zu unternehmen, welche der Regierung Verlegenheiten bereiten könnte. Die baldige Beilegung des Tennessee-Zwischenfalles wird erwartet.
(W.T.B.) Washington. 22. Nov. Der Kapitän der Tennesse emeldet, datz die Beschießung der Schaluppe der Tennessee in Smyrna kein feindlicher Akt war.
(W.T B.) Washington. 22. Nov. Das Reutersche Bureau meldet: Die Türkei hat freiwillig eine Erklärung über den Vorfall in Smyrna abgegeben. Die amtlichen Kreise in Washington halten diese Erklärung für befriedigend.
Japan und die deutschen Südseeinseln.
London, 20. Nov. Der „Morning Post" wird aus Sydney gemelkt, Japan habe England mitgeteilt, datz es bereit sei, den australischen Streitkräften die Marschallinseln und die andern deutschen Inseln im Stillen Ozean zu übergeben. Infolgedessen wird ein australisches Detachement die Inseln bis zum Ende der Feindseligkeiten besetzen.
Japan tut das sicherlich nicht aus reiner Selbstlosigkeit. Da steckt der Druck Amerikas dahinter, das die Festsetzung der Japaner in der Südsee als Bedrohung seines dortigen Besitzstandes betrachtet.
Die Schriftleitung.
Sine rumänische Anleihe in Amerika.
Amsterdam, 20. Nov. Aus bester Quelle erfährt die „Franks. Ztg.J datz der Direkter der Rumänischen Nationalbank, Dantlo Pol, nach New-Pork Meist ist, um eine Anleihe abzuschlietzen oder einen Eeldvorschntz zu erhalten.
Die „Frkft. Ztg." bemerkt dazu: Wenn Rumänien sich unseren Feinden anschlietzen wollte, wie die Presse der Entente immer wieder behauptet, könnte es leicht Geld von England bekommen; sein Versuch, sich in Amerika Geld zu verschaffen, läßt
auf den Wunsch schließen neutral zu bleiben, aber! hätten, ^ei' kein Wo'rt'wahr. auf jede von Rußland drohende Gefahr gefaßt zu sein.'
Mann starke deutsche Besatzung werde nach den Kon-! zentrationslagern in Japan gebracht. !
Prinz August Wilhelm verunglückt.
Berlin, 21. Nov. (Nicht amtlich.) Prinz August Wilhelm von Preußen erlitt bei einem Autounfall auf einer dienstlichen Fahrt einen komplizierten llnterschenkelbruch und eine Kieferverletzung.
Die Ueberlebeuden der „Emden".
(W.T.B.) London, 20. Nov. Nach einem über Singapore eingetroffenen Telegramm befinden sich 150 Ueberlebende des Kreuzers „Emden" in Kriegsgefangenschaft.
Die Juden in der Türkei.
Berlin, 20. Nov. Die „Neue Jüdische Korrespondenz" erhält aus Konstantinopel die telegraphische Mitteilung» daß 5VVÜ ausländische Juden in Palästina die Aufnahme in den türkischen Stoatsverband nachgesuch^ haben.
Englische Offiziersverluste.
Basel, 20. Nov. Die hiesigen Blätter enthalten eine Meldung aus Mailand, daß die gestrige Verlustliste des englischen Expeditionskorps für einen einzigen Kampftag die Namen eines Brigadegenerals, von 8 Obersten und vierzehn Majoren als tot, verwundet oder gefangen aufzählen.
Die Lügen berichte.
London, 20. Nov. (Nicht amtlich.) Der Generalkonsul von Ecuador in London teilte mit, daß Ecuador in keiner Weise die Deutschen begünstigt hätte. Es habe ihnen keine unrechtmäßige Benutzung der drahtlosen Station zugestanden. An den amerikanischen Berichten, daß die Deutschen auf den Galapagos Inseln einen Flottenstützpunkt errichtet
Aus Mexiko.
London, 21. Nov. (Nichtamtlich.) Die Times meldet aus Mexiko, datz Carranza die Stadt Orizaba in der Provinz Veracruz zur Hauptstadt der Republik erklärt habe.
Bulgariens Vorbereitungen.
(W.T B.) London, 21. Nov. (Nicht amtlich.) Daily Cronicle meldet aus Athen: Der bulgarische Kriegsminister hat ein Gesetz vorgelegt, das ihn ermächtigt, Mannschaften zum Kriegsdienste einzuziehen, die bis jetzt vom Dienst befreit waren, wodurch die Zahl der Truppen um 100000 vermehrt wird.
Die englischen Minen.
Haag, 21. Nov. (Nicht amtlich.) Nach halbamtlicher Mitteilung hat die Untersuchung ergeben, daß die bisher angeschwemmten ungefähr 100 Minen, einschließlich derjenigen, die das Unglück bei Westkapelle verursacht haben, nur englische sind und sich darunter keine deutsche befindet.
Der griechische Marineminister geht.
