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Nr. 145

unvermindert vorhanden sei. Er habe aber zu erkennen gegeben, daß ernste Zweifel darüber vorhanden seien, daß Frankreich noch diese Linie verfolge. Wir hätten gewünscht, so fährt das Blatt fort, daß der Gedanke noch stärker und deutlicher heraus­gearbeitet worden wäre, daß die Locarnovolitik Gegenseitigkeit und ehrlichen Willen verlangt und daher unmöglich für unbe­grenzte Zeit von Deutschland einseitig weitergeführt werden kann.Quo vadis?", so schreibt dieTägliche Rundschau", das war die Frage an die Adresse Frankreichs, die eine Antwort er­heischt. Der Reichsaußenminister forderte Klarheit, was gelten solle: Rubrpolitik oder Locarno. Zu der Erklärung der Regie­rungsparteien weist das Blatt darauf bin, daß Dr. Kaas mit allem Nachdruck die Räumung deutschen Bodens forderte. In der Börsenzeitung" beißt es: Das Kabinett und die Regierungs­mehrheit bat endlich den Mut gefunden, auf der Tribüne des Reichstages in verantwortlicher Form der tiefen Enttäuschung des deutschen Volkes über das Versagen der Locarnopolitik und über die Nichterfüllung der uns von den Alliierten gegebenen feierlichen Versprechen auszudrücken. DieDeutsche Allgemeine Zeitung" stellt fest, daß die Ausführungen des Ministers über vas Besatzungsproblem und seine Antwort an Poincare geeignet seien, auch im Ausland das Gefühl für unser Recht und unser ehrliches Wollen zu wecken. Der heutige Tag. so heißt ss in dem Bericht derGermania", habe die Uebereinstimmung der über­wältigenden Mehrheit des deutschen Volkes in den großen Fra­gen der deutschen Außenpolitik von neuem gezeigt. DieVossische Zeitung" schließt ihren Bericht: Die Locarnopolitik mag Rück­schläge erleiden, mag Krisen durchmachen, sie muß sich durchsetzen und muß zum Enderfolg führen, wenn die deutsche Außenpolitik nicht schwankt. DerVorwärts" hebt hervor, daß es mehr dar­auf ankomme, die Räumung der besetzten Gebiete zu erreichen, als die Verminderung der Truppen. Deutsche und französische Sozialisten seien darüber einig, daß die Räumung eine politische Notwendigkeit ist.

Pariser Pressestimmen zur Stresemann-Rede

Paris, 24. Juni. Die Rede des Reichsaußenministers Dr. Stresemann hat in Frankreich einen tiefen Eindruck hervor­gerufen. Selbst derEaulois" muß zugeben, daß Poincare schlecht beraten war, als er in Luneville sprach. Durch die Ant­wort Stresemanns werde ein neues Kapitel in der Polemik zwischen den Regierungen eröffnet. Die Antwort Stresemanns bemühe sich, die Meinungsverschiedenheiten innerhalb des fran­zösischen Kabinetts auszubeuten.Figaro" schreibt: Stresemann vertauscht die Rollen. Er stellt ein nacktes, entwaffnetes und friedfertiges Deutschland entgegen einem Frankreich, dessen Ab­sichten er nicht kennt. Für Europa ist die Rede ein lehrreiches Dokument. In derVictoire" schreibt Gustav Herve: Dadurch, vaß Stresemann in unzweideutiger Form mutig erklärt, daß Deutschland feierlich auf jeden Revanchekrieg verzichtet bat, ist :r unserem Vriand für die Verteidigung der Politik von Lo- :arno eine starke Stütze.Ere Nouvelle" schreibt: Die Rede ist die Rede eines guten Deutschen, der gut europäisch sprechen will. Der Leiter in der Wilbelmstraße hat im Namen der Berliner Regierung feierlich den Verzicht auf den Revanchegedanken be­tätigt. DieVolonte" erklärt: Dr. Stresemann hat gestern im Reichstag die beste Rede seiner ganzen politischen Laufbahn -chatten. Seit gestern sitzt nicht mehr die Haltung Berlins, son­dern die Haltung von Paris auf dem Armesünderbänkchen. Da- Oeuvre" erklärt: Es ist richtig zu betonen, daß man nicht gleichzeitig das Vesatzungssystem in seiner vollen Schärfe auf­recht erhalten und eine Entspannung als Annäherungspolitik betreiben kann- man muß wählen.

