nicht eines Tages -er Zusammenbruch eintritt. Ern anderer Offizier schreibt: Ich wünsche beinahe, daß die Schar unserer Feinde Englands Küste betritt. Ich glaube nicht, daß irgend etwas anderes die öffent­liche Meinung von dem Schrecken einer Tatsache über zeugen kann, die eine sehr dünne Reihe von Soldaten in den Laufgräben hier unter harten Kämpfen dem Lande zu ersparen sucht.

Die Oesterreicher in Serbien.

(W.T.V.) Wien. 22. Nov. (Nicht amtlich.) Vom südl. Kriegsschauplatz wird amtlich gemeldet: Starke eigene Kräfte haben die Kolubara bereits überschrit­ten, doch leistet der Gegner an mehreren gut gewähl­ten, befestigten Stellungen noch Widerstand. Die eigene Vorrückung wird durch aufgeweichten Boden uiid überschwemmte Wasserläufe, im Gebirge durch Schnee, zwar verzögert, aber nicht aufgehalten. Eigene Nachrichtendetachements (große Patrouillen) machten in den letzten zwei Tagen wieder 2440 Ge­fangene. Die Gesamtzahl der während der Kämpfe seit dem 6. November gemachten Gefangenen beträgt damit 13 000.

Dergeltuugsmatzregeln der Türkei. ! ritz und der Regierung von Deutsch-Südwestafrika MT.«.) 2t. «... Die

^ General March hat die Unabhanqrgkelt von Süd­afrika erklärt. Der Krieg mit England hat begon- 2. Der Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika

sche Regierung hat die englische Eisenbahn Smyrna Aidin, deren Konzession im letzten Sommer verlän­gert worden war. mit Beschlag belegt. Dazu wird bemerkt, datz die Pforte auf diese Weise gegen Eng­land für die Beschlagnahme zweier Dreadnoughts, die Annexion Cyperns und die Verletzung des Sta­tuts von Aegypten Vergeltung übe.

Afghanistan vor dem Krieg.

Konstantinopel, 21. Nov. Die Voss. Ztg. schreibt: Der Ausbruch der Feindseligkeiten in Afghanistan wird in den nächsten Tagen erwartet Dann dürfte auch der Aufstand in Indien ausbrechen. Die volle Wirkung des heiligen Krieges äußere sich bereits bei den Senussi und allen Stämmen des südlichen Sudan, ebenso in Persien, das sich im Kriegszustand befinde. Den englischen Aufrufen an die Indier wird ein Fehlschlag vorausgesagt.

Die Stimmung in Persten.

Stockholm, 21. Nov. Major Skoldebrand ist vom persischen Eendarmeriekommando auf Heimat­urlaub hier eingetroffen. Er erklärt, datz bet seiner Abreise sich die Kunde von der Teilnahme der Türkei am Weltkrieg gerade in Persien verbreitete und datz die kriegerischen Grenzstämme sofort auf die Feite der Türken traten.

Die Türkei im Krieg.

Erfolge gegen Russen und Engländer.

(W.T.B.) Konstantinopsl, 21. Nov. Ein Com- muniqö des Generalstabs besagt: Unsere Truppen nahmen am 17. November mit einem Bajonettan­griff alle Blockhäuser in der Umgebung von Artwin.

Der Feind ergriff die Flucht und lieg zahlreiche Tote, Geniematerial und Ausrüstungsgegenstände

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Angriff auf die Lustschiffwerft auszuführen. Einer der Flieger, der in etwa 400 Meter Höhe über der Halle kreiste, konnte alsbald von dem Ballonabwehr­kommando mit Schrapnell- und Maschinengewehr

Feindliche Flieger über Friedrichshafen.

Truppen die russischen Truppen bei Lima auf russi­schem Boden. Die russischen Truppen flohen, nach­dem sie große Verluste erlitten hatten, auf das linke Ufer des Tschurkiflusjes (russisch: Tschorok).

(W.T.V.) Konstantinopel, 21. Nov. (Nicht amt­

feuer herabgeschossen werden. Dem andern Flieger,

lich.) Amtlicher Bericht des Großen Hauptquartiers, her sich in ziemlich großer Höhe hielt und gleichfalls Der KreuzerHamidie" hat gestern die russischen Pe- die Halle umkreiste, gelang es zu entkommen. Doch troleumdepots und die Station für drahtlose Tele- ! soll er nach einer bis jetzt noch unbestätigten Nach- graphie, die sich in Tuapse, einem Ort in der Nähe ^ richt in den See gefallen und ertrunken sein. Die von Novorossijsk befinden, bombardiert und zerstört.! Flieger warfen fünf Bomben ab, die teilweise in

Ein heftiger Kampf, der neun Stunden dauerte, der Nähe der Halle einschlugen. Die Anlagen des hat sich am 18. November zwischen den Engländern und unseren Truppen in Schatt-el-Arab abgespielt.

