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Der Steuerausfchub des Reichstags beschäftigte sich am Mittwoch mit einer Verordnung, nach der von einer Neubewertung des landwirtschaftlichen und sonstigen Grundvermögens für das Jabr 1927 Abstand genommen werden soll. Ministerialdirektor Dr. Zarden wies darauf bin, dak eine neue Bewertung des landwirtschaftlichen Vermögens und des Grundvermögens im Hinblick auf die Belastung der Finanz- iimter ausgeschlossen sei.
Aus Stadk und Land.
Alteusteig, den 31. März 1927.
Todesfall. Aus Freudenstadt traf heute früh die Nachricht ein, daß Kaufmann Julius Beck heute Nacht um 4 Uhr gestorben ist. Diese Nachricht wird in Älten- steig, wo Julius Beck als Sohn des verstorbenen Louis Beck fr., Gerber, geboren ist, und in weitem Umkreis herzliche Teilnahme erwecken. Julius Beck war eine Persönlichkeit mit so gediegenen Charaktereigenschaften, wie man sie selten vereinigt findet. Ec war rin außerordentlich tüchtiger, weitsichtiger Kaufmann, der sich in seiner Arbeit im eigenen Geschäft nicht erschöpfte, sondern weit darüber hinaus an Unternehmungen, im öffentlichen Leben, an Vereinen, besonders aber an der Gewerbebank Freudenstadt als langjähriger Vorsitzender des Auffschtsrats sich beteiligte und in schwerer Zeit trotz Krankheit in seinem Amt stand- hielt. Daneben hatte er noch Zeit,sich um seine Angehörigen, ihrer Pläne und Sorgen anzunehmen, sie beratete undunter- stützte. Seiner Vaterstadt Altensteig war er in Treue zugetan und verfolgte ihre Entwicklung und alle Vorgänge mit großem Interesse. Allzufrüh hat ihn sein schweres Leiden, an dem er schon jahrelang krankt, dahingerafft. Man wird ihn hier und in der Umgebung, in Stadt und Bezirk Freudenstadt, wo er besonders durch seine Feuerversicherung überall bekannt wurde, ein treues Andenken bewahren.
Ausschußfitzung de» Fleckviehzuchlverbaudes für den Wörtt. Schwarzwaldkreis. In der diesjährigen Ausschußsitzung des Fleckviehzuchtverbandes stand die Frage der Jungviehweiden erneut auf der Tagesordnung. Es ist dem Vorsitzenden mit Stimmenmehrheit gelungen, die Verbandsweide Weiherhof OA. Sulz, die bekanntlich seit Jahresfrist unter die Oberleitung des Herrn Landesökonomierat Gabriel, Kirchberg gekommen ist, in diesem Weidejahr und hoffentlich auch für die Zukunft weiter dem Verband zu erhalten. In der Aussprache kam deutlich genug zum Ausdruck, daß die Weide Weiherhof vor allem wegen der nördlichen jungen Zuchtgenossenschaften gehalten werde, damit denen die Grundlage für einen wirklichen Aufbau ihrer Rinderbestände gegeben sei. Ein energisches Eintreten der Ausschußmitglieder dieser Zuchtgenoffenschaften für einen geordneten Betrieb der Weide Weiherhof war vor allem deshalb notwendig geworden, weil der landwirtschaftliche Bezirksverein Böblingen in den kommenden Jahren seine Sindelfinger Weide dem Zuchtverband für das Württ. Unterland ganz überlassen hat, wodurch den bisher in Sindelfingen Auftrieb suchenden Mitgliedern unseres Fleckviehzuchtverbandes der Auftrieb nicht mehr möglich sein wird. Nun hat sich aber in den letzten Jahren überall gezeigt, daß der Weidegang der durch planmäßige Züchtung verbesserten Jungviehbestände auch bei unserer Bauernschaft die Anerkennung und Achtung gefunden hat, die ihm zukommt und die für die Züchtung unerläßlich ist. Es dürfte das Interesse unserer Landwirte nicht durch einen Mangel an gutem Weidegang wieder verloren gehen. Aus diesem Grunde blieben die
Weiden auf Weiherhof OA. Sulz zur besonderen Verfügung der nunmehr zur Geschäftsstelle Herrenberg gehörigen Zuchtgenoffenschaften. Leider liegen die wirtschaftlichen Verhältnisse innerhalb unseres Verbandsgebietes so ungünstig, daß natürliche gute Weid»flächen in unmittelbarer Nähe nicht zur Verfügung stehen und in absehbarer Zeit auch nicht geschaffen werden können. Auch die Wiedererlangung der Weiden in Oberschwandorf ist noch ganz ungewiß. Wir werden deshalb um eine Verschickung der Weidetiere auf kurze Entfernung nicht herum kommen. Uebrigens gibt es bei Bahnfracht eine Ermäßigung. Hat nun der Landwirt die Gewähr für eine zweckdienliche Haltung seiner aufgetriebenen Tiere und diese ist mit der Neuregelung auf Weiherhof gegeben, so sollte sich der Landwirt auch an der Entfernung zur Weide nicht stören und nicht aus Bequemlichkeit bezw. Gleichgültigkeit sich die überragenden Vorteile eines guten Weideganges für Jungvieh nehmen lassen.
