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Schwarzwälder Tageszeit««- »Aus den Tannen*

Nr. 204

Lehle Nachrichten.

Reichsbannerkundgebung gegen den Potsdamer Ober­bürgermeister

Berlin, 1. Sept. Das Potsdamer Reichsbanner ver­anstaltete heute abend auf dem alten Markt eine Kund­gebung gegen den Potsdamer Oberbürgermeister, der an­läßlich eines Empfanges amerikanischer Pressevertreter die Preußenfahne, nicht aber die Reichsfarben hatte hissen lasten. Die Kundgebung selbst verlief ziemlich stürmisch, da auf die Hochrufe des Reichsbanners politische Gegner mit einer Gegendemonstration antworteten.

Huldigungsslug für den Reichspräsidenten von Hindenbnrg

München, 1. Sept. 10 Flugzeuge der Verkehrsflieger­schule München, besetzt mit deren Schülern, waren am Donnerstag vormittag in Schleißheim zu einem Flug nach Dietramszell gestartet, lieber dem Schloß in Dietramszell, wo der Reichspräsident Wohnung genommen hat, warfen sie für ihn eine Huldigungsadresse ab und kehrten hierauf in geschlossenem Zuge wieder nach Schleißheim zurück.

Textilarbeiterstreik in den München-Bernstorser Textilbetrieben

Gera, 1. Sept. Heute sind die Arbeiter der München- Bernstorfer Textilbetriebe in den Streik getreten, nachdem der Spruch des Schlichtungsausschustes, der eine Lohn­erhöhung von einem halben Prozent vorsah, von ihnen abgelehnt worden war.

Australienflug Leutnant Bentleys Paris, 1. Sept. Heute nachmittag ist auf dem Flug­platz Le Vourget der Leutnant Bentley, aus Lonodn kom­mend, gelandet, der einen Flug nach Australien plant. Er flog nach kurzem Aufenthalt nach Lyon weiter.

Ein sowjetrussischer Flieger in Tokio eingetrosfen Tokio» 1. Sept. Der Sowjetflieger Schestakow, der am 20. August von Moskau abgeflogen ist, traf in Tachikawa unweit Tokio kurz vor Mittag ein.

Der Flug des „Stolz von Detroit" Konstantinopel, 1. Sept. Das Flugzeug „Stolz von Detroit" konnte, da um 2 Uhr nachmittags die Ermäch­tigung zur Ueberfliegung türkischen Gebietes noch nicht eingetroffen war, und Aleppo vor Einbruch der Nacht nicht mehr hätte erreicht werden können, heute noch nicht wieder aufsteigen.

Sechs Telephonarbeiter durch Starkstrom getötet Timblin (Pennsylvanien), 1. Sept. Sechs Telephon­arbeiter wurden durch Berührung einer Hochspannungs­leitung auf der Stelle getötet.

Todessturz eines Rennfahrers

Oerlikon, 2. Sept. Auf der Rennbahn Oerlikon bei Zürich verunglückte am Donnerstag abend beim Training der 28 Jahre alte Rennfahrer Ernst Feja aus Breslau. Er wurde infolge Reifenschadens vom Rade geschleudert. Beim Sturz verlor er die Schutzkappe, sodaß er beim An­prall auf den Zementboden einen Schädelbruch erlitt und sofort tot war.

- Die lleberschwemmungskatastrophe in Galizien

s Prag, 1. Sept. Das tschechoslowakische Preßbüro mel- ! det: Nach den hier eingegangenen ergänzenden Berichten über den Umfang der U e b e r s ch w e m m u n g e n i n O st- ! galizienundimKarpathengebiet läßt sich die ^ Bilanz der furchtbaren Katastrophe nunmehr überblicken. ! Im Gebiete Kossow verursachte die lleberschwemmung die « größten Verwüstungen. In dem Kurort Kuty wurden ! 600 Wohnhäuser unter Wasser gesetzt und ! mehrere fortgeschwemmt, wobei zahlreiche Per- . sonen ums Leben kamen. Die Zahl der Todesopfer j im Bezirk Kossow allein beläuft sich auf -etwa 100 Personen. Die Gesamtzahl der s Todesopfer aus dem Gebiete der Wojwodschaft Stanislau, wo in 12 Kreisen 186 Gemeinden ganz und 19 teilweise überschwemmt sind, wird bis jetzt auf über 1 200Personen geschätzt. Die Ernte ist vollständig ver- j nichtet worden. Im Gebiete der Lemberger Wojwodschaft z sind 132 Gemeinden gänzlich oder teilweise ! überschwemmt. Der Materialschaden beläuft sich auf mehrere Millionen Zloty. Die Ueberschwemmungs- s katastrophe war an mehreren Orten von einem orkan­artigen Sturm begleitet. Die polnische Regierung hat als erste Hilfe für die Opfer der lleberschwemmungskatastrophe den Betrag von einer halben Million Zloty bestimmt. Das Ministerium für Heerwesen hat die Militärkommandanten in den Ueberschwemmungsgebieten beauftragt, das ge­samte Militär zu Rettungsaktionen zu ^ mobilisieren.

Für die Schriftleitung verantwortlich: Ludwig Lau«

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am Sonntag, den 4. September 1927,

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Redner: Missions-Inspektor Pf. Kühn, Liebenzell,

Pfarrer Eberle, Gülistein.

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