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Schwarzwälder T«geszeit«»g „N«s de« T«»««l"
Nr. 37
Partei und Deutschnationale 7 (3), Kommunisten ir zrv), Demokraten 1 (1), Mittelstandspartei 4 (6), Flüchtlinge 1 (0), Arbeitsgemeinschaft von Wirtschaftsverbänden 2 (0), Zentrum 13 (7), Mieterschutzverein 2 (10).
Landung zweier englischer Regimenter in Shanghai Shanghai, 14. Febr. (Reuter.) Zum ersten Mal seit dem Boxeraufstand sind europäische Truppen heute hier gelandet worden. Zwei englische Regimenter zogen mit Musik und Fahnen durch die Hauptstraßen von Shanghai. Der Marsch, der über eine Strecke von insgesamt 5 Meilen Länge zu den vorgesehenen Quartieren ging, hatte riesige Menschenmassen angezogen. Die Trppen wurden von den Europäern mit jubelnden Kundgebungen empfangen, die chinesischen Kaufleute begrüßten ihr Erscheinen mit sichtlicher Erleichterung. , Zwischenfälle sind nicht vorgekommen. s
Aus Stadt und Land- s
Altensteig, den 13. Februar 1927. ^
Amtliches. Oberlehrer Kraft an der evang. Volks- ) schule in Freudenstadt tritt mit dem Ablauf des Monats z Mai 1927 in den bleibenden Ruhestand ein. — Im Be- ^ reiche des Landesfinanzamts wurde ernannt zum Ober- j zollsekretär der Zollsekretär Thüringer bei der Zoll- inspektion (St.) Freudenstadt. I
Die Grippe ist erfreulicherweise in der Abnahme be- > griffen. Dies geht aus folgender Aufstellung der Allgem. Orts- (Bezirks-) Krankenkasse Nagold hervor:
Za-I d. Mitglieder (ohne Fam -Angey.)
Zahl d. Arbet». Darunter
unfähigen GrtpvefLlle
am
1 .
1 .
1926
5593
176
—
am
1 .
1 .
1927
6125
174
8
am
14.
1 .
1927
6215
198
33
am
19.
1 .
1927
ohne wes. Aend.
255
84
am
26.
1 .
1927
,,
334
165
am
2.
2.
1927
,,
385
213
am
7.
2.
1927
„
381
210
am
14.
2.
1927
358
187
Der Zugführer pfeift nicht mehr.
Wie das
>.Hei-
delberger Tagblatt" von eisenbahnamtlicher Seite erfährt, wird die Abfahrtserlaubnis der Züge in nächster Zeit auch in Baden, Württemberg und Bayern so geregelt werden, wie es in Preußen schon besteht, nämlüh der Zugführer gibt kein Abfahrtszeichen mit der Pfeife, wie das bisher üblich war, sondern der Aufsichtsbeamte erteilt dem Lokomotivführer durch Aufheben des Befehlsstabes die Erlaubnis zur Abfahrt. Die Abfahrt der Züge wird sich also fortan in ruhigerer Weise vollziehen als bisher.
