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Beilage zurSchwarzwälder Tageszeitung".

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Al 1 ensteig, Mittwoch den 8 . September 1926 .

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(Nachdruck verboten)

Der Schaden, den die Mäuse anrichten, ist daraus zu berechnen, daß eine ausgewachsene Maus täglich mindestens 15 Tramm Brotgetreide oder sonstige Körnerfrüchte ver­zehrt, mithin über 5 Kg. je Tier und Jahr. Dazu kommt, daß die Mäuse ebensoviel zerstören und verderben, wie sie verzehren. Der Schaden, den ein einzelnes Tier jährlich anrichtet, ist mithin mit mindestens 10 Kg. anzusetzen. Da ein Mäuseweibchen etwa sechsmal im Jahre jedesmal min­destens 5 lebensfähige Junge wirft, die schon nach 2 Mo­naten weiter vermehrungsfähig sind, so kann ein einziges Paar, im Jahre 200 bis 300 und unter günstigen Umstän­den noch mehr Nachkommen erzeugen. Der Eesamtschaden, den ein Mäusepaar mit seinen Nachkommen jährlich ver­ursacht, ist daher ganz erheblich.

Der von den Ratten angerichtete Schaden ist noch we­sentlich größer. Bei einer Trächtigkeitsdauer von nur drei Wochen mit jedesmal 812 und mehr Jungen kann ein einziges Rattenpaar sich bis auf 1000 Nachkommen in einem Jahr vermehren.

Außer dem wirtschaftlichen Schaden spielen Mäuse und Ratten als lleberträger von Krankheiten des Menschen und der Tiere eine nicht geringe Rolle. Ratten kommen vor allem als Verbreiter der Trichinen, sowie als Ueber- trägor der Maul- und Klauenseuche, der ansteckenden Gelb­sucht des Menschen (Weilsche Krankheit) und in manchen Ländern als Ueberträger der Pest in Betracht. Neuer­dings sind sogar Fälle nicht selten, in denen nicht nur Haustiere, sondern auch Kinder von den Ratten angegrif­fen worden sind. Die Bekämpfung der Mäuse und Ratten ist daher eine zwingende wirtschaftliche und hygienische Rotwendigkeit.

Die erfolgreiche Bekämpfung der Mäuse und Ratten bietet manche Schwierigkeit. Die Mäusebekämpfung ist leichter durchzuführen und hat von vornherein mehr Aus­sicht auf Erfolg als die Rattenbekämpfung. Von den zur Mäusevertilgung im Großen empfohlenen Mitteln haben sich chemische Gifte und Bakterienkulturen bewährt. Von den chemischen Mitteln sind Phosphor, Strychnin und Schwefelkohlenstoff die wirksamsten. Auch mit verschiede- , neu Vergasungsverfahren, die aber für Menschen und Tiere nicht immer ungefährlich sind, wurden Erfolge er­zielt. Gleichwertig den chemischen Mitteln, bei Verwen­dung besonders geprüfter Präparate diesen sogar noch überlegen, sind Kulturen des Mäusetyphusbazillus. Es müß aber die Gewähr gegeben sein, daß sicher tödlich wir­kende Kulturen zur Anwendung gelangen. Diese Voraus­setzung trifft bei den aus dem Handel bezogenen Kulturen häufig nicht zu. Es empfiehlt sich daher, nur Bakterien- külturen von anerkannten Instituten zu verwenden, die die Zusicherung übernehmen, daß die Kulturen vor Abgabe auf ihre Wirksamkeit an Mäusen geprüft worden sind. Feststehende Tatsache ist, daß eine aussichtsreiche und sichere Mäusevertilgung mit Kulturen, die diesen Anforderungen entsprechen, durchaus möglich ist. Die Sterblichkeit bei Mäusen beträgt bei voll wirkenden Kulturen 80 bis 00 Prozent. Die bei den Mäusen auftretende ansteckende, tödlich verlaufende Erkrankung, die sich auf natürlichem Wege unter den Mäusen ausbreitet, führt in fünf bis zehn Tagen zum Tod. Für Menschen, Haustiere und Wild sind Mäusetyphusbazillen nicht gesundheitsschädlich; eine ge­wisse Vorsicht beim Herrichten und Auslegen der Kultu­ren ist aber immerhin geboten. Durch Sonnenbestrahlung und feuchte Witterung werden die Bakterienkulturen in ihrer Wirksamkeit beeinträchtigt. Von der Verwendung bei Regen- oder Frostwetter ist daher abzusehen. Zum Schutze vor Sonnenlicht sind die mit Kultur beschickten Ko­ber unmittelbar in die Mäuselöcher zu verbringen. Die beste Zeit zum Auslegen von Bakterienkulturen ist der Vorfrühling, ehe die Vermehrung der Mäuse einsetzt, und M Herbst, ehe die Mäuse in die Mieten, Schober, Scheunen nsw. abwandern.