Athen, 22. Nov. Der Marinemtnister ist von seinem Amt zurückgetreten.
Wahrscheinlich besitzt der Marineminister noch soviel selbständige Entschlossenheit, um sich der ganz Griechenland demütigenden Oberherrschaft Englands über die griechische Flotte zu entziehen.
Vermischte Nachrichten.
Die Gesittung des deutschen Volkes.
(W.T.B.) Berlin, 20. Nov. Die „Nordd. Allg. Zeitung" schreibt: Infolge der an sich begreiflichen Erregung über das Schicksal unserer in feindlicher Gefangenschaft befindlichen Landsleute ist in einer vereinzelt gebliebenen Presseäutzerung der Tod von feindlichen Ausländern in deutscher Gewalt wie z. B. des jungen Delcassö oder des Bruders von Sir Eduard Grey gefordert worden, wenn das Los unserer Gefangenen sich nicht in kurzer Zeit bessere. Keine gerechte Erbitterung mag solche Aeußerungen entschuldigen. Der Krieg wird aber gegen die feindliche Staatsgewalt geführt, nicht gegen den einzelnen Menschen. Sogar für gegnerische Kämpfer gilt, sobald sie verwundet oder gefangen sind, das christliche Gebot: liebet eure Feinde. Das befolgen unsere braven Truppen und die gleich ihnen aufopferungsvollen Schwestern vom Roten Kreuz. Sie befolgen es nicht aus Rücksicht auf das Ausland, sondern aus ihrem Gewitzen, aus dem Gebot der Selbstachtung. So verlangt es die Gesittung des deutschen Volkes. Daran kann auch nichts durch den zufälligen Umstand geändert werden, daß einzelne der in unsere Hände gefallenen Ausländer Brüder oder Söhne feindlicher Staatsmänner sind.
Die deutsche Besatzung von Tsingtau.
London. 22. Nov. Das Reutersche Bureau erfährt, baß General Kamio zum Generalgouverneur von -ksingtau ernannt worden ist. Die ungefähr 3000
Russische Truppen nach Finland.
Stockholm, 21. Nov. Russische Zeitungen berichten, daß der gesamte Verkehr auf den finischen Bahnen plötzlich durch Truppentransporte unterbrochen wurde; dies stelle sich als eine Folge der Libauer Florrenaktion heraus.
Gefährdung des deutschen Grundbesitzes in Rußland.
Wie die „Nowoje Wremja" offenbar aus guter Quelle erfährt, steht der Erlaß eines Gesetzes der russischen Regierung bevor, das sich euphemistisch „Gesetz zur Liquidation des deutschen Grundbesitzes" nennt. Nach der Angabe der russischen Presse umfaßt der Besitz der deutschen Kolonisten in Südrußland allein eine Fläche von 431 252 Quadratkilometer. Eine Reihe von Gouvernements sollen zu den westlichen Grenzgouvernements, wo Ausländern bisher schon der Erwerb von Grund und Boden verboten war, hinzukommen. Natürlich befinden sich alle Gouvernements darunter, in denen Deutsche Grundbesitz haben. Nun handelt es sich hiebei natürlich in erster Linie um eine Maßregel gegen russische Untertanen deutscher Zunge. Durch eine sehr gewalttätige Auslegung werden diese nun zu Reichsangehörigen gemacht, indem behauptet wird, daß das deutsche Staatsangehörigkeitsgesetz vom Jahre 1871 eine doppelte Staatsangehörigkeit zulasse und daher diese Deutschen eben auch deutsche Reichsangehörige seien. Das ist natürlich eine aufgelegte Lüge, denn die Deutschen, die etwa nach dem Jahre 1870 in Rußland eingewandert sind, haben ja bereits nach zehn Jahren ihre deutsche Staatsangehörigkeit verloren. Sie haben dies aber auf jeden Fall durch das neue Staalsangehörigkeitsgesetz vom Jahre 1913, das eine doppelte Staatsangehörigkeit gar nicht zuläßt. Es handelt sich also einfach um einen rechtswidrigen Gewaltakt, der gewiß noch weitere Ausdehnung auf Nachkommen jener Kolonisten finden wird, die von der russischen Regierung selbst ins Land gerufen wurden und dort seit über IW Jahren ansässig sind. Dieses Vorgehen der russischen Regierung wird eine glatte Vereinigung nach dem Kriege gewiß erleichtern; hoffentlich in der Weise, daß diese deutschen Kolonisten sämtlich aus Rußland herausgeholt und für ihren Verlust durch Landeszuweisung in neueroberten russischen Gebieten entschädigt werden.
Die österreichisch-ungarische Kriegsanleihe.
Wien, 22. Nov. (Nicht amtlich.) Die Blätter beziffern den Betrag der in der ersten Woche erfolgten Zeichnungen auf die österreichische Kriegs- Anleihe auf 1,2 Milliarden. Sie stellen fest, datz die Zeichnungen auf die ungarische Kriegsanleihe gleichfalls ein außerordentlich gutes Ergebnis hatten und daß in beiden Reichshälften die Zeichnungen schon jetzt den erwarteten Erfolg übersteigen.
