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Goldene Hochzeit. Am morgigen Dienstag ist es Stadtwundarzt Heinrich Vogel und seiner Ehefrau, geb. Reichert, vergönnt, die goldene Hochzeit zu feiern. Beide stehen im Alter von 74 Jahren und befinden sich noch in erfreulicher Rüstigkeit. Stadtwundarzt Vogel ist ein Unterländer, geboren in Vaihingen a. E. Als 17 Jahre alter Kriegsfreiwilliger hat er als Unterarzt den 70er Krieg mitgemacht. Schon im Jahre 1874 begann er hier seine Praxis, die er auf eine erfreuliche Höhe in Altensteig und weiter Umgebung, in den Oberamtsbezirken Nagold. Calw, Freudenstadt, Neuenbürg, brachte und heute trotz seines hohen Alters teilweise noch ausübt. Er war stets ein eifriger, gewissenhafter Arzt, dem seine Praxis über alles ging und scheute keine Entfernung, kein Wetter und keine Nachtzeit, um dem Ruf zu den Kranken und Verunglückten zu folgen. Zunächst besuchte er dis Orte mit einem Einspänner, später war ein Zweispänner nötig und schließlich brachte ihn sein Auto in die vielen Orte seiner Praxis, die er dann seinen beiden Söhnen übergab. Die Inflation zwang ihn aber, seine Tätigkeit wieder aufzunehmen und er tat dies mit Energie und Freudigkeit, umsomehr, als er noch gesund war und im Ruhestand keine Befriedigung fand. Große Anforderungen wurden an Stadtwundarzt Vogel während des Krieges gestellt, wo er schließlich noch als alleiniger Arzt hier war und sich weder in Simmersfeld noch in Ebhausen Aerzte niedergelassen hatten. Was er während dieser Zeit geleistet hat, verdient besondere Anerkennung. Stadtwundarzt Vogel war immer ein Mann des Volkes, kannte und verstand die Landleute wie selten einer. Er verheiratete sich vor 60 Jahren mit einer hiesigen Bllrgers- tvchter, mit einer Tochter des seinerzeitigen Löwenwirtes Reichert, die ihm eine treue, verständnisvolle Gefährtin und eine Gehilfin in seinem Berufe war. Wenn Stadtwundarzt Vogel und seine Gattin morgen die goldene Hochzeit feiern, so wird man hier in allen Kreisen des Jubelpaares herzlich gedenken, besonders aber die einstigen Patienten, die bei Stadtwundarzt Vogel Hilfe und Heilung fanden und die vielen Wöchnerinnen, denen er während seiner langen Praxis Beistand leistete. Herzliche Glückwünsche seien dem Jubelpaar auch an dieser Stelle dargebracht.
Die Fahrplankonferenzen. Die bisher immer in Horb abgehaltenen Fahrplankonferenzen für das obere Neckartal, das Enz- und Nagoldtal und Seitenlinien werden Heuer erstmals getrennt abgehalten werden und zwar für die Neckartalbahn und ihre Seitenlinien in Horb, für die württembergische Schwarzwald-, die Gäu-, Nagold- und Enzbahn in Pforzheim. Diese Teilung, die eine eingehendere Behandlung der immer mehr zunehmenden Fahrplanschmerzen gewährleistet, entspricht den Wünschen der in Betracht kommenden Verkehrskreise.
— Herabsetzung des Zinssatzes für AufschuVzinsen und Stundungszinsen. Der Reichsminister der Finanzen hat unter dem 21 Januar 1927 eine Verordnung erlassen, durch die auf dem Gebiete der Reichssteuer der Satz der Ausschubzinsen (bei Zöllen und Tabakmaterialsteuer) sowie der Höchstsatz der Stundungszinsen von 6 v. H. aus 5 v. H. jährlich herabgesetzt wird. Für die Verzugszinsen dagegen (d. h. für diejenigen Zinsen, die zu entrichten sind, wenn jemand unbefugterweise — ohne daß das Finanzamt Stundung bewilligt hat — Steuern aller Art nicht zur Zeit der Fälligkeit bezahlt) bleibt es bei dem bisher geltenden Zinssatz von 10 v. H. jährlich.