Die Rattenbekämpfung ist ungleich schwieriger durchzu- luhren und bedarf planmäßiger und beharrlicher Maßnah­men. Die Schwierigkeit beruht einesteils darauf, daß die "alten gegen Bakterienkulturen erheblich widerstandsfähi­ge sind, andernteils vor allem aber darauf, daß es schwer Mt, die Ratten zur Aufnahme der Köder zu veranlassen, . "a sie leicht mißtrauisch werden und dann den Köder ver­ärgern. Die Wahl des Köders spielt daher bei der Rat- Mvertilgung eine wesentliche Rolle und soll sich nach der Örtlichkeit richten. In landwirtschaftlichen Betrieben, etreidespeichern usw. sind es mit Kleie oder Mehl herge- > ,te Köder. Um die Ratten anzulocken, ist es zweckmäßig, Machst unvergiftete Köder auszulegen, und diese erst nach Ager Zeit durch vergiftete zu ersetzen, sowie gegebenen- die Köder öfters zu wechseln. Ferner ist zu beachten,

o die als Köder verwendeten Stoffe möglichst nicht mit

den Händen berührt werden, da die Ratten solche Köder nicht annehmen (verwittern).

Von Giftpräparaten haben sich bei der Rattenvertilgung Phosphor, Strychnin, Barymkarbonat und Meerzwiebel bewährt. Arsenik dagegen ist von wechselnder Wirkung. Beim Auslegen von Rattengift ist stets besondere Vorsicht geboten, da die Eiftköder von den Ratten zuweilen vec-, schleppt werden und Unheil anrichten können. Die nichr angenommenen Eiftbrocken sind deshalb nach einiger Zeit wieder aufzusammeln und zu vernichten. Da die Herrich­tung von Eiftködern besondere Sachkenntnis und Sorgfalt erfordert, ist es angezeigt, die Gifte fertig zu beziehen. Einen besonderen Vorzug demgegenüber verdient die Meerzwiebel, die wirksam, aber für Menschen und Haus­tiere ungefährlich ist. Nur die frische Meerzwiebel besitzt eine ausreichende Giftigkeit, sodaß nur von zuverlässigen Instituten hergestellte Präparate zu verwenden sind. Die zur Rattenbekämpfung empfohlenen Bakterienkulturen, die für Menschen und Haustiere nicht ungefährlich sind, haben nicht immer befriedigt. Diese unsichere Wirkung beruht dar­auf, daß eine nicht unerhebliche Zahl von Ratten eine natürliche Widerstandskraft gegen diese Bakterien besitzen. Um die überlebenden Ratten zu vernichten, ist nach den Bakterienkulturen stets noch ein Giftpräparat zu verwen­den.

Mit der eigentlichen Bekämpfung haben Vorkehrungen einherzugehen, die den Ratten die Lebensbedingungen er­schweren: Verlegen der Schlupfwinkel, Beseitigung aller Abfälle, geregelte Müllabfuhr, zweckmäßige Abwässerka­näle, rattensichere Gebäude, Sauberhaltung und Instand­haltung der Grundstücke. Näheres über Rattenbekämpfung findet sich in dem vom Reichsgesundheitsamt bearbeiteten HeftchenDie Rattenvertilgung" (Verlag von Julius Springer, Berlin W 9.) und im Flugblatt Nr. 66 der Bio­logischen Reichsanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Berlin-Dahlem.