Die gefangenen Engländer erklärten, daß sich der Oberbefehlshaber der englischen Truppen gleichfalls unter den Verwundeten befinde. Eines unserer Ge­schosse, die von unserem KanonenbootMarmariß" abgefeuert wurden, traf ein englisches Kanonenboot und verursachte darauf eine Explosion. Einzelheiten des Kampfes fehlen noch.

Konstantinopel. 22. Nov. Meldung aus dem Großen Hauptquartier: Unsere Streitkräfte, die auf Batum marschieren, haben die feindlichen Truppen vollständig auf das andere Ufer des Flusses Tschuruk zurückgeworfen. Diese Gegend steht vollständig unter türkischer Verwaltung. Unsere Truppen, die auf Art­win vorrückten, haben diesen Ort besetzt. Nach Nach­richten über den Kamps im Schat-el-Arab ist festge- stellt, daß die Engländer 750 Tote und ungefähr 1000 Verwundete hatten.

Sewastopel vor dem Bombardement.

Wien, 21. Nov. DieKorrespondenz-Rund- schau" meldet über Kopenhagen: Ein jetzt heraus­gekommener Befehl des Konteradmirals Burlai, des Stadlhauptmanns von Sewastopol, beginnt mit folgenden Worten:Die Kriegsereignisse entwickeln sich derart rasch und unerwartet, datz das Erscheinen des Feindes und ein Bombardement der Stadt jeden Augenblick zu gewärtigen find.

Die Türken am Suezkanal.

Konstantinopel, 22. Nov. Ausführlichere Mel­dung aus dem Hauptquartier: Mit Gottes Hilfe sind unsere Truppen am Suezkanal angelangt. In dem Kampf, der zwischen Katosa und Kertebe beide 30 Kilometer östlich vom Kanal und bei Kantara am Kanal selbst stattfand. sind der englische Hauptmann Wilson, 1 Leutnant und viele Soldaten gefallen und sehr viele verwundet worden. Wir haben ziemlich viele Gefangene gemacht. Die engli­schen Truppen haben sich in regelloser Flucht zurück­gezogen.

Die Türken in Persien.

(W.T.B.) Konstantinopel, 21. Nov. (Nicht amt­lich.) Das erfolgreiche und rasche Vordringen der Türken in der persischen Provinz Aserbeidschan rief! die größte Bestürzung besonders in russischen Kreisen!

Luftschiffbaus wurden nicht beschädigt, doch erlitten in der Stadt zwei Häuser Beschädigungen. Auch wurde ein Mann getötet und eine Frau verletzt. Der Insasse des herabgeschossenen Flugzeuges ist ein englischer Marineoffizier: er wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Einzelheiten.

(S.C.V.) Friedrichshafen, 21. Nov. (Der An­schlag auf die Luftschiffwerft.) Zum Anschlag auf die Luftschiffwerft erfahren wir noch weitere Einzel­heiten: Darnach wurde durch die Bombe des herab­geschossenen Fliegers, der am Kopf und an der Hand schwere Verletzungen aufweist, das Haus in der Bach- stratzs sehr beschädigt. Die Bombe schlug ein Loch in einem Umfang von 3 gn». Das Dach und das oberste Stockwerk wurde teilweise abgedeckt und das Trep­penhaus zerstört. Durch eine andere Bombe wurde ein 21 Jahre alter Schneidergeselle namens Wied­mann, ein gebürtiger Schweizer, auf der Stelle ge­tötet, zwei Frauen schwer verletzt. Der einen wurde der linke Unterarm vollständig weggerissen, die an­dere erlitt Verletzungen am Kopf und an der Achsel. lieber die Persönlichkeit des verwundeten engli­schen Fliegers, der sich im hiesigen Krankenhaus be­findet, konnte noch nichts festgestellt werden. Die Vermutung, datz der zweite Flieger im See ertrunken sei, bestätigt sich nicht; er hat vielmehr in ziemlich tiefer Fahrt eine Bombe auf die Halle in Manzell abgeworfen, die jedoch ihre Wirkung verfehlte. .Der englische Uebersall dürfte veranlaßt worden sein durch einen vor wenigen Tagen in derNeuen Züricher Zeitung" erschienenen ausführlichen Bericht über die Tätigkeit beim Luftschiffbau, der sich wie eine Auf­forderung zum Angriff auf die Werften las. lieber den Verfasser des Artikels ergeht man sich unter der aufgeregten Einwohnerschaft in Vermutungen, für die aber bisher eine Bestätigung fehlt.

Basel, 21. Nov. Die französischen Flieger, die Friedrichshafen bombardierten, überflogen Schweizer Boden. Es waren nicht zwei sondern drei Flieger.

Südafrika im Kriege.

Ein Vertrag Deutschlands mit den Burenrepubliken?

(W.T.V.) Amsterdam, 21. Nov.Teleqraaf" in Täbris und völlige Kopflosigkeit unter den russi- ^ meldet: Das in Pretoria erscheinende Blatt Volks schen Behörden hervor. ' ^ .^

Der türkisch-amerikanische Zwischenfall beigelegt.