Die Sparer werden ausgebeutet. Seit einigen Jahren beobachtet man, wie geschäftstüchtige Leute bestrebt sind, sich
Da bist mein!
Roman von H. v. Erlin Copyright by Ereiner L Comp., Berlin W 30.
38. Fortsetzung.
(Nachdruck verboten.)
„Ich habe keinerlei Erfahrung in derartigen Dingen. Laß alles weiter so, wie es bisher gewesen ist. Die Ber- rvaltung deines Besitzes liegt in den besten Händen."
„Meines Besitzes, Hartmut?"
Gar sanft war es gesagt, aber in ihrem Tone lag etwas, das ihn erröten machte, und ferne Augen senkten sich vor ihrem klaren Blicke.
„Verzeih', Madeleine, aber ich habe mich noch nicht völlig darein gefunden, der Mann einer Millionärin geworden zu sein. Es wäre richtiger gewesen, wenn du vor unserer Hochzeit nnch genauer über deine Vermögensoer. hällmsse aufgeklärt hättest."
Ein unsagbares Zucken begann um ihre Lippen zu spielen.
„Ich habe dir nicht widersprochen, als du mich reich nanntest Hätte ich dir meine Besitzangabe in Zahlen machen sollen?"
„Vielleicht auch das, als du sähest, wie ich dich nur für die Herrin von Kalkenhagen hielt, das ich als großen, wertvollen Besitz kannte, sonst aber" —
„Sonst aber wußtest du nichts von all dem goldenen Ballait, der es Madeleine Falkenhagen rschwerte, ihr Herz zu verschenken?"
Er zog ihre Hand an seine Lippen und bat noch einmal:
„Verzeih mir, Madeleine, und — laß mir Zeit, den ungewohnten Reichtum als den meinen zu betrachten. Und halte mich nichl für kleinlich. Bedenke, um wieviel leichter in unserem Kalle Geben ist als Rehmen."
Lächelnd sah sie zu ihm auf, doch in ihr bebte ei» stummes Weh.
Geben — äußerlichen Besitz — wie nahm er ihn schwer — und was sie als ihr Höchstes ihm ^zab
Schwarzwälder Tageszeit««g „Aus de« Taimen"
die Notlage der Rentner und Sparer zunutze zu machen. In Leipzig wurde jetzt ein Bankier Ammon wegen Depot- vergehens verhaftet. Er war Gründer der Sparer-Schutz- Akt.-Ees. Die Einlage von 100 000 Mark ist völlig verloren, viele kleine Leute, die auf Grund der Sparerschutzbewegung der Bankfirma Werte überlassen hatten, sind schwer geschädigt.
Simmersfeld, 23. Jan. (Silberne Hochzeit.) Heute feierten hier Jak. St oll, z. Anker, und seine Ehefrau die silberne Hochzeit. Aus diesem Anlaß durfte sich das beliebte Gastwirtsehepaar mancher Aufmerksamkeit erfreuen. Zahlreiche Bekannte und Freunde fanden sich heute von hier und der Umgebung als Gratulanten und Gäste im „Anker" ein.
- Calw, 23. Jan. Zu den Sportplätzen des Fußballvereins, des Turnvereins, der Handelsschulen und dem städt. Sportplatz ist ein neuer Sportplatz hinzugekommen, der hauptsächlich dem Tennis- und Croquetspiel dienen soll. Der neue Platz ist auf einem großen Privatgrundstück eingerichtet worden. Damit wurde auch eine neue Weganlage geschaffen, sodaß weiteres Baugelände zur Erschließung kam. — Ein auswärtiger Steinhauer hat um die Erlaubnis nachgesucht, Marksteine aus Findlingsblök- ken verarbeiten zu dürfen. Der Eemeinderat hat dieses Gesuch mit Recht abgelehnt, da es nicht zu verantworten wäre, wenn diese altehrwürdigen Naturdenkmäler aus dem Walde verschwinden würden. Durch eine zu große Nachgiebigkeit sind die Findlingsblöcke in der Zahl sehr herabgedrückt worden. Im Interesse der Schönheit des Waldes müssen aber die Gemeindeverwaltungen ganz besonders darauf bedacht sein, die bescheidenen Reste einer gewaltigen Naturerscheinung, wie es die Eiszeiten waren, zu schonen und der Nachwelt zu erhalten. — Die Stadt hat als städt. Baudarlehen 134 000 Mark ausgegeben, wobei sie die Zinsdifferenz von durchschnittlich 3 Prozent zu tragen hat. Für insgesamt 179 000 Mark Darlehen der Wohnungskreditanstalt hat die Stadtverwaltung in den letzten Jahren Bürgschaft auf Grund des Wohnungsbürgschaftsgesetzes übernommen.
