Nr. 209

Schwarzwiildrr Tageszeit»«-Aus den Tan«en

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Mitte des Monats in der Tiefebene feinen BrunfifHl'ei"er- tönen, während der Eebirgshirsch später an zu schreien fängt. Die Brunstplätze sind vor jeder Beunruhigung zu schützen und sollte in ihrer nächsten Nähe nur in besonderen Fällen geschossen werden. Auf gepflegten Revieren emp­fiehlt es sich, auf oder nahe der Brunstplätze mit Wildobst, Kastanien oder Kartoffeln zu füttern, um das Wild vom Austreten auf die Felder abzuhalten. Geschieht dies nicht, so werden oft die in Rudeln gehenden besten Hirsche elend mit Posten zu Holze geschossen.

Das Damwild hat sich bereits in der Nähe seiner Brunst­plätze in gemischten Geschlechtern gerudelt, aber seine Feist­zeit dauert länger als beim Edelwild, und da Keule und Rücken eines feisten Damhirsches nicht zu verachtende Lecker­bissen sind, so lohnt es sich, die Zeit vor der Brunst noch gehörig auszunützen.

Die Sauen treten bei der reichen Aesung auf Hafer-, Kar­toffel- und Rübenschlägen in ihre beste Zeit. Die Natur hat den Tisch bereits reich gedeckt, denn im Forst beginnen Eicheln, Wildobst und Bucheln zu fallen. Wo man die Sauen nicht ausrotten will, werden Keiler und Ueberläufer abgeschossen, Frischlinge führende Bachen aber geschont. Auf die Felder auswechselnde Sauen meiden nach Möglichkeit das Helle Mondlicht.

Die Rehe stehen immer noch gerne in Vorhölzern oder an den Feldrändern, von wo sie Klee- und Rllbenfelder, sowie Lupinen und Buchweizen mit Vorliebe aufsuchen. Die Böcke haben sich nach Beendigung der Brunst von den Schmal­rehen getrennt und stehen in besonders ruhigen Revier­teilen, von wo sie gewöhnlich erst sehr spät zur Aesung aus­treten. Der Abschutz guter Böcke sollte abgetan sein. Füchse und wildernde Hunde sind kurz zu halten, Schlingenstellern ist auf das Handwerk zu sehen.

Der Hase auf dem Felde wird unruhig, da die Deckung zu fehlen beginnt. Kartoffel- und Rübenschläge bilden für den letzten Satz noch einmal die Kinderstube. Nachdem vielerorts in der zweiten Hälfte des Monats die Jagd auf Hasen er­öffnet wird, sucht er bald sein Herbstguartier auf. Bei Auf­gang der Jagd schieße man nur Junghasen für den Küchen­bedarf. Die noch innehabenden Häsinnen liegen fast immer sehr fest, ihr Abschutz würde eine gute Jagd bald ruinieren. Auf pfleglich behandelten Revieren sind deshalb auch früh­zeitige Kessel- und Treibjagden zu unterlassen. An Autzen- gürten achte man auf Drahtschlingen und Klappfallen.

Die Jungen der Rebhühner sind jetzt meist von den Alten beim Aufstehen noch zu unterscheiden. Bei mangelnder Deckung streichen die Ketten beim Anrühren oft, wie im Spätherbst, weit fort. Wer die Hühner am Frühmorgen verhört und noch genügende Deckung auf seinem Revier hat, dürfte noch gute Erfolge haben.

Enten und Schnepfen werden geschossen, wo man sie fin­det. Besonders ergiebig ist auf jene der Einfall an Teichen, Torfstichen und Schlänken. Die Märzenten sind jetzt feist. Die Schnepfenjagd dürfte besonders bei anhaltender Dürre auf tiefgelegenen, sumpfigen Wiesen lohnend sein.

Das Rebhuhn

Von Dr. phil. Hans Walter Schmidt

Das Rebhuhn ist einer derjenigen Vögel, welchem eine vollkommene Anpassungsfarbe im Verhältnis zu der Um­gebung geschenkt ist. Die Grundfarbe der Oberseite ist ein ausgesprochenes Braun mit einem Stich ins Graue, aus dem eine verworrene Strich- und Fleckenzeichnung aus Dunkel­braun, Schwarz, Rostrot und Gelb liegt. Die Unterseite ist graugelb mit Wellenzeichnung in schwarzer und weißer Farbe. Die fast reinweitze Bauchseite zeigt beim Männchen einen ausgeprägten hufeisenförmigen, tiefbraunen Fleck, welcher beim Weibchen nur ganz verwischt zu sehen ist. Der kurze Schwanz weist rostrote Färbung auf. Noch nicht aus­gewachsene Hühner zeigen hellere Färbung.

