Aus Stadt und Land.
Cal», den 3. Dezember 1914.
Der Tod des Oberstleutnants von Capoll.
Dem „Merkur" wird zu dem Tod des Oberstleutnants von Capoll folgende Schilderung zuze- sandt, die den wahren Heldengeist des Gefallenen charakterisiert:
Der 66 jährige Oberstleutnant von Capoll, der sich schon im Jahre 1870 das Eiserne Kreuz verdient hat, hat sich bet Beginn des Krieges sofort zur Verfügung gestellt und erhielt zuerst ein Landsturmbataillon. Da dieses nicht sofort ausrückte, erhielt er auf sein dringendes Ersuchen ein Landwehrbataillon in den Vogesen. Er wurde bald durch einen Schutz durch den linken Arm, der das Rückgrat und eine Niere streifte, verwundet und kam in ein Spital nach Stuttgart. Hier begegnete ihm dann Einsender ds. auf der Straße- und sagte zu ihm, ihn zu seiner Wiedergenesung beglückwünschend: „Jetzt bleiben Sie aber zu Hause, S'e haben für das Vaterland genug getan." O nein! war die Antwort, ich habe keine Kinder, und ich will einen anständigen Tod sterben, ich muh auch in den Vogesen noch einen Berg nehmen. Der Wunsch dieses Tapferen ist ihm bald erfüllt worden. Er hat am 3. November in den Vogesen den erwünschten anständigen Tod gefunden. E. W.
Weihnachtspakete für die 119er.
Vor Weihnachten bietet sich Mitte Dezember 1914 letztmals Gelegenheit zur Paketbeförderung an Angehörige des Landwehr-Jnfanterie-Regiments 119. Pakete zur Weiterbeförderung, doppelt verpackt, auf der inneren Adresse genaue Angabe von Dienstgrad, Namen, Bataillon, Kompagnie, sind bis spätestens 14. Dezember 1914 an das Geschäftszimmer des Ersatzbataillons Landwehr-Jnfanterie-Regi-
ments 119 in Stuttgart (Karlsgymnasium, Tübin-s gerstvahe 38) einzusenden. Werden Pakete durch Eil- ! boten oder Expreßgut übersandt, so hat der Absender s bei Aufgabe der Sendung die Zustellungsgebühr vorauszubezahlen.
Verlustliste des Oberamtsbezirks Calw.
(Amtliche mürttemberoische Derlnstliste Nr. 72.)
Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 247.
Krgsfr. Karl Roth fuß, Calw, l. verw. Res. Johann Georg Funk, Zwerenberg, verw. Ers.-Res. Karl Ge bring, Holzbronn, l. verw. Ldwm. Karl Berts ch, Calw, ocstorben. Ers.- Res. Paul H ut t, Calw, schw. verw. Ers.-Res. Hermann E s sig, Calw, gefallen.
Ausnahmetarife für Nahrungsmittel.
Mit Gültigkeit vom 1. Dez. 1914 wird der Nus- nahmetarrf für Roggen, Weizen. Kartoffeln und ^ Kartoffelstärkmehl, zur Vrotbereitung bestimmt, so-! wie auf Kartoffeln frisch, gedörrt oder getrocknet bei Aufgabe als Stückgut unter Einräumung der Frachtberechnung für das halbe wirkliche Gewichts ausgedehnt und auf den gleichen Zeitpunkt neu aus-' gegeben. — Mit Gültigkeit vom 30. November 1914 ^ tritt auf die Dauer des Kriegs für den Bereich fast! aller deutschen Eisenbahnen ein Ausnahmetarif für Margarine und Butterschmalz in Kraft. Die Sendungen werden hienach vom 1. Okt. bis 31. März^ bei Aufgabe als gewöhnliches Frachtstückgut mit eurem Einzelgewicht der Frachtstücke von höchstens 200 Kilo eilgutmätzig zum Frachtgutsatz befördert.
Die Königin als Wohltäterin.