- Calw, 23. Jan. Der Volksbund veranstaltete für die Alten eine Feier, an der etwa 100 Personen teilnahmen. Die Gäste wurden mit Kaffee und Gebäck bewirtet. Die Jugend, besonders der Marthaverein und der Volksbundchor verschönten durch Mithilfe und Vorträge diese liebliche Feier im Vereinshaus. — Bei den Hochzeitsfeiern hat sich vielfach die Uebung herausgebildet, auswärts die Ehe zu schließen. Außer anderen Gründen spielt meistens der geringere Aufwand den Hauptgrund für auswärtige Trauungen. Stadtpfarrer Lang macht nun im Eemeinde- blatt einen bemerkenswerten Vorschlag. Er sagt, die Hochzeitsfeier sei eine andere Sache geworden als im Frieden; im bisherigen Umfang und Stile presse sie manchem Brautpaar Seufzer aus, weil die Unkosten zu hoch kämen. Trauungen in einer fremden Stadt und in einer fremden Kirche seien aber nicht ideal und entbehren eines gewissen Heimatgefühles. Zu helfen sei, wenn auf die Einladung eines größeren Bekanntenkreises verzichtet und die Feier im engsten Kreis abgehalten werde. Es müssen bloß ein paar anfangen, die anderen werden gewiß folgen. In letzter Zeit seien zwei Paare in abendlicher Stunde ohne jeden Aufwand, im Sonntasanzug ins Gotteshaus gekommen und haben ihre Ehe einsegnen lassen. Solche Feiern seien oft eindrucksvoller als solche mit großer Entfaltung und äußeren Glanzes.
Freudenstadt. Nach den bis jetzt vorliegenden Baugesuchen dürfte die Bautätigkeit in diesem Jahre eine lebhafte Entwicklung nehmen. Neben dem Bau des evan-
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gelischen Gemeindehauses sind bei der Baukommission der Stadt 14 Baugesuche von Privaten vorgelegt worden. Aus diesem Grunde wird die Stadt im Bauteil Ziegeltal einen Verbindungsweg erschließen müssen.
Kuppingen. In der Nacht vom 18. auf 19. Januar wurden dem Jakob Beck, Bauer hier, in seinem beim Haus gelegenen Garten zirka 16 junge Obstbäume in ruchloser Weise ab ge knickt. Es ist kaum zu verstehen, daß es noch Leute gibt, die sich eine derartige Handlungsweise wählen, um sich an seinem Nebenmenschen zu rächen. Hoffentlich gelingt es, den Täter zu ermitteln. — Am Donnerstag nachmittag, kurz nach 1 Uhr, wollte der Landwirt Friedrich Weidle hier mit seinem Fuhrwerk aufs Feld fahren. Ungefähr 200 Meter vom Ort entfernt, fuhr ihm ein von Oberjettingen herkommendes Verkehrsauto entgegen, wobei sein Pferd scheute und durchging. Weidle stürzte dabei so unglücklich, daß das Fuhrwerk ihn überfuhr und er sich einen Armbruch und Verletzungen am Kopf und Rücken zuzog; er wurde alsbald in das Bezirkskrankenhaus nach Herrenberg verbracht. Der in letzter Zeit schwergeprüften Familie wendet sich allgemeine Teilnahme zu.