Im Gegensatz zu privaten Weiden, wo weit höhere Weidegelder erhoben werden, hat der Landwirt auf den öffentlich bewirtschafteten Verban'osweiden je Kopf und Jahr nur ca. 65 Mk. Weidegeld aufzubringen. Auf der Bezirks- . jungviehweide Lifffingen (Oberbaden) beträgt das Weide- ! geld hingegen 120 Mk., also fast das Doppelte. Nehmen ' wir nur eine niedrige Gewichtszunahme der Tiere innerhalb einer Weideperiode von 1'/- Zentner Lebendgewicht an, so ist der Fleischmehrwert des Tieres bereits größer als die Auslage für die Weide einschließlich Versicherung, Pflege und Wartung. Hiezu kommen die ideellen Werte: Besseres Wachstum der Knochen und Muskeln, Gesundheit und Widerstandsfähigkeit gegenüber den Stallkrankheiten, Steigerung der späteren Leistungsfähigkeit in Hinsicht auf Arbeit und Fruchtbarkeit. Manchem Landwirt dürste auch im Sommer eine Entlastung der Viehpflege willkommen sein. Kurz, maßgebende Kleinlandwirte auch unserer Genossenschaften haben sich auf Grund ihrer Erfahrungen mit Weiderindern immer wieder günstig über den Weidegang ausgesprochen. Voraussitzung ist freilich, daß die Tiere möglichst vorbereitet auf die Weide kommen, daß sie also bereits Licht und Luft, sowie die Nahrungsaufnahme vom Erdboden gewohnt sind. Dann gilt für den Weidegang auch der Grundsatz: Je stärker die Beteiligung des Einzelnen je fester der Zusammenschluß, umso nutzbringender der Erfolg für den kleinen Landwirt und seine Wirtschaft, wie für den ganzen Verband.
Nachdem die Verbandsleitung sich so nachhaltig für einen geordneten Weidebetrieb auf der Jungviehweide Weiherhof eingesetzt hat, darf von den Mitgliedern erwartet werden, daß sie diese Gelegenheit in umfangreichem Maße wahrnehmen und durch einen guten Auftrieb die Bemühungen des Verbandes um die Zucht auch weiter ermöglichen.
— Schuljahrsende. Wieder neigt sich ein Schuljahr seinem Ende entgegen. Die Ferienstimmung beginnt sich in die Seelen und in die Arbeit unserer Schuljugend einzudrängen, teils beschwingend, teils hemmend den Alltagslaus des Schullebens beeinflussend. Vorbereitungen für die Schluß- seiern nehmen die Kleinen wie die Großen in Anspruch. Proben verschiedener Art und allerhand Iahresendarbeiten füllen manche Stunde aus, denn es gilt, der Schlußfeier, die für viele wie alljährlich eine Abschiedsfeier sein wird, ein würdiges Gepräge zu geben. Nun heißt es für manche, hinaus aus neu« Wege, in neue Verhältnisse, in neue Schwierigkeiten, zu neuen Zielen. Welchem Zungen und welchem Mädel klopfte da nicht das Herz vor dem Schweren und Bedrückenden dieses Augenblicks einer Lebenswende? Und doch: Noch einen Blick zurück, ein herzlicher Abschied von der Schule und dann hinaus ins Leben!