Englische Blätter und die Stresemannrede

London, 24. Juni. Alle Blätter bringen mehr oder weniger ausführliche Auszüge der gestrigen Stresemannrede. Der Ber­liner Korrespondent derTimes", der einen besonders ausführ­lichen Bericht gesandt hat, schreibt, es habe selten in einer Debatte über auswärtige Angelegenheiten ein solches Bild der Einhelligkeit gegeben, zunächst einer Art resignierter Einhellig­keit und dann allgemeiner Zustimung, als der Außenminister zu einer nahezu leidenschaftlichen Erwiderung auf Poincares Rede überging.

Ms MWMWe JeSatte

Berlin, 23 Juni

Nach der Rede Dr Stresemanns gab Abg. Dr. Kaas (Ztr.) «amens der Regierungsparteien eine Erklärung ab, in der es heißt, das Deutsche Reich bade durch Tatsachen bewiesen, daß es ihm Ernst mit einer ausgleichenden Zusammenarbeit der Natio­nen sei Die Haltung der deutschen Delegationen bei den Bera­tungen zur Erhaltung des europäischen Friedens finde die Bil­ligung der Regierungsparteien. Mit Genugtuung sei festzustel­len, daß von keiner Seite der Versuch gemacht worden sei, in dem englisch-russischen Konflikt Deutschland von dem ihm vor­gezeichneten Wege abzubringen. Das Bestreben der Reichsregie­rung, unser Verhältnis zu Rußland frei und unabhängig zu ge­stalten und und die politischen und wirtschaftlichen Verbindun­gen zu pflegen, werde gebilligt, ebenso die Zusammenarbeit Deutschlands mit den andeen Mächten in dem albanisch-slld- slavischen Konflikt Enttäuschung drückt die Erklärung aus über die immer' noch nicht erfolgte Verminderung der Rheinland- besatzung und ferner die bestimmte Erwartung, daß es der deut­sche Außenpolitik gelingen werde, die Einlösung dieses längst fälligen Versprechens endlich zu erreichen und zwar ohne deutsche Konzessionen Befriedigung kommt über die Haltung der deut­schen Delegation in den Memelangelegenbeiten und bezüglich der Danziger Forderungen zum Ausdruck. Die Rede Poincares in Luneville wird verurteilt und erklärt, daß, wenn der Geist dieser Rede die französische Politik beherrschen sollte, jede Hoff­nung auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit der beiden Nach­barländer und eine dauernde Befriedung Europas aufgegeben werden müsse. Zum Schluß wird der Erwartung Ausdruck ge­geben, daß die deutsche Regierung neben der kraftvollen Geltend­machung deutscher Rechte ihren ehrlichen Verständigungswillen weiter betätigt. Abg. Dr. Breitscheid (Soz.) lehnte jeden Versuch der Bildung einerHeiligen Allianz" gegen Rußland ab, ebenso den Gedanken, mit Rußland durch dick und dünn zu gehen. Mit der Teilnahme Deutschlands an der Kolonialman- vatskommission ist der Redner einverstanden, lehnt aber entschie- ven eine Hineinziehung Deutschlands in die internationale Ko- lonialvolitik ab. die gerade jetzt, wo die Völker der Kolonien

erwachten, grobe Gefahren in sich bergen könne. Auch dieser Red­ner betonte den Anspruch Deutschlands auf die vollständige Räu­mung des Rheinlands und bezeichnete die Rede Poincares als unklug und als Hemmung für eine Verständigung, wenn sie sich auch von jenen vor drei Jahren vorteilhaft unterscheide. Im übrigen polemisierte der Redner ge^en die Deutschnationalen, denen er eine widerspruchsvolle Haltung vorwarf. Abg. Stök- ker (Komm.) griff ebenfalls die Deutschnationalen an, kriti­sierte den Völkerbund und begründete den kommunistischen An­trag, nicht in die Mandatskommission einzutreten.