— Pestalozzi-Gedenkfeier im Siidd. Rundfunk. Am Don
nerstag, den 17. Februar, dem 100. Todestag Johann Heinrich Pestalozzis, veranstaltet der Südd. Rundfunk um 7.13 Ahr abends eine Gedenkfeier zum Gedächtnis des großen j Pädagog?en. Die Gedenkrede über „Pestalozzis Größe" wird l Professor Dr. Jonas Lohn von der Universität Freiburg z halten. Der ursprünglich auf diesen Zeitpunkt angesetzte Z Vortrag von Prof. Dr. Witkop wird auf 2. Mürz, 6.15 Uhr z abends, verlegt. " s
— Der wiirttembergische 60 000 Volt-Niug geschlossen, s Am 12. Febr. wurde die Stromlieferung an die Ueberland- ? werk Jagstkreis A.-E. Ellwangen aus den Anlagen der ! Württ. Landes-Elektrizitäts A.-E. Stuttgart (W.L.A.G.) über ein eigens zu diesem Zweck errichtete 45 Kilometer i lange 60 000 Volt-Hochspannungsleitung von Herbrechtin- k gen nach Ellwangen ausgenommen. Durch das neue Lei- ! tungsstück und die schon bestehende Leitung Niederstotzin- ( gen-Herbrechtingen ist der Hochspannungsring, wie er von s verschiedenen Unternehmungen vorbereitet wurde. aeiLlol- '
sen worden. Dieser Ring Niederstotzingen-Ellwangen-Vekl- bronn-Bieringen-Trochtelfingen - Ulm - Niederstotzingen ist für die Kraftwirtschaft des Landes und für die am gegenseitigen Stromaustausch teilnehmenden Werke von größter Bedeutung. An die 100 000 Volt-Leitung und die der W.L.A.G. gehörige Ringstrecke Niederstotzingen-Ellwangen sind nunmehr angeschlossen außer dem Ueberlandwerk Jagstkreis A.-G. und der Stadtgemeinde Heidenheim das Städt. Elektrizitätswerk Stuttgart, die Neckarwerke A.-G. Eßlingen, die Mittelschwäbische Ueberlandzentrale A.-G. Giengen, das Alb-Elektrizitätswerk Geislingen, der Bezirksverband Oberschwäb. Elektrizitätswerke Biberach und die Stadtgemeinde Ulm a. D. Diese Werke verfügen über eigene Dampf- und Wasserkraftwerke mit einer Gesamtleistung von 150 000 Kw. Ihre Eebietsfläche beträgt etwa 14 000 Quadratkilometer mit einer Einwohnerzahl von 1,81 Millionen. Das ist mehr als 70 Prozent der Gesamtfläche und der Gesamtbevölkerung Württembergs.
— L.C. Jahreshauptversammlung des Landw. Hauptverbands Württemberg und Hohenzollern. Im Rahmen der „Landw. Woche", die in den Tagen vom 17.—20. Febr. in Stuttgart stattfindet, steht die Mitgliederversammlung des Landw. Hauptverbandes Württemberg und Hohenzollern am Samstag, den 19. Febr., vorm. 9.30 Uhr im Gustav Siegle Haus im Mittelpunkt. Es kommt dem in der Jahreshauptversammlung zu erstattenden Hauptreferat große Bedeutung zu, umsomehr als das Thema „Wirtschaftspolitische Ausblicke" von einem Manne behandelt wird, der sich in seiner Tätigkeit als Präsident der Vereinigung der Deutschen Bauernvereine als Wirtschaftspolitiker von Rang erkenntlich gemacht hat, von Reichsfreiherrn von Ker- kerinck zur Berg, Rinkerode (Westfalen). Die Begrüßungsansprache hält der Verbandspräsident, Domänepächter a. D. Dietlen-Tübingen, den Geschäftsbericht erstattet Generalsekretär Hummel.
— Kirchenmusikdirektoren. Durch Entschließung des Kirchenpräsidenten ist den Organisten und Chorleitern Gölz in Tübingen und Mezger an der Pauluskirche in Stuttgart die Amtsbezeichnung eines Kirchenmusikdirektors verliehen worden.
llntertalheim, 14. Febr. (Goldene Hochzeit.) Am gestrigen Sonntag feierte das Ehepaar Robert Weihing in körperlicher und geistiger Rüstigkeit das Fest der goldenen Hochzeit. Der Jubilar steht im 80., die Jubilarin im 72. Lebensjahr.
Schramberg. Die hiesige „Faschingszunft" hat beschlossen, von einer größeren Faschingsveranstaltung vollständig abzusehen, weil Arbeitslosigkeit, Steuerlasten, schlechte Lage des Handwerks wenig mit einem umfangreichen Faschingstreiben vereinbar sind.
Metzingen. Der 76jährige Eerbermeister I. Fischer und seine 73jährige Ehefrau Lisette, geb. Jäger, konnten bei körperlicher Rüstigkeit und geistiger Frische die goldene Hochzeit feiern. Von allen Seiten gingen dem Jubelpaar Glückwünsche zu.