Die Fra« kes Adj«tamte«
Roman von Fr. Lehne
Nachdruck verboten.
10 Fortsetzung
In Jolantha Teschendorf sah sie jetzt ihre einzige Rettung. Wenn es Benno gelingen würde dieses scheue Mädchen zu erringen, dann begannen auch für sie bessere Zeiten. Mehr als je bemühte sie sich um Jolanthas Freundschaft. Kaum ein Tag verging, daß sie sie nicht besuchte oder zum Mitgehen aufsorderte. Oft lief ihnen dann Benno in den Weg, schloß sich ihnen ohne weiteres an und begleitete sie bis nach Hause.
Das war Jolantha unangenehm, da ihr der Leutnant in seiner beflissenen Liebenswürdigkeit wenig sympathisch war, so viele Mühe er sich auch um sie gab. Das entging ihr nicht und sie lächelte manchmal darüber ein mitleidiges Lächeln.
Ihr Sehnen galt einem anderen — fast ihr selbst noch unbewußt. Das war' so zart, so fein. Seit Jolantha Heinrich von Altorf gesehen, seit er bei ihnen am Tische gesessen, war sie eine andere geworden. Das .schöne Gleichmaß ihres Wesens war geschwunden; sie wußte oft nicht, was sie wollte; sie saß da in tiefem Sinnen, und die gleichgültigste Anrede schreckte sie auf.
Und er hatte doch gar nichts dazu getan. Freundlich, fast kameradschaftlich war er zu ihr gewesen. Sie hatten miteinander gescherzt und gelacht; sogar Tante Cölestine war aufgetaut und der Großvater war lange nicht so angeregt gewesen.
Auch Altorf dachte gern an den Abend zurück, den er beim Oberstleutnant Teschendorf verbracht hatte. Es war so gemütlich gewesen, frei von jedem Zwang, trotzdem er der Familie fast ganz fremd war. Der alte Herr tat alles Mögliche, ihm seine Freude zu zeigen, daß er den Sohn seines alten Freundes bei sich sah.
Und Jolantha erschien ihm weit vorteilhafter aussehend als damals neben Leonie, die sie ganz in den Schatten gestellt hatte. Wohltuend schmeichelte sich Hhre warme, schöne Stimme seinem Obr an. Wie ein
klarer, herber Vorfrühlingstag mutete ihn das Mädchen an, so rein und licht.
Wie gut es sich mit Jolantha plaudern ließ, nachdem sie ihre anfängliche Schüchternheit abgelegt hatte —nein, der Abend war für ihn kein verlorener und gern versprach er, wiederzukommen, umsomehr, da er in dem alten Oberstleutnant einen großen Schachliebhaber gefunden hatte, mit dem er spielen könne. Heinrich war in der gleichen Lage. Auch er liebte das Schachspiel, hatte aber unter den Kameraden bisher keinen Gleichgesinnten getroffen.
Leonie plagte ihn dafür mit ihrer Eifersucht. „Ich gönne dich den Teschendorfs nicht. Was will der Alte von dir? Mir gehörst du — komm also zu uns!"
„Hoffentlich kann es bald sein, Lonny! Keiner ersehnt es mehr als ich."
Aber die erwartete Antwort von Onkel Christoph blieb aus. Die Tage vergingen — die Wochen — keine Nachricht!
Leonie verging fast vor Ungeduld. Nun war bald Weihnachten vor der Tür. Was sollte das für ein Fest werden? Schulden, Mahnungen von allen Seiten — niemand wollte mehr borgen! Es gab Tage, an denen sie kaum ein Stück Brot im Hause hatten, keinen Tropfen Milch, keine Butter, kein Fleisch. Die Miete mutzte bezahlt werden und dazu Benno mit seinen ewigen Ansprüchen!