Neues vom Tage

Verlängerung des Mieterschutz- und des Reichsmietengesetzes

Berlin, 24. Juni. Der Reichsrat hielt am Freitag mittag eine öffentliche Vollsitzung ab, in der er die Vorlage der Reichsregierung genehmigte, durch die das Mieterschutzgesetz und das Reichsmietengesetz um zwei Jahre bis zum 1. Juli 1929 verlängert werden. Die Entwürfe bringen eine Reihe von Aenderungen, die teils''vom Reichsrat genehmigt, teils trotz Widerspruchs der Regierung in namentlicher Abstim­mung abgelehnt wurden. So wurde im Mieterschutzgesetz der ganze Abschnitt über die Kündigung vom Reichsrat gestrichen. Der Reichsrat hat ferner noch eine Aenderung dahin getroffen, daß die Möglichkeit der Vornahme von Jnftandfetzungsarbeiten durch die Wohnungsämter einge­schränkt wird.

Das Kriegsgerätegesetz

Berlin, 24. Juni. Der Auswärtige Ausschuß des Reichs­tages trat am Freitag zur Beratung des Kriegsgerätegesetzes und des deutsch-italienischen Schiedsgerichtsvertrages zusam­men. Beide Entwürfe sollen am Montag bereits in zweiter Lesung auf die Tagesordnung der Plenarsitzung gesetzt wer­den. Das Auswärtige Amt war durch Staatssekretär Dr. von Schubert ""rtreten. Staatssekretär von Schubert führte aus, daß der Gesetzentwurf über Kriegsgerät nach jahrelangen Verhandlungen mit der Militärkontrollkom­mission zustande gekommen sei. Auch die Botschafterkonsr- renz habe ihm unter dem Vorbehalt zugestimmt, daß an seinem Wortlaut keine Aenderungen oorgenommen werden. Nach eingehender Aussprache wurde das Gesetz gegen die Stimmen der Kommunisten gutgeheißen. Auch der deutsch- italienische Vertrag wurde genehmigt.

Ein deutschnationaler Wirtschaftsminister in Sachsc

Dresden, 24. Juni. Die deutschnationale Fraktion des sächsischen Landtages hat mit knapper Mehrheit beschlossen, bas Angebot des Ministerpräsidenten Heldt zur Besetzung des Wirtschastsministeriums anzunehmen. Die Fraktion schlägt Dr. Krug von Nidda, ehemaligen Kreishauptmans der Kreishauptmannichast Dresden, vor.

Die Beamleribesoldrmgsfrag«'.

Berlin, 24. Juni. In der heutigen Sitzung des Haushalts» russchusses des Reichstags berichtete Reichsfinanzminister Dr. Köhler über die Besprechung, die er mit den Länderfinanzmini, ster» in der Frage der Besoldungserhöhung für die Beamten rehabt hat. Als Ergebnis dieser Besprechung konnte er folgende einmütige Entschließung der Finanzminister der Länder unter­hielten:

1. Die Finanzminister der Länder erkennen die Notwendig, keit der Erhöhung der Beamtenbezüge an und halten es für unabweisbar, sich in der Ausgestaltung und im Zeitpunkt im wesentlichen dem Vorgehen des Reichs anzuschließen.

2. Die Finanzminister der Länder halten in Uebereinstimmung mit dem Reichsminister der Finanzen eine Erhöhung der Be­amtenbezüge vor dem 1. Oktober finanziell nicht für tragbar.

3. Erst wenn die Erhöhung der Beamtenbezüge erst zum 1. Ok­tober erfolgt, sehen sich die Länder einverstanden, die für die Erhöhung erforderlichen Mittel aus den ihnen zur Verfügung stehenden Einnahmen zu decken. Sie erheben daher die Forde­rung, daß das Reich den Ländern neue Einnahmen zur Deckung »er Vesoldungserböbung zur Verfügung stellt.

Der Minister wiederholte unter Bezugnahme auf diese Stel­lungnahme der Länder seine Mahnung an den Ausschuß, von jeder Abschlagszahlung , vor dem 1. Oktober Abstand zu nehmen.