Stuttgart, 13. Febr. (Aerzte und Krankenkassen.) In der Sitzung des Schiedsamts vom 10. Febr. wurde seitens der Unparteiischen mit Stimmenmehrheit folgender Beschluß gefaßt: „Nach der aus 1. Januar 1927 in Preußen verfügten Aufhebung der 20prozentigen Ermäßigung auf die Mindestsätze der preußischen Gebührenordnung ist es im Hinblick auf den Schiedsspruch vom 23. Juli 1924 erforderlich, auch in Württemberg die Höhe des kassenärztlichen ^ Honorars neu festzusetzen. Ueber die Neufestsetzung ist zunächst im Verhandlungsausschuß entsprechend der Bestimmung eine Einigung zu versuchen". Von einem ärztlichen Mitglied des Schiedsamtes wurde unmittelbar im Anschluß
D« bist mein!
Roman von H. v. Erlin Copyright by Ereiner L Comp., Berlin W 30.
50. Fortsetzung.
(Nachdruck verboten.)
s „Du kannst ja raten, Egon. Steh mal — vag vre IMadeleine heute für sich und — und ihn unsere Einladung iiabgelehnt hat, — das hat mich auch — sehr unglücklich ^gemacht —"
Verdutzt blickte Egon auf.
„Nanu! Was hat denn das Ehepaar Bravand mit jdeinem Herzenskummer zu tun?"
Ein Blick in ihr blutrotes Gesicht und ein schallendes, »«grausames Lachen sprang spottend in Ullas zarte Liebes- ckräume.
„Also der Ulmenhofer ist einer von den beseligten Weiden? Ullachen, Ullachen, was machst du für Geschichten!"
Und noch immer lacheno, klopfte er auf seine Knie indessen sie empört aufgesprungen war uns ihre Grüb- rhenhände zu Fäusten ballte.
du —- ou! Das ist nun der Dank für meine Offenheit! Aber ich habe es ja noch gar nicht eingestanden. Wer es ist. Doch gerade, gerade sollst du es hören, daß Ich Madeleines Mann furchtbar interessant finde!" Ihr Fuß stampfte den Boden. „Gerade sollst du es hören! Line düstere Schönheit ist er!"
* „Ulla, Barmherzigkeit, ich kann nicht mehr!" Egon wand sich unter stöhnendem Lachen, und höher noch Hchlugen in ihr die Wogen wilder Empörung.
„Jawohl, eine düstere, dämonische Schönheit! Und «recht gehabt hat Madeleine, daß sie ihn und nicht dich 'genommen hat! Und ich, ich werde künftig auch nicht mehr —"
Sie brach Plötzlich ab und runzelte verwirrt die Stirn.
„Was nicht mehr, Ulla?"'
Ebenfalls von seinem Sitze emporfahrend, haschte Egon nach ihren Händen und hielt sie fest. „Du! Weiter im :Text, sonst — sonst rate ich den zweiten!"
„Rannst du nicht!" ries sie und zerrte und zog, ihre Hände frei zu bekommen.
Listig kniff er die Augen zusammen und suchte die ihren. „Ist er auch eine düstere Schönheit, oder — der Abwechslung halber — eine Helle? Du hm?"
„Ein Ekel ist er!" schrie die Keine Große außer sich, und dicke Tränen rollten über ihre Wangen.
„Also ich" — folgerte Egon in Kürze und Bescheidenheit und — wie es eigentlich gekommen, er hätte es all sein Lebtag nicht zu sagen gewußt, mit einemmal hatte er des Elesantenkükens blonden Kopf in seine beiden Hände gerissen und herzhaft abgeküßt.
„Mädel, du allerliebster Kerl, du hast ja einen famosen Geschmack!"
„E—gon — Egon —"
Fassungsloses Stammeln, bis seine Arme sie losließen und er sie fast zurückschob. Sie stand wie vom Donner gerührt und starrte ihn hilflos an.
„Egon — aber du, du — du hast mich ja geküßt!"