In ihrer Lässigkeit ließ die Baronin alles über sich ergehen, wälzte alles auf die Tochter, die jetzt umsonst ihr liebenswürdigstes Lächeln, ihre freundlichsten Blicke an die Lieferanten verschwendete. Man war Mißtrauisch geworden. Das Mädchen bekam nichts mehr geliefert, wenn sie nicht sofort bezahlte. Leonie swar manchmal der Verzweiflung nahe. Der Schuhmacher hatte sogar schon den Gerichtsvollzieher geschickt. Wie ^ehetzt war sie. Sie hatte einen Teil des Silbers verkauft, um Geld ins Saus zu bringen.
, Jolantha ahnte diese Schwierigkeiten. Von Her- fzen gern hätte sie geholfen, aber es war eine zu schwierige Sache, Hilfe anzubieten in einem solchen Fall, denn Leonie ließ sich gar nichts merken von ihren Sorgen — im Gegenteil, sie tat heiterer als je! i. Und am Christabend, a der Tannenbaum brannte,
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— Verbilligung der Sonderzüge. Die Deutsche Reichs
bahngesellschaft teilt mit: Die für die Stellung von Sonderzügen für kleinere Gesellschaften geltenden Tarifbestimmungen erfahren in der Kürze eine für die Benutzer wesentlich günstigere Gestaltung. Die Mindestzahl der zu lösenden Fahrkarten wie der zu zahlende Mindestbetrag werde« erheblich herabgesetzt. Auch die Benutzung von Sonntagsrückfahrkarten wird in Ausnahmefällen zugelassen. Künftig genügt schon die Abnahme von 70 Fahrkarten 2. Klaffe oder 100 3. Klaffe oder 150 4. Klaffe und, wenn der Son- derzug binnen 24 Stunden hn- und zuriickfährt, sogar vo« nur 45 Fahrkarten 2. Klaffe oder 70 3. Klaffe oder 100 4. Klaffe gegen früher 80 Fahrkarten 2. Klaffe oder 120 3. Kl. oder 180 4. Klasse. Der zu zahlende Mindestbetrag wird vou 150 auf 100 RM. ermäßigt. !
— Die Fahrkarten erhalten wieder Preisaufdruck. Di« ^
Deutsche Reichsbahn-Gesellschaft teilt mit: Während der j Zeit der Inflation mutzten bekanntlich bei jeder Tarifänd«. rung die neuen Fahrpreise durch lleberdruck auf den Fahrkarten kenntlich gemacht werden. Der ständige Sturz der deutschen Währung machte dieses Verfahren aber bald u». möglich und es mußte dazu übergegangen werden, nur di« Kilometerzahl auszudrucken. Hierdurch entstand für die Rei- senden die Unbequemlichkeit, das bezahlte Fahrgeld mit de« Angaben der Fahrpreistabellen zu vergleichen. Nachdem nu» ^ seit längerer Zeit in den Personentarifen eine Stetigkeit eingetreten ist, geht die Reichsbahn jetzt dazu über, beim Neudruck von Fahrkarten des Reichsbahn-Binnenverkehr, diese außer mit der Kilometerangabe auch mit den Fahrpreisen zu versehen. Die Reichsbahn glaubt, damit eine« lange gehegten Wunsch des reisenden Publikums entgegea- zuksmme«. ... .
Simmersfeld, 31. März. Wegen der Erstellung einer Straße Calmbach a. E. — Simmersfeld fand gestern in Calmbach eine Versammlung der beteiligten Behörden und Gemeinden statt, bei der einmütig festgestellt wurde, daß der Bau derStraße unbedingt zur Durchführung gebracht werden soll.