Das Rebhuhn ist im größten Teile Europas heimisch und dringt in typischer Weise vom Süden nach Norden weiter vor. Die Ebene ist sein Tummelplatz, wenngleich es auch mäßige Berge nicht gerade meidet. Angebaute Strecken, Wie­sen und Heidestriche, denen der Vuschwald benachbart ist, in den es sich vor Verfolgung gern zurückzieht, beherbergen stets dies schmackhafte Wild. Den Hochwald, auch wenn er von größeren Blößen durchsetzt ist, meidet es fast gänzlich.

Daß die Paarung früh im Februar begonnen wird, davon zeugt das Auseinandergehen der Ketten in Paaren. Ende April wird das Nest als eine einfache mit Halmen ausgepol­sterte Vertiefung in der Flur angelegt. Bis Anfang Mai ist das Gelege von 818 bräunlich grauen Eiern vollzählig, welchen nach nicht ganz vierwöchentlicher Brutzeit die Jun­gen entfallen.

Das Leben des Rebhuhnes steht im Zeichen der Versteckt­heit, weil der kluge Vogel auf seine Anpassungsfarbe pocht. Aus diesem Grunde hat es der Jäger nur dem Hunde zu verdanken, daß er auf Hühner stößt, an denen er ohne Hund dicht vorüberschreiten kann, ohne daß sich die Vögel erheben. Der gradlinige Flug erscheint leicht, ist jedoch nicht ausdau­ernd. Ein Zielfassen ist daher nicht eben schwierig. Der un­gefähr wiegirük" lautende Lockton ist für den Jäger in­sofern wichtig, als er dadurch die Völker verhören und ihren Lagerplatz erkunden kann. Dem scheuen Rebhuhn steht ein gut entwickelter Verstand zur Seite, sodaß durch Erfahrun­gen der Vogel stets gewitzigt wird. Im übrigen ist er gesellig und friedliebend.

Junge Rebhühner ernähren sich fast ausschließlich von Kerbtieren, ältere nehmen daneben auch vegetarische Kost zu sich. Durch ihr Aeschern schädigen sie manchmal in ge­ringer Weise das Kartoffelfeld, dessen Früchte sie bloslegen. Durch das Aufnehmen ausgefallenen Getreides schädigen sie niemanden. Dagegen erweisen sie sich durch Vertilgen von Kerbtieren, besonders Heuschrecken und Ameisenpuppen nütz­lich. Im Winter bei hohem Schnee ist es Pflicht des Jägers, das Rebhuhn zu füttern und es gegen Habichte. Sperber. Krähen und Haarraubwild zu schützen.

Garten« und Obstbau.

Unser Garten im September

Für unser Kernobst ist der September im allgemeinen der Haupterntemonat, wenn auch manche Sorten in etwas ungünstigeren Lagen erst zu Anfang Oktober gepflückt wer­den. Für die Ernte lasse man stets die rechte Baumreife eintreten, da zu früh gepflücktes Obst auf dem Lager ein­schrumpft, unansehnlich wird und an Geschmack verliert. Das Pflücken hat sehr sorgfältig zu geschehen, einmal, um die Früchte selbst nicht durch Stoß oder Druck zu beschädi­gen, andererseits aber auch, um die Bäume nicht unnötig zu verletzen, da solche Schäden jetzt nur noch schlecht aus­heilen und so mancherlei Schädlingen willkommene An­griffsflächen bieten. Am besten pflückt man mit der Hand, nicht erreichbare Früchte nimmt man mit einem Obstpflücker ab. Die Aufbewahrungsräume für das Obst bedürfen einer gründlichen Reinigung und Auslüftung. In den reifenden Traubenspalieren, wie auch bei manchen andern Obstarten stellen sich nicht selten ganze Scharen von Wespen ein, um von der süßen Kost zu naschen. Man schützt sich dagegen durch Einbinden der Früchte in Gazesäckchen und durch Auf­hängen von Fangflaschen, lieber den späten Trauben und späten Pfirsichen entfernt man die beschattenden Blätter, um die Sonne voll einwirken zu lassen. Für die Herbst­pflanzung ist nun schon alles vorzubereiten. Pflanzgruben sind auszuheben, wo es nötig erscheint, ist entsprechende Bodenverbesserung vorzunehmen, das Pflanzenmaterial ist rechtzeitig zu bestellen. Bei abgeernteten Bäumen ist sol­ches dem Anfänger anzuraten, da er jetzt am leichtesten und sichersten erkennen kann, welche Acfte und Zweige zu ent­fernen sind. Eine Jauchedüngung wie überhaupt alles Gießen ist jetzt zu unterlassen, da sonst noch neue Triebe entwickelt werden, die aber nicht mehr ausreifen und dem Froste erliegen.

