des »St. Raphael- London» 3. Sept. lieber das Schicksal des vermißten Ozeanflugzeuges „St. Raphael" lagen bis in den frühen Morgenstunden immer noch keine Nachrichten vor. Die Blätter beginnen bereits an der Möglichkeit einer Rettung zu zweifeln. Captain Courtney, der versuchen wird, den Atlan
tischen Ozean in seinem Dornier-Napier-Flugzeug zu über- ; fliegen, ist nach Plymouth geflogen, von wo er den Ozean« flug beginnen will. Während dieser Woche ist sein Ickug- E zeug von zwei deutschen Ingenieuren der Dornierwerke in i Friedrichshafen überholt worden. Ein kanadischer Passagier : soll für den Flug nach Amerika an Bord genommen werden , Captain Courtney will den Flug beginnen, sobald das , Wetter günstig ist. Der letzte Wetterbericht meldet Nebel s über den Azoren und noch schlimmere Wetterverhältnissr ! auf der amerikanischen Seite, i Keine Hoffnung mehr für den „St. Raphael"
^ London, 4. Sept. In Luftsachverständigenkreisen hat ^ man alle Hoffnungen aufgegeben, daß die Insassen des ! Atlantikflugzeuges „St. Raphael" noch unter den Lebenden ! seien.
s Fortdauer des ungünstigen Ozeanwetters
? Hamburg, 3. Sept. Die Wetterlage auf dem Ozean hat s wie die Deutsche Seewarte heute vormittag mitteilt, eine k neue Verschlechterung erfahren. Auf der ganzen Strecke von s Neufundland bis Irland herrscht eine westliche Luftströ- s mung von durchschnittlich 40 Kilometer Stundengeschwin- t digkeit, und mit einem Abschluß in der Westströmung ist ! vorläufig nicht zu rechnen. Das Flugwetter ist somit noch - immer recht ungünstig.
s Die Weltflieger in Bagdad. Die amerikanischen Weltflie- j ger Brock und Schlee sind am Freitag kurz nach Einbruch der
- Dunkelheit in Bagdad gelandet.
( Der „Stolz von Detroit" weiter gestartet. Der „Stolz von Detroit", der sich auf einem Fluge um die Welt befindet, l ist am Samstag von Belgrad zum Fluge nach Bender Abbas : (Persischer Golf) aufgestiegen.
s Der „Stolz von Detroit" in Karachi
! Karachi, 4. Sept. Der „Stolz von Detroit" ist heute nachmittag hier gelandet.
^ Neues vom Tage
! Die bevorstehenden Völkerbundswahlen
z lse»s, 3. Sept. Die Präsidentschaft der Völkerbunüsoer- s sammlung, die alljährlich bereits vor Beginn der Tagung k gewöhnlich zu ziemlich bestimmten Kombinationen führt, ist ^ gutem Vernehmen nach noch ganz ungeklärt, da die ersten « erörterten Vorschläge auf Widerstände personeller und for- : melier Natur gestoßen sind. Auch die Frage der Neuwahl ^ der drei nichtständigen Ratsmitglieder befindet sich noch im i Vorstadium. Es ist aber sicher, daß für das ausscheidende i nichtständige Ratsmitglied San Salvadors wiederum ein ! lateinamerikanischer Staat gewählt werden wird. Ebenso ! steht das Ausscheiden der Tschechoslowakei fest. Die beiden ! weiteren genannten Bewerber sind Belgien, Finnland, Portugal, Griechenland und Dänemark, k Völkerbundsratssitzung
s Genf, 3. Sept. In der Samstagsitzung des Völkerbunds > rates wurden hauptsächlich humanitäre Angelegenheiten be- : handelt. Zu dem ersten Bericht über die bulgarisch-grie- ! chische Flüchtlingsfrage, wobei es sich um die Liquidation : und Vergütung für den zurückgelassenen Besitz der etwo
- 40 000 bulgarischen und griechischen Flüchtlinge handelt, gal i Chamberlain als Berichterstatter eine Erklärung ab, wo- : nach das vorliegende Beispiel zeige, daß der Völkerbund s auch auf dem Gebiete seines rein Humanitären Wirkens ^ schweren politischen Wirren vorzubeugen vermöge und dafür ^ gesorgt habe, daß zwischen den Beteiligten — hier also Vul
i garien und Griechenland — die Freundschaft aufrecht er- ^ halten blieb. Zn dem zweiten Berichte über die Ratifikatior ^ der unter der Aegide des Völkerbundes abgeschlossenen Ver- ? träge spielt die Opiumkonvention vom Februar 1923 eim ! Hauptrolle, deren bisherige Nichtratifikation von einiger ^ Ratsmitgliedern mit innerpolitischen und formellen Schwie- ^ cigkeiten begründet wurde. Diese für das Inkrafttreten der ' Opiumkonvention erforderlichen Ratifikationen von 7 Rats ° nitgliedern sind hiernach anscheinend in absehbarer Zeit zr i '.rwarten.
. Vermittlung
Karro, 3. Sept. Die ägyptische Regierung hat die deutsck Regierung gebeten, in Moskau Schritte für die Fre gäbe des von den Russen beschlagnahmten Dampfers „Cost und die Freilassung der Mannschaft zu unternehmen. D ägyptische Regierung fordert ebenfalls Entschädigung ft d>e zugefügten Schäden und für den Zeitverlust.