Kleintierzucht

Ein idealer Schweinegarten

Da das Schwein von allen unseren Haustieren im Stall am wenigsten naturgemäß gehalten wird, hat es auch unter der größten Zahl von Krankheiten zu leiden. Versteckte Schweineseuche grassiert oft jahrelang in den feucht-kalten beinbauten; daraus folgen geringe Fruchtbarkeit, schwache Ferkel mit geringer Entwicklung, schorfigen Pocken und dau­erndem Husten. Von einer Rente ist da keine Rede mehr. Darum müssen Schweine noch einen sonnigen Auslauf haben und einen möglichst großen Tummelplatz, wo sie ähnliche Freiheiten haben, wie ihre Kollegen in freier Wildbahn. Schlägt man, nach englischem Vorbild, in die Stallwand ein Loch, dessen von oben her drehbare Klappe den Tieren freie Wahl läßt, ob sie draußen oder drinnen bleiben wollen, so wird man staunen, bei was für Wetter sie es noch draußen aushalten. Und liegen sie wirklich einmal drinnen, so stecken sie wenigstens die Nase znm Loch heraus, ihr Bedürfnis nach frischer Luft damit bekundend. Frische, sauerstoffreiche Luft macht ein Drittel der gesamten Ernährung aus und direkte

Sonnenbestrahlung erzeugt wie wir jetzt wissen ein viertes Vitamin D. Wirft man in den Schweinegarten Kalk, Holz- und Steinkohlen oder deren Asche, Stücke von gebrann­ten Ziegelsteinen usw., so können die Tiere ihr mineralisches Futterbedürfnis befriedigen und man kann Kalkpräparate ganz entbehren. Ideal ist es, wenn fließendes Wasser durch den Schweinehof gelegt werden kann; ein gemauertes Bas­sin müßte aber öfters erneuert werden, denn das Abkühlen und Suhlen, besonders im Hochsommer, tut dem Schwein zwar äußerst wohl, aber Ansteckung durch jauchiges Wasser ist vom Uebel. Auch sollen die Tiere nicht in der Nähe von Aborten wühlen, da sie sonst leicht Vandwurmbrut auf­nehmen und Finnen bekommen. Gepflastert soll ein solcher Schweinehof nicht sein und Ton und Lehm möge durch Sand ersetzt werden. Nach einiger Zeit ist es dann der schönste Wiesendünger geworden und wird erneuert. Namhg^L Schweinezüchter empfehlen auch den Winterbetrieb und be­legen dann den Boden mit Stroh, damit die Klauen trocken und gesund bleiben und das Tier warm liegt, wenn es sich einmal legen will. Aber die Hauptsaison bleibt der Sommer. Nach dem Suhlbad scheuern sich die Borstentiere dann gerne und damit sie dabei di« Stämme und StämMchen der schal­

tenspendenden Bäume nicht beschädigen, werde diese entspre­chend geschützt. Die Einfriedigung eines solchen Schweine­gartens kann entweder aus Feldsteinen bestehen, oder man zieht Stacheldrähte, die unten so eng sind, daß kein Ferkel hindurchkriechen kann, und noch 10 Zentimeter in die Erde ragen. Sie werden mit schottischen Zaunrosen geschmackvoll bekleidet. Meistens nimmt man aber aufgetrennte Kiefern­stangen, die wagerecht an senkrechte Akazien- oder Eichen­pfosten genagelt werden. Werden die Schweine mineralisch ernährt, dann zerfressen sie diese hölzernen Latten nicht, denn das Schwein ist kein Nagetier. Wer seine Ferkel noch besonders füttern will, macht einen Abschlag, so eng, daß nur die Kleinsten drunter durch können. Etwas wäre dann noch nötig, nämlich ein primitivers Schutzdach gegen Un­wetter und glühenden Sonnenbrand. Dipl.-Landwirt Li-

Wenn das Geflügel mausert

So allgemach bereitet sich auch unser Hausgeflügel auf den kommenden Winter vor: die Mauser setzt ein. Dieser Feder­wechsel ist ein natürlicher Vorgang, der sich alljährlich wie­derholt. Er entspricht im ganzen dem Haarwechsel der Säu­getiere. Der Hauptmausermonat ist der September, wenn auch bei manchen Hühnern der Wechsel des Gefieders sich bis tief in den Oktober erstreckt, andere wiederum im September schon völlig durchgemausert haben. Das im Laufe des Som­mers zerschlissene und abgetragene Kleid wird durch ein neues, glanzvolleres und auch dichteres ersetzt. Vornehmlich ist es der weiche Flaum, der sich mit Rücksicht auf die kom­mende Kälte verdichtet. Der Grad der Mauser ist bei den verschiedenen Tieren verschieden. Manche verlieren ihr Federkleid ganz allmählich und fast unmerklich, während andere wieder in kurzer Zeit fast nackend dastehen. Letzteren ist naturgemäß Sie größte Sorgfalt zuzuwenden, damit mög­lichst rasch wieder eine normale Befiederung erzielt wird.