Auch der Gemüsegarten leert sich. Aber noch kann ver­schiedenes ausgesät und gepflanzt werden. Krauskohl tst immer noch, wo sich ein aba 'rntetes Plätzchen findet, zu setzen. Radies sind für den Herbstgebrauch noch anzusäen. Man wähle dafür aber ein mehr sonniges Beet. Bei grö­ßerer Trockenheit sind sie gut zu bewässern, aber mehr ober­flächlich und häufiger, nicht durchdringend, da sie sonst in die Tiefe gehen und keine Knöllchen bilden. Wer Spinat für den Winter und kommenden Frühling säen will, warte da­mit bis nach Mitte des Monats, weil früher gesäter noch zu sehr ins Kraut schießt und darum schlecht überwintert. Ebenso geben jetzt gesäte Rapünzchen noch einen schönen Salat im Herbst und Winter. Geplatzte Kohlköpse sind bald zu ernten, da sie sonst schießen und wertlos werden. Endi­vien werden zum Bleichen angebunden. Tomaten sind zu emspnzen, da die jetzt noch gebildeten Blüten bezw. Früchte nicht mehr zur Ausbildung und Reife kommen. Von den Lpargellecten halte man vorsichtig das Unkraut fern, weil dieses dem Boden nur wertvolle Nährstoffe entzieht und so die nächstjährige Ernte schwächt. Wer die Anpflanzung neuer Erdbeerbeete im vorigen Monat versäumt hat, kann es jetzt noch nachholen, muß sich ober damit -beeilen.

Bekämpfung der Erdraupen

Man findet während des ganzen Sommers Rüben­gewächse, auch Kartoffeln, welche angefressen sind, Rüben­arten besonders zunächst dem Blätterschopf. Das sind Be­schädigungen durch Erdraupen, welche halbkugelige, unregel­mäßige Löcher in das Pslanzengewebe hineingefressen haben. Vor allen Dingen findet man derartige Schäden in der Nähe von Waldungen und von Weizenfeldern. Diese Erd­raupen sind nämlich die Larven der Weizeneule. Vornehm­lich im Juli und August, wenn diese Eule fliegt, findet man die in der Erde wurmende Raupe und die Puppe massen­haft. Sie fällt schon beim Umgraben der Beete auf und man sollte sie unter allen Umständen bei dieser Gelegenheit töten. Sie frißt so ziemlich alles an pflanzlichem Gewebe, was ihr im Erdreich begegnet, nach Art der Engerlinge auch die feinen Würzelchen der Kohlpflanzen, und es gibt Jahr-'

mit Schädigungen, die vem Engerlingfraß nichts' nach­geben. Man kennt die Eulenarten am besten dadurch, daß sie ihre Flügel dachartig übereinander tragen. Da die Farben der verschiedenen Eulen sehr wechseln, und oft sehr

schwer zu unterscheiden sind, soll Abstand genommen werden jede einzelne Eule genau zu beschreiben. Die Raupe ist schmutzig ölgrün, dick, und hat 16 Füße. Die seitlichen Lust- löcher der Raupe sind schwarz, die Bauchseite urü, die Beine graugelb. Auf dem braunen Kopfschild ist ein gelbliches Dreieck. Der gegliederte Körper weist auf jedem Glieds zwei Querreihen schwarzer, borstig behaarter Warzen aus Begünstigt wird das Auftreten durch Dünger von Pferd Esel. Schaf, Ziege und Kaninchen, also durch die hitzigen Düngemittel. Diese müssen vor der Verwendung kompostiert i werden. Man trachte Maulwürfe in den Garten zu ziehen welche die ärgsten Feinde der Erdraupen sind. Kalkdünguno gelegentlich des Umgrabens mit Aetzkalk ist nützlich Die wertvollste Bekämpfungsart besteht darin, daß beim Gra­ben gewissenhaft jede Erdraupe ausgelesen wird.

Der Ofcnrutz, ein wertvoller Dünger für unseren Garte»