Cannstatt. (Jubiläum.) Die im ganzen Lande bekannte Waagenfabrik von Fr. Lang kann auf ein 50jäh- riges Bestehen zurückblicken. Das Unternehmen hat sich von einer kleinen Schlosserei zu dem heutigen Geschäft emporgearbeitet. Zur Feier des Jubiläums hatte die Firma ihre Angestellte und Arbeiter, von denen schon viele über 26 Jahre im Betrieb tätig sind, eingeladen.
Stuttgart, 22. Jan. (Anleihe der O.E.W.) Die am Mittwoch aufgelegten 10 Millionen Teilschuldverschreibungen der O.E.W. (Oberschwäbische Elektrizitätswerke) wurden so stark überzeichnet, daß die Zeichnung sofort nach der Eröffnung wieder geschlossen werden mußte.
Cannstatt, 22. Jan. (Opfer der Arbeit.) In der Fabrik Norm« wollte der 49 Jahre alte Maschinenschlosser Schmidt aus Fellbach an der Transmission einer Drehbank die Lagerschrauben im Lagerbock anziehen. Als der Arbeiter die Leiter hoch wollte, brach der Lagerbock und das Vorgelege begrub den Arbeiter unter sich. Er war sofort tot.
Heilbronn, 22. Jan. (Ein württembergischer Graf als Konzertmeister.) Alfred Graf von Neipperg veranstaltet Donnerstag, den 3. Februar im Harmoniesaalbau mit dem verstärkten Orchester des Stadttheaters ein Symphoniekonzert, bei dem seine Frau, Marie Gräfin von Neipperg, als Eesangssolistin mitwirkt.
Vöckingen, OA. Heilbronn, 22. Jan. (Diamantene Hochzeit.) Vorgestern konnten die Konrad Riedle Privatiers Eheleute in den 80er Jahren stehend bei erfreulicher Rüstigkeit das Fest der diamantenen Hochzeit begehen.
Deißlingen, OA. Rottweil, 22. Jan. (Neue Industrie.) In dem Fabrikgebäude der Firma Gebr. Hesky ist neues Leben eingezogen. Die Firma Tscheulin E. m. b. H., Aluminiumwerk, ist dabei, ihren Betrieb einzurichten. Sie wird, wenn sie voll in Betrieb ist, etwa 120 Arbeiter beschäftigen können. Die Fabrik wird sich namentlich auf Herstellung von Aluminiumpapier verlegen.
Spaichingen, 22. Jan. (Eingegangene Zeitung.) Die „Spaichinger Zeitung" (Herausgeber I. Soland), die im November 1925 als Konkurrenzblatt gegen den „Heuberger Bote" ins Leben trat, hat ihr Erscheinen wegen Unrentabilität eingestellt.
Ulm, 21. Jan. (Todesfall.) Aus Wiesbaden kommt die Trauerkunde, daß dort der erste Vorstandsbeamte der Reichsbankstelle Ulm, Reichsbankdirektor Karl Müller, gestorben ist.
selbst — war da das Nehmen so leicht, oder"— galt es um so viel geringer?
Au in Hartmut klang, was sie gesprochen, peinigend nach. Er wollte sie nicht kränken und kleinlich sein — sie würde ihn doch dafür halten, denn mit all ihrer Liebe und ihrem Zartgefühl — was wußte sie denn im atzten Grunde in ihrer Welt von der seinen? Seine Welt — hatte er denn noch eine und wo lag sie? Wo? — Tort drüben, wohin, von Madeleine abgekehct, sein Blick ging? Ulmenhofener Richtung — wo hinter den Aeckern Wiesen- grund lag, den der Bach durchschnitt, da begann Ulmenhofener Grund, da war seine Heimatscholle. Roch nicht einmal, seit er aus Falkenhagen weilte, hatte er nach der Seite hin den Schritt gewandt, selbst dem Blicke hatte ec gewehrt, dort hmüberzufchauen. — Jetzt aber schweif- ? ten seine Augen wie ein paar zielsuchende Wanderer über ° die Necke- zu dem Wiesengrund hinüber, suchten den : Bach an dem der Feldweg lief, juchten die Weiden, die ' den Bach umsäumten und hafteten aus einem Ziel, has- ^ teten aus der Gestalt, die nur in ihren Umrissen erkenn-
- bar, still und dunkel von all der lichten, sprossenden s Frühlingsherrlichkeit sich abhob.