Er lachte, doch sein Lachen klang nicht ganz natürlich.
„Habe selber so etwas gemerkt, große Kleine! Was machen wir denn nun da, wie?"
Gläubig, fragend senkten ihre Blauaugen sich in die seinen, und in all seiner Blasiertheit überrieselte es ihn wie mit eines ganzen Lenzes Blütenschauer. Er mußte in sich halten, um oen jungen Mund nicht abermals küssend zu schließen.
„Ullamädel, wir haben ja doch alle beide nichts! Null und null macht immer null!"
In verständnisvoller Schwermut nickte sie. Dann aber, als erhelle sie Plötzlich ein Hoffnungsstrahl, trat sie zu chm und schlug ihm aus die Schulter.
„Wenn ich nun aber irgendwoher etwas bekäme, ginge es dann?"
„Das Heiraten, meinst du?" Lächelnd wiegte er den Kops. Warum denn nicht? Alles schon oagewesen."
»Ach du! Ich meine, ob du mich auch wirklich möchtest?"
^Möchtest du mich denn, Keine Große?"
Ein Helles, goldiges Lachen tönte von ihren Lippen.
„Na und ob! Du — und denke dir bloß das aus: Tante Klementine meine Schwiegermutter!"
an diesen Spruch offiziell erklärt, daß man noch einer solchen Entscheidung mit dem jetzigen vertraglichen Schieds- amt nicht mehr Zusammenarbeiten könne. Die Aerzte müßten das auf Grund der Reichsversicherungsordnung einzusetzende Schiedsamt verlangen.
Todesfälle. Am Sonntag starb der beste württ. Landschaftsmaler Christian Landenberger im Alter von 64 Jahren, Professor an der Akademie der bildenden Künste. Er wurde in Ebingen geboren und genoß in Stuttgart und München seine Ausbildung. Er war ein Meister der Freilichttechnik. In seinen Bildern kehrt das Motiv des Wassers und der Badenden immer wieder. — Der Vorstand der FriedrichEugen-Realschule, Oberstudiendirektor Dr. Hirsch, starb im Alter von 65 Jahren im Diakonissenhaus in Hall.
Jnitiativgesetzentwurf zum Diätsnge- s e tz. Am Schluß seiner letzten Sitzung nahm der Landtag mit seltener Einmütigkeit in allen drei Lesungen einen Jnitiativgesetzentwurf zum Diätengesetz an. Darnach beträgt die Entschädigung für Mitglieder, die am Orte der Versammlung wohnen, ein Sechstel, für auswärts wohnende Mitglieder ein Viertel der Bezüge eines Beamten der Besoldungsgruppe B 3 der württ. Besoldungsordnung, Kinderzuschläge und Frauenzuschlag bleiben dabei außer Rechnung. Das Gesetz enthält noch einige weitere Bestimmungen über kleine Aenderungen und hat rückwirkende Kraft zum 1. Januar 1927.
Cannstatt, 14. Febr. (Zeichnungslistenbetrüger.) Hier ist ein gut gekleideter junger Mann in Privathäusern mit falschen Zeichnungslisten für den Stuttgarter Künstlerbund umhergegangen. Es liegt ein ganz raffinierter Betrug vor, durch die Spekulation auf die Armut der Künstler sich Geld zu verschaffen.
Fellbach, 14. Febr. (Straßenbahn Cannstatt—Fellbach.) Dis längst gewünschte elektrische Straßenbahn Cannstatt— Fellbach soll nun in Bälde, voraussichtlich noch in diesem Jahr, gebaut werden. In der letzten Eemeinderatssitzung wurde beschlossen, die Straßenbahnlinie südlich der Staatsstraße, sodann durch die Cannstatter Straße bis zur „Traube" zu legen.
Dätzingen, 14. Febr. (Wahl.) Bei der am Samstag vorgenommenen Ortsvorsteherwahl haben von 281 Wahlberechtigten 199 abgestimmt. Von 198 gültigen Stimmen sielen 186 auf Schultheiß Vaur in Döffingen, der somit als gewählt anzusehen und berufen ist, das Amt des Ortsvorstehers in Dätzingen neben dem in Döffingen zu versehen.