Der Ofenruß ist als Düngemittel für manche Pflanzen von unübertrefflichem Werte. Er enthält Eigenschaften dje ihn als ein hochwertiges Produkt für den Gärtner stem­peln. Er sollte darum niemals einfach auf den Dünger­haufen oder gar in den Mülleimer geschüttet werden war geradezu eine unsinnige Verschwendung bedeuten würde OLftbüume erhalten durch ihn ein frisches, freudiges Wachst tum, weshalb er bei zurückgebliebenen Bäumchen und St räuchern die schönsten Resultate zeitigt. Man gibt dann den Ruß am besten im Herbst oder Winter, indem man ihn einfach in gehörigem Abstand um den Baum herum aus die Erde streut, ihn bis zum Frühjahr so liegen läßt und dann untergrübt. Auch viele Eemüsearten sind für die Nußdüngung sehr dankbar. Die Sellerieknollen werden bei Verwendung von Ruß als Düngung sehr zart und weiß­fleischig. Auch alle andern Knollen-, Zwiebel- und Rüben- gewnchse gedeihen mit Rußdüngung vortrefflich. Wird dem Rasen eine Kopfdüngung von Ruß verabreicht, so sieht mm bald die vortreffliche Wirkung in der dunkelgrünen, fri­schen Färbung. Auch im Blumengarten und für Zimmer­gewächse ist der Ruß ein ausgezeichnetes Düngemittel. Für > Topfpflanzen löst man ihn am besten in kochendem Was. > ser auf und gibt diesen flüssigen Dünger in gehöriger Ver- ^ dünnung. Ferner ist der Ofenruß auch ein vorzügliches ! Bekämpfungsmittel gegen Erdflöhe, das vielfach wirksamer ! und bei weitem nicht so gefahrvoll und schädigend für die , jungen Pflanzen ist, als manches chemische Mittel. Man I kann ihn unbeschadet auf die zartesten Keimlinge streuen, § ohne daß diese im Wachstum behindert werden, was nicht von allen anderen angepriesenen Bekämpfungsmitteln ge- I sagt werden kann.

Jeder Gartenbesitzer sollte daher den beim Reinigen der Oefen und Schornsteine anfallenden Ruß sorgsam sammeln und für die verschiedenen Verwendungszwecke aufbewahren. Am besten hebt man ihn in einer Kiste auf, die aber stets trocken zu stellen ist. th.

Obstväume jetzt nicht mehr flüssig düngen

weil sie sonst zu lange im Saft bleiben, und dadurch das ! Ausreisen des Holzes bezw. die Periode der Saftruhe hin­ausgeschoben wird. Das hat zur Folge, daß die Gewebe ^ sehr empfindlich in den Winter hineingehen und stärkerem ^ Frost unweigerlich zum Opfer fallen. Die bekannten ! Frostplatten und der Gummi- und Harzfluß an Obstbau- ^ men (besonders Kirschen, Pflaumen und Pfirsichen) rühren meistens davon her. Beerensträucher dagegen kann man noch dem Lauabfall getrost mit Jauche düngen. Erst wenn die Vegetation vollständig abgeschlossen ist, was nach dem allgemeinen Laubabfall und nach der ersten Frostpe­riode der Fall ist, dann können auch unsere Obstbäume wie­der flüssige Düngung bekommen. - >

Zur PferdeSehandlung. Ein feuriger Draufgänger muß anders behandelt werden als ein lauer Kunde. Darin liegt eben das Geheimnis jeder erfolgreichen Erziehung, und - wenn jeder Fahrer oder Lenker diese Kunst verstünde und ^ übte, so würden nicht so viele Pferde existieren, die in der Jugend durch Menschenhand verdorben, in ihrem spateren ^ Alter dem jeweiligen Besitzer nur Verdruß und Aerger be- ! reiten und zu mancher Betriebsstörung Anlaß geben. Dann soll meist im Alter durch die Peitsche nachgeholt werden, was in der Jugend versäumt oder verkehrt gemacht wurde, und die »ohesten Mißhandlungen sind meist die traurige Folge. Wehe dann so einem armen Gaul, der einem rechten Rauhbein von Fuhrmann in die Hände fällt: die Peitschen­hiebe, dis er erhält, gebührten zum guten Teil seinem In- genderzieyer, der ihn nicht mit Geduld und Vernunft be­lehrt, sondern durch Roheit und Unvernunft planmäßig ver­dirbt. Freilich kann auch ein bereits verdorbenes Pferd im Laufe der Zeit durch fachkundige Behandlung wieder ge- ! bessert werden, aber das ist nicht jedermanns Sache, und es ! gehört dazu ein gewisses Geschick.,

Bekommen die juugen Enten aus irgendeinem Grunde Durchfall, so füttert man sie mit in gekochter Milch auf- geweichien Brot- oder Zwiebackstücken, denen man etwas gestampfte Kreide oder feingemahlenen phosphorsauren Kalk beimengt. Auch reines Erbsen- und Bohnenmehl kann gereicht werden.

Um bei der Taubenzucht den Vorteil zu genießen, welch" kn der Gewinnung zeitiger Bruten liegt, reizt man die sen dazu, indem man für warmen Boden und gute Fütte­rung sorgt. Letztere besteht in Wicken, Erbsen. Hanfsamen, gekochten und zerdrückten Kartoffeln, Hafer usw. Man sorg auch für frühes Trink- und Badewasser, wie überhaupt sur große Reinlichkeit.

r die Schrtstleitung verantwortlich:

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