Es ist ja einleuchtend, daß die Erneuerung des Gefieders große Mengen an Nährstoffen beansprucht, die teilweise andern Körperteilen vorcnthalten werden: die Legetätigkeit hört auf, der Eiwstock bildet sich zurück, Kamm und Kehl­lappen verblassen und schrumpfen merklich ein, die Tiere verlieren an Lebendigkeit und Lebhaftigkeit. Bei einem derartig großen Stoffbedarf wäre es ganz verfehlt, in dieser Zeit die Futterration zu verkürzen, eben weil das Geflügel doch nichts leistet. Leider beobachtet man solches aber immer noch hier und da. Unzureichend ernährte Tiere aber mau­sern nur sehr langsam und es dauert lange, bis sie ihre alten Kräfte und damit ihre Leistungsfähigkeit wieder er­langt haben. Darum liegt es im eigenen Interesse des Züch­ters, gerade in der Zeit des Federwechsels reichlich und nährstoffreich zu füttern, um den vermehrten Kräftever­brauch möglichst auszugleichen. Je rascher und früher dieser Zustand überwunden wird, um so rascher und sicherer wer­den sich die neuen Leistungen vollziehen.

Einen besonderen Einfluß auf die Federbildung hat der phosphorsaure Kalk, der dem Weichfutter beigemengt wird. Vorzügliche Dienste in dieser Hinsicht leistet frisches Knochen­schrot, Garnelen, Fischmehl und auch Eierschalen. Auch die Verabreichung von Sonnenblumenkernen ist während der Mauser anzuraten. Durch eine Zufütterung dieser Samen erhält außerdem das Gefieder einen schönen Glanz. Viel kommt darauf an, daß der Appetit durch möglichste Ab­wechselung im Speisezettel rege erhalten wird. Die Ver­dauung wird gefördert durch größere Gaben von Grün­futter. Von vorzüglicher Wirkung sind Brennesseln und Löwenzahn. Hervorragend in ihrer Wirkung als appetit­anregend und verdauungsfördernd sind auch unsere einhei­mischen Suppen- und Gewürzpflanzen, wie Zwiebeln, Sel­lerie, Porree, Thymian, Majoran usw. Man gibt sie in kleinen Gaben zerschnitten zum Weichfutter.

Neben nährstoffreicher Fütterung dürfen während der Mauser auch Maßnahmen zum Schutze des geschwächten Körpers nicht vergessen werden. Für zugfreie, warme Stal­lungen ist daher in erster Linie zu sorgen. Da mausernde Hühner besonders für Erkältungskrankheiten empfindlich -sind, muß Schutz vor Wind und Wetter unbedingt geboten werden. An naßkalten Tagen bleiben die Tiere drinnen, und man gibt ihnen im Scharraum ausreichende Gelegen­heit zur Betätigung. Stark federnde Tiere sind in beson­dere Obhut zu nehmen. Bei normalem Verlauf ist die Mau­ser in 46 Wochen überstanden. Wer in dieser Zeit mit den erforderlichen Nährstoffen nicht zurückhält und sonstige Pflege und Umsicht nicht außer acht gelassen hat, wird mit zeitigem Einsetzen der alten Leistungsfähigkeit rechnen können. Sch

Die 3G im September

Der Sommer geht allmählich zur Rüste. Die Tage werden merklich kürzer, Störche und Turmschwalben haben uns be­reits verlassen und auch die anderen Schwalben rüsten sich zur Abreise. Der Vogelzug hat begonnen. Der Laubwald beginnt sich herbstlich zu färben und gibt für den Natur, freund einen herrlichen Anblick. Für die Jäger bietet sich höchste Waidmannslust, denn um Aegidi tritt der Hirsch in die Brunst.

Das Rotwild steht, die Geschlechter beieinander, gewöhn­lich in der Nähe der Jahr für Jahr wieder aufgesuchten Brunstplätze. In kalten Nächten läßt der Hirsch bereits aeaen