! Sie — die er nicht meiden, der er begegnen sollte ; sie — in einsamer Trauer auf seiner Heimat Boden -
' Angelika? —
s Er sah nicht mehr die stille, dunkle Gestalt — das s Automobil war vorübergefahren — und zu ihm her klang ! seines Weibes Stimme:
! „Was sinnst du. Liebster?"
> Aus sein? Rechte legte sich sanft seines Weibes Hand.
> Reglos lag die seine darunter.
Unter den Weiden — einsam — im schwarzen Kleide ! — da stand sie. Sie hatte das Auto gewahrt, das von ! Hölfensteiner Seite her nach Kalkenhagen hinüberbog und hatte es gewußt — da drinnen saßen sie.
! Wäre sie weiter hinübergegangen, der Straße zu,
- wohin es sie Tag um Lag heimlich trieb — sie wäre ihnen begegnet, hätte ihn geseben — er selber hätte sie
. sehen müssen, in all sein Glück hinein hätte ihre trauernde Gestalt es ihm zum Bewußtsein bringen müssen, was er l nicht hätte tun, ihr so schnell nicht hätte antun dürfen!
Sie hatte sich vor einer Wiederbegegnung gescheut und I war dann doch fast aeoen Lau draußen herumuöwandert.
hatte sich es nicht eingestanden, daß ihr'umherstreifender Blick nur den einen erwartete, ob sie ihn wohl einmal sehen, einmal ihm begegnen werde.
Und jetzt gestand sie sich es ein — ja, einmal noch wollte sie ihm begegnen. Doch wo würde es sein?
Noch wenige Wochen, dann war in Bornstadt das all- jährlicb große Wohltättgkeitsfest, zu dem sie alle zu kommen pflegten. — Alle — ob auch sie — die Glücklichen?
Nach der Richtung von Falkenhagen hinüber schaute sie. Flimmernd lag über der weißschimmerndcn Landstraße die Frühlingsjonne, und hochauf bog Angelika den § blonden Kopf, die Glieder dehnend, als wolle sie neues , Leben einatmen.
! Sonne, die kein Schatten verdunkelte, neuerblühender : Frühling — wann kamen sie wieder auch zu ihr?
. 16. Kapitel,
s Ob sie wohl kommen würden? ^
; Nichts anderes hatte Angelika sich gefragt in all de» : Tagen, in denen sie ihre Vorbereitungen für das Fest ge- j troffen, in denen nach ihrer Angabe das Halbtrauer- z kostüm aus weißlich grauer Seide mit all dem rieselnde« f schwarzen Kreppgesältel gefertigt worden war. Sie hatte daheim vor ihrem Spiegel gefunden, daß kaum je ein An- s zug sie in gleich vorteilhafter Weise gekleidet (rite.
> Heute war der Tag gekommen, an dem der Wohltätigkeitsbasar, der das große Frühlingsereignis oon Born- ! stadt bildete, stattfand. Sie sah sich von Bewunderung s umdrüngt. Ihr erstes Wiedererscheinen in der Gejsllschaft nacb Ablauf des Trauerjahres hätte ihr, die von dem ; Nimbus ihres mädchenhaften Witwentums umgeben war, : zu einen. Triumph werden können, wenn sie es gewollt ! hätte. Doch sie wollte es nicht. Wenn er sie schon zum j ersten Male wiedersah in Festessröhlichkeit, so sollte er ; doch fühlen, wie sie in ihrem Herzen dem Trubel fern stand, wie nichts von allem, was ihrer Jugend hätte ! Freude bringen müssen, für sie, die Schmerzgeweihte, mehr ^ Reiz hatte Aus solchen Gründen, solchem Wollen, das j — nur empfunden, nicht klar eingestanden — ihr Handel« ! bestimmte, hatte sie sich auch geweigert, an der Sette ' ihrer Mutter selbst an dem Basar mitzuwirkeu.
(Fortsetzung folgt.)