Die für den Bau erforderlichen Kosten sollen, vorbehaltlich der Genehmigung durch die staatlichen Behörden und Gemeindekollegien bezw. Amiskörperschaften, wie folgt verteilt werden: Ministerium des Innern, Abt. Waffer- und Straßenbau 25 Pr»z., staatliche Forstverwaltung 33'/- Proz. und der Rest auf die beteiligten Gemeinden bezw. Amts- körperschaften. An den Wegunterhaltungskosten sollen das Ministerium des Innern, Abt. Wasser- und Straßenbau 25 Proz., staatliche Forstverwaltung 40 Proz. und die Gememden und Amtskörperschaften 35 Prozent tragen.
* Wildbad, 29. März. Das neue Poftamts- gebäude, das ganz in der Nähe des alten (auf Staatsgelände) zu stehen kommt, soll schon im Monat Mai in Angriff genommen werden. Unseren so lange schon fast beschäftigungslosen Handwerkern kann es gar nicht schnell genug gehen. Leider kann der Wunsch der Stadtverwaltung und des Gemeinderats, das neue Postamtsgebäude mehr t nach der inneren Stadt zu legen, nicht erfüllt werden, da in diesem Fall der sehr kostspielige Erwerb mehrerer Privat- häuser notwendig geworden wäre.
Alpirsbach, 30. März. Diese Woche wird das Schicksal der Autolinie Oberndorf — Alpirsbach entschieden. Wenn sich unsere Stadtvertretung in der Tat nicht mehr an der Tilgung des Abmangels beteiligt, so ist an die Aufhebung des ganzen Betriebs zu denken. Möglicherweise wird der Kurs wegen der Arbeiterbeförderung nur noch zwischen Fluorn und Oberndorf ausgeführt.
Rotlweil, 28. März. Als Vorbereitung aus den im H-rbst in Rottweil stallfindenden Flugtag wurde im hie
sandte sie der Freundin eine Decke in mühsamer Sesi> öenstickerei und in einem Galleglase einen Strauß köstlicher Veilchen.
Das rührte Jolantha tief und beschämte sie beinahe. Es dünkte sie fast das Schönste unter dem, waS Liebe ihr so reich aufgebaut hatte. Sie selbst hatte nichts für Leonie besorgt, weil sie diese nicht herausfordern wollte zu einem Gegengeschenk. Ihr Herz trieb sie nun, am gleichen Abend zu der Freundin zu eilen . Sie nahm ein Fläschchen Parfüm, sowie eine große, mit dem feinsten Konfekt ungefüllte Bonbonniere von ihrem Gabentisch und huschte die Treppe hinunter und klingelte.
„Störe ich?" fragte sie das Mädchen, das ihr öffnete.
„Nein, gnädiges Fräulein. Nur der Herr Leutnant ist da."
Daran hatte sie nicht gedacht. Sie wollte schon uur« kehren, doch da öffnete sich die Tür des Eßzimmers und Leonie kam mit ausgestreckten Händen auf sie zu.
„Jolantha, wie lieb, daß Sie kommen."
„Ich komme, Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit zu Lanken, Leonie. Sie haben mich beschämt. Bei Ihrer .knappen Zeit die schöne Decke zu arbeiten —"
Ein flüchtiges Lächeln flog über Leonies Gesicht. „Reden Sie nicht davon. Ein kleines Zeichen meiner Liebe. Wenn ich alles so gern gearbeitet hätte!" Ihr Lächeln verstärkte sich. Sie dachte daran, daß sie diese Decke vor zwei Jahren auf einem Basar gewonnen hatte — ebenso wie das Galleglas. In Unkosten hatte sie sich also nicht gestürzt! Aber Jolanthas Freude ^ tat ihr wohl. Sie zog die Widerstrebende mit sich ins Zimmer. „Sie werden doch Mama guten AbenL sagen! Und da ist noch jemand."
In wohlstudierter Pose saß Benno da, mit weh-! mütig gerührtem Ausdruck nach dem kleinen brennenden Christbaum blickend, der mit wertlosem Tand — einigen Äpfeln und vergoldeten Nüssen — behängt war.
„Und wenn es noch so einfach ist — auf unser^ Bäumchen wollen wir doch nicht verzichten! Lachem Sie nicht über uns, Jolantha!" sagte Leonie mit be«! bender Stimme. !
(Fortsetzung folgt.)