Wurmlingen OA. Rottenburg, 14. Febr. (Schultheißenwahl.) Bei der Ortsvorsteherwahl haben von 498 Wahlberechtigten 393 abgestimmt, also ungefähr 80 Prozent. Stimmen erhielten Verwaltungspraktikant Karl Renner- Nürtingen 309, Verw.-Praktikant Huber-Riedlingen 44 und Peter Raidt aus Bühl 36 Stimmen. Somit ist Karl Renner gewählt.
Von der Fils, 13. Febr. (Maul- und Klauenseuche.) Die Maul- und Klauenseuche breitet sich immer weiter aus. Jetzt ist sie auch in Faurndau ausgebrochen in zwei Gehöften. Die beiden Oberamtsbezirke Göppingen und Geislingen sind durch die leidige Viehseuche fast ganz in Mitleidenschaft gezogen. Nur die Gemeinden auf der lllmer und Münsinger Alb haben nicht unter ihr zu leiden. Dagegen in den Bezirk Kirchheim, Schorndorf, Gmünd, Welzheim, ja selbst Eßlingen, wirken die Schutzmaßnahmen nach.
Urach, 13. Febr. (Verbandstagung der Metzger.) Di« Verbandstagung der Metzgermeister Württembergs findet am 8. und 9. Mai d. Js. in Urach statt.
Tailfingen, 14. Febr. (Neue Sprungschanze.) Heute wurde die neuerstellte Sprungschanze des Wintersportvereins Ebingen ihrer Bestimmung übergeben.
„Donnerwetter, ja!" Er kraut sich hinter den r^yren. „Das könnte niedlich werden nach bekanntem Texte: „Wir fitzen so fröhlich beisammen und haben einander so lieb —"
„Haben wir auch!" trumpfte Ulla und —
„Wirklich du" — fragte er ganz leise. Da hatte sie ihn plötzlich an beiden Händen gepackt und übermütig jubelnd mit sich im Kreise herumgerissen, daß die welke« Blätter unter ihren Füßen umherstoben.
„Ulla - Ul-la-"
Ein langgedehnter, schriller Ruf vom Parkeingang her.
Angewurzelt standen die beiden.
„Die Tante," flüsterte Ulla.
„Die künftige Schwiegermama," gab er ebenso zurück und schlug sich mit drolligem Gesichte seitwärts iu die Büsche.
Glutrot stürzte Ulla der Tante entgegen. Glimpflicher Tadel empfing sie.
„Es schickt sich nicht, so herumzurasen, Kind. Ich habe einen Auftrag für dich. Du wirst nach Falkenhagen hinüberfahren und dich nach Madeleines Befinden erkundigen, in meinem Namen."
„Gern, liebe Tante," stieß die Keine Große, kaum ihre Stimme beherrschend, hervor und ging, sich zur Fahrt zu rüsten. In ihrer Brust hämmerte es wie in einer Schmiede, und ganz tiefsinnig wunderte sie sich selbst ob aller Wunder dieses Tages. Denn ein Wunder, ein Wink des Himmels schien es ihr, daß jetzt, gerade i« diesem Augenblick, sie ihr Weg nach Fallenhagen führen sollte. Zu Madeleine — der Glücklichen — der Liebende«, der Reichen. — —- —
Müßigen Gedanken nachhängend, wie sie so viele Stunden des Tages verbrachte, saß Madeleine im behaglichsten ihrer Zimmer, als ibr Ullas Besuch gemeldet wurde und diese selbst alsbald über die Schwelle trat. Einen leisen Freudenschimmer auf dem schmal und auffallend blaß gewordenen Gesicht, streckte sie der Kommenden beide Hände entgegen.
„Grüß dich Gott, liebes Kind."
Alles, was Ulla hatte sagen, bringen wollen, erstickte ihr vor Madeleines verändertem Anblick, und dumpf beklemmend breitete. Zich. eine-tiefe Traurigkeit über sie.
(Fortsetzung folgt.)