(S.C.B.) Stuttgart, 2. Dez. Aus einem Artikel „Kriegschirurgische Erfahrungen in der Front", der in der letzten Nummer der Münchener Medizinischen Wochenschrift zum Abdruck kommt, erfahren wir folgende erfreuliche Nachricht, die aus der Feder eines nichtwürttembergischen Arztes stammt: „Der Transport der Verwundeten wird bei den Würt-
tembergern und Badensern in großartigster Weise durch wundervolle Krankenautomobrle besorgt. Die Königin von Württemberg hat ihrem Armeekorps 32 neue Kraftwagen bei Ausbruch des Krieges geschenkt und dadurch ihren Landeskindern und vielen, vielen anderen Deutschen eine ungeheure Wohltat erwiesen. Die Erschütterung ist weit geringer als sonst, weil diese Wagen 1. auf Gummi laufen, 2. gut gefedert sind und 3. weil außerdem noch jede Trage gefedert ist. Der Transport der Verwundeten geht außerordentlich schnell vor sich; so z. B. konnten kürzlich mit 16 Magen in einem Tage von einem 18 Kilometer entfernten Schlachtfeld 800 Schwerverwundete in das nächste Feldlazarett transportiert werden. Die mit diesen Krankenautomobilen gemachten Erfahrungen geben zu dem Wunsche Veranlassung, daß auch bei den anderen Truppen solche Wagen einaeführt werden".
Nagold, 2. Dez. Das Eeschiiftsleben, das im Nagolder Bezirk durch den Krieg arg beeinträchtigt wurde, hat wieder etwas angezogen. Besonders erfreulich ist es, daß das Sckreinergewerbs auch etwas belebt wurde. Die zahlreichen Möbelfabriken haben verschiedentlich Aufträge erhalten.
Rielinghausen OA. Marbach, 2. Dez. Unter den vielen Opfern, die der Krieg besonders von der Lehrerschaft fordert, befindet sich auch unser Hauptlehrer Wurster aus llnterreichenbach, der in der Schlacht bei Frommelles am 26. Okt. als Unteroffizier der Reserve bei der 2. Komp, des Jnf.-Reg. 121 den Heldentod fürs Vaterland gefunden hat. Die Gemeinde betrauert den Hingang dieses tüchtigen, pflichtgetreuen und freundlichen Lehrers aufs tiefste; hat er doch die Hochachtung der ganzen Gemeinde, besonders aber der Eltern und Schüler während seiner leider so kurzen Tätigkeit hier er worben.
Für die Sckriftleitunq verantwort!.: -Otto Seltmann, Calw Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Calw
Amtliche und Privatnachrichten.
Bekanntmachung.
Gemäß ß 12 der Dienstvorschriften für die Amtsgerichte wird htemit öffentlich bekannt gemacht, daß im Jahre 1915 die ordentl chen Sitzungen des Schöffengerichts und des Amtsgerichts in Strafsachen jeden Mittwoch, und bis auf weiteres die Ztoilsitzungen des Amts» rich ers jeden Freitag, diejenigen des Hilfsrichlers jeden zweiten Mittwoch nachmittag statlfinden.
Als Wochentag, an welchem mündliche Anfragen, Antrag,: und Gesuche jeder Art beim Amtsrichter und den Gerichtsschreibern angebracht werden können (Gerichtstag) wird der Samstag bestimmt.
Ausgenommen sind h'eoon je die aus die genannten Wochentage fallenden bürgerlichen Feiertage.
Calw, den 1. Dezember 1914.
K. Amtsgericht.
Amtsrichter Irion.
Calw, den 3. Dezember 1914.
ToSrs-klnA«igE.
Unser hoffnungsvoller, unvergeßlicher, Sohn Bruder und Schwager,
Hermann,
Neserve-Znfanterie-Regiment Nr- 247» ist am 21. Oktober im Alter von 23 Jahren im Felde fürs Vaterland
gefallen.
In tiefer Trauer:
Gustav Essig mit Familie.
Calw, 3. Dezember 1914.
Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Hinscheiden unseres lieben Gatten, Vaters, Schwieger- und Großvaters
Gottfried Karle,
sowie für die trostreichen Worte des Herrn Dekan Roos am Grabe, die zahlreiche Leichenbegleitung und die Blumenspenden sprechen wir den innigsten Dank aus.
Zm Namen der trauernden Hinterbliebenen: die Witwe: Agathe Karle, geb. Dürr, mit Sohn und Familie.
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