Wesentliche Aenderungen der Krankenversicherung

Berlin, 24. Juni. Der sozialpolitische Ausschuß des Reichstags beschloß aus Antrag der Regierungsparteien, die Versicherungspflichtgrenze in der Krankenversicherung auf 3600 oK zu erhöhen. Ersatzkassen werden aus Antrag von wirtschaftlichen Arbeitnehmerverbänden, die minde­stens 10 000 Mitglieder zählen, zugelassen.

Zur Beilegung des Balkankonslikts

Belgrad, 24. Juni. Der gemeinsame Schritt der Gesandte« Englands, Deutschlands, Frankreichs und Italiens zwecks Beilegung des südslawisch-albanischen Konflikts ist bei der südslawischen Regierung erfolgt. Die Mächte haben durch den italienischen Gesandten dem' südslawischen Außenmini­ster eine Note überreichen lassen, in der Vorschläge für die Regelung des Konflikts mit Albanien gemacht werden. Es wird darin angeregt, entsprechende Aufklärungen zu der Note des südslawischen Geschäftsträgers in Tirana, durch dir sich die albanische Regierung beleidigt fühlt, zu geben. Gleichzeitig mit der Abgabe dieser Erklärungen soll seitens Albaniens die Freilassung Djuraskowitschs erfolgen, womit der Konflikt beigelegt wäre. Der südslawische Außenmini­ster hat erklärt, Laß er formell keine Schwierigkeiten sehe, auf der vorgeschlagenen Grundlage zu einer Einigungsbasis zu gelangen. Auch in Tirana wurde bei der albanischen Regierung eine Demarche unternommen, welche der in Bel­grad erfolgten entspricht.

Heidelberg, 24. Juni. In Nußloch wurden 3 Wohn-, gebäude vom Fener zerstört. 5 Familien sind obdachlos'

Aus Stadl und Land-

Altevsteig, den 25. Juni 1927.

* Das Musikfest iu Altevsteig nimmt heute seinen Anfang. Zwar regnet es heute vormittag Bindfaden, aber es ist für morgen Sonntag, dem Haupttag, in der Hauptsache trockenes Wetter prophezeit und so hoffen wir daß sich der Himmel heute nur reinigt, um morgen umso gnädiger und wollenloser zu sein. Heute ist man allent­halben an den letzten Vorbereitungen, mit der Schmückung der Häuser beschäftigt und es ist auch schon höchste Zeit die Fahnen herauszutun, treffen doch heute Nachmittag schon zahlreiche Gäste hier ein. Möge der bestehende Eifer, den Aufenthalt der Gäste in Altensteig angenehm zu ge­stalten, nicht erlahmen, möge es ihnen recht gut in unserem Städtchen gefallen und möge das 150 jährige Jubiläum unserer Stadrkopelle, das in Verbindung mit dem 1. Gau­musikfest des Neckar- und Schwarzwaldgaues stattfindet, einen schönen, für alle Teile befriedigenden Verlauf nehmen!

Der evangelische Gottesdienst iu Allenstelg ist mor­gigen Sonntag auf vormittags 10 Uhr verlegt worden.

Kartellfahrt 1927. Die große Zuverlässigkeitsfahrt des Kartells Deutscher Automobil- Clubs startete unter Führ­ung des Automobilklubs von Deutschland in Stettin am gestrigen 24. Juni und führt über Hirschberg als erstes s Tagesziel, Erfurt, Stuttgart, Frankfurt a.M., Cöln nach l Hamburg. Die Kolonne von 78 Wagen wird Allenstelg uw kommenden Monlog, den 27. Juni, in der Zru von 4 bis 7 Uhr vormittags passieren.

Die Teiluehmerliste zurKarlcllsahrt 1927" weist die im Autrmobil Sport bekanntesten Namen auf, von denen nur einelne hervvrgehoben seien: Caracciola, Rosenberger, Frhr. v. Berckheim, Czermak, Tr. Kraisheimer, Walb, Merk, Frhr. Gersonn v. Ghersburg, Deilmann, Sporckhorst, Hesso Prinz zu Leiningen, Graf Schönfeld, Heußer, Stumpf, Buten- uth, Höpfner. Auch die Damen sind dabei stark beteiligt.