New-Pork, 20. Nov. Der Marinesekretär in- »stem veröffentlicht einen zwischen dem Obersten Ma- struierte die Kriegsschiffe im Mittelmeer keine Aktion

nen.

erkennt alle afrikanischen Streitkräfte, die gegen England operieren, als Kriegführende an und sie werden nach weiteren Besprechungen den Krieg ge­gen England unterstützen. 3. Falls Br itisch-Südafrika für unabhängig erklärt wird, soll der Kaiserliche Gouverneur von Deutsch-Südwestafrika alle tunlichen Maßregeln treffen, daß der Staat oder die Staaten möglichst bald durch das Deutsche Reich als solche an­erkannt Mid in die allgemeinen Friedensverhand­lungen eingeschlossen werden. 4. In Anbetracht dieser Unterstützung werden der neugebildete Staat oder die Staaten keine Einwendungen erheben, datz die deutsche Regierung von der Walfischbai und den Deutsch-Südwestafrika gegenüberliegenden Inseln Besitz ergreift. 5. Der Talweg des Oranjeflusses wird fortan die Grenze zwischen Deutsch-SUdwest- afrika und der Kapprovinz-bilden. 6. Das Deutsche Reich wird keinen Einwand erheben, daß der oben genannte Staat von der Delagoa-Vai Besitz ergreift. 7. Wenn der Aufstand mißglückt, werden die Auf­ständischen, die auf deutsches Gebiet übergehen, als deutsche Untertanen anerkannt und als Deutsche be­handelt werden. Oberst Maritz hätte am 16. Oktober dieses Abkommen mit einem Begleitschreiben an den Oberst Brits, den er als alten Afrikaner auffor­dert, mit ihm gegen England zu kämpfen, gesandt. (Anmerk, des W.T.B.: Die Verantwortung für die Richtigkeit vorstehender Veröffentlichung muß dem Volksblatt in Pretoria überlassen bleiben.)

100000 Buren im Aufstand?

Rotterdam, 21. Nov. Privatbriefen holländ­ischer Handelshäuser aus Kapstadt zufolge, die mit holländischen Dampfern hier angekommen sind, stehen fast 100000 Buren unter dem Oberbefehl Dewets. Sowohl Kapstadt wie auch Johannisburg sind in den Verteidigungszustand gesetzt und mit schweren Geschützen armiert, da der Anmarsch der Burenkolonnen erwartet wird. Im Oranjestaat ist in den meisten größeren Ortschaften die Unabhängig­keit bereits proklamiert. Lokale Burenbehörden sind überall eingesetzt. Pretoria wird von den meisten Burenfamilien verlassen.

Ein englisches Angstprodukt.

(W.T.B.) London, 21. Nov. Die Admiralität veröffentlicht ein von Asquith, Roseberry und Bal- four und anderen unterzeichnetes Schreiben, in dem Namens des Zentralkomitees der Nationalpalrioti- schen Organisation zur Unterstützung aufgefovdert wird, um die britische öffentliche Meinung aufzu­klären, und Literatur über die Frage des Kriegs in neutralen Ländern zu verbreiten. Das Schreiben sagt:Die britische öffentliche Meinung kann letzten Endes ein entscheidender Faktor im großen Kampfe werden. Wenn das ganze britische Volk unerschütter­lich und standhaft bleibt, glauben wir, daß der Sieg unser sein wird. Aber es darf, komme was da wolle, kein Schwanken und Erschlaffen und kein Flickwerk von Waffenstillstand geben, das unsere Kinder einer Erneuerung der deutschen Drohung aussetzen würde, die wahrscheinlich dem Reiche etwas weit Schreck­licheres bringen würde als heute. Angesichts der vi­talen Bedeutung ist es klar, daß die öffentliche Mei­nung nicht Umschlägen, noch sich verändern darf, wie es Temperament und Wechsel des Kriegsglücks dik­tieren mag. Es ist dringend nötig, die Aufklärungs­arbeit auf jeden Bezirk des vereinigten Königreichs auszudehnen, ebenso wie es eine wichtige Aufgabe ist, den neutralen Ländern eine klare Darlegung der britischen Sache zu geben, denn das moralische Ge­wicht der öffentlichen Meinungen der Neutralen wird stets einen wachsenden Einfluß auf den Ausgang des Kanrpfes ausüben. Es ist durchaus erforderlich, so­fort Schritte zu tun. um das vollständige Material vorzulegen, worauf unsere Sache basiert, um den neutralen Ländern zu ermöglichen, zu einem unpar­teiischen Urteil zu kommen."

Die öffentliche Meinung in England scheint nicht rückhaltlos hinter der Räuberpolitik der Regierung zu stehen, sonst wäre dieser Aufruf nicht nötig gewe­sen. In Deutschland sind solche Phrasen unnötig, da weiß das Volk auch so, woran es ist.

Was die Neutralen anbelangt, deren Stimmung man gern für sich gewinnen möchte, so braucht die englische Regierung nur fortfahren, sich in der bis­herigen Weise über deren Interessen hinwegzusetzen, so wird man auch dort bald sehen, für was die Eng­länder Krieg führen. Die Schristl.