Aus Stadt und Land.
Cal«, den 23. November 1914. Verlustliste des Oberamtsbezirks Calw.
(Amtliche württembergische Verlustliste Nr. 66.)
Infanterie-Regiment Nr. 121. Ludwigsburg.
Ldwm. Karl Böttinger aus Gechingen, verw. Ldwm. Georg Mattes aus Simmozheim, l. verw. Ldwm. Christian Küster er aus Liebenzell, schwer verw.
Reseroe-Feldartillerie-Regimeut Nr. 84.
Fahrer Friedrich Lörcher aus Liebenzell, verletzt.
Führerkurse für die Jugendwehr.
Nachdem die Jugendwehr in Württemberg allerorts organisiert worden ist, hat sich die Militärverwaltung bereit erklärt, zwecks Anleitung der Führer in der militärischen Ausbildung der Jugend Führerkurse einzurichten. Solche Kurse, von Offizieren geleitet, werden zunächst in den größeren Garnisonen stattfinden.
Dann aber ist auch in Aussicht genommen, in den Monaten Dezember 1914 und Januar 1915 einige Kurse auf dem Truppenübungsplatz Mün- singen unter Leitung des dortigen Kommandanten vornehmen zu lassen. Es soll hiebei den freiwillig teilnehmenden Jugendwehrfiihrern durch die dortigen Truppen der Gang der Ausbildung im Sinne der „Richtlinien" praktisch vorgeführt und ihnen, weitere Anregung für die Ausbildung der Jugendkompagnien gegeben werden.
Die Militärverwaltung hat vorgesehen, zur Unterbringung der Teilnehmer heizbare Baracken unentgeltlich zur Verfügung zu stellen.
Die Dauer eines Kurses ist auf etwa 2 Tage veranschlagt. Alles nähere wird der Landssausschütz für die Jugendwehr von sich aus noch bekannt geben.
Neuenbürg, 21. Nov. Gefälschte Reichsbanknoten. Neuerdings ist beim hiesigen Postamt eine gefälschte Reichsbanknote zu 20 Mark angehalten worden. Die Hauptmerkmale der gefälschten Scheine sind: Das Papier fühlt sich nicht so kräftig an, ist auch weniger dick und widerstandsfähig nnd hat auffallend gelbliche Tönung. Durch die dunkler gehaltenen, eng aneinander geschloffenen senkrechten Linien erscheint die Rippung des Papieres viel kräftiger. Der Schriftaufdruck ist fast durchweg nicht mit der bei den echten Stücken vorhandenen Feinheit und Schärfe ausgeführt.
Stuttgart, 21. Nov. Wie die Chemnitzer Volksstimme meldet, ist der Sohn des sozialdemokratischen Reichstagsabg. Hildenbrand wegen Tapferkeit und Umsicht zum Leutnant befördert worden. Er führt jetzt eine Kompagnie eines Württemberg. Regiments im Westen. — Hildenbrand ist bekanntlich der Vertreter des Stuttgarter Reichstagswahlkreises.
Mergentheim, 21. Nov. Von Bienen getötet. Als die 26 Jahre alte Schlossersgattin Marie Strobl in Bischofsheim einen Bienenschwarm einfangen wollte, wurde sie von den Bienen überfallen und tot gestochen.
Volkswirtschaftliches.
Markt.
ECB. Stuttgart, 19. Nov. Kartvffelgroßmarkt. Auf dem beutigen Karioffelgroßmarkt betrug dt« Zufuhr 200 ZeMner. Preis 4,40 per Zentner.
Für die Schristleitung verantwort!.: Otto Seltmann, Calw Druck und Verlag der A Oelschläger'schen Buchdruckerci. Calw.
Wien. 1. Juni 1914. Es handelt sich meistens um Herzkranke Neurastheniker und Nephritiker (Nierenkranke) und um einen Fall von Galleusteinleiden. Aber auch Leute», die nur leichte nervöse Störungen aufwiesen, aber nach dem Genuß von schwarzem Kaffee oder starkem braunen Milchkaffee Unbehagen bekamen (leichten Kopsdruck), riet ich den coffeiafrete« Kaffee Hag au. Sämtliche Patienten meldeten wir, daß sie denselben Genuß wie beim gewöhnlichen Kaffee oder starkem braunem Milchkaffee Unbehagen eekamen (leichten Kopfdruck), riet ich den coffeinfreien Kaffee Hag an. Sämtliche Patienten meldeten mir, daß sie denselben Genuß wie beim gewöhnlichen Kaffee gehabt hätten, die Beschwerden aber alle ausgeblieben wären.
Aus: „Aerziliche Erfahrungen mit coffeinfreiem Kaffee" von vr. Julius Neubauer. Arzt des K. K. Rudolisspiials, Wien. Aerziliche Siandeszeitung „Die Heilkunde, Wien.
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