Don der Mrthodistenkirche. Die gestrige Nachricht aus Calw ist noch dahin zu ergänzen, daß Nachfolger von Prediger Harsch in Nagold Prediger I. Schweißer, bisher We'ßach ist; Prediger Herter-Freudenstadt, an dessen Stelle Prediger Flößer kommt, ist zum Superintendent er­nannt worden mit seinem Sitz in Durlach. Prediger Th. Gebhard früher hier und bis jetzt Klosterreichenbach wurde nach Rudersberg versetzt. Sein Nachfolger ist Pre­diger M. Steck-Neuhütten.

Wildberg, 25. Juni. Am Sonntag den 3. Juli findet anläßlich des 50 jährigen Jubiläums des Mil.- u. Veteranen­vereins ein Bezirkskriegertag statt. Die Stadt rüstet stör, um den vielen auswärtigen Teilnehmern, die sich zum Fest angemeldet haben, einen würdigen Empfang bereiten zu können. Vorgesehen sind u. a. Festzug, mehrere Musikkapellen, abends bengalische Beleuchtung des Sana­toriums Schloß Wildberg.

Bad Teisach, 24. Juni. (Sportplatz.) Der von viele» Kurgästen sehnlichst erwünschte Tennisplatz ist nunmehr frrtiggestellt. Der von hohen, alten Ahornen und Weiß­buchen beschattete Platz hat eine ideale Lage am östlichen Ende des sog. .Lindenplatzes.

* Frendenstadt, den 24. Juni. (Die Kosten des Be- zirkskrankenhausneubams). Nach der in der letzten Bs- zirksratssitzung vom Oberamtspfleger Holzäpfel vorgetra­genen Bauberechnung über den Neubau des Bezirks­krankenhauses belaufen sich die gesamten Baukosten einschließlich Inneneinrichtung, Möbel usw. auf 996 900 RM. 67 RPffl. In dieser Summe ist bereits ein Betrag von 18 748 RM. für den Umbau des alten Krankenhauses und des Pförtnerhäuschens inbegriffen. Nicht enthalten sind darin die Grundverwertungskosten mit 19 950 RM. 30 RPs., die auf die allgemeine Betriebsverwaltung des Krankenhauses übernommen worden sind und somit den Bauetat nicht belasten. Tie von der Stadtgemeinde im Jahr 1922 aufgebrachten Grunderwerbungskosten sind von i der Bezirkskrankenhausverwaltung mit 3900 RM. aufge- i wertet worden; dazu sind neue Grundstückskäufe im Be- k trag von 11 790 RM. getätigt worden. Für den Umbau « des alten Krankenhauses sind vorgesehen l insgesamt 223 000.

! Hierzu kommen für

« Inneneinrichtung. Anschaffung von 35 neuen z Beiten und Möbelbeschoffuvg rund 35000.

s Erstellung eines Geräteschuppens 3 500.

! Einbau von Mädchenkammern im Dachslock des

Neubaus 3 500.

Erstellung der Wasserentsäurungsanlagen_ 6000.

Insgesamt RM. 271000.

- Die gesamten Krankenhausbaukostcn (Neubau sowie Um­bau des Altbaues) belaufen sich somit auf insgesamt rund 1268 000 RM. Durch Schuldaufnahme find gedeckt ! 1050000 RM., hierfür hat die Amtskörperschaft jedoch infolge eines Disagios von 86 192.50 Reichsmark nur in bar erhalten 963 807 50 RM., sodaß noch ea. 300000 RM. ungedeckt sind. Zur Deckung der restlichen Baukosten soll um die Bewilligung eines Staatsbeitrags nachgesucht, der Rest durch weitere Schuldaufnahme gedeckt werden.

! Der Zinsen und Tilgungsbetrag für die aufgenommenen lang- und kurzfristigen Anleihen beträgt jährlich zusammen ^ 110000 RM. Diese Belastung ist eine außerordentlich große; sie wird nur zum kleineren Teil durch die Betriebs­einnahmen des Krankenhauses gedeckt werden können, der größere Rest muß durch die Amtskörperschaftsumlage auf­gebracht werden. Gegenüber dem Voranschlag von 500000 M. im Jahre 1925 sind die tatsächlichen Bau­kosten hauptsächlich infolge der Lohn- und Materialpreis- Erhöhvng erheblich gestiegen.